Prunkvoller Raum für Religiöses Archäologen legen Sacrarium in Pompeji frei
03.06.2024, 19:13 Uhr Artikel anhören
Die seltene Bemalung der Wände mit blauer Farbe deutet daraufhin, dass der Raum von hoher Wichtigkeit war.
(Foto: dpa)
Seit dem 18. Jahrhundert haben unzählige Archäologen Pompeji erforscht, trotzdem überrascht die verschüttete Stadt immer wieder. Jetzt wird dort einen Raum ausgegraben, der in der Antike wahrscheinlich für religiöse Rituale genutzt worden ist.
Archäologen haben im Zentrum der versunkenen Römer-Stadt Pompeji in Italien einen hellblau gestrichenen Raum für religiöse Rituale freigelegt. Dabei handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein sogenanntes Sacrarium, also eine Art Hausaltar, in dem heilige Gegenstände aufbewahrt wurden, wie der Archäologiepark mitteilte.
In dem prunkvollen Raum fanden die Forscher mehrere Amphoren, Bronzegeschirr sowie einen Haufen Austernschalen, die zerkleinert als Baumaterial gedient haben können. Auf den blau gestrichenen Wänden sind weibliche Figuren abgebildet, die verschiedene Gegenstände halten. Diese sollen laut Mitteilung die sogenannten Horen, also Göttinnen der Jahreszeiten in der griechischen Mythologie, darstellen. Weitere Figuren halten Gegenstände der Landwirtschaft und des Hirtenwesens.
Nach Angaben der Forscher ist die Farbe Blau in den Fresken Pompejis nur selten zu finden. Sie wurde demnach nur für sehr dekorative Räume benutzt. Das deutet darauf hin, dass der freigelegte Raum von hoher Wichtigkeit war. In der versunkenen Römer-Stadt am Fuße des Vesuvs stoßen Archäologen immer wieder auf spektakuläre Funde.
Im Jahr 79 bedeckten Asche, Schlamm und Lava nach mehreren Vulkanausbrüchen die antike Stadt. Im 18. Jahrhundert wurde Pompeji wiederentdeckt. Die konservierten Überreste von Tod und Verwüstung geben bis heute einen Einblick in das Leben von damals. Heute gehört der Park zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Italien.
Quelle: ntv.de, lar/dpa