Wirtschaft

30 Mitarbeiter entlassen Tesla verhindert wohl Gewerkschaftsgründung

AP22077804080247.jpg

Im Tesla-Werk in Buffalo wollen Arbeiter eine Gewerkschaft gründen.

(Foto: AP)

Tesla-Mitarbeiter in den USA haben allen Grund, sich um ihren Arbeitsplatz zu sorgen, seitdem der Chef selbst eine Entlassungswelle angekündigt hat. Nun verlieren 30 Angestellte im Werk in Buffalo ihren Job, weil sie eine Gewerkschaft gründen wollten.

Tesla soll nach Angaben von Beschäftigten des US-Elektroautoherstellers im Werk Buffalo in dieser Woche mehr als 30 Mitarbeiter entlassen haben, nachdem diese ihre Absicht erklärt hatten, die US-weit erste gewerkschaftliche Vertretung in dem Unternehmen zu gründen. In einer Mitteilung an das National Labor Relations Board (NLRB), einer Agentur des Bundes zum Schutz des Vertretungsrechtes von Mitarbeitern privater Firmen, erklärten die Tesla-Mitarbeiter, die Entlassungen in der Autopilot-Abteilung des Werks seien eine Vergeltungsmaßnahme für die gewerkschaftliche Organisierungskampagne.

Mehr als zwei Dutzend Beschäftigte hatten am Dienstag einen Brief an die Tesla-Geschäftsführung geschickt, in dem sie ihre Absicht bekundeten, eine gewerkschaftliche Vertretung zu gründen, und das Unternehmen aufforderten, zu versichern, dass die Beschäftigten keine negativen Konsequenzen zu befürchten hätten. Die Gewerkschaft Workers United Upstate New York legte Beschwerde vor der US-Arbeitsrechtsbehörde NLRB ein. Die gekündigten Beschäftigten hätten eine E-Mail mit dem Hinweis erhalten, dass es ihnen verboten sei, Sitzungen am Arbeitsplatz ohne die Zustimmung aller Teilnehmer aufzuzeichnen. Dies sei gesetzwidrig, erklärte die Gewerkschaft.

Stellenstreichungen für 2023 befürchtet

Tesla-Chef Elon Musk hat in der Vergangenheit keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Gewerkschaften gemacht. 2018 hatte er auf Twitter gedroht, Tesla-Mitarbeiter würden ihre Aktienoptionen verlieren, wenn sie sich gewerkschaftlich organisierten. Tesla reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Ende Dezember hatten Insider verraten, dass Tesla vor einem neuen Stellenabbau stehe. Im ersten Quartal 2023 könnte es demnach zu einer Entlassungswelle kommen, berichtete das Internet-Magazin Electrek. Dazu komme ein Einstellungsstopp, hieß es weiter. Im Sommer hatte Musk den Abbau von rund zehn Prozent der Stellen binnen drei Monaten angekündigt.

Quelle: ntv.de, mau/DJ/rts

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen