Marktberichte

Tesla und Amazon überzeugen Dow strauchelt, Nasdaq mit Rekord

Die Bilanz an den US-Handelsplätzen fällt gemischt aus.

Die Bilanz an den US-Handelsplätzen fällt gemischt aus.

(Foto: REUTERS)

Schon wieder beendet die Wall Street mit einer uneinheitlichen Tendenz den Handel. S&P-500 und Nasdaq 100 verbuchen zwar neue Rekordstände. Der Dow verharrt dagegen in einer sommerlichen Lethargie. Anleger warten auf neue Impulse.

Die US-Börsen bleiben ein zweischneidiges Schwert. Während der Dow Jones Industrial mit seinen Standardwerten weiter nicht auf Touren kam, verbuchten andere Indizes neue Rekorde. Der technologielastige Nasdaq 100 schraubte seine Bestmarke auf 11.421 Punkte hoch und der S&P 500 folgte ihm mit einem Rekord von 3395 Zählern. Der Nasdaq 100 legte am Ende um 0,98 Prozent auf 11.399,03 Punkte zu, während der marktbreite S&P um 0,23 Prozent auf 3389,78 Zähler stieg. Der Dow dagegen zeigte sich lustlos, er verlor 0,24 Prozent auf 27.778,07 Punkte. Während im Tech-Sektor individuelle Aktienstorys wie etwa um Tesla treiben, fehlt es dem Kursbarometer der Wall Street seit Tagen an Inspiration.

S&P 500
S&P 500 6.607,41

Laut Franz-Georg Wenner von Index-Radar kommt die Lethargie beim Dow im der saisonalen Sommerphase nicht überraschend. Für neue Impulse warten Anleger unter anderem auf Fortschritte in Washington bei den Verhandlungen über neue Konjunkturhilfen gegen die Folgen der Pandemie. Die in vielen Weltregionen bedrohliche Infektionsentwicklung blieb ebenfalls im Hinterkopf und außerdem heizte Präsident Donald Trump den Handelskonflikt mit China weiter an.

An der Nasdaq wurde die Rally angetrieben von Kursanstiegen bei Einzelwerten wie Tesla oder schwergewichtigen Aktien wie Amazon. Tesla setzten ihre Rekordrally fort, indem sie es im Verlauf erstmals über die Marke von 1900 Dollar schafften. Am Ende gewannen sie noch 2,8 Prozent auf 1887 Dollar. Seit ihrem Zwischentief vor einer Woche haben sie nun schon um 38 Prozent zugelegt.

Tesla
Tesla 355,45

In den Augen von Frank Wohlgemuth von der National-Bank gehört der Technologiesektor derzeit neben der Gesundheitsbranche zu den von Anlegern gesuchten Profiteuren der Corona-Pandemie - und er rät weiter dazu, auf solche Werte zu setzen. An US-Größen komme man dabei kaum vorbei, da es in Europa nur wenige Alternativen mit Weltrang gebe.

Die Papiere des Online-Handelsgiganten Amazon rückten am Dienstag um 4,1 Prozent in Richtung ihres bisherigen Rekordes aus dem Juli vor. Dabei profitierten sie möglicherweise auch von der Schwäche bei klassischen Einzelhandelspapieren. Im Dow wurden Home Depot und Walmart bis zu 1,1 Prozent tiefer gehandelt, obwohl beide mit ihren Quartalsberichten durchaus auf positives Feedback stießen.

Auch Boeing zieht Dow runter

Negative Schlagzeilen machte im Einzelhandelssektor aber vor allem die Warenhauskette Kohl's mit einem Kurseinbruch um fast 15 Prozent. Unter Händlern hieß es, die Resultate des Unternehmens seien mit einem Quartalsverlust und fallenden Umsätzen ein Zeichen für die Probleme, mit denen viele Einzelhändler in der Pandemie zu kämpfen hätten. Amazon bleibe bei Anlegern der große Gewinner.

Boeing
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Im Dow trugen auch Boeing mit einem Minus von rund einem Prozent zum Rückgang bei. Kreisen zufolge treibt der Flugzeugbauer den geplanten Stellenabbau wegen der Corona-Krise voran - mit einem Abfindungspaket. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg und berief sich dabei auf eine Botschaft von Boeing-Chef Dave Calhoun an die Mitarbeiter.

Im Zuge der Konfrontation zwischen den USA und China blieb ansonsten die Video-App Tiktok des chinesischen Konzerns ByteDance ein Thema, weil Präsident Donald Trump auf einen Verkauf des US-Geschäfts drängt. Insidern zufolge ist auch der Softwarekonzern Oracle an Teilen interessiert. Dessen Aktien legten um 2,2 Prozent zu. Beim Biotech-Unternehmen Curevac, das an einem Corona-Impfstoff arbeitet, ging das Kursfeuerwerk seit dem Börsengang vorerst zu Ende. Die Aktien büßten fast 15 Prozent ein. Die Anleger der ersten Stunde dürften den kleinen Rücksetzer verschmerzen können, dann seit der Erstnotiz am Freitag hatte sich der Wert der Aktie in der Spitze mehr als verfünffacht.

Wie der Handel auf dem Frankfurter Parkett verlief, können Sie in unserem Börsen-Tag nachlesen.

Der Eurokurs lag bei 1,1936 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1906 (Montag: 1,1853) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8399 (0,8437) Euro.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa

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