Mittwoch, 12. April 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer und Thomas Badtke
17:40 Uhr

Neues DAX-Jahreshoch - und dann abwärts

Inflationsdaten aus den USA haben den DAX zunächst auf einen neuen Höchststand seit Januar 2022 getrieben. Aus dem Mittwochshandel geht der deutsche Börsenleitindex aber nicht mit 15.827 Punkten – er schließt vielmehr bei einem Stand von 15.704 Zählern. Das ist ein Aufschlag von 0,3 Prozent, womit er aber an seine jüngst freundliche Entwicklung anknüpft.

DAX
DAX 16.051,23

Die US-Verbraucherpreise waren im März etwas moderater gestiegen als erwartet. Sie verzeichneten mit 5,0 Prozent den schwächsten Anstieg seit Mai 2021. Die Kerninflationsrate legte hingegen erwartungsgemäß auf 5,6 Prozent von 5,5 Prozent leicht zu.

Inflationsdaten stehen im Fokus, weil sie für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed von großer Bedeutung sind. An den Finanzmärkten wurde zuletzt überwiegend mit einer Leitzinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte im Mai gerechnet. Aber auch ein unveränderter Zins wird nicht ausgeschlossen. Noch ist unsicher, wie stark sich die jüngsten Turbulenzen der Banken auf die Kreditvergabe und die Inflationsentwicklung auswirken.

"Die frischen US-Inflationsdaten aus dem März gaben dem DAX zwar Schub für ein neues Jahreshoch bei 15.827 Punkten", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Doch der Blick auf die sogenannte Kernrate zeigt, dass eine Überraschung ausgeblieben ist. Die Inflation bleibt in der Breite weiter zäh und könnte Hoffnungen auf bald sinkende Zinsen schnell wieder zunichtemachen."

Merck KGaA
Merck KGaA 167,10

Bei den Einzelwerten im DAX sacken die Aktien des Arzneimittel- und Spezialchemieherstellers Merck nach schlechten Nachrichten um rund sieben Prozent ab. Damit knüpften sie an den schwachen Vortag an und waren so günstig zu haben wie zuletzt im Oktober. Die US-Arzneimittelbehörde FDA setzte die Aufnahme neuer Patienten für eine Therapie mit dem Multiple-Sklerose-Mittel "Evobrutinib" im Rahmen der abschließenden klinischen Prüfung des Medikaments aus. Anlass ist ein Verdacht auf Leberschädigung.

Die Anteile des Lastwagen- und Busherstellers Daimler Truck profitieren dagegen als Spitzenreiter mit einem Kursplus von etwa vier Prozent von starken Quartalszahlen des schwedischen Konkurrenten Volvo.

Daimler Truck
Daimler Truck 29,22


17:33 Uhr

EZB-Vize "nicht so optimistisch" für die Kerninflation

Der anhaltend hohe Inflationsdruck im Euro-Raum bereitet den Währungshütern der Europäischen Zentralbank (EZB) Sorgen. Dabei blickt die EZB insbesondere auf die sogenannte Kernrate, in der die schwankungsreichen Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert sind. "Die Gesamtinflation wird weiter zurückgehen, aber bei der Kerninflation sind wir nicht so optimistisch", sagt EZB-Vizepräsident Luis de Guindos. "Wir glauben, dass die Kerninflation einen besseren Hinweis liefert für die mittelfristigen Inflationstrends."

Die Gesamtinflation ist im Euro-Raum dank sinkender Energiepreise zwar von 8,5 im Februar auf 6,9 Prozent im März zurückgegangen. Die Kerninflation war im März aber den vierten Monat in Folge gestiegen auf nunmehr 5,7 Prozent. Die EZB hat im Kampf gegen die hohe Inflation die Zinsen seit Juli 2022 bereits sechsmal in Folge hochgesetzt - zuletzt Mitte März um 0,50 Prozentpunkte. Für die nächste Zinssitzung am 4. Mai wird am Finanzmarkt derzeit eine weitere Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte erwartet. Der Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten und der als der richtungsweisende Zinssatz gilt, liegt momentan bei 3,0 Prozent.

17:22 Uhr

DAX-Konzern baut US-Produktionskapazitäten aus

Merck investiert 300 Millionen Euro in eine Produktionsanlage für Spezialgase in den USA. Mit dem Schritt sollen die Produktionskapazitäten für Halbleitermaterialien am Standort Hometown im US-Bundesstaat Pennsylvania ausgebaut werden, wie das Darmstädter Unternehmen mitteilt. Die Mittel sind Teil der Investitionen von deutlich mehr als drei Milliarden Euro in das Elektronikgeschäft, die Merck bereits 2021 angekündigt hatte. Das Unternehmen rechnet mit einem zunehmenden Bedarf an Elektronik-Materialien, insbesondere bei Halbleitern, und will deshalb seine Produktionskapazitäten erweitern. Nach Angaben von Merck wird es sich um die weltweit größte integrierte Produktionsanlage für Spezialgase handeln. Mindestens 68 neue Arbeitsplätze sollen dort geschaffen werden.

Merck KGaA
Merck KGaA 167,10

17:14 Uhr

Gericht billigt Adler-Group-Restrukturierungsplan

Ein britisches Gericht hat den Restrukturierungsplan der angeschlagenen Adler Group trotz des Widerstands einiger Gläubiger gebilligt. Der Richter am Londoner High Court, Thomas Leech, gab grünes Licht für den Plan, mit dem der Immobilieninvestor Adler Group eine dramatische Schieflage abwenden will.

Adler Group
Adler Group ,68

Bei dem Plan geht es um Veränderungen der Bedingungen zwischen 2024 und 2029 fälliger Anleihen, unter anderem sollen die im kommenden Jahr fälligen Bonds um ein Jahr verlängert werden. Insgesamt hat der Konzern Anleihen über rund 3,2 Milliarden Euro im Markt, zusammen mit Krediten und anderen Finanzierungen belaufen sich die Schulden auf über sechs Milliarden Euro. Um den Restrukturierungsplan umzusetzen, werden Anleihen auch auf eine neue englische Tochtergesellschaft verlagert. Gelinge der Plan nicht, könne die Adler Group in eine finanzielle Schieflage schlittern, hatte ein Vertreter der britischen Tochter in einer Anhörung vor dem Gericht gesagt.

17:05 Uhr

Verschuldung weltweit auf dem Vormarsch

Die weltweite Verschuldung ist wieder auf dem Vormarsch. Wie aus neuen Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervorgeht, werden die Schuldenstände nach zwei Jahren mit deutlichen Rückgängen 2023 und auch in den kommenden Jahren wieder zulegen. Für dieses Jahr rechnet der IWF demnach mit einem Durchschnittswert von 93,3 Prozent im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. In der Corona-Pandemie war die Verschuldung 2020 sprunghaft gestiegen auf den Rekordwert von knapp 100 Prozent. Seitdem ging es wieder runter auf gut 92 Prozent Ende 2022. Bis 2028 rechnet der IWF dann wieder mit kontinuierlichen Zuwächsen von mehr als einem Punkt pro Jahr und insgesamt einem Anstieg bis auf 99,6 Prozent.

16:51 Uhr

Buffett wettet gegen neue Finanzkrise

Trotz der jüngsten Bankenturbulenzen sieht Starinvestor Warren Buffett keinen Grund zur Panik in puncto US-Banken und Sicherheit der Einlagen. Es würden zwar noch einige Institute in Schwierigkeiten geraten, aber die Probleme der Branche seien nicht vergleichbar mit denen bei der globalen Finanzkrise 2008, sagt die Investorenlegende bei CNBC. Die Menschen "müssen nicht in Panik geraten", was den Bankensektor betreffe und "sollten sich keine Sorgen um ihre Einlagen bei einer amerikanischen Bank machen", betonte der 92-jährige Buffett. Diese Botschaft sei zuletzt durcheinandergeraten. "Es wirkt sich wirklich, wirklich auf das System aus, wenn die Menschen das Vertrauen in die Banken verlieren."

Berkshire Hathaway
Berkshire Hathaway 503.000,00

Der Kollaps der Silicon Valley Bank und der Signature Bank in den USA hatte im März weltweit Schockwellen an den Börsen ausgelöst und Angst vor einer neuen Finanzkrise geschürt. Der Notverkauf der Schweizer Großbank Credit Suisse an den größeren Rivalen UBS fachte diese Sorgen danach zeitweise erneut an. Inzwischen haben sich aber die Finanzmärkte wieder beruhigt.

Buffett sagt auch, er würde um eine Million Dollar wetten, dass kein US-Einleger durch eine Bankenpleite Geld verlieren würde - wobei derjenige, der diese Wette verliert, das Geld für wohltätige Zwecke spenden würde. Buffett ist Chairman der Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway und sprach von Tokio aus mit CNBC. Der Investor ist derzeit in Japan, wo er fünf große Unternehmen besucht, in die Berkshire investiert ist. Berkshire hat sein Geld auch in mehrere Banken gesteckt. Eine Beteiligung an der Bank of America war Ende 2022 etwa 34,2 Milliarden Dollar wert.

16:40 Uhr

Rückschlag für Merck bei MS-Mittel

Der Pharma- und Technologiekonzern Merck muss einen Dämpfer in der entscheidenden klinischen Studie mit seinem Multiple-Sklerose-Mittel Evobrutinib hinnehmen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA ordnete eine teilweise Aussetzung der klinischen Prüfung von Evobrutinib an, wie Merck mitteilt. Grund dafür seien zwei kürzlich gemeldete Fälle mit Laborwerten, die auf eine arzneimittelbedingte Leberschädigung hindeuteten und während der Phase-3-Studie festgestellt worden seien. Die zwei betroffenen Patienten hätten allerdings keine Symptome gezeigt und keine Behandlung benötigt. Ihre Leberenzymwerte hätten sich nach Absetzen des Wirkstoffs vollständig normalisiert.

Merck darf nun vorerst in der Studie in den USA keine neuen Patienten mehr mit Evobrutinib behandeln und muss auch die Behandlung von Patienten pausieren, die das Mittel erst weniger als 70 Tage erhalten. Von diesem Schritt sind allerdings nur die zwei Patienten betroffen. Die Patientenrekrutierung für die Studie, die insgesamt mehr als 2000 Teilnehmer umfasst, war bereits abgeschlossen und das laufende Studienprogramm soll wie geplant weiterlaufen. Erste Daten aus der Studie erwartet Merck unverändert im vierten Quartal. Der Konzern kündigte an, "intensiv" mit der FDA zusammenarbeiten zu wollen und auch zu prüfen, inwiefern prädisponierende Faktoren zu der Leberschädigung beigetragen haben könnten.

Merck KGaA
Merck KGaA 167,10

16:24 Uhr

US-Inflationsdaten beruhigen Nerven

Der deutliche Rückgang der US-Inflation im März und Details bei der Entwicklung der Kernverbraucherpreise werden nach Meinung der Commerzbank-Volkswirte Christoph Balz und Bernd Weidensteiner die Nerven der Fed etwas beruhigen. "Die meisten Preiskategorien zeigen eine Entspannung, und sogar bei den Kosten für die Wohnung lässt sich ein Nachlassen des Preisdrucks feststellen", schreiben sie in einem Kommentar. Außerdem sei hier in den kommenden Monaten von weiter fallenden Preissteigerungsraten auszugehen.

"Private Erhebungen zeigen, dass es bei neuen Mietverträgen teilweise zu rückläufigen Mieten kommt. Dies wird sich mit Verzögerung auch in den "offiziellen" Daten zur Mietinflation niederschlagen", argumentieren sie. Damit dürfte die Fed ihr Augenmerk jetzt verstärkt darauf richten, den sich abzeichnenden positiven Trend zu unterstützen. "Wir erwarten nur noch zwei Schritte zu je 25 Basispunkten."

16:13 Uhr

Inflationsdaten stützen Wall Street

Ein nachlassender US-Inflationsdruck hat die Zinserwartungen an der Wall Street gedämpft und den Aktienkursen Auftrieb verliehen. Der Dow-Jones-Index steigt zunächst 0,5 Prozent auf 33.843 Punkte. Der S&P-500 zieht 0,4 Prozent auf 4124 Punkte an. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewinnt 0,3 Prozent auf 12.064 Punkte.

Die US-Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen sank im März auf 5,0 Prozent von 6,0 Prozent im Februar. Von Reuters befragte Ökonomen hatten im Schnitt mit 5,2 Prozent gerechnet. Anleger hofften nach den Erfolgen bei der Inflationsbekämpfung, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungszyklus bald beenden könnte. "Wir beginnen endlich, die sich summierenden Auswirkungen der unerbittlichen Zinserhöhungen zu sehen", sagte Peter Andersen, Gründer von Andersen Capital Management. Das Ziel der Fed einer Inflationsrate von 2,0 Prozent ist aber trotz der Fortschritte immer noch in weiter Ferne.

Bei den Einzelwerten sticht Triton International mit einem Kursplus von rund 31 Prozent hervor. Der auf Erwerb und Verwaltung von Infrastrukturanlagen spezialisierte Konzern Brookfield will den Container-Vermieter kaufen, um seine Dienstleistungen im Transport- und Logistiksektor zu erweitern. Der rund 4,7 Milliarden Dollar schwere Deal soll im vierten Quartal abgeschlossen werden.

15:53 Uhr

Mercedes-Aktien geben Gas

Mercedes-Benz-Titel notieren nach Vorlage von Absatzzahlen zum ersten Quartal rund 1,5 Prozent höher. Damit liegen sie etwa gleichauf mit den Branchenwerten. Das Gesamtwachstum von 3 Prozent sei so erwartet worden, heißt es im Handel. Zufrieden sei man vor allem mit dem Absatzplus von 89 Prozent bei elektrischen Autos (BEV). Wie bei anderen Premium-Herstellern zeige sich, dass dort teure und große SUVs am besten liefen. Auch BMW hatte hier bereits ein Wachstum von 83 Prozent ausweisen können.

Mercedes-Benz
Mercedes-Benz 72,05

15:37 Uhr

Experte: US-Notenbank sieht von Zinserhöhung im Mai ab

Die US-Notenbank wird nach Meinung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, im Mai von einer Zinserhöhung absehen. Das liegt allerdings nicht am Rückgang der Inflationsrate im März, wie Gitzel in einem Kommentar erläutert: Er erwartet, dass sich im Gefolge der Bankenturbulenzen die Kreditvergabebedingungen deutlich verschärft haben, was den FOMC-Mitgliedern, obwohl die Ergebnisse des Senior Loan Officer Survey erst nach dem 3. Mai veröffentlicht würden, schon bekannt sein dürfte. "Gleichzeitig sollte auch bereits ersichtlich sein, dass die Inflationsrate im April erneut gefallen ist. Diese beiden Informationen sollten die Fed dazu bewegen, von weiteren Zinsanhebungen abzusehen", kalkuliert Gitzel.

14:54 Uhr

Neue Ziele von Rückversicherer locken Anleger

Ambitionierte Geschäftsziele von Scor stimmen die Anleger zuversichtlich. Die Papiere des französischen Rückversicherers steigen um bis zu 4,1 Prozent auf 23,04 Euro. Nach der Umstellung der Bilanz auf den internationalen IFRS-Standard strebt der Konzern in dem bis Ende Dezember 2023 laufenden Jahr eine Wachstumsrate des Wirtschaftswerts von 700 Basispunkten über dem risikofreien Zinssatz an. Dank IFRS werde Scor Lebens- und Krankenversicherungseinkünfte schneller wahrnehmen, was den Gewinn steigern dürfte, sagte Berenberg-Analyst Tryfonas Spyrou.

SCOR SE
SCOR SE 24,70

14:36 Uhr

US-Inflationsrate sinkt - DAX klettert

Die Inflation in den USA hat im März deutlich nachgelassen. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen sank auf 5,0 Prozent, von 6,0 Prozent im Februar, wie das Arbeitsministerium mitteilt. Experten hatten 5,2 Prozent erwartet. Die US-Notenbank Federal Reserve kann das Abebben der Inflationswelle nach einer Serie von Zinserhöhungen als Etappensieg feiern. Doch macht ihr die hartnäckig hohe Kern-Inflation zu schaffen, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden. Diese stieg im März auf 5,6 Prozent von 5,5 Prozent im Februar.

DAX
DAX 16.051,23

Diese Entwicklung gilt als Alarmzeichen, da der Preisauftrieb somit offenbar schon weite Bereiche der Wirtschaft erfasst hat und sich zu verfestigen droht. Die US-Währungshüter um Notenbankchef Jerome Powell müssen nun entscheiden, ob sie die Zinsen Anfang Mai weiter erhöhen oder aus Rücksicht auf die Konjunktur und mögliche Rezessionsrisiken eine Pause einlegen.

Die Zentralbank hat die Zinsen binnen Jahresfrist von nahe null auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent nach oben getrieben, um die hohe Inflation einzufangen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen.

Der DAX zieht nach den Daten spürbar an, erklimmt mit 15.809 Punkten ein neues Jahreshoch. Davor hatte er leicht fester notiert, war um die Marke von 15.700 Zählern tendiert.

14:27 Uhr

Immer weniger deutsche Firmen wollen Preise erhöhen

Deutlich weniger Firmen in Deutschland planen in den nächsten drei Monaten Preiserhöhungen. "Die Unternehmen haben einen Großteil ihrer gestiegenen Kosten bereits an die Kunden weitergegeben, gleichzeitig hat die Nachfrage nachgelassen", sagt IFO-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser zur monatlichen Umfrage des Münchner Instituts. "Damit dürfte die Inflation in den kommenden Monaten langsam zurückgehen." Das Barometer für die Preiserwartungen in der Gesamtwirtschaft sank im März auf 27,2 Punkte, nach 29,2 Zählern im Februar. Das war bereits der sechste Rückgang in Folge.

Heikel bleibe die Lage aber im Einzelhandel. Dort sanken die Preiserwartungen laut IFO nur von 50,9 auf 49 Punkte, bei Nahrungs- und Genussmitteln nur von 76,2 auf 64,5 Punkte. Bei Baumärkten sprangen sie sogar hoch, von 39,7 auf 55 Punkte, ähnlich wie bei Blumen, Pflanzen, Zoobedarf und bei Büchern. Auch bei den Spielwarenhändlern legten sie kräftig zu, von 65,8 auf 86,3 Punkte, ebenso im Bereich der Unterhaltungselektronik, von 55,8 auf 72,6 Punkte. Die Schreibwaren- und Papierhändler nahmen ihre Preiserwartungen hingegen von 85,7 auf 45,3 Punkte zurück. Die Dienstleister verstärkten ihre Preispläne von 31,7 auf 34,7 Punkte.

14:08 Uhr

Russland-Projekt abgesagt - Fortum fordert 200 Millionen Entschädigung

Der dänische Windturbinenbauer Vestas sieht sich wegen ausgesetzter Projekte in Russland Schadenersatzforderungen von Fortum ausgesetzt. Der finnische Energieversorger fordere 200 Millionen Euro Entschädigung für russische Windparkprojekte, die Vestas wegen der Sanktionen eingestellt habe, teilt der dänische Konzern mit. "Wir werden uns energisch verteidigen, sollte dieses unbegründete Verfahren fortgesetzt werden", kündigt Vestas-Chef Henrik Andersen an. Vestas berufe sich dabei auf die im Falle von Sanktionen festgelegten Vertragsklauseln.

Der finnische öffentlich-rechtliche Sender Yle berichtete, Fortum habe den Streit vor die Internationale Handelskammer in Stockholm gebracht. Vestas hätte rund 50 Windturbinen an die russische Fortum-Tochter WEDF in Russland liefern sollen, für die Fortum bereits Vorschusszahlungen geleistet habe, hieß es zudem.

Vestas
Vestas 27,57
Fortum Corporation
Fortum Corporation 12,14

13:50 Uhr

Fusion gescheitert - Horizon-Kurs im Höhenflug

Die Aktien von Horizon Acquisition legen vor der US-Börseneröffnung 11,4 Prozent zu. Der im vergangenen Oktober vereinbarte Zusammenschluss mit dem Privatflugzeugunternehmen Flexjet wird nun doch nicht stattfinden. Im Zuge dessen wird Horizon Acquisition eine Zahlung von rund 30 Millionen Dollar von Flexjet erhalten.

13:36 Uhr

"Anleger sind gespannt auf die neuesten Daten zur US-Inflation"

Die Terminkontrakte auf die US-Aktienindizes signalisieren einen kaum veränderten Handelsstart. Allerdings dürfte die Eröffnungstendenz von den Daten bestimmt werden, die vorbörslich anstehen. Im Vorfeld hielten die Teilnehmer ihr Pulver trocken, heißt es. Alle Augen seien auf den Verbraucherpreisindex für März gerichtet, der gegen 14.30 Uhr MESZ veröffentlicht wird. Volkswirte prognostizieren, dass sich das Tempo der jährlichen Inflation von 6 Prozent im Februar auf 5,1 Prozent im März verlangsamen wird und die Teuerung damit so niedrig ausfällt wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die Kerninflation, bei der besonders schwankungsanfällige Posten wie Lebensmittel und Energie herausgerechnet werden, dürfte jedoch leicht von 5,5 Prozent auf 5,6 Prozent angestiegen sein.

"Die Anleger sind gespannt auf die neuesten Daten zur US-Inflation. Die Investoren wollen mehr Beweise dafür sehen, dass die Preise an Fahrt verlieren, sind aber immer noch besorgt, dass der Abkühlungsprozess nur langsam voranschreitet", sagt Susannah Streeter, Leiterin des Bereichs Geld und Märkte bei Hargreaves Lansdown. Es wird erwartet, dass die Federal Reserve die Leitzinsen in drei Wochen nochmals um weitere 25 Basispunkte anheben wird. Doch eine stärker als erwartete Kerninflation könnte die Spekulation auslösen, dass auch im Juni noch eine Zinserhöhung ansteht.

Zur Vorsicht der Anleger trägt auch die bevorstehende Berichtssaison der US-Unternehmen für das erste Quartal bei, die am Freitag mit der Vorlage der Zahlen von JP Morgan Chase, Wells Fargo und Citigroup startet. Julian Emanuel, Stratege bei Evercore ISI, berichtet von Vorsicht. Es sei das vierte Quartal in Folge, in dem die geschätzten Gewinne pro Aktie für 2023 zurückgehen.

13:20 Uhr

Euribors ziehen an

Die Euribors sind am europäischen Geldmarkt höher gefixt worden. Im Blick steht die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise am Nachmittag. Es wird erwartet, dass die Inflationsrate im März um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen ist. Das Interesse gilt aber vor allem der Entwicklung der Kernrate - hier wird mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet. Die Lesung könnte Auswirkung auf die Zinserwartung im Markt haben.

Die Markterwartungen für den Zinsgipfel im Euroraum sind derweil wieder auf 3,5 Prozent gestiegen. Nach der Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) war sie auf 3,2 Prozent gefallen. Vor dem SVB-Zusammenbruch lag die Zinsgipfel-Prognose bei knapp 4 Prozent.

12:59 Uhr

Schuhhändler stellt Insolvenzantrag

Der Schuhhändler HR Group, früherer Mutterkonzern der angeschlagenen Kette Reno, hat für neun deutsche Gesellschaften beim Amtsgericht Osnabrück Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Sanierungsexperte und Rechtsanwalt Christian Gerloff sei zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden, teilt das Unternehmen weiter mit. Die HR Group gehörte zu den führenden europäischen Handelsgruppen im Schuhmarkt und betreibt auch eine Logistik-Sparte.

Die Suche nach einem Investor für die HR Group sei ins Stocken geraten, nachdem die frühere Tochter Reno Insolvenzantrag gestellt hatte. HR Group sei unter anderem im Bereich Logistik für Reno aktiv. Aber auch die Konsumflaute und die Nachwirkungen der Corona-Krise machten der HR Group zu schaffen. Auslandstöchter seien vom Insolvenzantrag nicht direkt betroffen. Er wolle nun den Geschäftsbetrieb stabilisieren, kündigte Gerloff an.

12:27 Uhr

Frühjahrserwachen im deutschen Mittelstand

Die Stimmung der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland hellt sich nach der Winterflaute weiter auf. Ihr Geschäftsklima stieg im März um 4,9 Zähler zum Februar auf minus 3,2 Saldenpunkte, wie aus dem Mittelstandsbarometer der staatlichen Förderbank KFW und des IFO-Instituts hervorgeht. "Die größten Konjunktursorgen haben sich zerstreut und im Mittelstand kehrt die Zuversicht vorsichtig zurück", sagt KFW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. "Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass weiterhin ein steifer konjunktureller Gegenwind bläst." So dürfte vor allem die straffere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) mit den kräftigen Zinserhöhungen ihre volle Bremswirkung erst in diesem Jahr entfalten. Auch Reallohnverluste belasteten.

12:07 Uhr

Mercedes-Benz steigert Absatz

Der Autobauer Mercedes-Benz hat trotz weiterhin gestörter Lieferketten und schwacher Konjunktur den Absatz im ersten Quartal leicht gesteigert. Von Januar bis März lieferte der DAX-Konzern 503.500 PKW an Händler und Privatkunden aus, ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. "Die Nachfrage unserer Kunden nach Top-End- und batterieelektrischen Fahrzeugen ist die treibende Kraft für unser Absatzergebnis im ersten Quartal", erklärte Vertriebschefin Britta Seeger.

Gefragt waren demnach besonders Spitzenmodelle wie G-Klasse und Maybach, aber auch Einstiegsmodelle der Marke mit dem Stern wie GLA und GLB sowie deren batterieelektrische Pendants. Der Anteil reiner E-Autos am Gesamtabsatz sei auf zehn Prozent gestiegen von sechs Prozent vor Jahresfrist.

Die kleinere Sparte Mercedes-Benz Vans erzielte mit einem Plus von zwölf Prozent auf knapp 99.000 Einheiten den höchsten Absatz in einem ersten Quartal. Vor allem von gewerblichen Kunden war die Nachfrage nach Transportern hoch. Der Anteil rein elektrischer Vans lag mit 3,6 Prozent des Absatzes kaum über dem Vorjahreswert, denn die scharf rechnenden Firmenkunden wechseln langsamer als Privatkunden auf die noch teureren E-Fahrzeuge.

Mercedes-Benz
Mercedes-Benz 72,05

11:46 Uhr

"DAX-Anleger agieren mit angezogener Handbremse"

Der DAX bewegt sich im Mittwochsgeschäft um das bisherige Jahreshoch von 15.737 Punkten. Im Tageshoch fehlen dem deutschen Börsenleitindex bislang knapp zwei Stellen. Aktuell notiert er 0,3 Prozent im Plus bei Kursen um 15.690.

"Die Anleger sind vorsichtig, agieren mit angezogener Handbremse", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Sie warten mit Spannung auf die am frühen Nachmittag anstehenden US-Inflationsdaten und erhoffen sich Hinweise auf die künftige Politik der US-Notenbank Federal Reserve."

DAX
DAX 16.051,23

11:11 Uhr

Kapitalerhöhung lässt Northern-Data-Kurs absacken

Die angekündigte Kapitalerhöhung bei Northern Data bringt den Aktienkurs ins Rutschen. Die Papiere sacken mehr als neun Prozent ab. Die rund zehnprozentige Erhöhung geht im Rahmen einer Privatplatzierung an nur einen Investor. Der Bezugspreis soll bei 13,55 Euro je Aktie liegen.

 

10:50 Uhr

Firmen stellen mehr Azubis ein

Die deutsche Wirtschaft stellt wieder mehr Auszubildende ein - hinkt aber immer noch hinter dem Niveau von vor der Corona-Krise her. 2022 schlossen 468.900 meist junge Menschen einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung ab, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das war der zweite Anstieg in Folge und 0,6 Prozent mehr als im Jahr davor mit 466.200. Im ersten Corona-Jahr 2020 hatte es einen starken Einbruch auf 463.300 Neuverträge gegeben. Trotz der positiven Entwicklung liegt die Zahl neuer Kontrakte für Lehrlinge immer noch acht Prozent unter dem Stand von 2019 mit 510.900 Verträgen.

Insgesamt war im vorigen Jahr der Anstieg gegenüber 2021 bei Frauen mit Plus 1,1 Prozent deutlich stärker als bei Männern mit Plus 0,3 Prozent. Der Geschlechterunterschied machte sich besonders im Handwerk - insgesamt Minus 2,3 Prozent auf 127.400 Neuverträge - bemerkbar. Dabei gab es bei Männern einen spürbaren Rückgang von drei Prozent, bei Frauen jedoch ein Plus von zwei Prozent bei neuen Ausbildungsverträgen. Dennoch bleibt das Handwerk eine Männerdomäne - so wurden hier 81 Prozent der Neuverträge von Männern abgeschlossen. Den stärksten Zuwachs hatten Neuabschlüsse im Bereich Industrie und Handel mit Plus 2,9 Prozent, während es in der Landwirtschaft einen kräftigen Rückgang von fünf Prozent gab.

10:30 Uhr

Inflation droht sich zu verfestigen

Die Inflation in der Eurozone droht sich nach Darstellung von Frankreichs Zentralbankchef Francois Villeroy de Galhau zu verfestigen. Sie "hat sich ausgeweitet und ist hartnäckiger", sagt er. "Wir bei der EZB gehen jetzt von einem 'Sprint' zu einem 'Langstreckenrennen' über." Für die nächsten Zins-Entscheidungen seien unter anderem die Inflationsaussichten die wichtigsten Faktoren. Die EZB hat im Kampf gegen die Inflation seit Juli die Zinsen sechs Mal in Folge hochgesetzt, zuletzt Mitte März um 0,50 Prozentpunkte. Für die Zins-Sitzung am 4. Mai wird mit einer Anhebung um weitere 0,25 Prozentpunkte gerechnet. Ein nochmaliger Schritt dieser Größe wird im Sommer erwartet.

10:13 Uhr

Top-Sektor-Tipp: Stromproduzent liefert starke Zahlen

Für die Aktie von Clearvise geht es 3,5 Prozent nach oben. Der unabhängige Produzent von Strom aus erneuerbaren Energien übertrifft auf Basis vorläufiger Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 die zuletzt ausgegebenen Prognosebandbreiten für den Konzernumsatz und das bereinigte Konzern-EBITDA. Der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2022 betrug 64,0 Millionen Euro, die bereits angepasste Umsatzprognose aus Oktober letzten Jahres von 55 bis 59 Millionen Euro wurde damit übertroffen. Das bereinigte Konzern-EBITDA von 50,0 Millionen Euro übertrifft die Unternehmensprognose von 41 bis 45 Millionen Euro.

Clearvise ist für die Analysten von Warburg der Top-Sektor-Tipp für das Jahr 2023. Unterstützt durch eine starke Bilanz dürften weitere Deals auf der Agenda stehen, um das Unternehmen als zweitgrößten börsennotierten unabhängigen Stromerzeuger in Deutschland zu etablieren.

09:55 Uhr

Zwischenbericht von Repsol kommt nicht bei allen gut an

Der Zwischenbericht von Repsol für das erste Quartal deutet auf eine starke Upstream-Produktion hin. Damit könnten die Konsensschätzungen für das Quartal eher zu konservativ sein, heißt es von den Analysten der Citi in einer Einschätzung. Das Produktionsvolumen des spanischen Energiekonzerns lag bei 608.000 Barrel Öläquivalent pro Tag, verglichen mit den Konsensschätzungen von 592.000, angetrieben durch eine starke Produktion in Nordamerika. Die Analysten schätzen den Nettogewinn derzeit auf 1,18 Milliarden Euro, was im Großen und Ganzen mit dem Analystenkonsens von 1,26 Milliarden übereinstimme. Sie rechnen aber mit einer Korrektur nach oben, wenn Repsol am 28. April seine Ergebnisse vorlegt. Auch die Analysten von Jefferies gehen davon aus, dass der Zwischenbericht zu einem Anstieg der Konsengewinnschätzung um rund 10 Prozent führen dürfte. Anleger sind zurückhaltender: Der Kurs fällt knapp 0,5 Prozent.

Repsol
Repsol 13,39

09:17 Uhr

"Der starke kurzfristige Aufwärtstrend ist intakt"

Der DAX startet knapp behauptet in den Handel zur Wochenmitte. Er notiert aktuell 0,2 Prozent fester bei 15.670 Stellen, nachdem er im Dienstagsgeschäft 0,4 Prozent zugelegt hatte. Der deutsche Börsenleitindex war mit 15.655 Punkten aus dem Handel gegangen, hatte mit 15.726 Zählern ein neues 52-Wochenhoch aber knapp verfehlt.

"Der starke kurzfristige Aufwärtstrend ist intakt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Die Anleger warten ab, halten sich vor den US-Preisdaten am Nachmittag zurück. Das haben auch schon eine uneinheitliche Wall Street am Vortag und die Kursbewegungen an den asiatischen Aktienmärkten heute gezeigt."

DAX
DAX 16.051,23

08:59 Uhr

Volvo startet mit Rekordgewinn ins Jahr

Der schwedische Lkw-Bauer Volvo hat zum Jahresauftakt Lieferengpässen und Inflation getrotzt und mit einem Rekordgewinn die Markterwartungen übertroffen. Bei einem Umsatzanstieg auf 131,4 (Vorjahr: 105,3) Milliarden Kronen (11,5 Milliarden Euro) schnellte der bereinigte Betriebsgewinn im ersten Quartal um 45 Prozent auf die Bestmarke von 18,4 Milliarden Kronen.

Volvo
Volvo 17,47

Damit übertraf Volvo die Analystenschätzungen von 118,6 Milliarden Kronen Umsatz beziehungsweise 12,9 Milliarden Kronen Betriebsgewinn. Die operative Umsatzrendite erreichte 14,0 (12,0) Prozent.

08:44 Uhr

OMV fördert weniger Öl und Gas - Preise sinken

Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV hat zum Jahresauftakt weniger Öl und Gas produziert. Die Gesamtförderung schrumpfte im ersten Quartal 2023 auf 376.000 Barrel pro Tag nach 385.000 Barrel im Vorquartal, wie das Unternehmen mitteilt.

OMV
OMV 43,99

Im Vorjahresquartal lag die Produktion noch bei 457.000 Barrel pro Tag. Die im Vorjahr stark gestiegenen Erdöl- und Gaspreise, die der OMV einen Rekordgewinn einbrachten, seien zuletzt gesunken. Der durchschnittlich realisierte Rohölpreis habe sich auf 78,0 Dollar je Barrel von 86,3 Dollar im Vorquartal verringert, der Erdgaspreis sei auf 35,1 Euro je Megawattstunde (MWh) von 46,2 Euro gefallen.

08:23 Uhr

Ölpreise kaum verändert

Die Ölpreise bewegen sich nur wenig bewegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am Morgen 85,66 US-Dollar. Das waren fünf Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg ebenfalls geringfügig um vier Cent auf 81,57 Dollar.

Ein erneuter Rückgang der Ölreserven in den USA konnte den Ölpreisen vorerst keinen nennenswerten Auftrieb verleihen. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl um 1,4 Millionen Barrel verzeichnet hat. Sinkende Ölreserven in den USA stützen in der Regel die Ölpreise.

08:15 Uhr

Fed-Mitglied Harker: Fed sollte Zinsen auf über 5 Prozent anheben, dann abwarten

Der Präsident der Philadelphia Fed, Patrick Harker, hat seine Unterstützung für eine weitere Zinserhöhung um einen Viertelprozentpunkt angedeutet, bevor einer Zinspause gelegt werden sollte. Seit März vergangenen Jahres hat die US-Notenbank ihren Leitzins von nahezu null auf eine Spanne von 4,75 bis 5 Prozent angehoben.

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Der Präsident der Federal Reserve Bank of Philadelphia, Patrick Harker

(Foto: REUTERS)

"Meiner Meinung nach ... müssen wir die Zinssätze auf über 5 Prozent bringen und dann eine Weile dort verharren", sagte Harker in einer Rede an der Wharton School der Universität von Pennsylvania. "Wir sehen bereits vielversprechende Anzeichen dafür, dass diese Maßnahmen greifen - zum Beispiel gehen die Hauspreisindizes zurück."

"Da es bis zu 18 Monate dauern kann, bis sich die Auswirkungen geldpolitischer Maßnahmen in der Wirtschaft voll bemerkbar machen, werden wir die verfügbaren Daten weiterhin genau prüfen, um festzustellen, ob und welche zusätzlichen Maßnahmen wir ergreifen müssen", so Harker weiter.

08:02 Uhr

Banges Warten auf US-Verbraucherpreise: Wie startet der DAX?

Händler rechnen heute mit einem verhalten positiven Start in den Handelstag. Der Markt steht ganz im Bann der US-Verbraucherpreise (CPI) am frühen Nachmittag. Der DAX wird am Morgen um 15.650 indiziert und damit auf dem Vortagesniveau. Der starke kurzfristige Aufwärtstrend ist somit weiter intakt.

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Sollten die Daten ein weiteres Nachlassen des Inflationsdrucks zeigen, dürften die Aktienmärkte auf Rallykurs gehen, da sie dann auf den nahenden Höhepunkt im Zinserhöhungszyklus setzen würden. Eine Zinserhöhung in drei Wochen wird der US-Notenbank noch zugebilligt, dann sollte der Wendepunkt erreicht sein. Kursgewinner dürften dann wie üblich die zinssensitiven Technologiewerte und langlaufende Anleihen sein. Der DAX wird dann mit einem raschen Anstieg in Richtung der psychologisch wichtigen 16.000er-Marke erwartet.

Beim US-CPI geht der Markt von einem Anstieg von 5,1 Prozent gegenüber Vorjahr aus. Damit liegt die Gesamtrate sogar unter der erwarteten Kernrate von 5,6 Prozent, da der Rückgang der Energiepreise nun sogar dämpfend auf die Gesamtrate wirkt. Neben dem CPI steht auch noch das Protokoll der letzten Fed-Sitzung vom 21./22. März im Blick und die Zinsentscheidung der Bank of Canada.

Und so hat sich die Wall Street am Vorabend geschlagen:

07:54 Uhr

Deutsche Bank schließt russische IT-Standorte

Die Deutsche Bank schließt einem Zeitungsbericht zufolge ihre verbleibenden Software-Technologie-Zentren in Moskau und St. Petersburg. Mit dem Schritt wolle das Frankfurter Geldhaus seine zwei Jahrzehnte währende Abhängigkeit von russischem IT-Knowhow beenden, berichtet die Zeitung "Financial Times".

Deutsche Bank
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Die bisherigen Aufgaben sowie das Know-how der beiden für die Bank wichtigen IT-Standorte seien weitgehend auf andere Standorte der Bank übertragen worden, ziteiert das "Handelsblatt" Insider.

07:44 Uhr

IWF: Darum bleibt die Inflation das "Problem Nummer eins" in Europa

Der Europadirektor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Alfred Kammer, sieht die "hartnäckige und beharrliche Inflation" als "Problem Nummer eins" für den Kontinent. Zwar werde die Gesamtinflation in Europa in diesem Jahr "erheblich zurückgehen", sagte Kammer dem "Handelsblatt". Es gebe "Licht am Ende des Tunnels". Doch Grund zur Sorge sei, "dass wir bei der Kerninflation noch nicht am Höhepunkt angelangt sind", sie werde in einigen europäischen Ländern weiter steigen.

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07:29 Uhr

Schweizer Abgeordnete stimmen vergeblich gegen Credit-Suisse-Rettung

Das Schweizer Parlament hat die Finanzgarantien in Höhe von 109 Milliarden Schweizer Franken zur Rettung der Credit Suisse im ersten Durchgang abgelehnt. Die große Kammer missbilligte nachträglich mit 102 der 200 Stimmen die Rettungsaktion. Die kleine Kammer hatte die Gelder zuvor genehmigt. Nun werden beide Kammern voraussichtlich heute erneut abstimmen. Konsequenzen hat das Ergebnis aber kaum, denn die Darlehen wurden als Teil des Rettungspakets bereits von einem Ausschuss unter Notrecht bewilligt. Eine Ablehnung hätte dann nur die Wirkung einer Rüge.

Eine Umfrage unter Schweizer Ökonomen ergab, dass fast die Hälfte der Befragten die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS nicht für die beste Lösung hielt und dass die Rettungsaktion dem Ruf der Schweiz geschadet habe.

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07:15 Uhr

Dank Warren Buffett: Japanische Aktien legen weiter zu

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Investorenlegende Buffet hat seine Beteiligung an japanischen Konzernen ausgebaut – und kann sich weitere Investments vorstellen.

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Gestützt von steigender Konsumlaune und dem Optimismus des Börsengurus Warren Buffett setzen die Märkte in Japan ihre Rally heute den vierten Tag in Folge fort.

Nikkei
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Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,6 Prozent höher bei 28.082 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,7 Prozent und lag bei 2006 Punkten. Die 92-jährige Investorenlegende sagte am Dienstag, er sei stolz auf seine Investitionen in Japans führende Handelshäuser und dass er "immer noch einige" andere Investitionen in Japan in Betracht ziehe.

Der Kaufhausbetreiber J.Front Retailing stieg um ein Prozent, nachdem er am Dienstag nach Börsenschluss eine Verdreifachung des Nettogewinns für das im Februar abgelaufene Geschäftsjahr gemeldet und weiteres Wachstum prognostiziert hatte. Dies gab auch dem Sektor Auftrieb, wobei der Einkaufszentrumseigentümer Aeon um 1,5 Prozent und Takashimaya um ein Prozent zulegten.

Die Börse in Shanghai lag 0,5 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewann 0,2 Prozent.

06:25 Uhr

Das wird für den DAX heute wichtig

An nachösterliche Ruhe ist diese Woche nicht zu denken. Den Investoren bleibt in der verkürzten Handelswoche kaum Zeit, die US-Jobdaten mit Blick auf die künftige Zinsentwicklung zu verdauen, und heute stehen in den USA schon die Inflationsdaten für März an.

Am Dienstag haben sich die europäischen Anleger bereits weiter vorgewagt. Der deutsche Leitindex DAX zog um 0,4 Prozent auf 5655 Punkte an, das Jahreshoch bei 15.736 Zählern lag damit immer noch in greifbarer Nähe. Der Euro-Stoxx-50, sein europäisches Pendant, stieg um 0,6 Prozent auf 4333 Zähler.

Marktteilnehmer erhoffen sich jetzt vor allem schnell weitere Hinweise auf die nächsten geldpolitischen Schritte der Fed. "Es ist und bleibt die Hoffnung der Anleger, dass die schwelenden Inflations- und Zinssorgen an Dynamik verlieren und der geldpolitische Gegenwind dies- und jenseits des Atlantiks weiter nachlassen könnte", so Analyst Timo Emden von Emden Research.

Ob die Fed den Leitzins Anfang Mai über die jetzige Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent hinaus weiter anheben wird, ist immer noch offen. "Wenn die US-Inflationszahlen niedriger ausfallen als erwartet, könnte das den Gedanken nähren, dass die Fed nun am Ende ihres Zinserhöhungszyklus ist", so Mark Dowding, Chef-Anleger des Vermögensverwalters BlueBay. Damit könnte die Rally wieder Fahrt aufnehmen. Allerdings bestehe auch das Risiko, dass bei einer überraschend hohen Teuerungsrate die Märkte unter Druck gerieten.

Auch die Bankenkrise birgt weiterhin Risiken. "Während die Bankenkrise bei den Großen eher abgehakt scheint, kämpfen vor allem die kleineren US-Regionalbanken weiter mit einem Vertrauensverlust und hohen Geldabflüssen", so Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets. Von Unternehmensseite sind in der Woche nach Ostern nur wenige Daten im Terminkalender zu finden.

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