Der deutsche Fußball-Nachwuchs ist rechtzeitig in Fahrt gekommen und hat weiter den Titel bei der U-17-Weltmeisterschaft in Nigeria im Visier. "Ich bin froh, dass wir endlich mal den Spieß umdrehen konnten", sagte Matthias Sammer, Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes nach dem Einzug ins Achtelfinale.

Wie in ihren vorherigen Partien, erlebten die DFB-Youngster beim 3:1 (0:0)-Erfolg im abschließenden Gruppenspiel gegen Honduras erneut ein Wechselbad der Gefühle, können sich nun aber auf die K.o.-Runde einstimmen. Wurden in den ersten Gruppenspielen gegen Nigeria (3:3) und Argentinien (1:2) noch Führungen fahrlässig verspielt, jubelten am Ende einer abermaligen Zitterpartie in Abuja diesmal die Deutschen.

"Die Mannschaft hat Moral bewiesen", meinte Sammer, der bereits vor dem Turnier den WM-Titel als Ziel ausgegeben hatte. Dafür muss die Elf von Trainer Marco Pezzaiuoli, der das Team im Mai zum Gewinn der U-17-Europameisterschaft geführt hatte, aber einige Defizite im Defensivverbund abstellen. Erst nachdem Antony Lozano (46. Minute) Honduras in Führung gebracht hatte, drehten Lennart Thy (55./56.) und Kevin Volland (73.) den Rückstand der DFB-Auswahl und sicherten den dritten Platz in der Gruppe A, der zum Weiterkommen reicht.

"Die Mannschaft hat Charakter"

Mit dem Einzug in die Runde der letzten 16 ist allerdings erst ein Etappenziel erreicht. "Die Mannschaft hat Charakter, aber jetzt müssen wir von Spiel zu Spiel schauen", sagte Pezzaiuoli. Der Achtelfinal-Gegner wird spätestens am Sonntagabend mit dem Abschluss der Gruppenphase ermittelt. Möglicher Kontrahent am Mittwoch ab 19 Uhr in Lagos ist die Schweiz, die sich als Erster in der Gruppe B behauptete und den Turnierfavoriten Brasilien auf den dritten Platz verwies. Die Ersten und Zweiten der sechs Gruppen sowie die vier besten Dritten erreichen das Achtelfinale.

Nachdem die DFB-Elf ihre Hammergruppe mit den hochkarätigen Kontrahenten Argentinien und Nigeria relativ schadlos überstanden hat, ist das Selbstvertrauen gestiegen. "Auf unsere Leistung können wir aufbauen, jetzt freuen wir uns auf das nächste Spiel", sagte Torhüter Marc-Andre ter Stegen von Borussia Mönchengladbach.