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"Limited Edition" - eins drüber? Cupra macht Ateca zum Edel-SUV

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Seinen Cupra Ateca "Limited Edition" so wie auf dem Bild zu führen, wird sich der Besitzer, des mindestens 50.000 Euro teuren Kompakt-SUV, zweimal überlegen.

(Foto: Cupra)

Mit dem Cupra Ateca sorgte die junge Sportmarke von Seat erstmals für Aufsehen. Aus einem Alltags-SUV wurde eine echte Sportskanone zu einem angemessenen Preis. Jetzt krönt man den Wagen in Form einer Sonderedition und muss aufpassen, nicht zu überpesen.

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Für die Kupferfarbenen Alus am Cupra Ateca muss man schon etwas extrovertiert sein.

(Foto: Cupra)

Was macht man, um einen neuen Stern am Autohimmel bekannt zu machen? Man pflanzt einem braven SUV einen potenten Motor unter die Haube und entlockt ihm gleichsam, dank einer besonderen Abgasanlage, einen kernig-brummenden Sound, der sich beim Herunterschalten oder Gaswegnehmen mit wohlig tiefem Blubbern meldet. So geschehen bei der noch jungen Sportmarke von Seat, welche sich da Cupra nennt. Doch da es den Ateca, als Version für SUV-Fans mit schwerem Gasfuß und 300 PS schon gibt, musste etwas neues her, um die potenziellen Kunden zu animieren, den Wagen weiter zu kaufen. Kurzerhand erschuf man ein Sondermodell, eine "Limited Edition", und verkündete, dem Namen gehorchend, dass die Produktion auf 1999 Exemplare beschränkt ist. Getreu dem Motto: "Wer zuerst kommt…."

50.000 Euro für einen Ateca?

Fraglich, ob die ins Visier genommenen Zeitgenossen anspringen. Denn der auch dank seines auffallenden Felgendesigns im 20-Zoll-Format sofort erkennbare Ateca ist mit knapp 50.000 Euro richtig teuer. Vor allem dann, wenn mal eben jene Akrapovič-Auspuffanlage dazubestellt wird. Das vermeintliche Highlight kostet nämlich nochmal 3750 Euro extra, ist dafür aber auch nur für diesen Cupra zu haben. Da noch wichtige weitere Ausstattungsdetails zugekauft werden müssen, erreicht dieser Ateca also finanzielle Dimensionen, in denen Seat-Jünger bislang ebenso wenig unterwegs waren wie die Fahrer all der anderen Kompakt-SUV in der Tiguan- oder T-Roc-Klasse, von denen der Cupra Ateca letztlich abstammt.

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Im Innenraum ist die Preisanhebung zum "normalen" Cupra Ateca bei der Limited Edition wohl in den Carbon-Einlagen versteckt.

(Foto: Cupra)

Grund genug, die Spurensuche nach Kaufargumenten am fahrenden Objekt fortzusetzen. Klar, dass das Extramodell gegenüber dem gleichstarken "Normal-Cupra" optisch außen und innen noch feiner daherkommt als das um rund 6000 Euro günstigere Ateca-Modell mit identischer Technik. Neben der Produktionsbeschränkung beinhaltet der Aufpreis dann die schon erwähnten kupferfarbenen 20-Zöller und serienmäßige Brembo-Bremsen. Hinzu kommen die im Innenraum verstreuten Details aus Karbon wie die Umrandungen der Luftauslässe oder der Rahmen des Navi-Monitors. Aus dem gleichen Material sind auch die Gehäuse der Außenspiegel. Aber sind das ausreichende Gründe, um das Bankkonto zu plündern?

Besonderheit ohne Ausweis

Ja, sagt Cupra, denn hier wird Exklusives geboten, das nur knapp 2000 Menschen auf diesem Planeten besitzen werden. Richtig, aber auf diesen Umstand weist nicht einmal eine Plakette mit der Baunummer oder ein Typenschild hin. Die Neu-Cupraner, die auf der Jagd nach dem seltenen Gefährt die Nase vorn hatten, müssen es halt weitererzählen und dürfen mit ihrem wertvollen Kauf nicht hinterm Berg halten. Je nach Charakter könnte es aber auch sein, dass sie ihre Investition lieber schamhaft verschweigen, weil sie deren Sinn ohnehin niemandem glaubhaft begründen können.

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Lediglich 999 Ateca der "Limited Edition" sind für den deutschen Markt reserviert.

(Foto: Cupra)

Natürlich werden sie auch die Vorzüge des hoch motorisierten Kompakt-SUV ausleben. Immer genau so lange, bis ihnen wieder einfällt, dass es den Zweiliter-Turbo auch in anderen Modellen der VW-Familie (z.B. VW T-Roc R) gibt, die am Ende nicht so viel Geld kosten. Aber dennoch: der spontane Antritt, der elektronisch geregelte Allradantrieb, die sehr gute Lenkung - all dies überzeugte bei der von der ansonsten so gnadenlosen Guardia Civil genehmigten Hatz auf einer abgesperrten, schmalen Bergstraße bei Tarragona in Katalonien. Ein Zehn-Minuten-Erlebnis, das sich künftige Besitzer schon aus Sorge um ihr teures Spielzeug mit unbestrittener Alltagsqualität wohl eher ersparen werden.

Für den Erfolg des spanischen Überfliegers sprechen aber nüchterne Zahlen: Gut zehn Prozent aller bisher verkauften Ateca-Modelle hatten nicht das Seat-Logo am Heck, sondern das noch weithin unbekannte Markenzeichen der neuen Marke Cupra. Es muss also bereits viele Menschen geben, die sich bei dem beliebten Kompakt-SUV für die Version mit 300 PS unter der Haube entschieden haben, womit natürlich der "normale" Cupra Ateca gemeint ist. Nur die Hälfte der limitierten Ateca ist übrigens für Deutschland reserviert. Was einfach nur heißt, dass sie im Straßenbild ohnehin nicht auffallen werden.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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