Wirtschaft

Preisschwankungen am Markt Unipers Milliarden-Verlust fällt geringer aus

Uniper erwartet einen deutlich geringeren Verlust.

Uniper erwartet einen deutlich geringeren Verlust.

(Foto: picture alliance/dpa)

Uniper muss nach dem Wegfall russischer Gaslieferungen auf anderen Märkten nachkaufen. Dabei häuft das Unternehmen Milliardenverluste an und wird verstaatlicht. Mit der Entspannung der Gaspreise sinken die Zusatzkosten. Der Verlust fällt offenbar nur halb so hoch aus wie jüngst angenommen.

Der Energiekonzern Uniper hat dank der zuletzt gesunkenen Gaspreise geringere Verluste eingefahren als zunächst befürchtet. Die Summe der angefallenen Verluste für das Geschäftsjahr 2022 zuzüglich der erwarteten zukünftigen Verluste zum 31. Dezember 2022 beliefen sich auf insgesamt 19,1 Milliarden Euro, wie der verstaatlichte Konzern mitteilte. Zuvor hatte Uniper bei den Neunmonatszahlen für das Geschäftsjahr 2022 Belastungen in Höhe von insgesamt rund 40 Milliarden Euro ausgewiesen. Die tatsächlichen Verluste und die erwarteten Verluste aus Gasersatzbeschaffungskosten in der Zukunft würden mit den sich ändernden Gaspreisen weiterhin erheblich schwanken.

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Die Kosten sind entstanden, nachdem Russland im vergangenen Jahr zunächst weniger und dann gar kein Pipelinegas mehr nach Deutschland geliefert hatte. Um Industriebetriebe und mehr als 500 Stadtwerke weiter mit Gas beliefern zu können, kauft Uniper seitdem Erdgas zu deutlich höheren Preisen auf anderen Märkten. Ende des Jahres wurde der größte deutsche Gaskonzern mit der Begründung, er sei relevant für die Versorgungssicherheit, verstaatlicht.

Verlusterwartung halbiert

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"Die Entwicklung des Gaspreises beeinflusst ganz wesentlich Unipers Kosten für die aktuelle und zukünftige Gasersatzbeschaffung", sagte Finanzchefin Tiina Tuomela. Die außerordentlich hohen Gaspreise insbesondere im Spätsommer 2022 führten in Summe nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 zu einem unbereinigten Verlust von rund 40 Milliarden Euro. Aufgrund des signifikanten Rückgangs des Gaspreises würden nun die bereits realisierten und die erwarteten zukünftigen Verluste zusammen noch rund 19 Milliarden Euro betragen. Auch in den zukünftigen Quartalen werde Unipers Ergebnis von der Höhe der Gasersatzbeschaffungskosten abhängen.

Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet Uniper jetzt einen Verlust vor Zinsen und Steuern von rund 10,4 Milliarden Euro (Vorjahr: Gewinn von 1,2 Milliarden Euro). Beim bereinigten Nettoergebnis rechnet das Unternehmen mit einem Verlust von rund 7 Milliarden Euro nach plus 906 Millionen Euro im Vorjahr. Den kompletten Bericht für das Geschäftsjahr 2022 will Uniper am 17. Februar vorlegen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ/dpa

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