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Nobelmarke unter Strom Lexus LF-ZC und LF-ZL - ab 2026 mit fancy Elektromobilität

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Angesichts der etwas überstylten Grundtendenz von Lexus-Modellen könnte man sich schon vorstellen, dass das auf dem LF-ZC basierende Serienfahrzeug so ähnlich aussehen könnte.

Angesichts der etwas überstylten Grundtendenz von Lexus-Modellen könnte man sich schon vorstellen, dass das auf dem LF-ZC basierende Serienfahrzeug so ähnlich aussehen könnte.

(Foto: Lexus)

Lexus zeigt auf der Japan Mobility Show zwei luxuriöse Concept Cars. Aus dem kompakteren LF-ZC soll ab 2026 ein Serienmodell werden. Der ausladende LF-ZL dagegen könnte später einmal den LS beerben. Ihr Antrieb: natürlich 100 Prozent elektrisch.

Lexus gibt ein klares Statement ab: Bis 2035 möchte der Luxusautohersteller zu einer reinen Elektrofahrzeugmarke avancieren. In Europa gar möchte man dem Verbrenner bereits fünf Jahre früher abschwören. Kaum zu glauben, da die Japaner aktuell nur wenig elektrische Ware im Angebot führen. Dafür zeigen sie auf der diesjährigen Japan Mobility Show in Tokio, die noch bis 5. November läuft, zwei außergewöhnliche Studien als eindrucksvolles Statement für ambitionierte Elektro-Ziele.

Der Lexus LF-ZC wirkt größer, als seine 4,75 Längenmeter vermuten lassen.

Der Lexus LF-ZC wirkt größer, als seine 4,75 Längenmeter vermuten lassen.

(Foto: Lexus)

So richtig vorstellen kann ich mir nicht, dass aus dem LF-ZC schon 2026 ein Serienmodell entstehen soll, als ich um das Concept herumlaufe und seine spacige Linienführung begutachte. Jedenfalls keines, das annähernd so aussieht, nämlich nach automobiler Haute Couture. Andererseits: Lexus ist bekannt für eine etwas überstylten Kreationen. Die Studie mit 4,75 Metern Außenlänge könnte also vielleicht doch einen Ausblick darauf geben, was Lexus-Interessenten bald geboten wird in der Mittelklasse. Man muss gedanklich eben ein bisschen abziehen - die Räder dürften in der Serie etwas kleiner werden, die Front nicht ganz so überzeichnet. Schließlich muss die Produktion ja auch finanziell zu stemmen sein.

So ähnlich könnte auch der Innenraum des vom LF-ZC abgeleiteten Serienmodells aussehen. Ähnlich dimensionierte Displays sind heute bereits im Einsatz.

So ähnlich könnte auch der Innenraum des vom LF-ZC abgeleiteten Serienmodells aussehen. Ähnlich dimensionierte Displays sind heute bereits im Einsatz.

(Foto: Lexus)

Das Kürzel "ZC" steht übrigens für Zero-emissions Catalyst und soll die Elektromobilität bei Lexus quasi in Schwung bringen. Zu den Gimmicks, die man sich in der Serie vorstellen kann, zählt beispielsweise das auf der Beifahrerseite zu findende, ziemlich ausladende Display. Außerdem installiert Lexus ein neues Operating System (Arene OS), um neue Multimedia-Funktionalitäten zu erlauben. Bei dieser Gelegenheit könnte der japanische Autoriese die Bedienung grundsätzlich deutlich verbessern. Im Concept Car gestaltet sich diese so, dass verschiedene "Pads" bestimmte Funktionsgruppen ansteuern können. Sämtliche dieser Flächen befinden sich in Reichweite des Fahrers. Außerdem nutzt der Hersteller eine KI, die den Umgang mit dem Fahrzeug erleichtern soll. Wichtige Informationen werden in die Windschutzscheibe projiziert, damit der Fahrer seinen Blick niemals von der Straße abwenden muss.

Zutaten für nächstes Lexus-Serien-BEV liegen schon bereit

Beim Antrieb setzt der Konzern zunächst auf bewährte Technologie und greift darauf zurück, was auch im bereits verfügbaren Serienmodell RZ zum Einsatz kommt: zwei E-Maschinen mit einer Systemleistung von 313 PS. Und weil jedes Elektroaggregat für eine Achse bestimmt ist, ist der Allradantrieb obligatorisch.

Außerdem soll im LF-ZC jene neuartige by-Wire-Lenkung zum Einsatz kommen, bei der keine mechanische Verbindung mehr zwischen Lenkrad und Rädern besteht. Das in dieser Kombination gelieferte Yoke (auch im Innenraum des Concepts zu finden) ist ebenfalls nicht mehr wirklich Zukunftsmusik - dieses System ist fest terminiert für den RZ, und zwar für das Jahr 2025.

Spannend bleibt natürlich, ob Lexus in puncto Ladeperformance drauflegt. Aktuell ist im Konzern generell bei 150 Kilowatt Schluss - hier müsste natürlich noch etwas passieren, um künftig State-of-the-Art zu sein.

Die Front des Lexus LF-ZL trägt dick auf. Hier würde man für das spätere Serienauto wohl ein bisschen abrüsten.

Die Front des Lexus LF-ZL trägt dick auf. Hier würde man für das spätere Serienauto wohl ein bisschen abrüsten.

(Foto: Patrick Broich)

Doch Lexus hat Größeres vor, und das darf man wörtlich nehmen. Das mit 5,30 Metern ausladende Concept LF-ZL könnte als Vorlage für einen künftigen LS-Nachfolger dienen. Die hier als Crossover ausgelegte Studie atmet Luxus aus jeder Pore. Eindrucksvoll ist das großflächig mit Bambusholz getäfelte Interieur. Bambus deshalb, weil es schnell wächst und daher im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft einen enormen CO2-Vorteil aufweist. Außerdem hat der Werkstoff Tradition im japanischen Kunsthandwerk.

Lexus LF-ZL noch etwas weiter von der Serie entfernt

Der gewaltige Lexus LF-ZL sieht im Vergleich zum ZC noch einen Hauch mehr nach Studie aus.

Der gewaltige Lexus LF-ZL sieht im Vergleich zum ZC noch einen Hauch mehr nach Studie aus.

(Foto: Patrick Broich)

Schiebetüren zum besonders bequemen Einstieg sind der Eyecatcher der Studie. Außerdem bietet das Concept ein neuartiges Interface, bei dem die Passagiere während der Fahrt einfach auf ein Objekt am Straßenrand zeigen können - und schon erscheinen Infos über Bauwerk oder Ort auf dem Fahrzeugdisplay.

Keine Angaben macht Lexus bisher zur Motorisierung des LF-ZL. Allerdings ist Leistung ja kein sonderlich großes Problem im Elektrobereich, sodass der Luxusliner sicherlich angemessen motorisiert sein wird.

Riesige Schiebetüren sorgen in Verbindung mit der fehlenden B-Säule für überaus bequemes Einsteigen.

Riesige Schiebetüren sorgen in Verbindung mit der fehlenden B-Säule für überaus bequemes Einsteigen.

(Foto: Patrick Broich)

Der Konzern bereitet sich langsam, aber sicher auf die Ära der elektrischen Antriebe vor. So haben die Ingenieure einen modularen Baukasten für BEV entwickelt, um in Zukunft verschiedene Modelle und Segmente auf den Markt bringen zu können bei signifikanter Kostenersparnis. Dabei wurde unter anderem definiert, den Akku stets mittig zu platzieren. Darüber hinaus haben die Techniker einen Grundstein gelegt, um spätere Batteriegenerationen leichter ins Fahrzeug integrieren zu können. Das ist ein wunder Punkt: Die Akku- und Ladetechnologie entwickelt sich gerade rasant. Man kann es sich eigentlich gar nicht leisten, das alte Modell im Falle eines Technologiesprunges bei der Ladethematik noch bis zum regulären Bauzeitende durchzuschleppen.

Jetzt muss der Konzern natürlich liefern. Bisher ist das Lexus-Angebot an Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb klein, und bezüglich Akkukapazität sowie Ladeleistung wäre noch Luft nach oben. Die beiden Lexus-Concepts machen jedenfalls Hoffnung darauf, dass sich das ändern wird. Und wer weiß, vielleicht steht ja schon auf der nächsten Automesse in Tokio das erste Lexus-Serien-BEV mit den versprochenen technischen Innovationen.

Quelle: ntv.de

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