Montag, 23. Juli 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Juliane Kipper
17:39 Uhr

Dax startet holprig in die neue Woche

DAX
DAX 23.596,98

Vor dem Hintergrund anhaltender Konflikte im Welthandel wagen sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn nicht aus der Deckung. Die internationalen Spannungen - allen voran der Handelskrieg zwischen den USA und China - hätten viele Akteure zum Abwarten bewogen, hieß es. Der Dax sinkt um 0,1 Prozent auf 12.548 Punkte.

Lufthansa
Lufthansa 7,56

Unter den Einzelwerten stehen unter anderem die Papiere der Lufthansa mit einem Verlust von 2,3 Prozent als Dax-Schlusslicht im Fokus. Aktien der Deutschen Post weiten ihre Verluste vom Freitag aus und fallen um 2,2 Prozent auf 28,28 Euro. Laut "Bild am Sonntag" hat Vorstandschef Frank Appel in einer Mitarbeiterzeitung zu verstärkten Anstrengungen bei der Sanierung des kriselnden Brief- und Paketgeschäfts aufgerufen. "Das führt Anlegern noch einmal vor Augen, wie schlecht es in diesem Segment läuft", meinte ein Händler.

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 9,79

Thyssenkrupp setzt ihren Höhenflug der Vorwoche fort und steigt um 3,5 Prozent. Anleger wetten nach den Rücktritten von Vorstands- und Aufsichtsratschef in den vergangenen Wochen auf eine Zerschlagung des Traditionskonzerns. Zu den Gewinnern gehören auch die Papiere des Versorgers Eon. Eon legen um 0,8 Prozent zu. Grundsätzlich profitierte der Versorger von weiter steigenden Strompreisen, sagt ein Händler.  

17:17 Uhr

Zinsspekulation stützt türkische Lira

Einen Tag vor der erwarteten Zinserhöhung der türkischen Notenbank decken sich Anleger mit der Währung des Landes ein. Der Dollar verbilligt sich um 0,9 Prozent auf 4,7490 Lira und der Euro um 0,7 Prozent auf 5,5708 Lira.

Wegen der galoppierenden Inflation und der Lira-Abwertung der vergangenen Monate gilt eine Anhebung des Schlüsselsatzes, der aktuell bei 17,75 Prozent liegt, als sicher. Befragte Analysten erwarten eine Erhöhung um mindestens einen Prozentpunkt. Die Teuerung in der Türkei erreichte im Juni mit 15,4 Prozent den höchsten Stand seit 14 Jahren.

Sollte die Notenbank wider Erwarten stillhalten, würde sie ihre Unabhängigkeit in Frage ziehen, warnte Rabobank-Anlagestratege Piotr Matys. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan gilt als selbst ernannter Feind der Zinsen. Er hatte angekündigt, die Zentralbank künftig stärker kontrollieren zu wollen.

16:43 Uhr

"Monopoly"-Hersteller versetzt Anleger in Kauflaune

Hasbro
Hasbro 68,93

Nach einem überraschend hohen Gewinn und Umsatz im abgelaufenen Quartal greifen die Anleger in New York bei Hasbro zu. Die Aktien des Spielzeugproduzenten steigen um knapp zwölf Prozent auf 105,65 Dollar. Auch die Papiere von Rivale Mattel ziehen um rund fünf Prozent an.

Der "Monopoly"-Hersteller hatte im Berichtsquartal netto mit 48 Cent je Aktie zwar elf Prozent weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Aber es war deutlich mehr als von Analysten mit 29 Cent je Aktie erwartet. Der Umsatz lag mit 904,5 Millionen Dollar ebenfalls über der Expertenprognose (833 Millionen Dollar). Allerdings fielen die Erlöse um sieben Prozent.

Der überraschende Kollaps des Spielzeugkette Toys'R' Us hatte auch anderen Herstellern zuletzt zugesetzt. An der Börse waren sowohl Hasbro als auch Mattel zuletzt eher unbeliebt: Auf Sicht von zwölf Monaten haben die Aktien je etwa 20 Prozent verloren.

16:28 Uhr

Verbrauchervertrauen verharrt unverändert

Die Kauflaune der Konsumenten im Euro-Raum zeigt sich unverändert. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen verharrte im Juli auf dem Vormonatswert von minus 0,6 Punkten, wie aus veröffentlichten Daten der EU-Kommission hervorgeht.

Befragte Ökonomen hingegen hatten mit einem leichten Rückgang auf minus 0,7 Zähler gerechnet. In der Euro-Zone mehren sich die Anzeichen für ein Abebben der Erholung. Für Deutschland gehen viele Fachleute davon aus, dass der Aufschwung seinen Höhepunkt hinter sich hat. Deshalb senkten zuletzt viele Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Wachstumsprognosen für 2018.

15:55 Uhr

Fiat verliert noch einen Manager

Der Rückzug Altavillas erschwert nach Meinung von Experten den Start von Konzernchef Manley.

Der Rückzug Altavillas erschwert nach Meinung von Experten den Start von Konzernchef Manley.

(Foto: imago/Italy Photo Press)

Nach dem überraschenden Wechsel an der Konzernspitze verlässt Fiat Chrysler ein weiterer wichtiger Manager. Europachef Alfredo Altavilla sei zurückgetreten, teilte das Unternehmen mit.

Die Leitung des Europageschäfts übernehme der neue Konzernchef Mike Manley mit sofortiger Wirkung vorübergehend mit. Altavilla hatte neben dem bisherigen Jeep-Chef Manley und Finanzvorstand Richard Palmer als ein möglicher Nachfolger für Konzernchef Sergio Marchionne gegolten, der eigentlich erst im nächsten Jahr abtreten sollte. Nachdem der 66-Jährige jedoch schwer erkrankte, hatte Fiat Chrysler am Wochenende Manley zum Konzernchef berufen.

15:25 Uhr

Tesla unter Druck: Aktie gibt vorbörslich drei Prozent nach

Dow Jones
Dow Jones 45.422,13

Die Wall Street dürfte kaum verändert in die neue Woche starten. Hauptthemen sind weiterhin die Handelskonflikte und die Berichtssaison. In der laufenden Woche werden über ein Drittel der Unternehmen aus dem S&P-500 ihre Quartalsausweise vorlegen. Anleger halten ihre Ohren offen auf erste mögliche Anzeichen, dass die Strafzölle Auswirkung auf die Entscheidungen der Unternehmen haben.

Zu den Berichtsunternehmen der laufenden Woche gehören die "Großen Drei" der Autohersteller, Ford, GM und Fiat Chrysler sowie die Techgiganten Facebook, Amazon und die Google-Mutter Alphabet, die bereits heute nachbörslich mit Zahlen aufwartet. Daneben verschärft sich der verbale Konflikt zwischen Iran und den USA, was vor allem den Ölpreis treibt.

Die Tesla-Aktie gibt vorbörslich 3 Prozent nach. Der Elektroautobauer fordert von einigen Zulieferern Geld für vergangene Aufträge zurück, um profitabel werden zu können. Mit der Rückerstattung will der Autohersteller seinen Betrieb offenbar in einer für ihn schwierigen Zeit sicherstellen.

Hasbro
Hasbro 68,93

Der Spielzeugkonzern Hasbro hat im zweiten Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen klar übertroffen. Die Aktie steigt um 7 Prozent. Dagegen gibt die Aktie des Ölfeldausrüsters Halliburton 1,9 Prozent nach. Das Ergebnis je Aktie von 58 Cent erreichte exakt die Analystenprognosen. Ein deutlicher Gewinnanstieg ist mit dem ungewöhnlich niedrigen Ergebnis im Vorjahreszeitraum zu erklären.

Die Aktien von Lifepoint Health springen um 34 Prozent nach oben. Laut einem Bericht will die Private-Equity-Gesellschaft Apollo Global Management den Klinikbetreiber kaufen. Die Übernahme könnte mit 6 Milliarden Dollar einschließlich Schulden bewertet werden. Ölpreis weiter im Aufschwung

15:06 Uhr

Bank Bär verdient ein Viertel mehr - und fällt auf 10-Monatstief

Julius Bär
Julius Bär 61,32

Die Schweizer Bank Julius Bär steigert ihren Gewinn im ersten Halbjahr kräftig. Auch konnte die Privatbank weitere Gelder für die Vermögensverwaltung einwerben. Die Aktie verliert am Vormittag gleichwohl 4,4 Prozent und fällt damit auf ein 10-Monatstief.

Die Analysten von Vontobel sprachen von einer Verlangsamung bei den Nettoneugeldern. Außerdem verweisen sie in diesem Zusammenhang darauf, dass der frühere Julius-Bär-CEO Boris Collardi gerade erst beim Wettbewerber Pictet seinen neuen Posten angetreten habe. "Wir glauben, dass mögliche negative Auswirkungen des Wechsels, beispielsweise durch das Abwerben wichtiger Mitarbeiter, frühestens im Ganzjahresbericht ersichtlich werden."

Der Nettogewinn von Julius Bär legte im ersten Halbjahr um 26 Prozent auf knapp 444 Millionen Franken zu. Das verwaltete Vermögen lag nach den ersten sechs Monaten bei 400 Milliarden Franken, 3 Prozent mehr als zum Jahresende 2017. Der Zufluss an Nettoneugeldern betrug 10 Milliarden Franken. Hinzu kamen 4,5 Milliarden Franken aus der am 4. Juni abgeschlossenen Übernahme der brasilianischen Reliance Group.

14:24 Uhr

So schwer wird der Börsengang von Sonos

Der Börsengang des Anbieters vernetzter Lautsprecher Sonos könnte gut 300 Millionen Dollar schwer werden. Die Firma aus Kalifornien setzt die Preisspanne für die Aktie auf 17 bis 19 Dollar fest. Zugleich gibt Sonos im aktualisierten Börsenprospekt bekannt, dass das vergangene Quartal mit einem Verlust von bis zu 29 Millionen Dollar abgeschlossen wurde.

Auslöser dafür, dass die roten Zahlen damit ungefähr doppelt so hoch wie im Vorjahresquartal ausfallen, sei ein Umsatzrückgang von 223 auf bestenfalls 208,4 Millionen Dollar. Dies wiederum gehe darauf zurück, dass sich die teure Soundbar Playbase vor dem Start eines neuen Modells schlechter verkauft habe als ein Jahr zuvor. Zugleich ließ der kleine Lautsprecher Sonos One den Gesamtabsatz von Sonos in dem Vierteljahr von 796.000 auf bis zu 890.000 Geräte steigen.

13:54 Uhr

Peking reagiert auf Vorwürfe der Währungsmanipulation

Chinas Zentralbank setzt täglich den aktuellen Wechselkurs für die chinesische Währung zum Dollar fest.

Chinas Zentralbank setzt täglich den aktuellen Wechselkurs für die chinesische Währung zum Dollar fest.

REUTERS

Euro / Yuan
Euro / Yuan 8,31

China weist die Vorwürfe der Währungsmanipulation aus den USA entschieden zurück. Der Wechselkurs werde durch Angebot und Nachfrage auf dem Markt festgesetzt, "manchmal fällt er und manchmal steigt er, das schwankt in beide Richtungen", sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums in Peking. China habe keinerlei Bedürfnis, seine Exporte durch "Abwertungen zu unterstützen", fügte der Sprecher hinzu.

  • Peking reagierte damit auf Anschuldigungen von US-Präsident Donald Trump, der China und auch der Europäischen Union am Freitag eine "illegale" Manipulation ihrer Währungen und Zinsen vorgeworfen hatte.
  • Gegen China hatte Trump den Vorwurf der Währungsmanipulation bereits zuvor erhoben. Peking droht er nun zudem mit einer drastischen Ausweitung der Strafzölle. Hintergrund der Attacke aus Washington ist unter anderem die Entwicklung des Yuan und des Euro.
  • Ein niedriger Währungswert ist für die Exporteure des jeweiligen Landes günstig, weil dies den Preis ihrer Waren auf dem Weltmarkt senkt.
13:35 Uhr

Porsche-Manager könnte unter Auflagen freikommen

Porsche SE
Porsche SE 36,15

Die Staatsanwaltschaft will den nach der Diesel-Razzia bei Porsche verhafteten Manager des Autobauers wieder auf freien Fuß setzen lassen. Man habe am Morgen beim zuständigen Gericht beantragt, den Haftbefehl unter strengen Auflagen auszusetzen, sagte ein Sprecher der Behörde. Das Gericht muss über den Antrag allerdings noch entscheiden.

  • Der Mann war nach einer Durchsuchungsaktion bei Porsche im April festgenommen worden und sitzt seither wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft.
  • Zu den Auflagen gehört nach Angaben der Staatsanwaltschaft, dass er Ausweis und Reisepass abgeben muss und das Land nicht verlassen darf. Zudem darf er keinen Kontakt zu anderen Beschuldigten in den Diesel-Verfahren gegen Porsche und Audi und auch nicht zu Zeugen oder potenziellen Zeugen aufnehmen.
12:51 Uhr

Weniger Smog in China schickt Philips auf Talfahrt

Philips
Philips 23,81

Der niederländische Medizintechnik-Konzern Philips bekommt einen Nachfragerückgang in China zu spüren. Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal um vier Prozent auf 4,29 Milliarden Euro, teilt der Konzern mit. Damit verfehlte Philips die Analystenschätzungen und blieb am unteren Rand der eigenen Wachstumsziele.

  • Grund sei vor allem ein Rückgang der Nachfrage nach Luftreinigungssystemen in China, da das Land Fortschritte im Kampf gegen die Luftverschmutzung mache und chinesische Online-Verkäufer ihre Lagerbestände kürzten, erklärte Vorstandschef Frans van Houten.
  • "Wir sind nicht besorgt über diese Entwicklungen", sagte der Manager zu Reuters. In China gebe es keine strukturellen Probleme. Die zweite Jahreshälfte werde besser. Sein Optimismus beruhe vor allem auf anhaltend starken Zuwächsen bei den Bestellungen von Krankenhausgeräten - wie medizinische Scanner und Ultraschallgeräte - insbesondere in China und den USA.
11:57 Uhr

Adidas lässt Özil nicht fallen

Adidas hält auch nach dem Rücktritt von Mesut Özil aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft an einem seiner Aushängeschilder fest. "Wir bedauern, dass Mesut Özil nicht mehr für die deutsche Nationalmannschaft spielen wird", sagte ein Sprecher in Herzogenaurach. "Als Markenbotschafter bleibt er selbstverständlich ein Mitglied der Adidas-Familie."

Özil trägt seit 2013 Adidas-Fußballschuhe, Grundlage ist ein millionenschwerer, noch bis 2020 laufender Vertrag. In der Stellungnahme zu seinem Rücktritt hatte der 29-Jährige den Nationalmannschafts-Sponsor Daimler scharf kritisiert, Adidas aber in Schutz genommen. Der Schuhsponsor habe sich nach der Kritik an Özils Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan "extrem loyal verhalten", schrieb er.

Der fränkische Sportartikelkonzern hatte Özil, der zuvor Fußball-Schuhe des Erzrivalen Nike getragen hatte, vor fünf Jahren als Schuh-Ausrüster unter Vertrag genommen. Profifußballer können meist selbst bestimmen, in welchen Schuhen sie spielen, bei Trikots sind sie an ihre Mannschaft gebunden.

 

11:21 Uhr

Chefwechsel bei Fiat verunsichert Anleger

Fiat Chrysler (Euro)
Fiat Chrysler (Euro) 96,22

Fiat-Chrysler und Ferrari stehen mit Einbußen von drei bzw. 3,8 Prozent unter Druck, weil der langjährige CEO Sergio Marchionne gesundheitsbedingt sein Amt abgeben muss. Anleger scheuen negative Überraschungen ebenso wie Unsicherheit, heißt es dazu von den Analysten von Evercore ISI.

Marchionne sei schließlich einer der beeindruckendsten und erfolgreichsten Vorstandsvorsitzenden in der Geschichte der Autoindustrie. Die Experten loben insbesondere seine Fähigkeit, die Ferrari-Aktionäre zu verstehen und zu bedienen. Das sei "keine einfache Aufgabe" gewesen. Die Lücke schließen soll nun Mike Manley, der bislang erfolgreich das Jeep-Geschäft bei Fiat leitete. Manley stehe für 80 Prozent des operativen Gewinns, so ein Händler.

10:36 Uhr

Tesla verlangt von Zulieferern Geld zurück

Tesla kämpft mit der Produktion des Model 3, mit dem Unternehmenschef Elon Musk den Massenmarkt erobern will.

Tesla kämpft mit der Produktion des Model 3, mit dem Unternehmenschef Elon Musk den Massenmarkt erobern will.

picture alliance/dpa

Tesla
Tesla 296,55

Der US-Elektroautobauer Tesla fordert laut einem Bericht des "Wall Street Journal" Geld von Zulieferern zurück. Tesla habe vergangene Woche an einige seine Zulieferer eine entsprechende Aufforderung geschickt, berichtete die Zeitung unter Berufung auf das Schreiben. Darin werde die Rückzahlung als "Investition" in das Unternehmen bezeichnet, die ein langfristiges Wachstum beider Geschäftspartner ermögliche.

Tesla wollte den Bericht nicht kommentieren. Das Unternehmen teilte aber mit, es habe Zulieferer zu Preisnachlässen aufgefordert, teils für bereits 2016 begonnene Projekte. Dies sei "Standard" in Verhandlungen mit Zulieferern zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

Das "Wall Street Journal" zitiert den Zulieferer-Experten Dennis Virag, wonach es durchaus üblich ist, von Zulieferern während eines laufenden Vertrags Preisnachlässe zu fordern, völlig unüblich jedoch, Erstattungen nach Abschluss einer Leistung zu verlangen. "Das ist einfach aberwitzig und zeigt, dass Tesla verzweifelt ist", sagte Virag. Das Unternehmen sorge sich um seine Profitabilität - die seiner Zulieferer sei ihm egal.

10:07 Uhr

Lufthansa leidet unter internationalen Spannungen

DAX
DAX 23.596,98

Anhaltende Befürchtungen um den Zustand der Weltwirtschaft vermiesen den Anlegern am deutschen Aktienmarkt den Wochenauftakt. Die internationalen Spannungen - allen voran der Handelskonflikt zwischen den USA einerseits sowie China und der Europäischen Union andererseits - bremsen am Morgen die Kauflust. Der Dax sinkt im frühen Handel um 0,45 Prozent auf 12.504 Punkte, nachdem er am Freitag um rund 1 Prozent gefallen war und die Woche kaum verändert abgeschlossen hatte.

Lufthansa
Lufthansa 7,56

Schlusslicht im Dax mit einem Kursminus von 1,8 Prozent sind die Aktien der Lufthansa. Konkurrent Ryanair gibt einen Gewinnrückgang bekannt und warnt vor einem geringeren Anstieg der durchschnittlichen Ticketpreise. Ryanair-Titel fallen zur Eröffnung um 6,1 Prozent auf ein Sieben-Monats-Tief von 14,60 Euro. Die Papiere des Billig-Fliegers EasyJet und der British Airways-Mutter IAG geben bis zu 2,2 Prozent nach.

09:15 Uhr

Trumps Drohungen geben Ölpreis keinen Auftrieb

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 65,67

Die Ölpreise geben zum Wochenstart etwas nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete am Morgen 73,01 US-Dollar. Das waren 6 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für US-Öl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fällt um 9 Cent auf 68,17 Dollar.

Gegenseitige Drohungen zwischen Iran und den USA konnten den Ölpreisen keinen Auftrieb geben. Irans Präsident Hassan Ruhani drohte mit einer Blockade der Ölexportrouten am Persischen Golf. US-Präsident Donald Trump reagierte mit martialischen Worten. "Bedrohen Sie niemals wieder die USA, oder Sie werden Konsequenzen von der Art zu spüren bekommen, wie sie wenige zuvor in der Geschichte erleiden mussten", schrieb er in der Nacht.

07:41 Uhr

Tokio im Minus, Shanghai im Plus

Nikkei
Nikkei 43.018,75

Der Handelsstreit belastet alle Aktienmärkte in Ostasien, doch die Ergebnisse sind dennoch unterschiedlich: Die Börse in Shanghai arbeitet sich in positives Terrain vor. Tokio liegt dagegen noch deutlich im Minus.

Der Nikkei-225-Index verliert in Tokio 1,5 Prozent auf 22.360 Punkte, nachdem die japanische Landeswährung zum US-Dollar kräftig aufgewertet hat. Der als Fluchtwährung beliebte Yen profitiert davon, dass der US-Präsident im Zollstreit mit China nochmals nachgelegt hat: Donald Trump drohte am Freitag, chinesische Waren im Wert von 500 Milliarden US-Dollar mit Strafzöllen zu belegen. Zuvor war nur von 200 Milliarden Dollar die Rede. Zudem kamen am Wochenende Spekulationen auf, dass die japanische Notenbank ihre ultralockere Geldpolitik überdenken könnte. Beobachter weisen allerdings darauf hin, dass es in der Vergangenheit schon häufiger solche Gerüchte gegeben habe und diese sich stets als haltlos erwiesen hätten. Der Shanghai-Composite stieg um 0,37 Prozent auf 2840 Punkte.

Die Gerüchte um die Bank of Japan (BoJ) haben die Renditen japanischer Anleihen nach oben getrieben. Die Notenbank reagierte darauf, indem sie Staatsanleihen mit Restlaufzeiten von fünf bis zehn Jahren kaufte, um so das ausgegebene Renditeziel einzuhalten.

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