Wirtschaft

Griechischer Hafen Piräus Wie China europäische Handelsströme lenkt

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Chinas Präsident Xi Jinping besucht mit Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis (re.) im November 2019 das Cosco-Terminal im Hafen von Piräus.

Chinas Präsident Xi Jinping besucht mit Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis (re.) im November 2019 das Cosco-Terminal im Hafen von Piräus.

(Foto: REUTERS)

Europa will seine kritische Infrastruktur vor chinesischem Einfluss besser schützen. Gleichzeitig hilft Chinas Einfluss der europäischen Wirtschaft enorm, etwa in Griechenland. Ein differenziertes Bild.

Am Hafen von Piräus wehen nicht nur griechische und europäische Flaggen, sondern auch chinesische. Denn der größte Hafen Griechenlands ist fest in der Hand chinesischer Investoren. Seit 2016 hat die chinesische Reederei Cosco dort als Mehrheitseigner unternehmerisch das Sagen.

Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Jens Bastian lebt seit 24 Jahren in Griechenland. Er hat genau verfolgt, wie die maroden Hafenanlagen in den Jahren nach der Finanzkrise privatisiert wurden: "Damals haben wir China die Türen geöffnet", konstatiert Bastian im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Europäische Investoren habe es nicht gegeben, und so war der Weg frei für China, den Hafen zu einer zentralen Drehscheibe auf dem Seeweg der neuen Seidenstraße auszubauen. Anderswo in Europa sind die Bestrebungen groß, kritische Infrastruktur stärker vor chinesischen Eingriffen zu schützen. So gab es in Deutschland etwa eine große öffentliche Diskussion um die chinesische Beteiligung an einem Hafenterminal in Hamburg - auch wenn diese vom Ausmaß nicht vergleichbar ist mit Piräus.

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Wie genau beeinflussen also chinesische Beteiligungen die weltweiten Handelsströme? Wo liegt das richtige Maß zwischen Offenheit und Abschottung, und haben wir da schon die richtige Balance gefunden? Diese Frage muss sich Europa stellen. Und Griechenland? Ist die starke chinesische Präsenz in Piräus das richtige Modell? Wie genau profitieren die Menschen vor Ort, und wie wichtig ist der neu erstarkte Hafen für die europäische Wirtschaft? In der neuen Podcast-Folge diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow diese und viele weitere Fragen mit ihren Gästen Jens Bastian und Ascan Iredi.

Jens Bastian von der Stiftung Wissenschaft und Politik war zu Krisenzeiten Mitglied der sogenannten Taskforce der EU-Kommission für Griechenland und bietet uns Insights aus erster Hand. Ascan Iredi hingegen schaut von außen auf Griechenland. Er leitet das Portfoliomanagement bei der Plutos Vermögensverwaltung und beobachtet die deutsch-griechischen Wirtschaftsbeziehungen aus der Perspektive eines Finanzmarktexperten.

Wirtschaft Welt & Weit

Was muss Deutschland tun, um in der Wirtschaftswelt von morgen noch eine wichtige Rolle zu spielen? Von wem sind wir abhängig? Welche Länder profitieren von der neuen Weltlage? Das diskutiert Andrea Sellmann im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" mit relevanten Expertinnen und Experten.

Alle Folgen finden Sie in der ntv-App oder überall, wo es Podcasts gibt: bei RTL+ Musik, Apple Podcasts, Google Podcasts, Spotify, Amazon Music oder Deezer. Für alle anderen Podcast-Apps können Sie den RSS-Feed verwenden.

Quelle: ntv.de

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