Fit im Matsch, weniger Verbrauch Jeep Avenger 4xe - mehr Elektropower, aber nicht nur


Auch anspruchsvollere Geländepassagen sind mit dem erstarkten Jeep Avenger zu überwinden.
(Foto: Jeep)
Der Stellantis-Konzern vergrößert seine Palette mild hybridisierter Modelle kontinuierlich. Als jüngstes Mitglied bekommt der Jeep Avenger namens 4xe ein bisschen mehr Elektropower als bisher zur Seite gestellt. Und geländegängiger wird er auch.
Der Hybrid gilt als wichtigste Übergangstechnologie hin zum vollelektrischen Antrieb. Dabei unterstützt der Elektromotor den als Hauptantriebsquelle eingesetzten Verbrenner. Die Spritersparnis ergibt sich hierbei vor allem aus der Möglichkeit, beim Bremsen Bewegungsenergie als Strom zurückzugewinnen, die sonst als Wärme verpufft wäre. So lässt sie sich in einem Akku speisen, aus dem wiederum das Elektroaggregat gespeist wird.

Neue, abwaschbare Polster sollen den Innenraum des Avenger-Spitzenmodells flexibler machen.
(Foto: Jeep)
Stellantis ist gerade dabei, viele Modelle mit eher milder Hybridisierung auszurüsten, um Kunden den Übergang zur Elektromobilität leichter zu machen. Reichweitenangst ist hier nämlich völlig unbegründet, denn satt geladen wird konventionell getankt. Wobei das Adjektiv "mild" getrost als relativ aufgefasst werden darf. Immerhin werden bei den Stellantismodellen rund 28 PS starke Elektroaggregate verbaut, die nicht nur boosten, sondern das Fahrzeug durchaus allein bewegen können.
Im Jeep Avenger 4xe kommt jetzt eine neue Spielart dieses Antriebsstrangs zum Einsatz, in der gleich zwei dieser 28-PS-Elektromotoren Verwendung finden. Und zwar hat der Konzern dabei die Gelegenheit genutzt, das kleine SUV gleich auch ein bisschen geländekompetenter zu gestalten. Denn die Ingenieure nutzen eine neu entwickelte Mehrlenker-Hinterachse, um die Verschränkungsfähigkeit zu erhöhen. Das bedeutet: Der kompakte Jeep wird in Zukunft besser Hindernispfade überwinden können. Doch vor allem geht es natürlich darum, das Fahrverhalten in urbanen Bereichen etwas agiler zu machen. Schließlich sind vor allem kompakte SUV eher in Städten beliebt.
Der Avenger 4xe kann mehr Gelände

Das Befahren von Waldwegen gehört für den mit markanten Zierelementen ausgerüsteten Top-Avenger zur einfacheren Übung.
(Foto: Jeep)
Und so ist auch im Pressetext mehr von Dynamik als von Geländefähigkeit zu lesen. Allerdings: Die Techniker ermöglichen jetzt 1900 Newtonmeter Raddrehmoment an der Hinterachse. Damit soll der Wahl-Amerikaner immerhin in die Lage versetzt werden, 40-Prozent-Steigungen bezwingen zu können. Und das durchaus auch auf Schotter. Hat die Vorderachse keinen Grip, sind es laut Jeep noch 20 Prozent.
Die Antriebsverteilung wählt das Elektronenhirn des Avenger 4xe variabel. Im unteren Geschwindigkeitsbereich von bis zu 30 km/h sieht das System eine feste 50:50-Kraftverteilung vor. Ergibt Sinn, schließlich fährt man im Gelände langsam. Bei Tempi zwischen 31 km/h und 90 km/h wird die Hinterachse bloß bedarfsweise aktiviert. Fährt man hingegen schneller als 90 Sachen, koppelt das System die hinteren Räder komplett vom Antrieb ab, um infolge geringerer Schleppmomente (weniger Reibung) Kraftstoff einsparen zu können. Wie viel genau, verraten die Experten zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht.

Kleine Badeeinlage gefällig? Der Avenger 4xe kann bis zu 40 Zentimeter hohe Wasserpassagen durchfahren.
(Foto: Jeep)
Als Verbrenner kommt übrigens der 1,2 Liter große Dreizylinder-Benziner aus dem Konzernregal zum Einsatz mit 136 PS. Er überträgt seine Kraft per sechsstufigem Doppelkupplungsgetriebe. Zusammen mit den beiden Elektroaggregaten soll der Avenger auf diese Weise außerdem zur flinken Angelegenheit werden. So nennt das Werk 9,5 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 194 km/h angegeben. Darüber hinaus hat Jeep die Bodenfreiheit gegenüber den bisherigen Avenger-Ausführungen um einen Zentimeter auf deren nun 21 angehoben. Er kann jetzt notfalls auch Passagen mit 40 Zentimeter hohem Wasserstand durchqueren.
Das Topmodell setzt sich optisch ab

Dank gut zugänglichem Abschlepphaken kann der Jeep Avenger 4xe ordentlich was wegziehen.
(Foto: Jeep)
Wie der Avenger mit dem neuen Antrieb fährt, ist bisher noch das Geheimnis des Herstellers. Um Appetit auf das Modell zu haben, hat er allerdings schon Aussteller mitgebracht, die zu begutachten waren. Auffällig sind modifizierte Front- und Heckstoßfänger. Hinten ist eine markante Abschleppöse zu sehen, um zu demonstrieren, dass dieser Avenger bei Bedarf "anpacken" kann. Ein Dachträger erhöht außerdem die Praktikabilität. Neu gestaltete Nebelscheinwerfer sollen die Sicht bei entsprechender Witterung verbessern.
Freilich war im Rahmen der Präsentation auch eine kurze Sitzprobe erlaubt, sodass Jeep seine neue Polsterung aus abwaschbaren Materialien vorstellen konnte - wenn Sie also künftig ein Picknick im Auto auf Waldwegen planen, nur zu! Und falls sich Ihnen ein Baumstamm in den Weg stellen sollte, ist Entspannung angesagt. Denn Jeep hat auch die Offroadwinkel verbessert. So beträgt der vordere Böschungswinkel jetzt 22 und der hintere 35 Grad. Den Rampenwinkel gibt das Werk mit 35 Grad an. Um die Dimensionen einzuordnen: Hartgesottene Geländewagen bieten vorn 10 bis 15 Grad mehr Böschungswinkel - aber zu dieser Kategorie zählt der Avenger schließlich nicht.
Schwarze Felgen machen den 4xe optisch schick, um den Passanten in der Stadt neugierige Blicke zu entlocken. Wer Interesse an der erstarkten Avenger-Variante bekundet, muss noch einen Augenblick Geduld mitbringen. Denn Bestellungen nimmt Jeep erst ab dem vierten Quartal dieses Jahres entgegen.
Quelle: ntv.de