Wirtschaft

Anleger stürzen sich auf Silber Wall Street atmet nach Fed-Entscheid auf

10.12.2025, 23:36 Uhr
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An der Wall Street wurde vor allem der Ausblick der Notenbanker interessiert verfolgt. (Foto: REUTERS)

Die Fed senkt wie erwartet den Leitzins. Nicht genug, findet US-Präsident Trump, doch die US-Anleger sind zufrieden. Der dritte Zinsschritt in Folge macht sich auch bei der steigenden Nachfrage nach Edelmetallen bemerkbar.

Nach dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der Notenbank Fed haben die US-Börsen im Plus geschlossen. Der Standardwerteindex Dow Jones gewann 1,1 Prozent auf 48.058 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,3 Prozent auf 23.654 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 legte 0,7 Prozent auf 6887 Stellen zu.

Wie erwartet senkte die US-Notenbank ihren Leitzins zum dritten Mal in Folge um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent. Gleichzeitig deutete die Fed eine Pause ihres Lockerungskurses an. Zunächst müssten klarere Signale vom Arbeitsmarkt abgewartet werden, zudem sei die Inflation weiterhin "etwas erhöht", hieß es. "Wir sind gut positioniert, um abzuwarten, wie sich die Wirtschaft entwickelt", sagte Fed-Chef Jerome Powell.

Präsident Donald Trump zeigte sich unzufrieden mit dem Zinsschritt. Es handle sich um eine kleine Zahl, die größer hätte ausfallen können, sagte er. Bei den Anlegern kam die Zinssenkung dagegen gut an. "Wenn die Fed die Zinsen senkt und die Wirtschaft nicht auf einen unmittelbaren Abschwung oder eine Rezession zusteuert, mögen die Märkte dieses Umfeld in der Regel", sagte Mona Mahajan, Chefin für Anlagestrategie bei Edward Jones.

Der Dollar-Index weitete seine leichten Verluste aus und lag zuletzt 0,6 Prozent im Minus. Gold, das von niedrigen Zinsen profitiert, drehte indes ins Plus und gewann 0,4 Prozent. Auch Silber setzte seine jüngste Rally fort. Das Edelmetall verteuerte sich auf 61,88 Dollar je Feinunze - ein Plus von 1,9 Prozent - und erreichte damit den höchsten Preis seiner Geschichte. Niedrigere Zinssätze kurbeln die Nachfrage nach unverzinsten Edelmetallen an, und stützen so die Preise.

Gamestop enttäuscht

Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem die Aktien des US-Energieanlagenbauers GE Vernova, die nach einer optimistischen Prognose um 15,6 Prozent zulegten. "Die Anhebung der langfristigen Ziele war zwar nicht unerwartet, doch das Ausmaß übertraf sowohl unsere Prognosen als auch die durchschnittlichen Markterwartungen", schrieben die Experten des US-Analysehauses Morningstar.

Um 4,3 Prozent nach unten ging es hingegen für Gamestop. Der Umsatz des Videospiele-Händlers verfehlte im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten. Gamer ziehen schon seit langem Onlinekäufe und Abo-Plattformen klassischen Ladenbesuchen vor. Zugleich kommt der Einzelhändler bei seiner Neuausrichtung auf digitale Downloads und Streaming nur langsam voran.

Im Vorfeld der Veröffentlichung des Finanzberichts legten die Titel des Softwarekonzerns Oracle um 0,7 Prozent zu. Bei der Vorlage der Ergebnisse des SAP-Rivalen nach Handelsschluss steht das Cloud-Geschäft im Mittelpunkt. Vor einigen Monaten hatte eine optimistische Prognose für dieses Geschäftsfeld ein Kursfeuerwerk ausgelöst. Inzwischen bereitet Investoren die Schuldenaufnahme von Oracle für den Bau neuer Rechenzentren Sorgen. Nach Börsenschluss präsentierte der Konzern dann ein durchwachsenes Ergebnis, die Cloud-Sparte wächst langsamer als erwartet. Nachbörslich fiel der Kurs um rund 6 Prozent.

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Quelle: ntv.de, ino/rts

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