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Bis zu 87 Prozent mehr So teuer wird Heizen im Winter

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Kann ins Geld gehen, das Heizen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Preise von Gas, Öl und Strom steigen rasant. Mit drastischen Folgen für die Heizkosten. Wer es also im kommenden Winter schön warm haben möchte, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Wie tief, zeigt eine Untersuchung.

Die schlechte Nachricht hat sich bereits herumgesprochen: Verbraucher in Deutschland stehen vor einem teuren Winter. Zumindest, wenn sie es warm haben wollen. Dies zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox. Die Gründe für die ungute Entwicklung sind schnell ausgemacht: Die Gaskosten sind im Jahresvergleich um mehr als ein Viertel gestiegen, die Preise für Heizöl legten um knapp 87 Prozent zu.

Demnach liegen die Gaskosten für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Oktober 2021 bei durchschnittlich 1402 Euro pro Jahr. Vor 12 Monaten lag der durchschnittliche Gaspreis noch bei 1094 Euro. Das entspricht auf Jahressicht einem Plus von 28,2 Prozent. Für diese Preisrallye ausschlaggebend sind in erster Linie die rasant steigenden Großhandelspreise.

Mehrkosten bei Gas von 189 Euro

Vor allem Gasversorger, die sich kurzfristig mit Gas eindecken müssen, kommen unter Druck. Für September, Oktober und November haben 42 regionale Gasanbieter Preiserhöhungen von durchschnittlich 12,9 Prozent angekündigt oder bereits durchgeführt. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh entspricht das Mehrkosten von rund 189 Euro pro Jahr. Zudem plant laut der Untersuchung kein regionaler Versorger, die Gaspreise in den kommenden Monaten zu senken.

"In den kommenden Wochen erwarten wir eine große Preiswelle bei Gas", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Neben den höheren Großhandelspreisen steigt auch der CO2-Preis für fossile Brennstoffe zum Jahreswechsel von 25 auf 30 Euro pro Tonne. Diese Kosten geben viele Gasversorger direkt an ihre Kunden weiter".

Mehrkosten beim Öl von 735 Euro

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Auch für Heizölkunden sieht es nicht gut aus. Zumindest, wenn der Öltank nicht zu günstigeren Preisen befüllt wurden. Kostete leichtes Heizöl im Oktober 2020 im Mittel 42,45 Euro pro Hektoliter, sind es zum Start in die Heizsaison 79,19 Euro. Das entspricht einem Kostenanstieg von 86,5 Prozent. Für einen Musterhaushalt (20 Hektoliter) bedeutet das jährliche Mehrkosten von 735 Euro.

Der schmerzhafte Preissprung ist in erster Linie der weltweiten Erdölnachfrage geschuldet. Diese ist mit dem Wiederaufleben der Wirtschaft regelrecht explodiert und hat die Ölpreise nach oben getrieben. Die für Europa wichtige Rohölsorte Brent legte im Jahresvergleich um rund 86 Prozent zu. Seit dem Preistief im April 2020 hat sich der Ölpreis beinahe verfünffacht. Der neu eingeführte CO2-Preis belastet Verbraucher auch hier zusätzlich.

Quelle: ntv.de, awi

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