DAX bricht Aufstieg in Richtung 17.000 schnell wieder ab
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben zum Jahresanfang vorsichtig agiert. Nach einer soliden Eröffnung habe sich der anfängliche Optimismus schnell verflüchtigt, hieß es auf dem Frankfurter Parkett. Nach einem fulminanten Start gab der DAX auch ganz schnell wieder seine Gewinne ab.
"Nach dem Jahresendspurt versuchte der DAX noch einen Klimmzug bis an die 17.000er Marke, dann ging ihm die Luft aus", sagte ntv-Börsenreporter Frank Meyer: "Vielleicht war es doch etwas zu viel des Guten in den letzten Wochen, zumal die Börsenstimmung in Richtung extremen Optimismus gelaufen ist. Außerdem hat der erste Börsentag nicht viel zu sagen."
Der DAX ging mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent auf 16.769 Punkte aus dem Handel. Am Vormittag war der deutsche Leitindex bis auf 16.963 Zähler hochgeschnellt, sein Allzeithoch liegt bei 17.003 Stellen. Der EUROSTOXX50 notierte 0,2 Prozent tiefer bei 4513 Punkten.
Gestützt durch eine Studie der Bank of America waren Rüstungsaktien heute gefragt. So schnellten Rheinmetall mit einem Aufschlag von 4,3 Prozent an die DAX-Spitze.
Im MDAX verloren Lufthansa 3,3 Prozent, belastet von einer Verkaufsempfehlung der Bank Citigroup. Nicht gefragt waren Online-Dienstleister wie Delivery Hero und Zalando mit Abschlägen von 5,4 beziehungsweise 2,3 Prozent.
Im SDAX setzten derweil Morphosys den Höhenflug der vergangenen Wochen mit einem Gewinn von 2,9 Prozent fort. Die Aktien des biopharmazeutischen Unternehmens erreichten zeitweise den höchsten Stand seit Ende 2021.
Dekabank rechnet mit Dividendenrekord für DAX-Aktionäre
Aktionärinnen und Aktionäre deutscher Konzerne dürfen nach Berechnungen der Dekabank für das Geschäftsjahr 2023 mit einer Rekordsumme an Dividenden rechnen. Die 40 DAX-Unternehmen werden demnach zusammen 54,6 Milliarden Euro ausschütten. Damit würde der Vorjahreswert im deutschen Leitindex um 1,6 Milliarden Euro übertroffen.
Seinerzeit war die Sonderdividende, die Volkswagen für den erfolgreichen Börsengang der Tochter Porsche zahlte, nicht in den Berechnungen berücksichtigt worden. Den Unternehmen sei es gelungen, trotz schleppender Konjunktur und belastenden geopolitischen Krisenherden ihre Gewinne auf hohem Niveau zu halten, ordnete Deka-Kapitalmarktexperte Joachim Schallmayer die aktuellen Zahlen in einer Mitteilung des Wertpapierhauses der Sparkassen ein.
"China baut Goldbestände enorm auf"
Apple und andere Techwerte an der Wall Street ganz schwach
Schwacher Jahresauftakt an der Wall Street: Am ersten Handelstag 2024 geht es bei den drei großen US-Indizes abwärts. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,2 Prozent auf 37.611 Punkte, der breiter gefasste S&P 500 fiel um 0,8 Prozent auf 4731 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sackt um 1,6 Prozent auf 14.760 Stellen ab.
Einer der größten Verlierer waren Apple, die 2,5 Prozent schwächer notierten. Händler verwiesen auf einen negativen Analystenkommentar. Barclays hatte die Aktien des iPhone-Herstellers auf "Underweight" herabgestuft. Die Papiere anderer technologielastiger Konzerne wie Nvidia, Tesla und Alphabet verloren zwischen 0,8 und 2,6 Prozent.
Tesla meldet deutliches Auslieferungsplus
Der US-Elektroautopionier Tesla hat sein Auslieferungsziel im vergangenen Jahr erreicht. Im vierten Quartal gingen 484 507 Autos an die Endkunden, wie Tesla am Dienstag mitteilte.
Damit lieferte das Unternehmen im gesamten Jahr knapp 1,81 Millionen Autos aus, was ein Plus von rund 38 Prozent zum Vorjahr war. Angepeilt hatte Tesla-Chef Elon Musk rund 1,8 Millionen Fahrzeuge. 1,74 Millionen Wagen entfielen auf das Model 3 und das Model Y.
Schweiz schafft Zölle auf Industriegüter ab
Zur Entlastung der Wirtschaft und zur Senkung der hohen Verbraucherpreise hat die die Schweiz seit Jahresbeginn die Zölle auf importierte Industriewaren abgeschafft. Damit verzichtet das Land auf etwa 600 Millionen Schweizer Franken (644 Millionen Euro) an jährlichen Einnahmen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft in Bern mitteilte.
Die Aufhebung betrifft nicht nur Konsumprodukte, sondern auch Rohstoffe, Halbfabrikate und Maschinen. Zölle auf Agrarprodukte bleiben jedoch bestehen. Schon bisher waren Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und der EU sowie 43 weiteren Staaten und Staatengemeinschaften in Kraft. Mit der Maßnahme soll die Wirtschaft auch jährlich Verwaltungskosten von mindestens 100 Millionen Franken sparen. Außerdem sollen 270 Millionen Franken an Produktivitätssteigerungen erzielt werden, hieß es vom Wirtschaftssekretariat.
Spannungen im Roten Meer befeuern die Ölpreise
Die Ölpreise sind deutlich angestiegen - die global gehandelte Sorte Brent um 2,2 Prozent auf 78,75 US-Dollar und die US-Sorte WTI um 2,9 Prozent auf 73,35 Dollar pro Barrel. Im Handel verweist man auf die angespannte Lage im Roten Meer - einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt - auch für den Erdöltransport. Die Entsendung eines Kriegsschiffs durch den Iran in die Wasserstraße erhöht laut Interactive Investor die Möglichkeit von Lieferengpässen. Auch die Erwartung einer steigenden Nachfrage aus China treibe die Preise vor den anstehenden Neujahresferien.
Die Preise hatten angezogen, nachdem Angriffe auf Schiffe im Roten Meer durch jemenitische und vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen die Befürchtung verstärkten, dass sich der Krieg im Gazastreifen weiter auf den Nahen Osten ausweiten könnte. Die USA zerstörten am Sonntag drei Boote mit Huthi-Kämpfern, nachdem ein von Maersk betriebenes Containerschiff von diesen angegriffen worden war.
Insider: Airbus übertrifft Auslieferungsziel deutlich
Mit rund 735 ausgelieferten Flugzeugen hat Airbus Insidern zufolge im vergangenen Jahr einen Rekord aufgestellt. Das Ziel, 720 Verkehrsmaschinen auszuliefern, sei damit trotz der anhaltenden Probleme bei Zulieferern 2023 deutlich übertroffen worden, hieß es in Branchenkreisen. Allein im Dezember wurden damit offenbar mehr als 110 Maschinen an Fluggesellschaften und Leasingfirmen übergeben.
Der DAX-Konzern hatte sich vorgenommen, die Zahl der Auslieferungen im Vergleich zum vorangegangenen Jahr stabil zu halten.
Hunderte Menschen werden bei Lila Bäcker entlassen
Eine traurige Nachricht abseits des Börsengeschehens: Die insolvente Backkette Lila Bäcker muss etwa ein Drittel ihrer rund 230 Filialen schließen. Rund 500 der 1600 Mitarbeiter müssten gehen, teilte das Unternehmen mit.
Im Oktober hatte die Backkette mit Filialen in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Im Dezember sei der letzte Investor für eine Übernahme des gesamten Unternehmens abgesprungen. Zum 1. Januar wurde das Insolvenzverfahren eröffnet, wie auch das zuständige Amtsgericht Neubrandenburg bestätigte.
Euronext meldet technische Probleme
Die Mehrländerbörse Euronext hat technische Probleme. Es handle sich um eine fehlerhafte Berechnung bei 212 Indizes, die in Helsinki und Stockholm gelistete Komponenten enthalten, teilte Euronext mit. Eine Lösung sei bereits identifiziert worden und die Börse werde die Investoren informieren, sobald die Störung behoben ist.
Aktuelles vom Geldmarkt - Feinjustierung mit Blick auf die Zinserwartungen
Sehr ruhig ist der europäische Geldmarkt in das neue Jahr gestartet. Nach zuletzt fallenden Fixings ist der Euribor mit einer Laufzeit von zwölf Monaten höher gefixt worden. Der Markt ist weiter in einer Phase der Feinjustierung mit Blick auf die Zinserwartungen im neuen Jahr. Derweil sind die Banken des Euroraums gut mit Liquidität ausgestattet. Die Nachfrage nach EZB-Liquidität hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 7,375 Milliarden Euro nach 14,085 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 4,5 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 21 (Vorwoche: 48) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 6,710 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität. Das neue Geschäft wird am 3. Januar valutiert und ist am 10. Januar fällig.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 3,80 - 4,20 (3,84 - 4,12), Wochengeld: 3,80 - 4,20 (3,83 - 4,11), 1-Monats-Geld: 3,78 - 4,25 (3,82 - 4,12), 3-Monats-Geld: 3,77 - 4,22 (3,80 - 4,14), 6-Monats-Geld: 3,64 - 4,09 (3,77 - 4,11), 12-Monats-Geld: 3,37 - 3,82 (3,42 - 3,77), Euribors: 3 Monate: 3,9050 (3,9090), 6 Monate: 3,8610 (3,8610), 12 Monate: 3,5320 (3,5130)
Chipkonzern hat massive Probleme wegen China-Exporten
Der Chipindustrieausrüster ASML hat einige chinesische Kunden wenige Wochen vor der Ausweitung von Exportbeschränkungen nicht mehr mit Maschinen zur Chipherstellung beliefern können. Eine Lizenz für die Auslieferung bestimmter Lithografiesysteme sei teilweise von der niederländischen Regierung zurückgezogen worden, teilte der Konzern mit.
In Diskussionen mit den US-Behörden habe der Konzern zudem weitere Klärung zu Umfang und Auswirkung von amerikanischen Exportbeschränkungen erhalten. Wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtete, drang die Administration von US-Präsident Joe Biden auf den vorzeitigen Lieferstopp.
Aufgepumpter DAX verliert sehr viel Luft
Der Start in das Börsenjahr 2024 in Deutschland ist fulminant verlaufen, aber ein paar Stunden später kehrte am Frankfurter Parkett die Realität zurück. Der DAX, der am Vormittag bis auf 16.963 Punkte hochgeschnellt war, notierte am Mittag 0,3 Prozent tiefer bei 16.704 Stellen. Der EUROSTOXX50 verlor 0,2 Prozent auf 4514 Zähler. "Zum Jahresstart kam frisches Geld an die Börse", sagte ein Händler. Nachdem die Käufe abgearbeitet waren, fehlten die Anschlusskäufe. Alles in allem sollten die aktuellen Bewegungen nicht überinterpretiert werden, da das Volumen weiter vergleichsweise gering ausfalle.
Der Realitätscheck im DAX stehe erst noch aus, denn die großen Marktteilnehmer kehren meist in der zweiten Januarwoche zurück an ihre Bildschirme, sagte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Dabei dürfte vor allem der anhaltende Krieg in Nahost und die seit Langem massivsten russischen Angriffe auf die Ukraine für Verunsicherung am Markt sorgen.
Chinas Branchenvize hat ehrgeizige E-Auto-Ziele
Der chinesische Autohersteller Geely Automobile hat sein Verkaufsziel für 2024 auf 1,9 Millionen Fahrzeuge gesetzt, wie aus einer Mitteilung an die Hongkonger Börse hervorgeht. Der nach Volumen zweitgrößte Autobauer der Volksrepublik würde damit seinen Absatz im Jahresvergleich um 13 Prozent steigern. Bei E-Fahrzeugen gehe man von einer Zunahme um mehr als 66 Prozent aus, heißt es weiter. Eine genaue Zahl wurde nicht genannt. Geely hatte 2023 den Angaben zufolge 1.686.516 Fahrzeuge verkauft, 18 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
US-Wahl, Zinsen, Rotes Meer: Börsenjahr 2024 birgt "viele Gefahren"
"Wirkliche Herausforderungen" sieht Kapitalmarktexperte Ascan Iredi auf die Börse im Jahr 2024 zukommen. Im Gespräch mit Sabrina Marggraf erklärt er die Bedeutung der US-Wahl, die Gefahr hinter der Situation im Roten Meer - und macht ein wenig Hoffnung.
Maersk erwägt Transporte durch das Rote Meer
Die dänische Reederei Maersk will trotz des jüngsten Angriffs von Huthi-Rebellen auf einen ihrer Frachter im Roten Meer die Route bald wieder nutzen. Dabei habe die Sicherheit der Besatzung, der Schiffe und der Ladung oberste Priorität, teilt das Unternehmen mit. Maersk stützt sich auf die multinationale Sicherheitsinitiative OPG, die den Seehandel durch das Rote Meer und den Golf von Aden ermöglichen soll. Für jedes einzelne Schiff sollen die Pläne aktualisiert werden, je nach Entwicklung der Sicherheitslage könne man den Schiffsverkehr erneut umleiten. Der Konzern hatte am Sonntag alle Fahrten über das Rote Meer für 48 Stunden ausgesetzt, nachdem die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen das Containerschiff Maersk Hanghzou angegriffen hatten. US-Hubschrauber wehrten die Attacke ab.
Bitcoin startet fulminant ins neue Jahr - dickes Kursplus
Mit über 45.800 US-Dollar hat Bitcoin zum Jahresbeginn auf dem höchsten Stand seit fast zwei Jahren gehandelt. Kryptofans warten auf den 10. Januar, dann nämlich wird die Frage beantwortet, ob der geplante Bitcoin-ETF kommt und die US-Börsenaufsicht SEC dem Vorhaben zustimmt.
Wenn ja, könnte dies nach Einschätzung von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege RoboMarket, einen regelrechten Boom am Kryptowährungsmarkt auslösen. Damit stünde der ETF jedem Kleinanleger ohne großen Aufwand und Umwege zur Verfügung. Die Erwartungen seien hoch, das entsprechende Enttäuschungspotenzial auf der anderen Seite damit aber auch.
Brenntag startet zweite Tranche des Aktienrückkaufprogramms
Der Chemikalienhändler Brenntag hat die zweite Tranche seines Aktienrückkaufprogramms gestartet. Im Zeitraum vom 2. Januar bis spätestens 13. März 2024 sollen eigene Aktien bis zu einem Gesamtkaufpreis von 250 Millionen Euro ohne Erwerbsnebenkosten bzw. maximal 7.699.220 Aktien über die Börse erworben werden, wie der DAX-Konzern mitteilte.
Das im vergangenen März beschlossene Aktienrückkaufprogramm hat ein Gesamtvolumen von bis zu 750 Millionen Euro. Die erste Tranche mit einem Volumen von 500 Millionen Euro war am 20. Oktober 2023 abgeschlossen worden.
Deutsche Industrie verlangsamt Talfahrt, schrumpft aber weiter deutlich
Das verarbeitende Gewerbe in Deutschland hat das Jahr 2023 tief in der Schrumpfungszone beendet, obgleich es Anzeichen dafür gibt, dass der Tiefpunkt bereits durchschritten wurde. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 43,3 von 42,6 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 43,1 erwartet. In erster Veröffentlichung war ebenfalls ein Wert von 43,1 ermittelt worden.
"Die Situation des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland kann mit einem Wanderer verglichen werden, der unfreiwillig in ein Tal geraten ist und nun nach einem Weg nach oben sucht", kommentierte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank.
Ölpreis springt nach oben - Was steckt dahinter?
Das Börsenjahr ist erst wenige Stunden alt, da macht der Ölpreis einen Satz nach oben. Börsenexpertin Sabrina Marggraf erklärt, wie der Anstieg mit geopolitischen Entwicklungen im Roten Meer zusammenhängt und gibt einen Ausblick auf die ersten Themen für 2024.
Geopolitik schiebt Goldpreis nach oben
Der Preis für Gold steigt und notiert um 2072 Dollar. Der anhaltende Krieg zwischen Israel und der Hamas werde voraussichtlich auch in diesem Jahr anhalten, was eine Stütze für die Goldpreise darstellen dürfte, erläutert Axis Securities. Zentralbanken dürften auch bei jedem Rückgang Gold ansammeln, fügen die Analysten hinzu.
Gold in Euro
FDA warnt – US-Biotechaktie schmiert nachbörslich ab
Mimedx Group haben am Freitag im nachbörslichen US-Handel 6,5 Prozent nachgegeben. Das Biotechnologieunternehmen hatte ein Warnschreiben der Arzneimittelaufsicht FDA im Zusammenhang mit der Klassifizierung seines Produkts Axiofill erhalten. Axiofill wird daher vor der Zulassung wahrscheinlich noch einmal genauer überprüft werden müssen.
Zinsspekulationen bestimmen DAX-Richtung
Der DAX beginnt den ersten Handelstag 2024 mit Aufschlägen. Der deutsche Börsenleitindex notiert 0,6 Prozent fester bei Kursen um 16.850 Punkte. Aus dem Jahr 2023 hatte er sich mit einem Stand von 16.752 Zählern verabschiedet.
"Das ist ein freundlicher Start", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf und verweist auf ein "starkes zurückliegendes Börsenjahr": "2023 hat der DAX mehr als 20 Prozent zugelegt", erläutert sie. "Das Thema Leitzinssenkungen stützte zum Jahresausklang. Dieser Trend dürfte zunächst anhalten."
Deutscher Autobranche droht eine "Existenzkrise"
Auf der IAA in München dominieren chinesische Elektroauto-Hersteller das Geschehen. In China verliert der langjährige Marktprimus Volkswagen mehr und mehr an Boden. Zwei Fakten, die zeigen, dass sich die Autoindustrie wandelt - sehr schnell. Düstere Zeiten für die heimischen Autokonzerne?
"Gewinnwarnung von Nokia kommt nicht aus dem Nichts"
"Die Gewinnwarnung von Nokia kommt nicht aus dem Nichts", so ein Marktteilnehmer zu dem finnischen Telekommunikationsausrüster. Dieser hatte kurz vor Jahresultimo mitgeteilt, seine Finanzziele für 2023 nicht mehr zu erreichen. Der Ausblick für 2023 war trotz der schwachen Geschäftszahlen zum dritten Quartal noch bestätigt worden. Dies bedingte für die Analysten der LBBW bereits ein sehr starkes Schlussquartal, wobei für die Zielerreichung das Timing erhoffter Lizenzzahlungen aus Patentstreitigkeiten als elementar eingestuft wurde. Diese fanden zum einen nun nicht mehr statt, zudem berichtete das Unternehmen von anhaltenden Ausgabenbeschränkungen auf Kundenseite. Erste Indikationen sehen die Aktie leicht im Minus.
Zwei Unsicherheitsfaktoren bestimmen Börsenjahr 2024
2023 ist ein hervorragendes Jahr für Anleger gewesen - trotz aller externen Störfaktoren wie Ukraine- und Nahost-Krieg. Der DAX springt gut 20 Prozent nach oben. Wird die Luft nun dünner oder geht die Rally in die nächste Runde und wird die 20.000er-Marke geknackt?
DAX weiter im Aufwind
Der deutsche Aktienmarkt wird am ersten Handelstag des Jahres 2024 im Plus erwartet. Wie in der Vorwoche zu beobachten, dürften allenfalls dünne Umsätze das Geschehen am Aktienmarkt begleiten. Der Datenkalender ist in der ersten Handelswoche noch dünn gefüllt. Die Nachrichtenlage von Unternehmensseite dürfte auch erst langsam starten, die Berichtssaison zum Schlussquartal wird derweil mit Spannung erwartet. Der DAX wird am Morgen zunächst etwas höher bei knapp 16.800 Punkten gesehen, auch die Anleihen liefern bisher keinen Impuls.
Am Stimmungsbild hat sich über den Jahreswechsel nichts geändert, weiterhin steht 2024 im Zeichen diverser Zinssenkungen der US-Notenbank wie auch der Europäischen Zentralbank. Begleitet wurden die steigenden Kurse am Aktienmarkt jüngst von der Hoffnung, dass sich die Inflationsrate dem 2-Prozent-Ziel der Notenbanken annähert und im Frühjahr 2024 mit der Senkung der Leitzinsen begonnen wird, während die Wirtschaft eine Rezession vermeidet.
Uneinheitliche Asien-Börsen zum Start ins Börsenjahr 2024
Der Start in das Börsenjahr 2024 in der Region Ostasien und Australien gestaltet sich uneinheitlich. Insbesondere Hongkong, wo der HSI 1,4 Prozent einbüßt, geben die Kurse nach, nachdem der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China im Dezember gesunken ist, die Erwartung verfehlte und weiter im Kontraktion anzeigenden Bereich liegt.
Der von Caixin ermittelte entsprechende Composite-Index kommt dagegen zunächst nicht an, er ist minimal gestiegen und liegt knapp über der Expansionsschwelle. Letzterer Index ist stärker auf kleinere, nicht staatliche Unternehmen ausgerichtet. Der offizielle Index für den Servicesektor stieg unterdessen ebenfalls ganz leicht und lag ebenfalls knapp über der 50er-Schwelle.
In Hongkong gehören Papiere aus dem Immobiliensektor zu den größeren Tagesverlierern. China Vanke verlieren 3,0, Longfor 5,9, New World 2,8 und Evergrande 5,1 Prozent. Weiter erholt zeigen sich dagegen die beiden Technologieaktien Tencent (+1,1%) und Netease (+4,5%). Sie waren zuletzt mit schärferen Regulierungsplänen für den Online-Spiele-Sektor ins Trudeln geraten, dann hatte Peking die Entwürfe aber aufgeweicht.
Im südkoreanischen Seoul liegt der Kospi inzwischen dagegen mit 0,6 Prozent im Plus, nachdem es hier zum Start noch leicht nach unten gegangen war. Für Unterstützung sorgt das Schwergewicht Samsung Electronics. Die Aktie liegt gut 1 Prozent im Plus und ist damit auf dem Weg, das achte Plus in Folge einzufahren. In Sydney ist der Handel bereits beendet, dort legte das Marktbarometer um ein halbes Prozent zu. In Japan wurde derweil wegen eines Feiertags nicht gehandelt. Dort wird das Geschäft erst am Donnerstag wieder aufgenommen.
Tesla-Rivale steigert Absatz um fast zwei Drittel
Der chinesische Tesla-Rivale BYD hat im abgelaufenen Jahr seinen Absatz um knapp 62 Prozent gesteigert. Es seien gut drei Millionen Fahrzeuge verkauft worden, teilt der weltgrößte Verkäufer von batteriebetriebenen E-Fahrzeugen (BEVs) und Plug-in-Hybriden mit. Dabei habe es sich um etwa 1,6 Millionen BEVs und 1,4 Millionen Plug-in-Hybride gehandelt. BYD hatte zuletzt den Bau seines ersten europäischen Autowerks in Ungarn angekündigt. Experten zufolgen soll damit insbesondere der Markt in Europa erschlossen werden. Das Unternehmen verfügt derzeit über Anlagen etwa in den USA, Brasilien, Japan und Indien.
D
"Trotzdem ein fantastisches Jahr"
Der letzte Handelstag an der Wall Street fällt zwar mau aus, auf Jahressicht können sich die Gewinne aber sehen lassen. ntv-Börsenkorrespondent Markus Koch spricht von einer "sehr schönen Überraschung" und erläutert weshalb.
Asien-Anleger blicken nach China
Die asiatischen Aktien starten am ersten Handelstag des Neuen Jahres stabil. Die Anleger warteten nach den Feiertagen auf neue wichtige Wirtschaftsdaten im dieser Woche. Am Freitag werden neben dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht auch die Inflationsdaten für die Eurozone bekannt gegeben. Der breitgefasste MSCI-Indexfür asiatisch-pazifische Aktien außerhalb Japans gibt im frühen Handel um 0,1 Prozent nach, bewegt sich aber immer noch in der Nähe seines Fünfmonatshochs von der vergangenen Woche. Die japanischen Märkte waren wegen eines Feiertags geschlossen. Der Shanghai Composite liegt 0,2 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 1,1 Prozent.
In Asien zeigte der private Caixin/S&P Global Manufacturing PMI für das verarbeitende Gewerbe einen stärkeren Produktionszuwachs und eine Zunahme bei den Auftragseingängen auf. Diese Daten standen jedoch im Gegensatz zu den am Wochenende veröffentlichten offiziellen Daten der Nationalen Statistikbehörde. Demnach schrumpfte die Produktionstätigkeit in China im Dezember den dritten Monat in Folge und schwächte sich stärker als erwartet ab. Präsident Xi Jinping sagt, China werde den positiven Trend seiner wirtschaftlichen Erholung im Jahr 2024 verstärken. Tiefgreifende Reformen würden die langfristige wirtschaftliche Entwicklung unterstützen.
Dennoch belasten die unterschiedlichen Daten die chinesischen Vermögenswerte. Der Onshore-Blue-Chip-Index weitet am Dienstag nach der Veröffentlichung seine Verluste um 1,1 Prozent aus. Im Jahr 2023 war der Index um 11 Prozent eingebrochen. Der Hang Seng Index in Hongkong verliert fast 1 Prozent, nachdem er das Jahr 2023 mit einem Verlust von fast 14 Prozent beendet hatte. Damit gehörte Hongkong zu den Aktienmärkten mit der schlechtesten Performance weltweit. "Die Divergenz bei den PMIs des verarbeitenden Gewerbes zeigt, wie fragil die Erholung in China ist", sagt Christopher Wong, Währungsstratege bei der OCBC-Bank Singapur. "Wir werden weiterhin beobachten, ob die chinesischen Daten Anzeichen von Rissen zeigen oder weiterhin auf eine Stabilisierung hindeuten."
Euro nähert sich wieder 1,10
Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,5 Prozent auf 141,60 Yen und legt 0,4 Prozent auf 7,1254 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,3 Prozent höher bei 0,8441 Franken. Parallel dazu fällt der Euro 0,2 Prozent auf 1,1021 Dollar und zieht um 0,2 Prozent auf 0,9307 Franken an. Das Pfund Sterling verlirrz 0,1 Prozent auf 1,2712 Dollar.
Euro / Dollar o
Chinas Industrieproduktion nimmt deutlich Fahrt auf
Chinas Industrieproduktion ist laut einer privaten Umfrage im Dezember aufgrund größerer Zuwächse bei Produktion und Auftragseingängen schneller gestiegen. Der Caixin/S&P Global Manufacturing PMI für das verarbeitende Gewerbe stieg Ende 2023 von 50,7 im Vergleich zu 50,8 im November und markierte damit den schnellsten Anstieg seit sieben Monaten. Das Ergebnis liegt über den Prognosen der Analysten von 50,4. Die 50-Punkte-Marke trennt Wachstum von Schrumpfung.
Der Caixin Einkaufsmanagerindex steht im Gegensatz zu den am Sonntag veröffentlichten Daten der Nationalen Statistikbehörde. Diese zeigten eine Schrumpfung der Produktionsaktivität im Dezember. Demnach fiel der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) im Dezember auf 49,0 von 49,4 im Vormonat.
Laut der Caixin-Umfrage stieg die Industrieproduktion im Dezember jedoch im schnellsten Tempo seit Mai. Das Wachstum der Neuaufträge erreichte demnach dank einer stärkeren Nachfrage und einer Belebung der Kundenausgaben zum Jahresende ein 10-Monats-Hoch. Gleichzeitig sind die neuen Exportaufräge der Umfrage zufolge langsamer zurückgegangen. Einige der befragten Unternehmen meldeten eine Verbesserung der Auslandsnachfrage seit November.
Experten prognostizieren DAX Enttäuschungspotenzial
Nach den vielen Feiertagen rund um Weihnachten und den Jahreswechsel dürfte es der deutsche Aktienmarkt zum Start in die erste Handelswoche 2024 ruhig angehen lassen. Strategen gehen davon aus, dass die Anleger - nach der rasanten DAX-Rally der vergangenen Monate - zum Jahresstart erst einmal auf die Bremse treten. Die Zinssenkungserwartungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) seien für das kommende Jahr in den letzten Wochen vermutlich etwas über das Ziel hinausgeschossen, wodurch sich ein gewisses Enttäuschungspotenzial aufbaue, prognostizieren die Analysten der Helaba. "Somit ist an den Aktienmärkten durchaus mit zwischenzeitlichen Kursrücksetzern zu rechnen." Luft nach oben habe der Dax aber auch weiterhin, meinen die Experten.
Der Dax hat 2023 rund 20 Prozent zugelegt. Mitte Dezember übersprang er erstmals in seiner 35-jährigen Geschichte kurzzeitig die 17.000er Marke. Am Freitag, dem letzten Handelstag des Jahres, schloss er bei 16.752 Zählern.
Entscheidend für die Entwicklung der Aktienmärkte im neuen Jahr dürfte sein, wie schnell die großen Notenbanken die hohen Erwartungen erfüllen und ihre Geldpolitik nach dem jüngsten Zinserhöhungsmarathon wieder lockern. Felix Herrmann, Chefvolkswirt und Portfoliomanager bei Aramea Asset Management, geht davon aus, dass die erste Zinssenkung der US-Notenbank im zweiten Quartal 2024 und die der Europäischen Zentralbank im dritten Quartal erfolgen wird. "Die dann beginnenden Leitzinssenkungszyklen könnten zumindest bis zu den jeweils neutralen Leitzinsniveaus recht aggressiv ausfallen", sagt Herrmann.
Aktuell hält die Euro-Notenbank den am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagensatz, den Finanzinstitute erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssigen Gelder parken, bei 4,00 Prozent. In den USA liegt der geldpolitische Schlüsselsatz in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent.
Abhängig machen die Notenbanken ihr Vorgehen von den Inflations- und Konjunkturdaten. In der verkürzten ersten Januar-Handelswoche richtet sich der Fokus auf den US-Arbeitsmarktbericht und die Inflationszahlen für den Euroraum im Dezember. Die Veröffentlichungen der Daten erfolgt aber erst am Freitag).