Mittwoch, 16. Oktober 2024Der Börsen-Tag
Inflation, Staatsschulden: Was für einen steigenden Goldpreis spricht
Gold notiert mit 2.683 Dollar knapp unterhalb des Allzeithochs von rund 2.685 Dollar je Unze von Ende September.
Die anhaltend hohen Goldnotierungen spiegeln nach Einschätzung von Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, zum einen die Erwartungen vieler Marktakteure hinsichtlich mittelfristig hoher Inflationsraten wider.
Zum anderen äußern nicht wenige Analysten Sorgen hinsichtlich der wachsenden Verschuldung vieler Staaten und insbesondere auch der USA. Dies könnte auch einer der Gründe dafür sein, dass vor allem in den USA in den vergangenen Monaten die Nachfrage nach börsengehandelten, mit physischem Gold unterlegten Zertifikaten sprunghaft angestiegen ist - zuletzt wurden im September 1,4 Milliarden Dollar investiert.
Zwar bleiben kurzfristige Rückschläge für die Goldpreise jederzeit möglich, mittelfristig dürfte die Ampel aber weiterhin auf "grün" für steigende Notierungen stehen.
Ölpreise stabilisieren sich nach Absturz
Die Ölpreise stabilisieren sich nach dem Vortagesabsturz, bleiben damit aber schwach.
Fundamental sehe es mit der Konjunkturschwäche in China mau aus, heißt es. Zuletzt hatten OPEC und IEA ihre Nachfrageprognosen reduziert. Daneben bestimme die Geopolitik die Preisentwicklung und die Frage, ob Israel bei einem Vergeltungsschlag als Antwort auf den iranischen Raketenbeschuss iranische Ölanlagen ins Visier nehmen werde.
US-Rohöl der Sorte WTI notiert bei 70,50 Dollar.
US-Anleger bleiben vorsichtig
Nach der Verkaufswelle im Technologiesektor bleiben die Anleger an der Wall Street auf der Hut. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notiert am Morgen (Ortszeit) 0,4 Prozent höher bei 42.895 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 trat bei 5813 Zählern auf der Stelle. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fällt um 0,3 Prozent auf 18.256 Punkte.
Bei den Tech-Schwergewichten gab es keine einheitliche Richtung. Aktien des KI-Vorreiters Nvidia steigen um 1,2 Prozent. Die Anteilsscheine von Apple verlieren 1,2 Prozent. Die in den USA notierten Aktien von ASML sacken um weitere drei Prozent ab. Die Prognosesenkung des Chipindustrie-Ausrüsters hatte am Dienstag die gesamte Halbleiterbranche auf Talfahrt geschickt.
Aktien von US-Großbank springen auf Rekordhoch
Die Aktie von Morgan Stanley steigt im vorbörslichen US-Handel um 2,9 Prozent auf ein Rekordhoch, nachdem die Bank die Erwartungen für das dritte Quartal deutlich übertroffen hat.
Der Nettogewinn stieg auf 3,19 Milliarden US-Dollar bzw. 1,88 Dollar je Aktie, verglichen mit 2,41 Milliarden bzw. 1,38 je Aktie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit übertraf das Ergebnis den FactSet-Konsens von 1,59 Dollar je Aktie. Die Gesamteinnahmen wuchsen auf 15,38 Milliarden Dollar und lagen damit ebenfalls über dem FactSet-Konsens von 14,35 Milliarden USD, während der Erlös im Bereich Vermögensverwaltung um 13,5 Prozent auf 7,27 Milliarden Dollar zulegte.
US-Importpreise fallen deutlich
Die US-Importpreise sind im September deutlich gesunken und dämpfen damit den Inflationsdruck. Sie verringerten sich im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Dies ist der stärkste Rückgang seit Dezember 2023. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten exakt mit dem Rückgang gerechnet, nachdem die Preise im August um revidiert 0,2 Prozent zurückgegangen waren. Im Vergleich zum September 2023 sanken die Importpreise um 0,1 Prozent.
Die USA importieren eine Vielzahl von Waren, Vorprodukten und Rohstoffen aus Übersee. Daher wirken sich die Einfuhrpreise auch auf die Lebenshaltungskosten aus. Die Inflation war zuletzt auf dem Rückzug. Die Teuerungsrate fiel im September auf 2,4 Prozent, nach 2,5 Prozent im August. Laut dem Chef der regionalen Notenbank von Chicago, Austan Goolsbee, zeigen die Zahlen, dass der Inflationstrend weiter nach unten zeigt.
Aktie stürzt ab: Behörde stoppt Studie zu Covid-Grippe-Kombi-Impfung
Die Aktien von Novavax fallen vorbörslich um 25 Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde hat die klinische Prüfung des Covid- und Grippe-Kombinationsimpfstoffes sowie der eigenständigen Grippeimpfung gestoppt, teilt das Unternehmen mit. Hintergrund ist nach Firmenangaben ein Bericht über eine Schädigung der motorischen Nerven bei einem der Studienteilnehmer außerhalb der USA, der die Impfung im Januar 2023 erhalten hat. Daten aus den früheren COVID-19- und Grippestudien von Novavax hätten keine Anzeichen dafür gezeigt, heißt es.
Auch Amazon setzt auf Strom aus neuen Mini-AKWs
Zur Befriedigung des wachsenden Stromhungers seiner Rechenzentren setzt nun auch Amazon auf neuartige Mini-Atomreaktoren. Dazu unterzeichnete der Online-Händler, dessen Tochter Amazon Web Services (AWS) der weltgrößte Cloud-Anbieter ist, drei Verträge zur Entwicklung kleiner modularer Reaktoren (Small Modular Reactors, SMR).
Der Konzern finanziert den Angaben zufolge unter anderem eine Machbarkeitsstudie für den Bau einer SMR-Anlage im US-Bundesstaat Washington. Im Gegenzug erhalte der Konzern das Recht, Strom aus vier der bis zu acht geplanten Module zu beziehen. Daneben investiert Amazon 500 Millionen Dollar in X-Energy, einen SMR-Entwickler. Außerdem will die Firma gemeinsam mit Dominion Energy den Bau eines Mini-Atomkraftwerks mit einer Leistung von 300 Megawatt in Virginia ausloten.
Wegen des enormen Strombedarfs von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) suchen Cloud-Anbieter händeringend nach zusätzlichen Stromquellen. Die Alphabet-Tochter Google hat unlängst ebenfalls einen Vertrag zur Entwicklung von SMR geschlossen. Im vergangenen Monat hatte sich Microsoft mit dem Versorger Constellation darauf geeinigt, einen Teil des Atomkraftwerks "Three Mile Island", in dem es 1979 zum schlimmsten Atomunfall der US-Geschichte gekommen war, wieder aufzubauen.
Chip-Maschinenbauer verliert 60 Milliarden Dollar Marktwert
Die ASML Holding hat mehr als 60 Milliarden US-Dollar an Marktwert verloren, nachdem der Halbleiterausrüster gewarnt hatte, dass die Erholung in einigen Bereichen der Branche langsamer als erwartet vonstattengehen wird.
Das niederländische Unternehmen hatte seine Ergebnisse für das dritte Quartal aufgrund eines technischen Fehlers am Dienstagnachmittag vor Börsenschluss in Amsterdam veröffentlicht und damit einen Tag früher als geplant.
Laut Factset wurden seit Montag etwa 58,44 Milliarden Euro des Marktwerts von ASML vernichtet. Die ASML-Aktie schloss am Dienstag mit einem Minus von mehr als 15 Prozent, und notiert derzeit 3,7 Prozent niedriger bei 643,00 Euro.
Im Sog der ASML-Aktie baut der europäische Halbleiter-Branchenindex seinen 6,5-prozentigen Vortagesverlust um bis zu 1,7 Prozent aus.
Raumfahrtsparte in der Krise: Airbus streicht 2500 Jobs
Airbus will in seiner kriselnden Rüstungs- und Raumfahrtsparte bis zu 2.500 Stellen streichen. Der Abbau soll bis Mitte 2026 erfolgen, kündigte der Konzern weiter an. Die Rüstungs- und Raumfahrtsparte von Airbus beschäftigt in Deutschland und anderen europäischen Ländern annähernd 35.000 Menschen.
Die Raumfahrtsparte des europäischen Konzerns musste im ersten Halbjahr Abschreibungen in Höhe von 989 Millionen Euro verbuchen und verhagelte dem Airbus-Konzern damit die Zwischenbilanz. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben in Gesprächen mit den Gewerkschaften.
Airbus-Chef Guillaume Faury hatte bei Vorlage der Halbjahresbilanz auf die großen Herausforderungen im Raumfahrtgeschäft verwiesen und angekündigt: "Wir gehen jetzt die Wurzeln des Themas an."
Wall Street wartet auf Impulse
Die Wall Street dürfte sich nach den Gewinnmitnahmen des Vortages heute stabilisieren. Der Aktienterminmarkt deutet einen kaum veränderten Handelsbeginn am Kassamarkt an, nachdem der gesenkte Ausblick der niederländischen ASML vor allem US-Technologiewerte unter Druck gesetzt hatte. Es stelle sich angesichts der Entwicklung bei ASML die Frage, ob die KI-Nachfrage die aktuellen Wachstumsraten im Technologiesektor aufrechterhalten könne.
"In den vergangenen 24 Stunden hat sich eine seltene Schwäche der Risikoneigung gezeigt. Dies folgte auf eine erhebliche Enttäuschung bei den Chipherstellern, nachdem die Gewinne von ASML unter den Erwartungen lagen, während auch Energiewerte durch den jüngsten Rückgang der Ölpreise einen Schlag erlitten", fasst Marktstratege Jim Reid die jüngste Entwicklung am Aktienmarkt zusammen. In Asien hat sich die Schwäche im Halbleitersektor fortgesetzt.
Es ist nicht ganz einfach, Katalysatoren für ein Comeback der Wall Street ausfindig zu machen. Einige Marktteilnehmer setzen auf die vorbörslich zur Veröffentlichung anstehenden Geschäftszahlen von Morgan Stanley. Die Konkurrenten aus dem Bankensektor Bank of America, Citigroup und Goldman Sachs hatten am Dienstag aber trotz überzeugender Geschäftsausweise dennoch keinen Stimmungsumschwung herbeiführen können. Auch den anstehenden Import- und Exportpreisen für September wird eine eher verhaltene Relevanz in der Zinsdebatte zugebilligt, nachdem zuvor bereits die Verbraucher- und Erzeugerpreise veröffentlicht worden sind. Am Zinsterminmarkt wird eine Zinssenkung durch die US-Notenbank im November mit einer Wahrscheinlichkeit von über 92 Prozent eingepreist.
Eurowings-Chef warnt: "Airlines machen Bogen um Deutschland"
Im Interview mit ntv.de erklärt der Chef der Lufthansa-Tochter Eurowings, warum sein Unternehmen viele Flüge einstellt.
Adesso kauft Aktien für 10 Millionen Euro zurück
Adesso hat den Rückkauf eigener Aktien beschlossen. Wie der IT-Dienstleister mitteilte, wird der Aktienrückkauf ab dem 17. Oktober 2024 beginnen und spätestens am 11. April 2025 enden. In diesem Zeitraum sollen eigene Aktien im Wert von bis zu 10 Millionen Euro zurückgekauft werden. Dies entspricht etwa 2,1 Prozent des Grundkapitals des SDAX-Unternehmens. Dabei darf die maximale Anzahl der Aktien ein Gesamtvolumen von 200.000 Aktien nicht überschreiten. Adesso hält bislang keine eigenen Aktien.
Inflationserwartungen zu hoch - Gefahr, "dass wir die Inflation schönreden"
Einen Tag vor der mit Spannung erwarteten EZB-Sitzung warnen einige Händler vor zu viel Zinssenkungs-Optimismus. "Es könnte sein, dass wir uns die Inflation zu schön reden", sagt ein Händler. Damit sei auch das Senkungspotenzial der Zentralbanken geringer als erhofft. Ein Zeichen dafür sei die aktuelle Economic Experts Survey vom Ifo-Institut und dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik.
Die Umfrage zeigt, dass die Inflationserwartungen weiter klar über den Zielen der Notenbanken liegen: Für Deutschland werden 2,4 Prozent erwartet, in Österreich 3,1 und in Frankreich 2,3 Prozent. In der Eurozone sind es 2,6 Prozent. "Anders als im vorherigen Quartal gehen die Teilnehmer für 2024 nicht mehr von weiter rückläufigen Inflationsraten aus", warnt dazu Ifo-Forscher Niklas Potrafke in der Studie.
Verbandschefin beklagt "Hang zum Schlechtreden" der Autobranche
Die Chefin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, hält trotz aller Probleme der Branche nichts von Schwarzmalerei. "Wir haben auch manchmal den Hang, uns selber schlechter zu reden, als wir sind", sagte Müller im ZDF. Sie sei zuversichtlich, was die Produktion und den Wettbewerb angehe.
Müller sagte, es stimme nicht, dass die deutschen Hersteller mit ihren E-Autos nicht wettbewerbsfähig seien. Auch in China stiegen in absoluten Zahlen die Verkäufe deutscher Hersteller. Es würden dort aber "gigantische Wettbewerber" aus China für die deutschen Hersteller entstehen, auch als Folge starker staatlicher Subventionen. Dies führe zu sinkenden Marktanteilen der deutschen Hersteller.
Dass in der deutschen Automobilindustrie Arbeitsplätze abgebaut werden, habe mit dem Ausstieg aus dem Verbrennermotor zu tun. "Das hat Arbeitsplatzeffekte."
Chips und Luxusgüter vermiesen die Stimmung am Aktienmarkt
Am Aktienmarkt ziehen sich die Anleger zur Wochenmitte weiter zurück. Im Chip- und Luxussektor herrschte trübe Stimmung, nachdem die Branchenriesen ASML und LVMH mit ihren Bilanzen enttäuschten. Zudem blieben die Investoren vor der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB ) auf der Hut. Der EuroStoxx50 verlor am Vormittag 0,8 Prozent auf 4907 Punkte. Der DAX lag 0,6 Prozent im Minus bei 19.416 Punkten. In dieser Woche hatte der deutsche Leitindex bereits zweimal frische Rekordmarken erreicht. "Der Dax konsolidiert auf hohem Niveau", sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst beim Broker CMC Markets.
Sollte die DAX-Unterstützungsmarke von 19.300 Punkten halten, könne diese eine neue Ausgangsposition für die Fortsetzung der Rally darstellen, sagte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Dann müsse die EZB jedoch die geldpolitischen Zügel wie erwartet lockern "und auch in Zukunft lockern wollen." Börsianer rechnen mehrheitlich damit, dass der EZB-Rat um Chefin Christine Lagarde die Zinsen in der Euro-Zone am Donnerstag um 25 Basispunkte und damit zum dritten Mal in diesem Jahr senken wird.
Inflationszahlen lassen britisches Pfund absacken
Das Pfund fällt zum Dollar auf den tiefsten Stand seit acht Wochen, nachdem sich die Inflation in Großbritannien im September stärker als angenommen verringert hat. Der Preisauftrieb im vergangenen Monat betrug 1,7 Prozent, während vom Wall Street Journal befragte Volkswirte mit 1,9 Prozent gerechnet hatten. Im August waren die Verbraucherpreise um 2,2 Prozent gestiegen.
Das Pfund wertet auf 1,2997 Dollar ab von 1,3074 Dollar vor Veröffentlichung der Daten. Der Euro steigt auf 0,8371 von 0,8328 Pfund.
Der nachlassende Inflationsdruck, in Verbindung mit dem schwächeren Lohnwachstum, unterstreiche die jüngsten Aussagen des Gouverneurs der Bank of England, Andrew Bailey, dass aggressivere Zinssenkungen möglich seien, merkt Analystin Ipek Ozkardeskaya dazu an.
Weniger Bestellungen bei Just Eat Takeaway
Die Kunden des Essenslieferanten Just Eat Takeaway haben im dritten Quartal weniger und seltener bestellt. Der Bruttotransaktionswert (GTV) - der Gesamtwert aller verkauften Waren - sank im Zeitraum Juli bis September um drei Prozent auf 6,34 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilt. Analysten hatten mit 6,5 Milliarden Euro gerechnet. Die Zahl der Bestellungen schrumpfte auf 211,1 Millionen nach 214 Millionen im Vorjahr.
Gleichwohl bestätigt der Vorstand seine Jahresziele, die ein GTV-Wachstum von zwei bis sechs Prozent ohne Nordamerika vorsehen, und einen operativen Gewinn (EBITDA) von rund 450 Millionen Euro.
Adidas wird für Probleme anderer abgestraft
Adidas werden vom negativen Umfeld durch die schlechten LVMH-Zahlen ins Minus gedrückt. Die Papiere fallen um 3,7 Prozent. Und das, obwohl der Sportartikelhersteller am Vorabend die Prognose erhöht hat. Das Betriebsergebnis soll nun auf rund 1,2 Milliarden Euro steigen nach bislang erwarteten rund 1,0 Milliarden Euro. Der Umsatz soll um rund 10 Prozent zulegen nach zuvor "hoch einstellig". Grund der Erhöhung sei ein starkes drittes Quartal.
Flugtaxi-Startup Lilium benötigt 50 Millionen Euro
In der Verkehrswende setzt die Bundesregierung unter anderem auf die Förderung von Flugtaxis. Das ambitionierte Startup Lilium wollte Ende 2026 eigentlich erste Maschinen ausliefern. Jetzt benötigt das Unternehmen 50 Millionen und droht indirekt mit einer Abwanderung.
Kosten geben Rio Tinto zu denken
Rio Tinto hat im dritten Quartal etwas mehr Eisenerz in seinen australischen Betrieben produziert, gleichzeitig aber vor dem dortigen Inflationsdruck gewarnt. Zudem senkt der Bergbaukonzern die jährliche Produktionsschätzung für seine kanadischen Eisenerzbetriebe.
Rio Tinto produzierte laut Mitteilung im Nordwesten Australiens in den drei Monaten bis September insgesamt 84,1 Millionen Tonnen, 1 Prozent mehr als im Vorjahr und 6 Prozent mehr als im vorangegangenen Quartal. Die Lieferungen aus diesem Eisenerzgeschäft, das größtenteils für Stahlwerke in China bestimmt ist, stiegen im Jahresvergleich um 1 Prozent auf 84,5 Millionen Tonnen.
Der Bergbaukonzern hielt an seiner Jahresprognose von 323 Millionen bis 338 Millionen Tonnen fest und teilt mit, dass Produktivitätssteigerungen die schwindenden Lieferungen aus älteren Minen ausgleichen würden. Dennoch erklärt Rio Tinto, dass die Bergbaukosten dort wahrscheinlich in der oberen Hälfte seiner Jahresprognose von 21,75 bis 23,50 Dollar pro Tonne liegen würden, da die Inflation am oberen Ende der Erwartungen des Unternehmens rangiere.
Suchtgefahr: Meta muss sich Klagen stellen
Im Kampf gegen die negativen Auswirkungen sozialer Medien auf Jugendliche muss sich der Technologiekonzern Meta einer Reihe von Klagen stellen. Eine Bundesrichterin in Kalifornien weist den Antrag des Facebook-Mutterkonzerns zurück, die Klagen mehrerer US-Bundesstaaten abzuweisen. Die Kläger werfen Meta vor, durch das Suchtpotenzial seiner Plattformen Facebook und Instagram psychische Gesundheitsprobleme bei Jugendlichen zu fördern. Die Anwälte der Kläger bezeichnen die Entscheidung als "wichtigen Sieg für junge Menschen im ganzen Land, die von süchtig machenden und schädlichen Social-Media-Plattformen negativ beeinflusst werden". Meta zeigt sich unzufrieden mit dem Urteil.
United Airlines überrascht auf ganzer Linie
United Airlines peilt dank eines wachsenden Inlandsgeschäfts einen über den Erwartungen liegenden Quartalsgewinn an. Für die drei Monate bis Dezember werde mit einem bereinigten Gewinn von 2,50 bis 3,00 Dollar pro Aktie gerechnet, teilt die US-Fluggesellschaft mit. Analysten hatten 2,68 Dollar pro Aktie prognostiziert. Zudem kündigte die in Chicago ansässige Airline einen Aktienrückkauf über 1,5 Milliarden Dollar an – den ersten seit der Covid-Pandemie.
Nach Angaben des Konzerns haben sich die Umsätze im Inlandsgeschäft, ein Maß für die Preisgestaltungsmacht, im August und September positiv entwickelt. "Unproduktive Kapazitäten haben, wie vorhergesagt, den Markt Mitte August verlassen", sagt United-Chef Scott Kirby. "Wir haben einen klaren Wendepunkt bei unseren Umsatztrends gesehen, der United dazu verhalf, die Erwartungen für das dritte Quartal zu übertreffen." Im abgelaufenen Berichtszeitraum erzielte United einen bereinigten Gewinn von 3,33 Dollar pro Aktie, verglichen mit den Analystenschätzungen von 3,17 Dollar.
"Das war ein echter Schocker"
Der DAX startet verhalten in den Handel zur Wochenmitte. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell 0,1 Prozent schwächer bei Kursen um 19.465 Punkte. Gestern hatte er mit einem Stand von 19.486 Zählern geschlossen.
"ASML hat gestern überraschend die Party gecrasht: Der DAX, der erst wild gestartet war, aber dann doch deutlich im Minus geschlossen hatte: Das war ein echter Schocker", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer und verweist auf die gesenkte Prognose des Chipmaschinenausrüsters. "Das hat den gesamten Sektor nach unten gezogen, erst an der Wall Street, heute dann auch an den asiatischen Märkten", erläutert er. "Beim DAX ist deshalb heute erst einmal Wassertreten angesagt. Morgen liegt das Augenmerk dann auf der Zinsentscheidung der EZB."
LVMH als Luxusbremse
Schwache Quartalszahlen von LVMH dürften nicht nur die Aktie selbst, sondern den gesamten Luxusgütersektor belasten. Der Umsatz des französischen Konzerns sank im dritten Quartal im Jahresvergleich organisch um 3 Prozent auf 19,08 Milliarden Euro. Analysten hatten einen Umsatz von 19,94 Milliarden Euro prognostiziert und ein organisches Wachstum von 0,9 Prozent. Die Citigroup spricht von einer andauernden Wachstumspolarisierung zwischen den einzelnen Marken.
"Da ist kein Trend erkennbar"
Wenig verändert werden die Aktien von Drägerwerk nach ihrer Zahlenvorlage erwartet. "Die Daten sind relativ gemixt, da ist kein klarer Trend erkennbar", sagt ein Händler. Jedoch mache sich auch bei Dräger eine aus China importierte Nachfrageschwäche besonders in der Medizintechnik bemerkbar. Der Umsatz lag daher marginal unter dem dritten Quartal des Vorjahres. Positiv seien aber die Auftragseingänge mit einem Anstieg um 2,6 Prozent zum Vorjahr, vor allem getrieben vom Bereich Sicherheitstechnik mit fast 12 Prozent Plus. In der Medizintechnik gingen die Aufträge dagegen um 3,4 Prozent zurück.
Chipwerte in Asien abgestraft
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich uneinheitlich. Während die chinesischen Börsen leichte Aufschläge verzeichnen, geht es am Handelsplatz Tokio deutlich nach unten. Wie bereits an der Wall Street, so stehen auch in Asien Halbleiterwerte unter Abgabedruck, nachdem der niederländische Halbleiterausrüster ASML vor schwächeren Einnahmen im Jahr 2025 gewarnt hatte.
In Tokio gibt der Nikkei-Index kräftig um 1,8 Prozent nach, belastet von kräftigen Verlusten bei Chipwerten. So knicken Lasertec um 13,4 Prozent ein und Tokyo Electron um 9,6 Prozent. Auch in Südkorea stehen Halbleiterwerte auf den Verkaufslisten der Anleger. Sk Hynix verlieren 1,7 Prozent und Samsung Electronics 2,3 Prozent. Der Kospi gibt 0,7 Prozent nach.
I n China setzt sich der volatile Handel der vergangenen Wochen fort. Die Börsen haben sich von Abgaben zu Handelsbeginn wieder erholt und notieren nun im Plus. In Hongkong legt der Hang-Seng-Index um 0,9 Prozent zu. Auf dem chinesischen Festland steigt der Shanghai Composite um 0,4 Prozent. Für Bewegung am Markt sorgen weiter die von Peking angekündigten Konjunkturmaßnahmen, um die schwache Wirtschaft wieder anzukurbeln und den angeschlagenen Immobiliensektor zu stützen. Die Märkte warten auf eine Pressekonferenz der chinesischen Regierung in dieser Woche, um mehr Details über Unterstützungsmaßnahmen für den Immobiliensektor und die Wirtschaft zu erfahren, so die Analysten von UOB Global Economics & Markets Research Team.
Vorgaben sind ein Problem für den DAX
Zur Wochenmitte wird der DAX erneut leicht schwächer starten. Gestern hatte der deutsche Leitindex zunächst ein Rekordhoch markiert und dann 0,1 Prozent im Minus bei 19.486 Zählern geschlossen. Enttäuschende Geschäftszahlen des europäischen Technologieriesen ASML belasteten weltweit die Chipwerte und zogen auch die asiatischen Märkte mit nach unten.
Da im Tagesverlauf keine relevanten Konjunkturdaten auf dem Terminplan stehen, konzentrieren sich Anleger auf die Bilanzsaison, deren ermutigender Auftakt die Rekordjagd der vergangenen Tage befeuert hatte. Im Tagesverlauf öffnen unter anderem die US-Banken Morgan Stanley und US Bancorp ihre Bücher.
Ölpreise heben wieder ab
Am Rohstoffmarkt ziehen die Ölpreise wegen der anhaltenden Unsicherheit über die Entwicklung im Nahost-Konflikt leicht an, nachdem Nachfragesorgen den Markt gestern auf den tiefsten Stand seit Anfang Oktober gedrückt hatten. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 74,39 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notiert 0,3 Prozent fester bei 70,78 Dollar.
Trump-Media-Aktie auf Berg- und Talfahrt - sehr hohe Umsätze
Die Aktien von Trump Media sind in einer volatilen Handelssitzung an der Wall Street auf Berg- und Talfahrt gegangen. Die Anteilsscheine des Medienunternehmens des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump schlossen fast zehn Prozent tiefer, nachdem sie zuvor bis zu 13 Prozent zugelegt hatten. Es wurden Aktien von Trump Media im Wert von rund drei Milliarden Dollar gehandelt. Das ist die zweitstärkste Handelssitzung seit dem Debüt der Truth-Social-Plattform an der Wall Street im März. Seit der Börsennotierung ist Trump Media bei Händlern beliebt, die das Unternehmen als spekulative Wette auf den Sieg des ehemaligen Präsidenten bei den Präsidentschaftswahlen am 5. November betrachten. Trumps 57-prozentige Beteiligung an Trump Media ist derzeit 3,1 Milliarden Dollar wert.
Tech-Schwergewichte beenden Rally in Tokio
Enttäuschende Geschäftszahlen des europäischen Technologieriesen ASML belasten weltweit die Chipwerte und ziehen die asiatischen Märkte mit nach unten. Zudem drücken schwache Ergebnisse des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH, die auf eine schwächere Nachfrage in China hindeuteten, auf die Stimmung. In Tokio verliert der Nikkei-Index 2,0 Prozent auf 39.093,46 Punkte und beendet damit seine viertägige Gewinnserie. Der breiter gefasste Topix notiert 1,1 Prozent tiefer bei 2693,40 Punkten. Im Sog der Wall Street geraten vor allem Chipwerte unter Druck, allen voran Tokyo Electron mit einem Kursrutsch von zehn Prozent. Der Technologie-Investor Softbank fällt um 4,8 Prozent und der Hersteller von Chip-Testgeräten Advantest verlor 1,3 Prozent. Auch an anderen asiatischen Börsen dominieren die roten Vorzeichen. Der Shanghai Composite verliert 0,2 Prozent auf 3195,17 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen büßt 0,9 Prozent auf 3819,90 Punkte ein.
Marktbeobachter verweisen auch auf die wachsende Nervosität der Anleger im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl am 5. November. "Ich erwarte, dass die Anleger in den kommenden Wochen zunehmend zögerlich werden und auf hohem Niveau eher Gewinne mitnehmen", sagt Matt Simpson vom Finanzdienstleister City Index.
"Es war nur ein Versehen - und kein gutes"
Das erste Unternehmen aus dem Chipmaschinenbau enttäuscht. Branchenwerte geraten unter Abgabedruck. Ganz anders der Bankensektor, wie ntv-Börsenkorrespondent Markus Koch in New York kommentiert.
Euro kämpft um die 1,09
Gestützt von der Erwartung, dass die US-Notenbank einen moderaten Zinssenkungspfad einschlagen wird, legt der Dollar im asiatischen Devisenhandel leicht auf 149,04 Yen zu und zieht auf 7,1181 Yuan an. Gegenüber der Schweizer Währung legt er leicht auf 0,8619 Franken zu. Gleichzeitig bleibt der Euro nahezu unverändert bei 1,0892 Dollar und steigt leicht auf 0,9388 Franken.
Kurssturz bei Chipsektor-Schwergewicht
Die infolge eines Datenlecks zu früh veröffentlichten Quartalszahlen des niederländischen Chip-Anlagenbauers ASML haben die Anleger enttäuscht. "Wir erwarten, dass unser Gesamtumsatz im Jahr 2025 auf eine Spanne zwischen 30 und 35 Milliarden Euro anwachsen wird", sagt Konzernchef Christophe Fouquet. "Das liegt in der unteren Hälfte der Spanne, die wir am Investorentag 2022 vorgestellt haben." An der Börse rauschten die Aktien des weltweit führenden Anbieters von Maschinen zur Computerchip-Produktion in der Spitze um 15 Prozent ins Minus.
ASML erzielte im dritten Quartal bei einem Umsatz von 7,5 Milliarden Euro einen Gewinn von 2,1 Milliarden Euro und übertraf damit knapp die Analystenschätzungen. Die Bestellungen verfehlten mit 2,6 Milliarden Euro allerdings deutlich die Prognosen, die zwischen vier und sechs Milliarden Euro gelegen hatten. Nach Angaben von ASML ist die Nachfrage nach Chips für Künstliche Intelligenz (KI) hoch, doch andere Marktsegmente brauchen länger, um sich zu erholen. "Dies wird sich voraussichtlich auch 2025 fortsetzen, was unsere Kunden zurückhaltend stimmt."
ASML wollte seine Quartalsbilanz eigentlich erst am Mittwoch veröffentlichen, diese war aber schon einen Tag vorher zugänglich. Ein Konzernsprecher sagt, man arbeite an einer vollständigen Erklärung der Ergebnisse und deren vorzeitiger Veröffentlichung.
Abruptes Ende der DAX-Rekordfahrt
Der DAX hat sich im Bereich der 19.500er Marke etabliert. Im gestrigen Handel markierte er ein weiteres Allzeithoch in diesem Jahr, es liegt nun bei 19.633,91 Punkten. Aus dem Handel ging der deutsche Börsenleitindex aber mit 19.486 Stellen. Leichte Gewinnmitnahmen auf der einen Seite, überraschend gute ZEW-Konjunkturdaten auf der anderen stachen dabei heraus.
Nachdem an den vergangenen Handelstagen bereits die Chipwerte gut gelaufen sind, vor allem in den USA und Asien, blicken die Anleger heute auf ein europäisches Branchenschwergewicht - den Chipindustrie-Zulieferer ASML. Wegen der US-Beschränkungen für Technologie-Exporte in die Volksrepublik steht bei den Quartalsergebnissen von ASML das China-Geschäft im Mittelpunkt. Bislang ist der befürchtete Absatz-Einbruch beim weltgrößten Anbieter von Maschinen zur Halbleiter-Produktion ausgeblieben. ASML hatte für das abgelaufene Quartal einen Umsatz zwischen 6,7 und 7,3 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, damit die Markterwartungen allerdings verfehlt.
Weitere Ergebnisse gibt es etwa vom Delivery-Hero-Konkurrenten Just Eat Takeaway. Am Mittag legen dann noch in den USA Morgan Stanley und Abbott Labs Geschäftszahlen vor. Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.