Pompöses Lincoln L100 Concept Fords Nobelableger schaut weit in die Elektro-Zukunft
23.08.2022, 07:46 Uhr
Lincoln gibt mit dem L100 einen sehr weiten Blick in seine ganz sicher elektrische Zukunft.
(Foto: Lincoln)
Es gibt schon ein paar Hinweise auf Lincolns E-Modelle von morgen. Der L100 ist hingegen bereits ein Ausblick auf überübermorgen. Mit Flügeltüren, die entgegen der Fahrtrichtung öffnen und extrem lang sind, und einer futuristisch eingerichteten Fahrgastzelle.
Auch Fords Nobelableger Lincoln muss sich für seine Elektro-Zukunft teilweise neu erfinden. Mit dem L100 gaben die US-Amerikaner auf der Monterey Car Week (sie lief vom 18. bis 21. August) einen in einer weit entfernten Zukunft liegenden Ausblick. Trotz vieler unkonventioneller und fast schon karikaturartig überzeichnet wirkender Details handelt es um ein für die Traditionsmarke nicht ganz untypisches Auto.
Wie es sich für ein Lincoln gehört, sind Auftreten, Größe, Ausstattung und Styling pompös. Für futuristische Details sorgen unter anderem die hinter Abdeckungen versteckten Räder, was das Auto scheinbar schweben lässt und außerdem noch aerodynamische Vorteile bringt. Auch sonst zeichnet sich das Fahrzeug durch eine windschlüpfige Außenhaut mit aerodynamisch vorteilhaftem Longail-Heck aus.
Die wohl längsten Einstiegsportale im Autobau
Auf die Spitze treiben es die Flügeltüren des L100. Es handelt sich um die vermutlich längsten Einstiegsportale im Autobau. Angeschlagen sind sie am Heck, weshalb sie sich auch entgegen der Fahrtrichtung öffnen. Vom Heck reichen sie bis zu den vorderen Kotflügeln. Während sich die Türen seitlich öffnen, klappt das XXL-Glasdach nach oben, was einen großzügigen Einstieg in den Innenraum mit einem variabel leuchtenden Boden erlaubt.
Die futuristisch eingerichtete Fahrgastzelle bietet zwei durchgehende Sitzbänke, auf denen bis zu fünf Personen Platz finden. Die vordere Sitzbank ist in unterschiedlicher Weise nutzbar, etwa als Beinablage für die Fondgäste. Alternativ können auf ihr zwei Fahrgäste in oder entgegen der Fahrrichtung sitzen.
L100 kann selbst fahren
Die Vis-a-vis-Bestuhlung und der Verzicht auf ein Lenkrad verdeutlichen auch: Der L100 kann selbst fahren. Auf ein Bediensystem herkömmlicher Art konnte deshalb verzichtet werden. Statt ins Navi den Zielort einzugeben oder per Sprachbefehl zu diktieren, kann man im L100 auf dem tischartigen Display eine Art Miniaturversion des Fahrzeugs auf einer Navigationskarte auf das gewünschte Ziel setzen, um sich dorthin chauffieren zu lassen.
Beim Antrieb bleibt Lincoln unkonkret. Die Amerikaner versprechen Batteriezellen der nächsten Generation, die sich durch hohe Energiedichte auszeichnen und eine strukturelle Integration erlauben, was auf Feststoffbatterien hindeutet. Als Antrieb kommen mehrere in die Räder integrierte E-Motoren zum Einsatz.
Quelle: ntv.de, Mario Hommen, sp-x