Abwärtstrend noch zu stoppen? High-Tech-Gründer starten später
08.02.2010, 11:51 UhrVon der Uni mit einer interessanten Idee direkt in die Selbständigkeit starten – so etwas kommt immer seltener vor. Denn Deutschlands High-Tech-Gründer werden älter, hat nun eine Untersuchung ergeben, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Zusammenarbeit mit Microsoft erarbeitet hat. Während das Durchschnittsalter der Gründer 1995 noch bei 37,2 Jahren lag, ist es bis zum Jahr 2008 bereits auf 40,8 Jahre gestiegen. Aktuell sind weniger als 25 Prozent der Gründer im Hochtechnologiebereich jünger als 32 Jahre.
Die Älteren gründen zwar etwas mehr als früher, doch diese Entwicklung dürfte den allgemeinen Abwärtstrend bei High-Tech-Gründungen in Deutschland langfristig nicht aufhalten können: Zwischen 1995 und 2008 ging die Gründungstätigkeit in den High-Tech-Sektoren bereits um 25 Prozent zurück. Und wenn sich an den Rahmenbedingungen für Gründer in Deutschland nichts ändert, nimmt die Zahl der Unternehmensgründungen allein aufgrund des demografischen Wandels weiter kontinuierlich ab, fürchtet Microsoft Deutschland-Geschäftsführer Achim Berg: "Die rasche Neuauflage des High-Tech-Gründerfonds, das Aufbrechen der Kreditklemme und die Wiederbelebung der Venture-Capital-Kultur in Deutschland spielen zentrale Rollen, damit Deutschland international den Anschluss nicht verliert."
Im Fokus der aktuellen ZEW-Untersuchung standen die Charakteristika von High-Tech-Gründern in verschiedenen Altersgruppen.Während junge Gründer häufiger Software- und IT-Start-ups gründen, finden sich ältere Gründer eher in der forschungsintensiven Industrie. Ältere Gründer verfügen in der Regel auch über mehr Eigenkapital und wählen Rechtsformen mit beschränkter Haftung wie die GmbH. Junge Gründer bevorzugen dagegen kostengünstiger zu gründende Rechtsformen und setzen auf flexible Beschäftigungsmodelle.
Quelle: ntv.de, ino