Wirtschaft

Hunderte Kunden betroffen Stromanbieter stellt Versorgung plötzlich ein

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Im September geben gleich neun britische Energieversorger aufgrund der steigenden Großhandelspreise auf. Nun trifft die Krise womöglich den deutschen Markt. Die Rheinische Elektrizitäts- und Gasversorgungsgesellschaft überrascht Hunderte Kunden mit einem Kündigungsschreiben.

Die Rheinische Elektrizitäts- und Gasversorgungsgesellschaft stellt für Hunderte von Kunden die Stromversorgung ein. Die Betroffenen in Bremen und Hessen hätten an diesem Freitag überraschend Kündigungsschreiben erhalten, berichtet das "Handelsblatt". Ab dem 19. Oktober werde das Unternehmen die Versorgung einstellen, heißt es laut der Zeitung in dem Brief.

Das Unternehmen mit Sitz in Köln ist vor allem durch seine Marke "Immergrün" oder durch den Bremer Ableger "Meisterstrom" bekannt. Nach Angaben des "Handelsblatts" nennt der Billigstromanbieter in seinem Schreiben keinen Grund für die plötzliche Kündigung und ist für Nachfragen bisher nicht erreichbar. Auf der Webseite finden Kunden ebenfalls keinen Hinweis auf die Entwicklung.

Gemutmaßt wird, dass die Rheinische Elektrizitäts- und Gasversorgungsgesellschaft ein Opfer der weltweiten Energiekrise ist. So hat das Vergleichsportal Verivox die Kündigungen auf Anfrage des "Handelsblatts" bestätigt und weiterhin mitgeteilt, dass der Energieversorger bereits am 6. Oktober darum gebeten habe, die Vermittlung neuer Kunden einzustellen. Ähnlich waren vor wenigen Wochen auch mehrere Unternehmen in Großbritannien vorgegangen: Allein im September gaben gleich neun Versorger aufgrund der steigenden Energie-Großhandelspreise auf.

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Die Preise von Gas, Strom und Öl steigen weltweit seit Wochen rasant. Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Lage in Deutschland aber vergleichsweise ruhig: Viele große Energieversorger sind über langfristige Verträge gegen kurzfristige Schocks abgesichert, die Verbraucherpreise sind durch meist jährliche oder zweijährige Preisbindungen festgelegt.

Billigstromanbieter, die ihren Strom oft kurzfristig am Markt kaufen, müssen dagegen die explodierenden Großhandelspreise zahlen. Einige haben die Preissteigerungen daher bereits an ihre Kunden weitergereicht - im September laut "Handelsblatt" auch die Rheinische Elektrizitäts- und Gasversorgungsgesellschaft. Kunden, denen nun gekündigt wurde, werden automatisch vom lokalen Grundversorger bedient, falls das Unternehmen die Lieferung mit Energie einstellen sollte.

Quelle: ntv.de, chr

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