Der Börsen-Tag Russland muss sich mehr Geld leihen als geplant
09.09.2025, 14:26 UhrRussland muss zur Deckung seines steigenden Haushaltsdefizits in diesem Jahr mehr Schulden aufnehmen als geplant. Finanzminister Anton Siluanow kündigte an, eine Erhöhung der Schulden sei möglich. "Ich möchte gleich sagen, dass dies in einem vernünftigen Rahmen geschehen wird", sagte Siluanow dem Radiosender RBK. "Es wird keine großen Unwuchten für den Haushalt geben." Sein Ressort hatte jüngst die Defizitprognose für dieses Jahr von ursprünglich 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf 1,7 Prozent angehoben. Wegen der hohen Militärausgaben für den Krieg in der Ukraine dürfte das Defizit diese Zahl jedoch noch übersteigen.
Hohe Zinsen, ein starker Rubel und ein mauer Kapitalmarkt schränken die Möglichkeiten der Regierung jedoch ein. Russland plante für das laufende Jahr ursprünglich eine Kreditaufnahme von 4,8 Billionen Rubel (49 Milliarden Euro). Mit 4,2 Billionen Rubel wurde das Jahresziel aber bereits fast erreicht. Wegen der Sanktionen im Zuge des Ukraine-Krieges ist Russland von den westlichen Kapitalmärkten abgeschnitten. Mit einem Leitzins der Zentralbank von 18 Prozent ist die Kreditaufnahme auf dem heimischen Markt teuer. Die Renditen für fünfjährige Staatsanleihen in Rubel liegen aktuell bei 13,5 Prozent. Die Zentralbank dürfte ihren Leitzins nach Prognose von Ökonomen an diesem Freitag senken.
Quelle: ntv.de