Bei dem Treffen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und anderer Ölförderer gibt es zwei interessante Ergebnisse. Das erste: Die Einigung darauf, die Produktionskürzungen um neun Monate bis ins erste Quartal 2020 zu verlängern. Das zweite: Der Einfluss von Nichtmitglied Russland auf die Opec wächst.
Während die Opec sich vergleichsweise rasch auf Förderkürzungen einigte, geriet sie in eine Sackgasse bei der Frage, ob sie nach Ablauf des Neunmonatsplans mit Russland und seinen Verbündeten weiter zusammenarbeiten soll, um die Ölmärkte zu beeinflussen.
Zunächst opponierte der Iran dagegen, doch nach fünfstündigen Marathongesprächen und gesonderten Verhandlungen zwischen iranischen und saudischen Vertretern erzielten beide Seiten einen Kompromiss in Richtung einer langfristigen Zusammenarbeit mit Russland, wie Opec-Vertreter sagten.
"Ich denke, der Einfluss Russlands ist willkommen", sagte der saudische Energieminister Khalid al-Falih auf die Frage nach dem Einfluss Russlands auf interne Opec-Angelegenheiten.
Dass sich die Opec und ihre Verbündeten auf einen so langen Zeitrahmen von neun Monaten verständigten, ist ungewöhnlich. Solche Absprachen gehen selten über sechs Monate hinaus. Die Opec braucht die Partnerschaft mit Russland, um mit den US-Schieferproduzenten zu konkurrieren.