"Weltrettung" per Hybridantrieb Toyota Prius - Japans Beitrag zur Automobilgeschichte
12.11.2023, 09:30 Uhr Artikel anhören
Die erste Generation des Toyota Prius feierte 1997 auf der Tokyo Motor Show ihre Weltpremiere. Die Entwicklung begann vor 30 Jahren.
(Foto: Toyota)
Die Erde durch den Prius grüner machen und so als Weltretter Geschichte schreiben: Mit diesen Ambitionen begann bei Toyota vor 30 Jahren die Entwicklung des ersten millionenfach verkauften Hybridautos. Heute fährt der Prius in fünfter Generation, aber die Hybrid-Zukunft ist fast Vergangenheit.
Der neue, fünfte Toyota Prius in sportlicher Silhouette als Gewinner des Red-Dot-Design-Awards 2023 und damit auf Augenhöhe mit aufregenden Ferrari-Modellen: Diesen spektakulären Relaunch haben dem bisher skurril verpackten Hybrid-Pionier nicht einmal Fachleute zugetraut. Allerdings fiel die Bilanz des 1993 initiierten und vier Jahre später in eigenwilligen Karosseriekleidern in Großserie gebrachten japanischen Öko-Aktivisten schon zuvor beeindruckend aus: Weltweit konnte Toyota bereits über fünf Millionen Einheiten des ersten Großserienautos mit Doppelherz aus Verbrenner und Elektromotor absetzen. Der Prius machte die Hybridisierung zum Hype, dem heute die meisten Hersteller folgen, sei es als Mild-, Voll- oder Plug-in-Hybrid.

Als erstes Serienauto weltweit fuhr der Toyota Prius Plug-in Hybrid 2017 mit Solarstrom.
(Foto: Toyota)
Letzterer übrigens ebenfalls eine Toyota-Erfindung: Im Jahr 2010 machte der Prius seinem Modellnamen ("zuerst") erneut Ehre und ging als global erster Plug-in-Hybrid in Großserie. Fünf Jahre später spielte der Prius abermals den Vorreiter, diesmal als erstes Serienauto, das mit Solarstrom fährt. Und die Konkurrenz? Sie schlief nicht, wie die vielen frühen Hybrid-Anläufe von Audi, Alfa oder Honda zeigten, aber Toyota hatte am Ende die Nase vorn. Schließlich wollten sich die Japaner einen Eintrag ins Geschichtsbuch sichern, wie der Toyota-Manager und spätere Präsident Fujio Cho bei der Vorstellung der Toyota Umwelt-Roadmap "Earth Charter" ankündigte.
1993 Signal für Entwicklung des Toyota Prius
"Es ärgert mich, wenn es heißt, dass Japan in 100 Jahren noch keinerlei Beitrag zur Entwicklung des Automobils geleistet hat", erklärte Fujio Cho und gab 1993 das Signal für die Entwicklung des Toyota Prius und damit den Start ins Zeitalter elektrischer Mobilität. Wie von Fujio Cho erhofft, lud der Prius die Marke Toyota mit dem Image eines Innovationsführer auf, der Antworten auf die Umweltherausforderungen des frühen 21. Jahrhunderts gab.

Seit dem Start des Prius im Jahr 1997 hat Toyota weltweit mehr als 23 Millionen elektrifizierte Fahrzeuge verkauft. Mehr als fünf Millionen davon sind Prius und Prius Plug-in Hybrid.
(Foto: Autodrom)
Hybrid fahren galt in den Nuller-Jahren als ökologisch wertvoll und so stylish, dass sich umweltbewusste Promis und Politiker nur zu gerne mit einem eigenwillig geformten Prius auf den roten Teppich fahren ließen. Und Fujio Cho konnte 2005, am Ende seiner Amtszeit als CEO, nicht nur die ökologisch wertvollen Früchte seiner Arbeit ernten: Der Toyota-Konzern war damals auf dem Weg zum größten Fahrzeughersteller der Welt und verbuchte mehr Profit als Daimler-Chrysler, General Motors und VW zusammen.
Erst waren Europäer dran an Hybridtechnik
Dabei waren es doch ursprünglich Europäer, die die komplizierte Hybridtechnik auf die Straße bringen wollten. Etwa Ferdinand Porsche, der im Jahr 1900 für die Wiener Firma Lohner ein Fahrzeug mit der Kraft der zwei Herzen konstruierte. Oder die VW-Tochter Audi, die 1989 den Typ Duo als Plug-in-Hybrid in Fahrt brachte, jedoch blieb es bei Kleinstauflagen. Nur die Japaner besaßen die notwendige Verbissenheit, um alle Schwachpunkte des Hybrids zu eliminieren, und so kam es am Ende zum Showdown Honda Insight vs. Toyota Prius.

1977 wurde der Hybrid-Prototyp Toyota Sports 800 mit Gasturbinen- und E-Antrieb vorgestellt.
(Foto: Toyota)
Vielleicht lag es am Erfahrungsvorsprung - Toyota erforschte schon seit 1965 die Grundlagen der Hybridtechnik und lancierte 1977 den adrenalinhaltigen Sports 800 als Prototyp für Praxistests. Jedenfalls gab Toyota im Herbst 1997 bei der Weltklimakonferenz in Kyoto das Go für den Serienstart der kleinen Vollhybrid-Limousine Prius.
Auf US-Markt war Honda schneller
Auf dem US-Markt war dagegen Honda schneller, zuerst schaltete dort die Startampel für das Hybrid-Coupé Honda Insight auf Grün, dann für den Prius. Allerdings fuhr am Ende allein der viertürige Prius auf Erfolgskurs, denn nur er überzeugte als Vollhybrid, bei dem Benzin- und Elektromotor unabhängig voneinander oder gemeinsam das Fahrzeug antreiben - anders als der Honda Insight, der nicht ohne Verbrenner fuhr.

"A green car that's truly a car": Der viertürige Prius fuhr in den USA auf Erfolgskurs.
(Foto: Toyota)
So viel Vorsprung durch Vollhybrid-Technik hatte ihren Preis. 44.400 Mark verlangte Toyota für den 4,32 Meter langen Prius, als dieser im Januar 2001 mit 53 kW/72 PS leistendem Benziner und 33 kW/44 PS starkem E-Motor in Deutschland eintraf. Zu teuer für ein hässliches Entlein, dachten offenbar sogar Umweltschützer, gab es doch zum gleichen Kurs stolze Schwäne wie BMW 3er und Audi A4. Vor allem: Wo war er denn, der Verbrauchsvorsprung des Prius? 5,1 Liter Normverbrauch, darüber konnten Piloten vieler Diesel-PKW nur amüsiert grinsen.
Andererseits trat der Prius außerhalb Europas nur gegen Benziner an und er punktete von Beginn an mit dem Vorteil, kurzzeitig elektrisch und damit lokal CO2-frei zu rollen. Den Skeptikern nahm erst die 2003 vorgestellte zweite Prius-Generation den Wind aus den Segeln, nun avancierte der keilförmige Hybrid endgültig zum Hipster. Das erste Serienmodell mit unter 100 Gramm CO2-Emissionen gewann den europäischen Medienpreis "Auto des Jahres", und viele Betreiber von Taxiflotten vertrauten auf den zuverlässigen Toyota, dessen Batterie auch nach einer Million Kilometern noch fit war.
Angesagte Öko-Couture für Hollywoodstars
Für Hollywood-Stars wie Cameron Diaz, Leonardo di Caprio oder Harrison Ford war der weiterentwickelte Hybridantrieb - bis zu zwei Kilometer schaffte der zweite Prius komplett elektrisch - angesagte Öko-Couture für die Fahrt zur Oscar-Preisverleihung, und deutsche Politiker zeigten sich speziell bei Wahlkampfauftritten im Prius. Knapp zehn Jahre brauchten Toyota und die Nobeltochter Lexus, um die erste Million Hybridfahrzeuge zu verkaufen, seit 2017 sind es über eine Million Einheiten pro Jahr. Die Konkurrenz verschlief die neue Technik nicht, aber weder Honda noch Ford, GM, Peugeot oder die deutschen Marken konnten auch nur annähernd ähnlich respektable Stückzahlen vermelden.
Nicht einmal die ab 2009 eingeführten vollelektrischen Typen von Mitsubishi, Nissan oder Tesla bremsten den Toyota-Hybridantrieb aus. Den dritten Prius (2009 -2016) gab es erstmals optional als Van Prius+ sowie als Plug-in-Hybrid für mehr Reichweite im Elektromodus, und die vierte Auflage des Prius (2015-2022) überraschte mit einem Solardach-Aufladesystem im Plug-in-Hybrid für zusätzliche Kilometer. Gleichzeitig schob Toyota Hybridtypen in allen Klassen vom Cityflitzer Yaris über Corolla und RAV4 bis zum Full-Size-SUV Highlander nach, nicht zu vergessen die Lexus-Hybridflotte. Viele konzerninterne Konkurrenten, die die Verkaufszahlen des Prius einbremsten.
"Interessante Technik, die keinen interessiert"

Zwischen der ersten und fünften Generation des Toyota Prius liegen nicht nur technische Fortschritte, sondern auch optische.
(Foto: Toyota)
Immerhin, die Rolle des Vorreiters bleibt dem Prius bis heute, visualisiert in der Designsprache der fünften Auflage des Hybrid-Pioniers. Allerdings denkt Toyota längst den nächsten Schritt: Die Welt sollen künftig Null-Emissions-Fahrzeuge retten, Stromer wie die BZ-Modelle oder FCEV-Typen wie der Mirai.
Ob der erste Prius das Potenzial zum Oldtimer haben wird, weiß Aleksandra Lippert von der Bewertungsorganisation Classic Analytics: "Interessante Technik, die keinen interessiert - so ähnlich stellt sich derzeit die Situation des ersten Toyota Prius auf dem Klassikermarkt dar. Zu einem großen Teil liegt es wohl daran, dass die wenig emotionale Hybridtechnik in einem unscheinbaren Kompaktauto verbaut wurde und selbst Technikfans nicht sicher sind, wie es nach 30 Jahren um deren Haltbarkeit bestellt ist. Die wenigen erhaltenen Exemplare gibt es daher im guten Zustand schon für etwa 2200 Euro."
Chronik
1899: Ferdinand Porsche entwickelt das Elektromobil "System Lohner-Porsche", das auf der Pariser Weltausstellung 1900 als erster transmissionsloser Wagen vorgestellt wird. Im selben Jahr entwickelt Porsche bei Lohner ein Hybridfahrzeug mit gemischt benzin-elektrischem Antrieb, das 1902 als Mixte-Wagen eingeführt wird (Verbrenner von Daimler lädt die Batterien)
1905: In den USA erhält der Ingenieur H. Piper ein Patent für Hybridantrieb aus Benzin- und Elektromotor
1906: In Belgien beginnt die Marke Auto-Mixte mit der Kleinserienfertigung von Hybrid-Lastwagen nach dem Patent des belgischen Konstrukteurs Pieper. Die Hybridmodelle werden bis 1912 gefertigt
1965: Toyota beginnt mit der Grundlagenforschung der Hybridtechnik
1966: Der US-Congress empfiehlt die Kommerzialisierung von Elektrofahrzeugen, um Schadstoffemissionen zu reduzieren
1977: Der Hybrid-Prototyp Toyota Sports 800 mit Gasturbinen- und E-Antrieb wird vorgestellt
1988: Der Alfa 33 Ibrida wird in drei Einheiten als Hybrid-Prototyp gebaut
1989: Mit dem Duo auf Basis des Audi 100 Avant C3 präsentiert Audi einen Plug-in-Parallelhybrid, von dem allerdings nur etwa zehn Einheiten gebaut werden. Zwei Jahre später folgt ein weiteres Experimentalfahrzeug der Serie Audi Duo, diesmal auf Basis des Avant quattro
1992: Veröffentlichung der Toyota Earth Charter, mit der sich Toyota selbst verpflichtet, saubere und sichere Autos für eine grüne Erde zu bauen. Toyota-Manager Fujio Cho erklärt: "It bothers me, when I'm told, that in 100 years of automobile development, Japan has not contributed anything. Toyota will make every effort so that we can hear that Japan's technology has contributed this much to the environment."
1993: Toyota beginnt mit der Entwicklung des Prius mit Hybridantrieb
1994: Mission Impossible. Akihiro Wada, Executive Vice President bei Toyota, gibt die Vorgabe, den Verbrauch für das Projekt G21 zu halbieren, und Toyota Präsident Hiroshi Okuda macht die Vorgabe, den Prius schneller als geplant bis zur Kyoto-Konferenz 1997 fertigzustellen. Takeshi Uchiyamda (Chef-Ingenieur) erklärte das für unmöglich, lässt sich aber durch die Geschichten von Menschen, die Unmögliches möglich machten, inspirieren, dieses Ziel zu erreichen. Außerdem vereint er alle Entwickler und Konstrukteure des Toyota Konzerns in einem Kompetenzzentrum, um so bis 1997 ein Serienauto mit Hybridantrieb zu lancieren
1995: Auf der Tokyo Motor Show enthüllt Toyota das erste seriennahe Prius Concept
1997: Der Audi duo (80 Avant TDI) mit Diesel-Hybridantrieb geht im Herbst als weltweit erster Plug-in-Hybrid in Kleinserie, dies mit 10-kWh-Batterie, die per Kabel an Haushaltssteckdosen aufgeladen werden kann. Schon im August startet der Kleinbus Coaster mit Hybridantrieb. Im Oktober Verkaufsstart des ersten Prius in Japan anlässlich der Weltpremiere auf der Tokyo Motor Show. Der erste Prius bringt den Ball der Elektrifizierung ins Rollen, ist er doch das weltweit erste in Serie produzierte Hybrid-Elektrofahrzeug, und der Marktstart wird flankiert durch den Slogan "Just in time for the 21st Century". Ab Dezember Auslieferung des Prius mit Toyota Hybrid System (bis August 2003 mit 123.000 Einheiten erstes Großserien-Hybridauto). Der Prius wird den Teilnehmern der International Climate Conference in Kyoto vorgestellt und von Medien gefeiert als Meilenstein in der Bekämpfung des Klimawandels. Im ersten Produktionsjahr werden lediglich 300 Toyota Prius ausgeliefert
1998: Der Prius erhält die Auszeichnung japanisches Auto des Jahres 1997-98. Schon im zweiten Jahr überzeugt der Pius 17.653 Käufer von der Verbindung aus Benzin- und Elektromotor. Ein Prius des ersten Produktionsjahres wird Filmstar der Actionserie "Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei". Bis heute über 320 Kino- und TV-Streifen mit Toyota Prius als automobilen Stars
1999: Honda führt das Hybridmodell Insight Mitte des Jahres in Nordamerika ein (US-Normverbrauch städtisch: 3,9 Liter) und wagt damit den Schritt auf den US-Markt knapp vor Toyota. Im Dezember Auslieferung des 50.000. Prius, Vorstellung des Prius in den USA als Modell 2000 mit einem US-Normverbrauch (städtisch) von 4,5 Litern.
2000: Toyota liefert den Prius in großen Stückzahlen nach Nordamerika, während der Honda Insight nur ein Nischendasein fristet
2001: Deutsche Markteinführung des Prius zum Preis von 44.400 Mark mit einem Absatzziel von 1.500 Zulassungen im ersten vollen Verkaufsjahr, die aber nicht erreicht werden. Der Toyota Estima MPV (Previa) debütiert als erster Hybrid-Pkw mit 4WD
2002: Der Civic Hybrid ist das zweite Hybrid-Modell von Honda, dies mit einem US-Normverbrauch von 4,7 Liter. Toyota liefert das 100.000ste Hybridfahrzeug aus. Der Prius wird zur Promi-Limousine bei der Oscar-Verleihung. Harrison Ford und Calista Flockhart machen den Anfang, anschließend nutzen über 50 Hollywood-Celebrities einen Prius als Imagebooster

Die zweite Prius-Generation (ab 2003) setzte mit einem niedrigen Luftwiderstandsbeiwert von 0,26 aerodynamische Standards und präsentierte sich als fünftüriges Fließheck.
(Foto: Toyota)
2003: Auf der New York Auto Show debütiert der Prius in Neuauflage als erstes Auto mit unter 100 Gramm CO2-Emissionen. Die zweite Prius-Generation setzt mit einem niedrigen Luftwiderstandsbeiwert von 0,26 aerodynamische Standards und präsentiert sich als fünftüriges Fließheck. Seine Europapremiere feiert der zweite Prius im September auf der IAA in Frankfurt. Vom Prius der ersten Generation wurden insgesamt über 120.000 Einheiten abgesetzt
2004: Im Januar deutscher Marktstart der zweiten Prius-Generation. Das Toyota Hybrid System II, das in der zweiten Generation des Prius zum Einsatz kommt, erzielt eine um 15 Prozent höhere Effizienz, während der Elektromotor 50 Prozent mehr Leistung entwickelt. Das verbesserte Akkupaket ist leichter und leistungsfähiger und ermöglicht es dem Prius, bis zu zwei Kilometer weit mit elektrischer Energie zu fahren. Auf der NAIAS in Detroit debütiert der Lexus RX 400h als erster SUV-Hybrid mit Front- und elektrischem Allradantrieb. Ford USA präsentiert den SUV Escape Hybrid als erstes US-Modell mit Hybridantrieb. Im Monat Mai wird der Prius in Japan in 5.806 Einheiten verkauft und stößt damit erstmals in die Top Ten der Zulassungscharts vor. Der Toyota Prius gewinnt den Award International Engine of the Year. Im Motorsport-Prototyp Prius GT arbeitet statt des 78-PS-Vierzylinders das 1,5-Liter-Pendant aus dem Yaris TS. Die Systemleistung des Prius GT beträgt 145 PS. Im November wird der Toyota Prius zum europäischen "Auto des Jahres 2005" gewählt. Bei einer Rekordfahrt auf einem amerikanischen Salzsee erreicht der Toyota Prius Landspeed 208,86 km/h (130,794 mph)
2005: Auf der NAIAS in Detroit debütiert im Januar der Lexus GS 450h als Hybrid mit Heckantrieb
2006: Im April läuft der 500.000ste Prius vom Band. David Cameron setzt als britischer parlamentarischer Oppositionsführer auf Lexus Hybrid und hält später auch als Premierminister daran fest. Der 50.000. Toyota Prius auf dem europäischen Markt wird am 30. Oktober an einen niederländischen Käufer übergeben. Der größte europäische Markt für den Prius ist Deutschland, dort sind ein Fünftel aller europäischen Prius zugelassen
2007: Der Lexus LS 600h als erster V8-Benziner mit Hybridsystem debütiert. Zum dritten Mal hintereinander gewinnt der 1,5 Liter große Verbrennungsmotor des Prius die Auszeichnung "International Engine of the Year" in der Kategorie der 1,4- bis 1,8-Liter-Motoren
2008: Mit dem Audi Q7 Hybrid beginnt für die europäische Automobilindustrie das Hybridzeitalter. Der einmillionste Toyota Prius wird im April ausgeliefert, davon sind über 100.000 in Europa zugelassen. Tesla beginnt mit der Kleinserienproduktion des vollelektrischen Typs Roadster
2009: Im Januar debütiert die dritte Generation des Prius. Toyota Europa erwartet bei Markteinführung des dritten Prius rund 10.000 Bestellungen für das erste Jahr, tatsächlich sind es 180.000 Einheiten. Dank des noch niedrigeren Luftwiderstandsbeiwerts, des größeren 1,8-Liter-Motors und eines neu konstruierten Elektromotors kann die Kraftstoffeffizienz des dritten Prius um weitere zehn Prozent verbessert und die CO2-Emissionen können um 14 Prozent gesenkt werden. Auf der Frankfurter IAA debütiert im September der Auris HSD
2010: Im japanischen Toyota Werk Tsutsumi ist die Produktion des Prius PHV angelaufen, monatlich werden 120 Plug-in-Hybride hergestellt. Im Februar starten die ersten Prius PHV Plug-in-Hybride in Straßburg zum europäischen Feldversuch. Im September wird der zweimillionste Prius ausgeliefert, der Prius belegt erstmals zeitweise Platz eins in den japanischen Zulassungscharts. Im Juni beginnt in Japan die Produktion des Mitsubishi i-MiEV als weltweit erstes in Großserie gebautes vollelektrisches Auto. Der Vertrieb in Europa erfolgt auch über die Marken Peugeot und Citroen. Porsche präsentiert den 918 Spyder als bis dahin leistungsstärksten (608 PS) und schnellsten (345 km/h) Serien-Plug-in-Hybrid der Welt mit 25 Kilometer elektrischer Reichweite. Neu ist außerdem der vollelektrische Toyota RAV4 mit Elektrotechnik, die in Kooperation mit Tesla entwickelt wird. Rund 1.500 Fahrzeuge des RAV4 EV zweiter Generation (der erste RAV4 EV entstand 1997 in kleiner Auflage) werden in den USA an Betreiber von Fahrzeugflotten verkauft. Die 27,4-kWh-Nickel-Metallhydrid-Batterie reicht für gut 150 Kilometer

Toyota-Prius-Familie 2011: mit Toyota Prius Plug-in-Hybrid vorn links, Toyota Prius Hybrid vorn rechts und Toyota Prius+ hinten.
(Foto: Toyota)
2011: Auf der Auto Show in Detroit expandiert der Prius zur Modellfamilie. Neben dem Prius als Vollhybrid und dem Prius als Plug-in-Hybrid präsentiert Toyota den Prius V (Van) und das Kleinwagenkonzept Prius c. Der Toyota Prius+ feiert als Serienversion Europapremiere auf der IAA Frankfurt, ebenso der Toyota Prius Plug-in. Hinzu kommt der Yaris Hybrid, zunächst als Concept
2012: Der Prius Plug-in Hybrid (elektrische Reichweite: 25 Kilometer) wird in mehreren europäischen Ländern eingeführt. Im Juni deutscher Marktstart für Yaris Hybrid und Toyota Prius+ als erster siebensitziger hybrider Kompaktvan
2013: PSA Peugeot Citroen kommuniziert 50.000 verkaufte Modelle mit Dieselhybrid-Antrieb. Toyota feiert den Produktions-Meilenstein drei Millionen Prius
2014: Toyota stellt in einer Verbrauchsfahrt mit dem Prius Plug-in-Hybrid auf der Nordschleife einen neuen Spritsparrekord auf mit 0,4 l/100 km Verbrauch
2015: Die vierte Generation des Prius auf neuer TNGA-Plattform debütiert im September auf der IAA in Frankfurt. Als Plug-in-Hybrid bietet der vierte Prius eine elektrische Reichweite von 50 Kilometern
2016: Im März feiert Lexus die Auslieferung des einmillionsten Fahrzeugs mit Hybridantrieb. Marktstart des Toyota RAV4 Hybrid
2017: Marktstart des Crossovers Toyota CH-R mit Hybridantrieb. Als erstes Serienauto weltweit fährt der Toyota Prius Plug-in Hybrid mit Solarstrom. Im Februar Auslieferung des zehnmillionsten Toyota-Hybridfahrzeugs und im April Auslieferung des 150.000sten Toyota-Hybridfahrzeugs in Deutschland
2019: In Brasilien lanciert Toyota den Corolla Altis als weltweit ersten Flex-Fuel-Hybrid, der mit Ethanol und Benzin betrieben werden kann
2020: Bis zum Januar 2020 wurden weltweit rund 17,5 Millionen Hybridautos ausgeliefert, darunter 15 Millionen Toyota und Lexus, gefolgt von Honda, Hyundai-Kia und Ford. Weltweit wichtigster Markt war bislang Japan (rund 7,5 Millionen Einheiten), vor Nordamerika (rund sechs Millionen Einheiten) und Europa. Ab Sommer ist der Prius in Deutschland nur noch als Plug-in bestellbar
2022: Im Sommer entfällt der Prius vierter Generation aus dem deutschen Toyota-Programm. Im November präsentiert Toyota die fünfte Generation des Prius, der internationale Marktstart erfolgt 2023, damit kehrt der Prius dann auch ins Portfolio von Toyota Deutschland zurück
2023: Seit dem Start des Prius im Jahr 1997 hat Toyota weltweit mehr als 23 Millionen elektrifizierte Fahrzeuge verkauft. Mehr als fünf Millionen davon sind Prius und Prius Plug-in Hybrid. Anlässlich des 24-Stunden-Rennens in Le Mans präsentiert Toyota den Prius als Concept Car 24h Le Mans Centennial GR Edition, das einen Ausblick auf eine sportlichere Variante zeigen soll. Im Sommer Pressevorstellung und deutscher Marktstart des Prius fünfter Generation, der hierzulande ausschließlich als Plug-in-Hybrid verkauft wird. Auf anderen Märkten ist der Prius auch mit elektrischem Allradantrieb und ohne Plug-in-Batterie lieferbar. Toyota will mit Hybrid-, Plug-in-Hybrid-, FCEV- (aktuell der Toyota Mirai) und BEV- (aktuell der Toyota BZ) Modellen das breiteste mögliche Portfolio an elektrifizierten Fahrzeugen anbieten. Bis 2025 will Toyota 90 Prozent seiner Verkäufe in Westeuropa auf elektrifizierte Fahrzeuge entfallen lassen, davon sollen mindestens zehn Prozent Null-Emissions-Fahrzeuge (ZEV) sein. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen diese Zahlen auf 100 Prozent Elektrifizierung und mindestens 50 Prozent ZEVs ansteigen, schon bis 2026 sollen zehn neue E-Autos auf den Markt kommen
Quelle: ntv.de, Wolfram Nickel, sp-x