Stark am Haken E-Autos als Zugmaschinen
30.12.2021, 20:43 Uhr
Noch vor wenigen Jahren war es undenkbar, mit einem E-Auto den Wohnwagen zu ziehen. Unterdessen sind immer mehr Stromer dazu in der Lage.
(Foto: Collage)
Elektroautos mit Anhängerkupplung gab es lange Zeit überhaupt nicht. Mittlerweile wurden auch die Stromer auf den Dienst als Zugmaschine eingestellt. Auch wenn die Lasten noch lange nicht so groß sind, wie bei den Verbrennern, kann doch was an den Haken genommen werden. Hier sind fünf Beispiele.
Ein Problem der ersten E-Autos war der Umstand, dass man mit ihnen keine Anhänger ziehen kann. Bei den neuesten Modellen ist dieses Problem unterdessen gelöst. Einige stehen sogar in Hinblick auf die mögliche Last konventioneller Pkw kaum noch nach. Hier fünf elektrische Zugmaschinen für unterschiedliche Ansprüche.
Für schwerste Aufgaben – BMW iX, 77.300 Euro
Mit 2,5 Tonnen Anhängelast ist der BMW iX ganz vorn. Dafür muss der Kunde aber auch tief in die Tasche greifen.
(Foto: BMW)
Mit 2,5 Tonnen Anhängelast ist das große SUV aktuell der Zugfahrzeug-Champion unter den E-Autos. Dank einer Normreichweite von 425 Kilometern wäre der Fünfsitzer auch für mittellange Wohnwagentouren geeignet. Dabei ist allerdings zu beachten, dass sich die übliche Reichweite im Anhängerbetrieb locker halbieren kann. Wer viele Kilometer machen will, sollte beim iX wie bei allen anderen Modellen einen möglichst windschnittigen Trailer wählen und auf der Autobahn deutlich unterhalb von 100 km/h bleiben.
Für die Langstrecke – Tesla Model 3 LR AWD, 53.560 Euro
Teslas Schlachtschiff, das Model S, kann nichts ziehen. Der kleine Bruder, Model 3, schon.
(Foto: Tesla)
Große Reichweiten sind die Spezialität von Tesla, selten gibt es diese aber bei den Kaliforniern in Kombination mit hoher Anhängelast. Für das Model S mit seinen fast 700 Kilometern etwa ist aktuell gar keine Kupplung zu haben. Somit bietet das kleinere Model 3 in der "Long Range"-Ausführung mit Allradantrieb den besten Kompromiss auch Reichweite und Zugfähigkeit: 638 Kilometer treffen auf eine Tonne, die der Tesla an den Haken nehmen kann. Das reicht für einen kleinen Camper.
Für Schnelllader – Kia EV6 LR AWD – 1,6 Tonnen, 45.990 Euro
Der Kia EV6 LR AWD vereint schickes Design, Reichweite, Sportlichkeit und die Möglichkeit 1,6 Tonnen an den Haken zu nehmen.
(Foto: Kia)
Weil Porsche Taycan und Audi E-Tron GT auf eine Anhängerkupplung komplett verzichten, ist der Kia EV6 LR AWD (gemeinsam mit dem baugleichen Hyundai Ioniq 5) das aktuell am schnellsten ladende E-Zugfahrzeug. Der koreanische Crossover profitiert dabei von dem auch in Stuttgart und Ingolstadt genutzten 800-Volt-System, das die Wartezeit für eine Vollladung am Schnelllader auf knapp 20 Minuten begrenzt. Allerdings: Das Laden mit angekoppeltem Anhänger ist aus baulichen Gründen nicht überall ohne Weiteres möglich, was bei der Routenplanung berücksichtigt werden muss. Die Anhängelast des Kia kann sich mit 1,6 Tonnen jedoch sehen lassen. Allerdings ist der Wert nur bei den "Long Range"-Modellen mit großer Batterie so hoch. Die "Standard Range"-Variante darf nur 750 Kilogramm an den Haken nehmen.
Für Komfort-Fans – Mercedes EQA 300, 54.133 Euro
Auch Mercedes macht die Anhängelast von der Modellvariante abhängig. Den Maximalwert von 1,8 Tonnen erlauben die Stuttgarter erst ab der Allradvariante mit 228 PS. Das schwächere Modell mit Heckantrieb verträgt höchstens 750 Kilo, was etwa für den Caravan-Betrieb grenzwertig ist. In beiden Fällen weiß das Kompakt-SUV aber mit ausgeprägt komfortablem Fahrgefühl und wertigem Ambiente zu überzeugen. Wer den Anhänger – sei es Boottrailer oder Caravan – vor allem für die Freizeit nutzt, dürfte das zu schätzen wissen.
Für E-Bike-Fahrer – Hyundai Kona Elektro (64 kWh), 41.850 Euro
Mit seiner 300 Kilogramm Anhängelast taugt der kleine Crossover nur sehr bedingt als Zugfahrzeug. Die Anhängerkupplung ist aber trotzdem ein sinnvolles Extra, lässt sich dank bis zu 100 Kilogramm Stützlast doch auch ein Fahrradträger mit mehreren schweren E-Bikes montieren. Selbst größere und teurere Konkurrenten bieten häufig nur rund 75 Kilogramm.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x