"Wir denken nicht daran" VW dementiert Aufspaltungsgerüchte
07.10.2016, 12:01 Uhr
Keine Kapitalerhöhung: "Wir denken auch nicht daran, uns von Teilen unserer Marken zu trennen", sagt Hans Dieter Pötsch.
(Foto: dpa)
Der Abgas-Skandal macht Europas größtem Automobilkonzern schwer zu schaffen. Beobachter spekulieren, wie VW die Belastungen stemmen kann. Aufsichtsratschef Pötsch tritt Gerüchten um eine etwaige Aufspaltung entgegen.
Der vom Dieselskandal durchgeschüttelte Volkswagen-Konzern will weiter ohne Anteilsverkäufe und Kapitalerhöhungen durch die schwerste Krise der Unternehmensgeschichte kommen. "Wenn wir jetzt anfangen würden, irgendwo Anteile an die Börse zu bringen oder zu verkaufen, würden wir unser Geschäftsmodell erheblich beeinträchtigen", sagte VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch der "Börsen-Zeitung".
"Wir denken auch nicht daran, uns von Teilen unserer Marken zu trennen", betonte Pötsch. Volkswagen sei finanziell solide aufgestellt. "Und das ohne außerordentliche Maßnahmen wie eine Kapitalerhöhung. Da gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Überlegungen", sagte er. Mit den Finanzen des Konzern dürfte Pötsch bestens vertraut sein. Der derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende war bis vergangenen Herbst als Finanzchef für den Autobauer tätig.
Truck & Bus bleibt im Konzern
Insbesondere für die im vergangenen Jahr neu formierte VW-Nutzfahrzeugsparte Truck & Bus erteilte Pötsch Überlegungen an einen Verkauf oder Börsengang für den Moment eine Absage. "Wir stehen uneingeschränkt zu unserem Lkw-Engagement."
Spartenvorstand Andreas Renschler arbeitet derzeit daran, die Lkw-Zukäufe MAN und Scania sowie die leichteren VW-Nutzfahrzeuge VWN zu einem schlagkräftigen Wettbewerber zu schmieden. Zuletzt hatte sich immer stärker abgezeichnet, dass der Ex-Daimler-Manager erst die Hausaufgaben erledigen soll, bevor an einen Börsengang oder Teilverkauf zu denken ist.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa