Der Börsen-Tag Dax erlebt roten Tag - Prügel für Lufthansa-Aktie
24.04.2020, 17:37 UhrDie Schaukel-Börsen leben weiter: Nach zwei Tagen mit Gewinnen haben sich die europäischen Aktienmärkte heute wieder nach unten orientiert. Der Absturz des deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex im April stellte dabei nur einen bedingten Belastungsfaktor dar. Stimmungskiller waren Berichte, nach denen der Hoffnungsträger Remdesivir des US-Pharmakonzerns Gilead Sciences keine durchschlagenden Erfolge bei Coronavirus-Patienten gezeigt haben soll. Die Analysten der Commerzbank rechnen nun nicht mehr mit einer V-förmigen Erholung der deutschen Wirtschaft. Die Aufwärtsbewegung werde nur langsam vonstattengehen.
An der Frankfurter Börse ging der Dax mit einem Verlust von 1,7 Prozent auf 10.336 Punkte ins Wochenende. Der MDax gab um 1,2 Prozent auf 22.241 Zähler nach. Der TecDax verlor 2,2 Prozent auf 2886 Stellen. Der EuroStoxx50 verringerte sich um 1,4 Prozent auf 2813 Punkte.
Kräftige Prügel bekam die Lufthansa-Aktie, die 8,0 Prozent verlor. Die Airline hatte gestern Abend mitgeteilt, dass sie Liquiditätshilfe benötige, um die Corona-Krise zu überstehen. Heute nun teilte Konzernchef Carsten Spohr mit, dass die Flotte nach der Krise von zuletzt rund 760 Maschinen um 100 verkleinert werde. Die Belegschaft werde sich um 10.000 Mitarbeiter verringern.
Schwach waren auch die Bankenwerte: Deutsche Bank verloren 6,8 Prozent und Commerzbank 4,1 Prozent. Belastend wirkte, dass die Ratingagentur S&P die Bonitätseinstufung für die Commerzbank um eine Stufe auf BBB+ gesenkt hat. Aus dem Handel wird dazu vermerkt, dass die Commerzbank ein erhebliches Kreditportfolio im Unternehmenskundensegment in den Büchern habe. Steigende Kreditrisikovorsorge könne hier zu einem Problem werden. Die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank wurde zwar bestätigt, den Ausblick nahm S&P aber auf "negativ" von "stabil" zurück.
Quelle: ntv.de