"DAX-Anleger haben Angst vor eigener Courage"
Der DAX hat seinen Aufwärtstrend der vergangenen beiden Handelstage zur Wochenmitte nicht fortsetzen können. Der deutsche Börsenleitindex, der zum Start ins neue Quartal zunächst mehr als vier Prozent zugelegt hatte, muss im Mittwochsgeschäft am Ende doch klare Verluste hinnehmen. Er büßt 1,2 Prozent auf 12.517 Punkte ein. Zum einen schwächeln auch die Kurse an der Wall Street. Zum anderen plant das Ölkartell OPEC+ eine erhebliche Kürzung der Fördermengen. Marktteilnehmer sehen darin eine weitere Belastung für die Konjunktur, Rezessionssorgen sind die Folge.
In der Vorwoche war der deutsche Börsenleitindex mit 11.862 Punkten auf den tiefsten Stand seit November 2020 gefallen. Von diesem Niveau aus konnte er sich dann um fast sieben Prozent erholen. "Wie nachhaltig diese Bewegung ist, wird sich noch zeigen müssen", erläuterten die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Viel Negatives sei wohl eingepreist. Zudem seien deutsche Standardwerte inzwischen unterbewertet. Das schließe zwar neuerliche Kursverluste nicht aus, doch die Hoffnungen auf eine Bodenbildung stiegen.
"Der DAX zeigt sich ein wenig gebeutelt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Susanne Althoff. Sie verweist auf Gewinnmitnahmen, nachdem der DAX an den ersten beiden Handelstagen des neuen Quartals mehr als vier Prozent zugelegt hatte. "Die Anleger haben Angst vor der eigenen Courage – und so bleiben die Börsen schwankungsanfällig."
Die Titel des Chipkonzerns Infineon bauen als einer der DAX-Topwerte ihr Vortagesplus weiter aus: Die Titel ziehen knapp 2,5 Prozent an. Marktbeobachter verweisen auf zuversichtlich stimmende Aussagen des Konzerns aus einer Telefonkonferenz. Schlusslicht im deutschen Leitindex waren die Anteile des Autozulieferers Continental mit einem Minus von fast sechs Prozent.
Die stärksten Verluste im Leitindex weisen Siemens Energy und Zalando auf: Die Papiere geben jeweils um mehr als 5,5 Prozent nach.
Infineon
Deutsches Exportplus "letztes Aufflackern"
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) deutet das Exportwachstum im August als "ein letztes Aufflackern" vor einem kalten Exportwinter. Insgesamt zeichne sich für das dritte Quartal im Außenhandel bereits ein Minus ab, wie DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier erklärte. "Enorme Kostensteigerungen für Energie und eine durch Inflation weltweit geschwächte Kaufkraft lasten wie Blei auf der deutschen Exportwirtschaft. Deutsche Exporteure sind gezwungen, ihre Kostensteigerungen an ihre Kunden weiterzugeben." Dies gelinge aber nur teilweise.
Auch gingen die in Deutschland besonders ausgeprägten Energiepreissteigerungen zu Lasten von Deutschlands internationaler Wettbewerbsfähigkeit und drücke die Exporte nach unten. Etwas Hoffnung machten aber gesunkene Containerpreise und ein höherer Containerumschlag an europäischen Häfen. "Immerhin deutet sich damit eine Entspannung bei den globalen Lieferketten an. Das ist für die deutschen Exporteure derzeit aber nur ein schwacher Trost", meinte Treier.
"So stark ist der Dollar nicht"
Der europäische Blick überzeichnet die Dollar-Stärke, wie Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest sagt. Gegenüber den Schwellenländern sei die Stärke wenig ausgeprägt, so halte sich der brasilianische Real schon seit zwei Jahren zum Dollar und lege gegen den Euro deutlich zu. "Die Diagnose lautet deshalb nicht Dollar-Stärke, sondern Euro-, Pfund-, und Yen-Schwäche", so der Marktanalyst.
Euro / Dollar o
Ölpreise ziehen spürbar an
Der Ölpreis legt zu, nachdem die OPEC+ sich auf eine Förderkürzung um 2 Millionen Barrel am Tag geeinigt hat. WTI und Brent legen um bis zu 1,8 Prozent zu, nachdem sie zwischenzeitlich im Minus notiert hatten. Die Kürzung fiel höher aus als Analysten erwartet hatten, zuletzt war über eine Höhe von bis zu 1,5 Millionen Barrel spekuliert worden. Hinzu kommen bullische Daten von den Lagerbeständen in den USA. Die Bestände sowohl von Rohöl als auch von Destillaten und Benzin sind in der abgelaufenen Woche deutlich gefallen. Allerdings halten sich die Preisaufschläge bislang noch in Grenzen. Händler sind sich nicht sicher, inwieweit es der Gruppe der großen Produzenten tatsächlich gelingen wird, ihre Produktion zu drosseln.
Brent Rohöl I
Erholungskurs befeuert Aufwärtspotenzial
Nachdem sich die Aktie von Yoc gegen den Markt lange Zeit sehr stabil entwickelte, kam sie mit dem Bruch der Marke von 14 Euro und dem Abverkauf im Bereich der Smallcaps bis auf 10,30 Euro doch deutlich zurück. Die vorläufigen 9-Monats-Zahlen bestätigen die Geschäftsentwicklung der vergangenen Quartale, die nach oben zeigt. Während beim Umsatz gegenüber den Sechsmonatszahlen noch etwas nachgelegt werden konnte, fiel das EBITDA-Wachstum mit einem Plus von 50 Prozent gegenüber den Vorjahreszahlen einen Tick geringer aus. Wer die Stimmrechtsmitteilungen im Auge hat, konnte lesen, dass der ehemalige Datagroup-Gründer, Chef und Mehrheitsaktionär Hans-Hermann Schaber über seine Beteiligungsgesellschaft 3,3 Prozent an Yoc hält. Aktuell notiert der Titel sieben Prozent fester.
Hohes Aufwärtsvolumen an Wall Street starkes Zeichen
Ein starkes Zeichen für die Märkte sehen Marktteilnehmer in den hohen Aufwärtsvolumina an der Wall Street. Sowohl am Dienstag als auch am Montag lag das Aufwärtsvolumen bei über 90 Prozent. In der Vergangenheit seien die Märkte bei einer solchen Konstellation im Anschluss weiter gestiegen.
50-Prozent-Kurssprung nach E-Lkw-Marktstart
Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge des E-Lasters VMC 1200 beschert Vicinity einen der größten Kurssprünge der Firmengeschichte. Die Aktien des Nutzfahrzeug-Herstellers steigen rund 50 Prozent auf 1,50 Dollar.
US-Anleger nehmen Gewinne mit
Nach den jüngsten Kursgewinnen machen einige US-Anleger Kasse. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P-500 verlieren zunächst jeweils rund ein Prozent. Ein großer Teil der Rally der letzten zwei Tage sei lediglich eine Reaktion auf vorangegangene Verluste gewesen, sagte Robert Pavlik, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth. Sie habe auf der Hoffnung basiert, dass die US-Notenbank Fed ihr Zinserhöhungstempo in den kommenden Monaten drosselt. Die Beschäftigungszahlen der privaten US-Arbeitsagentur ADP dämpften diese Spekulationen allerdings, da sie etwas stärker ausgefallen seien als erwartet. Die ADP-Daten gelten als Indikator für die offiziellen Daten am Freitag.
Die Kehrtwende von Elon Musk bei seinen Plänen zur Übernahme von Twitter setzt Tesla zu. Die Experten des Vermögensverwalters Wedbush rechnen damit, dass der Tesla-Großaktionär Musk weitere Papiere des Elektroautobauers verkaufen muss, um den Kauf des Kurznachrichtendienstes zu finanzieren. Tesla-Titel gaben knapp drei Prozent nach. Die Papiere von Twitter verbilligten sich nach ihrem Kurssprung vom Dienstag um 2,4 Prozent.
Insider: Deutliche Drosselung der Ölförderung
Das Ölkartell OPEC+ hat sich Insidern zufolge ungeachtet der Sorgen über eine durch hohe Energiepreise ausgelöste weltweite Rezession auf eine gedrosselte Förderung verständigt. Die Kürzungen sollen bei zwei Millionen Barrel pro Tag liegen, sagen Insider. Eine offizielle Bekanntgabe könnte noch im Tagesverlauf nach Ende der Opec-Sitzung erfolgen. Mit der Maßnahme reagiert das erweiterte Kartell, zu dem auch Russland gehört, auf die gesunkenen Ölpreise. Diese waren wegen der Angst vor einer globalen Rezession, dem starken Dollar und steigenden Zinsen zuletzt auf etwa 90 Dollar je Barrel gefallen, nachdem sie vor drei Monaten noch bei 120 Dollar lagen.
Die US-Regierung von Präsident Joe Biden machte Insidern zufolge Druck auf die OPEC+, auf eine Drosselung zu verzichten. "Höhere Ölpreise, wenn sie durch beträchtliche Produktionskürzungen angetrieben werden, würden die Biden-Regierung vor den US-Zwischenwahlen wahrscheinlich verärgern", schrieben die Analysten der Citi. "Es könnte weitere politische Reaktionen aus den USA geben, einschließlich zusätzlicher Freisetzungen von strategischen Vorräten." Auch die Experten von JP Morgan schließen nicht aus, dass Washington durch die Freigabe weiterer Ölvorräte Gegenmaßnahmen ergreifen werde.
Brent Rohöl
Unsicherheit an der Börse weiter hoch
US-Firmen bauen mehr Stellen auf
Die Unternehmen in den USA haben einer Umfrage zufolge im September mehr Stellen geschaffen als gedacht. Unter dem Strich entstanden 208.000 Jobs, wie der Personaldienstleister ADP unter Berufung auf seine Firmenumfrage mitteilt. Experten hatten lediglich mit einem Stellenzuwachs von 200.000 gerechnet, nach aufwärts revidiert 185.000 im August.
Investoren richten ihren Blick bereits auf den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der Regierung, der neben Jobs in der Privatwirtschaft auch Stellen im öffentlichen Dienst mit einbezieht. Von Reuters befragte Ökonomen erwarten für September einen Zuwachs von 250.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft, nach einem Plus von 315.000 im August.
Pfund fällt nach Truss-Rede
Das Pfund gibt nach, nachdem die britische Premierministerin Liz Truss eine Kehrtwende bei den Plänen zur Abschaffung des höchsten Einkommensteuersatzes bestätigt hat, das restliche Steuersenkungspaket der Regierung aber beibehalten will. In ihrer Rede auf dem Parteitag der Konservativen sagte Truss, sie sei entschlossen, "uns aus dem Kreislauf von hohen Steuern und geringem Wachstum herauszuholen". Die Ankündigung des Steuerpakets ließ das Pfund in der vergangenen Woche auf ein Rekordtief von 1,0342 Dollar fallen. Nachdem die Regierung am Montag ihre Kehrtwende bei der Senkung des Spitzensteuersatzes bekannt gegeben hatte, stieg das Pfund zwar wieder an, doch hat diese Erholung mittlerweile an Schwung verloren. Das Pfund notiert nach der Rede von Truss bei 1,1369 Dollar gegenüber 1,1448 Dollar vor der Rede.
Türkische Aktien bei Jahresperformance spitze
Türkische Aktien haben in der Jahres-Performance weiter die Nase vorn. In Euro gerechnet hat der wichtigste Dollar-basierte Türkei-ETF in diesem Jahr bereits 49 Prozent zugelegt, wie eine Aufstellung von Wellenreiter-Invest zeigt. Dahinter folgen Brasilien mit etwa 33 Prozent und Chile mit etwa 27 Prozent Plus. Deutschland liegt mit einem Minus von 26 Prozent weit hinten in der Tabelle.
"Wir wollen Zugang zur Börse demokratisieren"
Inflation beschert Italien Mehreinnahmen
Das italienische Staatsdefizit ist vor der erwarteten Regierungsübernahme durch das Rechtsbündnis um die Postfaschistin Georgia Meloni gesunken. Der Fehlbetrag schrumpfte im ersten Halbjahr auf 6,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, wie das Statistikamt Istat mitteilt. Mitte 2021 hatte das Defizit noch 10,0 Prozent betragen. Die Verringerung geht auf stark steigende Einnahmen zurück, da etwa das Aufkommen aus der Mehrwertsteuer wegen der stark steigenden Preise zugenommen hat. Zugleich wurden aber auch staatliche Hilfen reduziert, die wegen der Corona-Pandemie eingeführt worden waren. Insgesamt stiegen die Staatseinnahmen in der ersten Jahreshälfte um 9,3 Prozent, während die öffentlichen Ausgaben nur um 0,9 Prozent zunahmen. Die scheidende Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi strebt für das Gesamtjahr ein Defizit von 5,1 Prozent an, nach 7,2 Prozent im vergangenen Jahr.
Italien ist das nach Griechenland am stärksten verschuldete Euro-Land. Die Verbindlichkeiten machen etwa 150 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Zum Vergleich: In Deutschland sind es nur knapp 70 Prozent. An den Finanzmärkten wird die Entwicklung daher genau verfolgt. Meloni - die aus der Parlamentswahl Ende September als Siegerin hervorgegangen ist und daher die erste Frau an der Spitze einer italienischen Regierung werden könnte - hatte ebenso wie die politische Konkurrenz teure Wahlkampfversprechen gemacht.
Kein Rekordgewinn bei Exxon
Der US-Erdölriese Exxon Mobil sieht seine Rekordgewinne der letzten Quartale aufgrund von niedrigeren Ölpreisen, Raffinerie- und Chemiegewinnspannen schwinden. Das Ergebnis in den drei Monaten bis Ende September könnte auf etwa elf Milliarden Dollar sinken, im Vergleich zu 17,9 Milliarden Dollar im zweiten Quartal, wie der Konzern mitteilt. Die Preise der Sorte Brent sanken im dritten Quartal auf 98 Dollar pro Barrel, nachdem sie zwischen April und Juni auf durchschnittlich 109 Dollar geklettert waren. Die offiziellen Ergebnisse von Exxon werden am 28. Oktober erwartet.
Die Erdöl- und Erdgaspreise erreichten in diesem Jahr Mehrjahreshöchststände, nachdem die westlichen Sanktionen gegen den wichtigen Ölexporteur Russland den ohnehin schon angespannten Weltmarkt weiter unter Druck gesetzt hatten. Die Margen bei der Herstellung von Kraftstoffen stiegen auf der ganzen Welt extrem an und trieben die Gewinne der Ölriesen wie Shell, TotalEnergies und Chevron in die Höhe.
"Bild von deutschem Export ist momentan stark verzerrt"
Starker Quartalsstart kostet Wall Street nun Punkte
Die US-Aktien dürften leichter in den Handel starten, nachdem sie einen fulminanten Start ins neue Quartal hinter sich haben - es war der beste seit 1938. Nach einem solchen Start sei eine Gegenbewegung erwartbar, sagen Teilnehmer. Die Rally folgte auf drei Quartale mit Rückgängen, in denen der S&P-500 rund 25 Prozent abgab.
Grund für die Erholung waren neben Käufen zum Quartalsbeginn Spekulationen auf eine weniger harsche Geldpolitik der US-Notenbank und anderer Notenbanken. Vor einer Woche gingen die Märkte noch davon aus, dass die US-Zinsen im April 2023 einen Höchststand von fast 4,8 Prozent erreichen würden, doch diese Zahl ist inzwischen auf 4,5 Prozent gesunken. Umso größer ist die Neugier auf Aussagen von Notenbankern. Der Präsident der Atlanta-Fed, Raphael Bostic, wird am Abend sprechen.
Unabhängig von der Begründung sei der Markt aber auch generell überverkauft gewesen, sagen Teilnehmer. Allerdings gingen die meisten nach den Erfahrungen des Jahres 2022 davon aus, dass es sich um eine weitere Rally innerhalb eines Bärenmarkts handle. Zur näheren Orientierung wird der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag dienen, auf den es am Mittwoch mit den ADP-Daten schon einmal einen Vorgeschmack gibt.
Kürzt OPEC Förderung um zwei Millionen Barrel täglich?
Die Organisation Erdöl exportierender Staaten und ihre Verbündete (OPEC+) berät bei einem Treffen am Mittwoch über die größte Fördermengenkürzung seit Anfang 2020. Die Ölpreise gaben im frühen Handel leicht nach. Der Preis für die internationale Standardölsorte Brent sinkt um 0,2 Prozent auf 91,64 Dollar pro Barrel. West Texas Intermediate, die US-Benchmark, gibt um 0,3 Prozent auf 86,26 Dollar nach.
Wie das Wall Street Journal berichtete, drängen saudi-arabische Delegierte bei dem Treffen in Wien trotz des Widerstands der Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwaits auf eine Kürzung um 1,5 Millionen Barrel pro Tag. Das Journal und andere Medien hatten zuvor berichtet, dass die OPEC+ eine Kürzung von rund 1 Million Barrel pro Tag in Erwägung zieht.
Bloomberg meldete, dass die diskutierten Optionen eine Kürzung um bis zu 2 Millionen Barrel pro Tag gegenüber den derzeitigen Quoten beinhalten könnten, obwohl der Effekt durch die derzeitige Unterproduktion einiger Opec+-Mitglieder abgeschwächt würde.
Eine Kürzung durch die OPEC+ könnte den Markt wieder auf das Problem des knappen Angebots lenken und die Sorgen über die schwache Nachfrage in den Hintergrund rücken, so dass der Preis für Brent-Rohöl bei etwa 90 Dollar pro Barrel liegen würde, so die Analysten von UniCredit in einer Researchnote.
Brent Rohöl I
Gewinnmitnahmen im DAX aus
Nach der Rally der vergangen Tage kehrt die Risikoaversion an die Börse zurück, der DAX notiert - belastet von Gewinnmitnahmen - 1,0 Prozent tiefer. Derweil haben die Anleihen den Aufwärtsdrang verloren, auch sie notieren etwas niedriger. Charttechniker verweisen darauf, dass der DAX von Montag zum Dienstag eine Kurslücke gerissen hatte, die nun anziehend wirke.
Zloty schwankt seitwärts
Unter Schwankungen seitwärts zeigt sich der Zloty im Vorfeld der Zinsentscheidung in Polen. Der Euro geht mit 4,8136 Zloty um. Weithin werde erwartet, dass die polnische Zentralbank (NBP) den Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf 7,00 Prozent anheben wird, sagt Commerzbank-Devisenexperte Tatha Ghose. Seitdem Notenbankchef Adam Glapinski am 7. September gesagt habe, dass im Oktober entweder eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte diskutiert werde oder die Zinsen, je nach Konjunkturdaten, unverändert beibehalten würden, sei der polnische Einkaufsmanagerindex buchstäblich eingebrochen. Das Wachstumsargument deutet also klar auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus hin.
Andererseits signalisiere die eigene Analyse, dass sich die zugrunde liegende Inflationsdynamik im September beschleunigt habe, so Ghose weiter. Nicht zuletzt habe man jüngst erlebt, wie schnell die Währung abwerten könne, falls es an den weltweiten Märkten einen Ausverkauf gebe oder der Euro nachgebe.
Aktienrückkaufprogramm kurbelt diesen Wert an
Die Aktien von Takkt steigen gut zwei Prozent. De Büromöbelhändler hatte am Vorabend ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 25 Millionen Euro angekündigt. Dieses starte am 6. Oktober 2022 und ende spätestens am 30. Juni 2023, teilte Takkt mit.
Wie können Anlage-Anfänger die Krise umschiffen?
STMicro-Subventionen unter der Lupe
Die Europäische Kommission hat Italiens Unterstützung für den Chiphersteller STMicroelectronics beim Bau einer Halbleiter-Fabrik abgesegnet. "Die heute genehmigte italienische Maßnahme wird Europas Halbleiter-Lieferkette stärken und uns dabei helfen, unseren grünen und digitalen Übergang zu schaffen", erklärt Wettbewerbs-Kommissarin Margrethe Vestager. Das Projekt werde hochqualifizierte Arbeitsplätze in Sizilien ermöglichen. STMicroelectronics selbst sprach von rund 700 neuen Jobs, die am künftigen Standort der Fabrik in Catania auf Sizilien entstünden. Der französisch-italienische Konzern will in den nächsten fünf Jahren 730 Milliarden Euro in das neue Werk investieren. Italien will dazu 292,5 Millionen Euro beisteuern.
Nächster Tiefschlag? Managerin verlässt Credit Suisse
Die Credit Suisse verliert die stellvertretende Chefin des Vermögensverwaltungsgeschäfts in der Region Asien-Pazifik. Young Jin Yee sei zurückgetreten, wie aus einer Mitteilung an die Mitarbeiter zu entnehmen war. In dem Memo von Benjamin Cavalli, dem Leiter des Wealth Managements in der Region, hieß es, dass Young die Bank verlassen werde, um "eine erweiterte Aufgabe außerhalb der Credit Suisse zu übernehmen". Die Managerin leitete bisher auch die Niederlassung der Schweizer Großbank in Singapur.
Knaus Tabbert wildert bei BMW
Der Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert hat eine Nachfolgerin für den scheidenden Finanzvorstand Marc Hundsdorf gefunden. Carolin Schürmann, zuletzt Vice President Production Controlling bei der BMW, wird ab Dezember 2022 neue Finanzvorständin, wie Knaus Tabbert mitteilt. Schürmann werde künftig die Ressorts Finanzen, Controlling, IT und Investor Relations verantworten. Knaus Tabbert hatte im Mai den Weggang von Hundsdorf angekündigt.
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Nordex-Aktie reflexartig im Plus
"Wir sehen häufig, dass die Aktie von Nordex auf einen Auftrag positiv reagiert", so ein Aktienhändler zu der Meldung, dass der Windturbinenhersteller einen Auftrag aus Finnland erhalten hat. Dabei handelt es sich um die Lieferung und Errichtung von 17 Anlagen des Typs N163/5.X für die Windparks "Isokangas" und "Palokangas". Nordex liegen knapp ein Prozent im Plus.
Tesco-Aktie leicht im Plus
Die Zahlen von Tesco (plus 0,5 Prozent) zum ersten Halbjahr werden an der Börse als solide eingestuft. Auch wenn sich der Ausblick etwa vorsichtiger lese, überzeuge vor allem der Free Cash Flow (FCF). Die Analysten der Citi gehen davon aus, dass der nach Marktanteilen größte britische Einzelhändler dank seiner konsequenten Ausrichtung und der Verbesserung seines Angebots im Vergleich zu Discountern und Supermärkten in der Lage sein werde, nachhaltiges Wachstum über alle Zyklen hinweg zu erzielen. Positiv heben die Analysten das FCF-Profil heraus, die Dividendenrendite von über 5 Prozent sowie den wiederkehrenden Aktienrückkauf von 750 Millionen Pfund, während die Aktie zu einem 10er KGV zu haben sei.
Shop Apotheke wächst kräftig
Der Online-Pharmahändler Shop Apotheke hat im dritten Quartal nach ersten Berechnungen kräftig zugelegt. Der Umsatz stieg um 20 Prozent auf 285 Millionen Euro, wie die Firma mitteilt. Dabei wuchs der größte Bereich, das Geschäft mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten, um 22 Prozent auf 252 Millionen Euro. Die Zahl der Kunden kletterte um 0,2 Millionen. "Wir blicken auf ein äußerst erfolgreiches Quartal zurück, in dem wir in allen unseren sieben Ländern Marktanteile hinzugewonnen haben", sagte Firmenchef Stefan Feltens. Er rechne daher mit einer positiven operativen Umsatzrendite (Ebitda-Marge) im Quartal. Die Ziele für das Gesamtjahr bekräftigte Feltens. Demnach peilt er bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten ein Umsatzplus zwischen 15 und 25 Prozent und eine bereinigte Ebitda-Marge von minus 1,5 bis plus 1,5 Prozent an. Der vollständige Quartalsbericht soll Ende Oktober veröffentlicht werden.
Analysten schieben diese deutsche Tech-Aktie an
Die Aktien von Carl Zeiss Meditech steigen gut 1,5 Prozent. Die Analysten von Berenberg haben die Papiere des Medizintechnikunternehmens auf "Buy" von "Hold" hochgestuft.
"Die großen DAX-Sorgen bleiben"
Der DAX startet nach den beiden Gewinntagen in dieser Handelswoche nun mit einem Abschlag ins Mittwochsgeschäft. Der deutsche Börsenleitindex notiert 0,3 Prozent schwächer bei Kursen um 12.630 Punkte. Am Dienstag hatte er starke 3,8 Prozent oder mehr als 460 Zähler zugelegt, war mit 12.670 Stellen aus dem Handel gegangen. Auch an der Wall Street waren die Kurse deutlich geklettert.
"Der DAX verschnauft zunächst, legt eine Pause ein", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Katja Dofel. "Die großen Sorgen sind nach wie vor vorhanden und Thema: steigende Preise, Zinserhöhungen, Rezessionsängste", erläutert sie und verweist auf das Ölkartelltreffen und die geplante Kürzung der Ölfördermenge der OPEC+. "Das Gros der Marktteilnehmer spricht nach wie vor von einer Bärenmarkt-Rally und nicht von einer Trendwende."
Spekulanten verdienen dank Musk Hunderte Millionen Dollar
Elon Musks Entscheidung, seinen Streit mit Twitter Inc. zu beenden und den 44 Milliarden Dollar schweren Kauf zu den ursprünglichen Bedingungen abzuschließen, ist nicht nur ein Sieg für das Social-Media-Unternehmen selbst, sondern auch für einige namhafte Investoren wie Carl Icahn.
Icahn hat in den zurückliegenden Monaten still eine Twitter-Beteiligung im Wert von über 500 Millionen Dollar aufgebaut. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, machte Icahn gestern einen beträchtlichen Gewinn, nachdem die Twitter-Aktien infolge von Musks Bereitschaft zur Transaktion zu den ursprünglichen Bedingungen in die Höhe geschossen waren.
Die Twitter-Aktien legten gestern um 22 Prozent auf 52 US-Dollar zu. Icahn zahlte für seinen Anteil den Informanten zufolge einen Preis von etwa 30 Dollar pro Aktie, was bedeutet, dass der geschätzte Gewinn für seine Icahn Enterprises LP 250 Millionen Dollar übersteigen könnte.
Andere bedeutende Investoren wie die D.E. Shaw Group und die Third Point LLC von Daniel Loeb haben in den vergangenen Monaten ebenfalls auf Twitter-Aktien gesetzt und könnten selbst beträchtliche Gewinne erzielen, so andere mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Deutsche Exporte ziehen stark an
Die deutsche Wirtschaft kann noch positiv überraschen: Trotz der Abschwächung des Welthandels sind die deutschen Exporte im August gestiegen.
Gegenüber dem Vormonat Juli legten die Ausfuhren um 1,6 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Geliefert wurden Waren im Wert von 133,1 Milliarden Euro, das war ein Anstieg gegenüber August 2021 von 18,1 Prozent. Die Importe nach Deutschland legten innerhalb eines Jahres um 33,3 Prozent auf 131,9 Milliarden Euro zu.
Angeschoben wurden die Exporte vor allem vom Geschäft mit den USA. Die Unternehmen führten 12,0 Prozent mehr Waren in die größte Volkswirtschaft der Welt aus als im Vormonat Juli. Das Land ist der wichtigste Einzelmarkt für Waren "Made in Germany". Von Januar bis einschließlich August summierten sich die deutschen Ausfuhren auf 1024,9 Milliarden Euro. Das ist trotz der Verwerfungen in Folge des Krieges in der Ukraine ein Plus von 14,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum.
Gründer von weltgrößtem Hedgefonds tritt zurück
Eine Ära in der schillernden Welt des ganz, ganz großen Geldes geht zu Ende:
Der Gründer des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater Associates gibt einem Bericht zufolge die Kontrolle über das Unternehmen ab. Investorenlegende Ray Dalio, bisher Mehrheitseigner und einer von drei Investment-Chefs, sei von seinem Posten zurückgetreten und habe Anteile verkauft, teilte das Unternehmen mit. Er behalte aber eine "bedeutsame" Beteiligung. Bridgewater verwaltet ein Vermögen von 150 Milliarden Dollar. Laut "Bloomberg" will Dalio dem Unternehmen als Mentor erhalten bleiben.
Viele Kaufinteressenten für Henkels Russlandgeschäft
Der Konsumgüterkonzern Henkel hat nach den Worten von Vorstandschef Carsten Knobel eine hohe Zahl an Kaufinteressenten für sein Russlandgeschäft. "Der Großteil davon kommt aus Russland, es gibt aber auch ein paar internationale Bieter für unsere Geschäfte", sagte er der "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Der Verkaufsprozess sei allerdings kein normaler. "Die Sanktionen reglementieren die Bieter und es gibt keine internationalen Banken mehr vor Ort." Und wenn man einen Käufer habe, müsse der Verkauf noch von Russland autorisiert werden. Der Hersteller von Pritt und Persil hatte nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine seinen Rückzug aus Russland angekündigt. Bis Ende des Jahres soll ein Deal besiegelt sein.
Vor zwei Wochen hob Henkel seine Umsatzprognose dank florierender Geschäfte mit seinen Klebstoffen an und rechnet mit einem organischen Umsatzwachstum von 5,5 bis 7,5 Prozent im laufenden Jahr. Aber auch die Kosten legen zu.
"Inflationswelle ebbt nicht ab" - fast alle Händler wollen Preise weiter erhöhen
Noch mehr deutsche Unternehmen wollen in den kommenden Monaten ihre Preise anheben. Das Barometer des IFO-Instituts für die Preiserwartungen für die kommenden Monate stieg im September auf 53,5 Punkte, nach 48,1 im August.
"Die Inflationswelle dürfte daher leider noch nicht abebben", sagte IFO-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. "Vor allem bei Gas und Strom ist noch einiges in der Preispipeline." Dabei hatte die Inflationsrate im September mit 10,0 Prozent bereits den höchsten Stand seit Jahrzehnten erreicht.
Insbesondere bei Lebensmitteln zeichnet sich ein weiterer Preisanstieg ab: Hier erreichte der vom IFO-Institut ermittelte Wert 100 Punkte, nach 96,9 im August. Damit wollen praktisch alle befragten Unternehmen in diesem Bereich die Preisschraube nach oben drehen. Im sonstigen Handel planen Preiserhöhungen insbesondere die Verkäufer von Drogerie-Artikeln (92,3 Punkte), Blumen, Pflanzen und Zoobedarf (89,6), von Spielwaren (89,0) von Fahrrädern (84,4) und von Papier- und Schreibwaren (83,8). Sehr hoch sind die Zahlen auch in der Gastronomie (87,4), in der Betreuung von Gebäuden (78,0) und bei Hotels (62,4).
Die Punkte bei den IFO-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per Saldo ihre Preise erhöhen wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei plus 100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei minus 100. Das IFO-Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.
Auf und ab vor OPEC-Treffen: Ölpreise geben wieder nach
Die Ölpreise geben nach den deutlichen Kursgewinnen am Vortag etwas nach. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet am Morgen 91,72 US-Dollar. Das sind 8 Cent weniger als gestern. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 19 Cent auf 86,33 Dollar.
Zuletzt stützten Meldungen über eine bevorstehende Förderkürzung des Ölverbunds OPEC+ die Preise. Im Raum steht eine Drosselung der Produktion. Wegen der Sorge vor einer weltweiten Rezession haben sie seit Juni um bis zu 30 Prozent nachgegeben.
Allerdings würde eine Kürzung faktisch viel geringer ausfallen als der Beschluss vermuten ließe. Denn eine Reihe von Ölförderstaaten wie zum Beispiel Angola, Nigeria und Russland produzierten bereits deutlich weniger, als es ihre bisherigen Vereinbarungen erlauben würden, sagte Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. "Insofern wird die tatsächliche Kürzung geringer sein, als auf dem Papier steht."
Euro pausiert nach "beeindruckendem Comeback"
Der Euro legt nach seiner Vortagesrally eine Verschnaufpause ein:
Am Morgen kostet die Gemeinschaftswährung 0,9974 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Dienstagabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt auf 0,9891 (Montag: 0,9764) Dollar festgesetzt.
Als Antrieb für den Euro erwies sich zuletzt die verbesserte Stimmung an den Finanzmärkten. Nach zuletzt enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus den USA war die Erwartung gestiegen, dass die US-Notenbank ihre Leitzinsen weniger als bisher erwartet anheben könnte.
Laut Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners verleiht insbesondere die Hoffnung auf ein Auslaufen der US-Zinserhöhungen im ersten Quartal 2023 der Gemeinschaftswährung Rückenwind. Der Euro zeige ein beeindruckendes Comeback. Die Parität, also das Tauschverhältnis 1 zu 1, sei wieder in Reichweite.
Im Handelsverlauf könnten noch einige Konjunkturdaten für Bewegung sorgen. Im Fokus stehen dabei insbesondere Einkaufsmanager-Indizes für den Dienstleistungssektor aus der Eurozone, Großbritannien und den USA.
DAX dürfte heute Verschnaufpause machen
Die europäischen Aktienmärkte werden zum Handelsstart mit einem kleinen Rücksetzer erwartet. So wird der DAX am Morgen bei 12.611 Punkten erwartet, nach einem Schluss bei 12.670 am Vortag. Bereits gestern hatte die Aufwärtsbewegung im Tagesverlauf an Momentum verloren, auch die Unterstützungen von sinkenden Zinsen bleibt momentan verwehrt. Abzuwarten bleibt zudem, ob das Plus der vergangenen zwei Tage einmal mehr eine Bärenmarkt-Rally war, oder die mehrfach getestete Unterstützung bei 12.000 Punkten die Basis für eine tragfähige längere Erholung liefern konnte.
Der Dollar neigt in Asien leicht zur Stärke, während die US-Aktienfutures kleine Verluste verzeichnen, was als eine etwas geringere Risikobereitschaft interpretiert werden kann. Die Ölpreise kommen etwas zurück. Die Verluste dürften sich im Vorfeld des Treffens der OPEC+ im Tagesverlauf im Rahmen halten.
Ein Blick auf die Agenda zeigt eine Reihe von Einkaufsmanager-Indizes in der ersten und zweiten Veröffentlichung sowie den ADP-Arbeitsmarktbericht für September, dem im Vorfeld der Payrolls am Freitag eine größere Bedeutung zugemessen werden dürfte. Am Nachmittag steht zudem der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe aus den USA für September auf der Agenda.
Amazon verhängt Einstellungsstopp im Kerngeschäft
Der Onlinekonzern Amazon stoppt die Einstellung neuer Mitarbeiter in seinem Kerngeschäft Einzelhandel bis zum Ende des Jahres. Amazon ist damit ein weiteres großes Tech-Unternehmen in den USA, das angesichts des wirtschaftlichen Gegenwinds einen Einstellungsstopp verhängt. Wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person mitteilte, betrifft die Maßnahme auch technische Positionen. Amazon hat in den vergangenen Monaten Tausende von Stellen in diesem Segment ausgeschrieben.
Zuletzt hatten diverse Technologieunternehmen angekündigt, wegen des unsicheren Umfelds keine neuen Mitarbeiter einstellen zu wollen. So will etwa Meta Platforms die Ausgaben zum Teil durch den Abbau von Personal um mindestens 10 Prozent senken. Die Google-Mutter Alphabet hat von einigen Mitarbeitern verlangt, dass sie sich auf neue Stellen bewerben, wenn sie im Unternehmen bleiben wollen.
Ein Sprecher von Amazon sagte, dass das Unternehmen weiterhin eine beträchtliche Anzahl offener Stellen zur Verfügung habe.
Insider: OPEC will Fördermenge kräftig kürzen
Nach den Ölpreis-Rückgängen wollen das Exportkartell OPEC und seine Verbündeten Insidern zufolge die Fördermengen trotz Widerstand der USA und anderer Länder deutlich kürzen. Auf dem heutigen Treffen könnte die OPEC+ eine Reduzierung ihrer Förderquoten um mehr als zwei Millionen Barrel pro Tag (bpd) beschließen, sagte eine mit den Plänen vertraute Person Reuters. Zuvor hatten Insider erklärt, die Kürzungen würden sich auf eine Million bpd belaufen.
Die OPEC+ hat es trotz Bitten von wichtigen Kunden wie den USA bislang abgelehnt, zur weiteren Senkung der Preise die Förderung zu erhöhen. "Höhere Ölpreise, wenn sie durch beträchtliche Produktionskürzungen angetrieben werden, würden die US-Regierung im Vorfeld der Zwischenwahlen wahrscheinlich verärgern", schrieben die Analysten der Citi in einer Mitteilung.
Zur OPEC+ gehören neben den Staaten der Organisation Erdöl exportierender Länder auch andere Produzenten wie Russland. Ein niedrigerer Ölpreis könnte helfen, die globale Konjunktur anzukurbeln. Die Ölpreise sind im Zuge von Konjunktursorgen und einer Dollar-Rally nach der Anhebung der US-Leitzinsen von 120 Dollar pro Barrel vor drei Monaten auf rund 90 Dollar gesunken.
Asienmärkte legen zu - Kurssprung in Hongkong
Nach den kräftigen Kurszuwächsen am Vortag geht es an den Aktienmärkten in Ostasien noch weiter nach oben. Rückenwind kommt von der Wall Street, wo die Kurse ebenfalls deutlich anzogen und die Indizes nahe den Tageshochs schlossen, gestützt von Spekulationen, dass die US-Notenbank und andere Zentralbanken möglicherweise ihr Zinserhöhungstempo drosseln könnten nach zuletzt schwachen Konjunkturdaten.
In Hongkong schießt das Marktbarometer um 5,5 Prozent nach oben. Hier gibt es Nachholbedarf, weil dort gestern wegen eines Feiertags nicht gehandelt wurde. Der Subindex der besonders zinsempfindlichen Technikaktien macht einen Satz um über 7 Prozent nach oben. An den Festlandbörsen wie in Shanghai wird weiter nicht gehandelt, dort wird das Geschäft wegen der sogenannten Goldenen Woche erst am nächsten Montag wieder aufgenommen.
Der Nikkei-Index in Tokio steigt um weitere 0,4 Prozent auf 27.100 Punkte, der Kospi in Seoul legt weitere 0,2 Prozent zu. Dass in Südkorea die Verbraucherpreise im September einen Tick weniger stark gestiegen sind, als erwartet, und das zum zweiten Mal in Folge, sorgt für keinen Impuls, dürfte aber von den Akteuren dennoch positiv zur Kenntnis genommen werden.
Das wird für den DAX heute wichtig
Die Hoffnung auf behutsamere Zinserhöhungen der großen Notenbanken haben wieder Investoren an die Börsen zurückgelockt. Auch in Frankfurt gab es dicke Zugewinne, der DAX stieg in schnellem Tempo nach oben. Genährt würden die Spekulationen von einer überraschend geringen Zinserhöhung der australischen Notenbank um lediglich 25 Prozentpunkte.
"Es sieht danach aus, als könnten sich die Aktienmärkte so langsam, aber sicher vom Feindbild Geldpolitik lösen und etwas positiver in die Zukunft schauen. Zwar ist das Thema Rezession nicht vom Tisch, aber um jeden Preis diese auszulösen und zu beschleunigen, sollte man den Notenbanken vielleicht nicht mehr unterstellen", sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets.
Geht es auch heute weiter kräftig nach oben? Nimmt der DAX gar Kurs auf die 13.000-Punkte-Marke? Die Liste an Konjunkturdaten ist relativ übersichtlich. Aus Deutschland gibt es vor Handelsbeginn die Handelsdaten für August. Aus den führenden europäischen Länder die Dienstleister-Einkaufsmanagerindizes für den September, allerdings als zweiter Aufguss. Am frühen Nachmittag folgen aus den USA ADP-Beschäftigungszahlen für September und Daten zur Handelsbilanz im August. Bei den Unternehmen herrscht dagegen noch Ruhe.