Wirtschaft

Auf Absatz-Hoch folgt Dämpfer "Zweite Welle" trifft deutschen Automarkt

Neuwagen von Volkswagen in der Autostadt. Für November prognostizieren Experten noch schwächere Verkaufszahlen.

Neuwagen von Volkswagen in der Autostadt. Für November prognostizieren Experten noch schwächere Verkaufszahlen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im September erlebt der deutsche Automarkt einen Aufschwung, nun brechen die Zulassungszahlen wieder ein. Die Unwägbarkeiten der Corona-Krise stellen die Branche vor ungewisse Monate. Lediglich die E-Mobilität erfreut sich ungebremster Beliebtheit.

Der Autoabsatz in Deutschland hat im Oktober den Rückwärtsgang eingelegt. Nach einem Zwischenhoch im September schrumpften die Pkw-Neuzulassungen im abgelaufenen Monat um rund vier Prozent auf 274.300 Einheiten, wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte. Grund war vor allem, dass Unternehmen wegen der unsicheren Konjunktur deutlich weniger Neuwagen bestellten als vor einem Jahr. Private Käufer griffen dagegen zu - angelockt auch durch hohe Rabatte.

Im November dürften die Neuzulassungen nach Einschätzung der Unternehmensberatung EY noch schwächer ausfallen als im Oktober, weil das öffentliche Leben bei der Bekämpfung der Pandemie weitgehend stillsteht. "Die Verunsicherung auch in Bezug auf die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen dieser 'zweiten Welle' ist groß - das dürfte die Investitionsbereitschaft und die Konsumlaune deutlich dämpfen", erklärte EY-Experte Peter Fuß.

Der durch staatliche Prämien angeheizte Elektroboom setzte sich jedoch fort. Nie zuvor wurden hierzulande so viele E-Autos und Plug-in-Hybride verkauft wie im Oktober. Ihr Anteil an den Neuzulassungen kletterte nach Berechnungen von EY im Vergleich zum September um fast zwei Prozentpunkte auf 17,5 Prozent - ein neuer Rekord.

Deutliche Einbußen zum Vorjahr erwartet

In den ersten zehn Monaten kamen nach Daten der Flensburger Zulassungsbehörde 2,3 Millionen Neuwagen auf die Straßen, 23 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Importeursverband VDIK erklärte, vor dem Hintergrund des sehr hohen Vorjahresniveaus seien die Oktoberzahlen "ein ordentliches Ergebnis." Verbandspräsident Reinhard Zirpel sprach mit Blick auf die vergangenen Monate von einer "zarten Erholung".

Dieser Trend könnte angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen in den kommenden Monaten allerdings enden. Die Produktion der deutschen Automobilwerke sank nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie wegen der schwachen Nachfrage um zwei Prozent und schrumpfte damit den 13. Monate in Folge. Während der Auftragseingang im Inland weiter zurückging, wurde aus dem Ausland erneut ein leicht steigender Ordereingang registriert.

Quelle: ntv.de, mdi/rts

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