Wirtschaft

"Kein Schneeballsystem" Verfahren gegen Prokon-Gründer eingestellt

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Prokon-Gründer Rodbertus geriet nach der Pleite seines Unternehmens ins Visier der Justiz.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zehntausende Anleger verloren bei der Pleite der Windenergie-Firma Prokon vor drei Jahren ihr Geld. Die Staatsanwaltschaft nimmt Gründer Carsten Rodbertus wegen des Verdachts der Untreue und des Betrugs ins Visier. Nun werden die Ermittlungen eingestellt.

Mehr als drei Jahre nach der Insolvenz des Windenergie-Unternehmens Prokon hat die Staatsanwaltschaft Lübeck ihre Ermittlungen wegen Betrugs und Untreue gegen die früheren Geschäftsführer um Firmengründer Carsten Rodbertus eingestellt. Diese Tatvorwürfe seien mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Es gebe allerdings noch ein weiteres Verfahren bei der Lübecker Staatsanwaltschaft gegen die drei ehemaligen Geschäftsführer, sagte die Sprecherin weiter. Details nannte sie wegen "Geheimhaltungsvorschriften" nicht. Die Staatsanwaltschaft habe zudem festgestellt, dass es sich bei Prokon nicht um ein Schneeballsystem gehandelt habe, bestätigte die Sprecherin. Zwar habe das Unternehmen bis zur Insolvenz im Mai 2014 allenfalls die Hälfte der angepriesenen Renditen erwirtschaftet. Die Windparks seien aber als "langfristiger Renditebringer" angelegt worden.

Rodbertus wollte auf Anfrage des "Handelsblatts" nicht über die Verfahren sprechen, wie die Zeitung berichtete. Er hatte 75.000 Anleger dazu gebracht, 1,4 Milliarden Euro in Prokon-Genussrechte zu investieren. Die Firma war im Mai 2014 ins Insolvenzverfahren gegangen. Nach der Insolvenz wurde das Unternehmen von den Gläubigern als Genossenschaft mit fast 40.000 Mitgliedern weitergeführt.

Prokon betreibt mehr als 340 Windkraftanlagen mit einer Leistung von gut 600 Megawatt in Deutschland und Polen und versorgt knapp 30.000 Haushalte mit Öko-Strom. Der Umsatz liegt nach jüngsten Zahlen unterhalb von 100 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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