Auto

Fast nix zu meckern Opel Mokka X - jetzt noch stärker

Neu gezeichnet und mit etlichen Innovationen präsentiert sich der Opel Mokka X seinem Publikum.

Neu gezeichnet und mit etlichen Innovationen präsentiert sich der Opel Mokka X seinem Publikum.

(Foto: Holger Preiss)

Mit dem Mokka hat Opel vor vier Jahren eine Punktlandung geschafft. Das kleine SUV erfreut sich solcher Beliebtheit, dass es im Verkaufsranking der Konkurrenz lange Zeit davonfährt. Aber kann der neue Mokka X den Erfolg wiederholen?

Am Heck bleibt der Opel Mokka das knuffige Pummelchen.

Am Heck bleibt der Opel Mokka das knuffige Pummelchen.

(Foto: Holger Preiss)

"Zugegeben, wir haben den Trend etwas spät erkannt. Dafür sind wir mit dem Mokka aber inzwischen richtig erfolgreich." Mit diesen Worten präsentiert Opel-Chef Karl-Thomas Neumann den Nachfolger des Fahrzeuges, das sich seit 2012 bereits 600.000 mal verkauft hat. Aber nicht nur, dass der Mokka 2016 ein neues Gesicht und ein X als Zusatz bekommen hat, auch einige nicht unwesentliche technische Neuerungen sollen den knuffigen Bergsteiger attraktiver machen als seinen Vorgänger. Da sind die geschärften Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht, das jetzt in einer Doppelgrafik strahlt. Bumerangförmige Öffnungen im Stoßfänger beherbergen die Nebelscheinwerfer, wobei sich der Kühlergrill samt Logo steiler in den Wind stellt.

Auch am Heck wurde gearbeitet. Die Leuchten ziert ebenfalls ein von LEDs gezeichneter doppelter Blitz. Der neue Dachspoiler verlängert die Coupé-Linie, und der Unterfahrschutz ist etwas dezenter unter die Schürze geschoben worden. Insgesamt wirkt der Mokka mit dem X wesentlich sportlicher als sein Vorgänger, der immer ein wenig pummelig daherkam. Nein, ein Athlet ist auch der Mokka X nicht, aber die deutlich muskulösere Darstellung könnte nicht nur Opel-Freunden gefallen, sondern auch Fahrern anderer Marken. Immerhin lag die Eroberungsrate bereits beim "Ur"-Mokka bei 60 Prozent.

Mit Innovationen aufgeräumt

Der Innenraum des Mokka X wirkt aufgeräumt und erfreut in der Ausstattungslinie Innovation mit wertigen Materialien.

Der Innenraum des Mokka X wirkt aufgeräumt und erfreut in der Ausstattungslinie Innovation mit wertigen Materialien.

Das könnte sich sogar noch steigern, denn auch im Innenraum hat Opel ordentlich aufgeräumt. Wie beim Astra haben Ingenieure und Designer die Drehregler und Knöpfe aus der Mittelkonsole verbannt und stattdessen die zentrale Bedienung in einen bis zu 8 Zoll großen Touchscreen in die Mittelkonsole verlegt. Darunter ruhen lediglich noch die Bedienelemente für die Klimaanlage. Im Zusammenspiel mit wertigen Materialien, Lederintarsien und Klavierlackoptik sowie diversen Chromrahmen vermittelt das Mini-SUV in der höchsten Ausstattungslinie Innovation den Drang in eine andere Liga.

Das versprechen auch Innovationen wie die Verkehrszeichenerkennung und der Kollisionswarner. Beide sind Bestandteil der neuen Frontkamera, die auch den Spurhalteassistenten bedient. Bei der Beleuchtung des Mokka X ist Opel ebenfalls ein Licht aufgegangen. Der Rüsselsheimer Kraxler ist das erste SUV seiner Klasse mit einem komplett LED-basierten, adaptiven Fahrlicht. Eine Technik, die bis jetzt Fahrzeugen der Oberklasse vorbehalten war. Sechs LED-Elemente pro Scheinwerfer verantworten die optimale Ausleuchtung der Straße. Dabei passen sie sich automatisch der Geschwindigkeit und dem Lenkradeinschlag an. Insgesamt sorgen neun konfigurierte Lichtmodi bei Autobahnfahrten, im Stadtverkehr oder bei der Reise auf der Landstraße für optimales und blendfreies Licht. Ab der Ausstattung Innovation ist das adaptive Fahrlicht in Serie an Bord, andernfalls sind 1250 Euro extra gut angelegt.

Gut angelegtes Geld

Weniger Knöpfe, mehr Übersicht: Die Schaltzentrale im Mokka X ist jetzt der bis zu 8 Zoll große Touchscreen.

Weniger Knöpfe, mehr Übersicht: Die Schaltzentrale im Mokka X ist jetzt der bis zu 8 Zoll große Touchscreen.

Apropos Geld anlegen: In den Mokka X kann man ab 18.990 Euro einsteigen. Dafür gibt es einen 1,6 Liter Benziner mit 115 PS, ein manuelles Fünfganggetriebe und die Standardausstattung zu der unter anderem elektrisch einstellbare und beheizbare Außenspiegel, geteilt umklappbare Rücklehne, Klimaanlage, Berganfahrhilfe und LED-Tagfahrlicht gehören. Wer mehr möchte, der muss erfahrungsgemäß mehr zahlen. Regensensor, automatisch abblendender Innenspiegel, Fernlichtassistent, Alus und Navigationssystem mit sieben Zoll Touchscreen gibt es erst in der Ausstattungslinie Active ab 22.380 Euro. In der höchsten Ausstattung Innovation kommen ab 25.350 Euro rückenschonende Polster im Leder-Stoff-Mix dazu und 18 Zoll große Aluminiumfelgen.

Besser motorisiert ist natürlich, wer dem 1,4 Liter Turbobenziner den Vorzug gibt. Der leistet 140 PS, wird an eine manuelle Sechsgangschaltung gekoppelt oder lässt sich in der nächst größeren Ausbaustufe mit 152 Pferdchen unter der Haube mit einer Sechs-Stufen-Automatik verbandeln. Beide - und das ist bei einem SUV in der Größe eines Mokka nicht in jedem Fall üblich - werden mit Allrad angeboten. Preislich ist hier allerdings unter 25.000 Euro nichts mehr zu machen. Aber auch hier hat man nicht schlecht investiert, denn die Kraftverteilung, die beim Standardbetrieb über die Vorderräder auf die Straße gebracht wird, kann im Bedarfsfall von der Elektronik in einem Verhältnis von 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt werden. Das bringt nicht nur mehr Sicherheit bei Schnee und Matsch, sondern verbessert die Traktion des Wagens insgesamt.

Tatsächlich kann man mit dem Mokka X auch mal den Weg abseits der Straße suchen.

Tatsächlich kann man mit dem Mokka X auch mal den Weg abseits der Straße suchen.

Eine Empfehlung nicht nur für Vielfahrer ist der angenehm leise arbeitende 1,6 CDTI. Der Diesel generiert 136 PS, schaufelt 320 Newtonmeter auf die Antriebsachsen und schiebt den Wagen in unter 10,0 Sekunden auf Tempo 100. Koppelt man den kleinen Kraftprotz an ein manuelles Sechsganggetriebe, werden kurvenreiche Bergpassagen zu einem echten Spaßprogramm. Anders als beim Automatikgetriebe können die Drehzahlen hoch gehalten werden, dank 4x4 ist ein permanent gleichmäßiger Vortrieb gewährleistet, und die Kraft reicht locker aus, um die nicht ganz leichten 1,5 Tonnen Lebendgewicht souverän anzuschieben - und das bei einem erfahrenen Durchschnittsverbrauch von 6,3 Litern auf 100 Kilometer. Ab 27.400 Euro können Interessenten den starken Diesel ordern.

Reichlich Platz und ausgewogen

Überraschend ausgewogen zeigt sich das Fahrwerk über alle Motorisierungen. Selbst bei holperigen Geländepassagen stuckert der Mokka X seine Insassen nicht unangenehm durch, sondern federt ordentlich aus, ohne dabei aber butterweich einzutauchen. Der Offroad-Zwerg zeigt während einer ersten Ausfahrt, das seine Gene tatsächlich die eines SUV sind, was in dieser Klasse durchaus nicht selbstverständlich ist. Bei vielen Herstellern von Fahrzeugen dieser Art steht eher die Optik im Vordergrund, während Antrieb und Fahrwerksabstimmung darum bitten, die asphaltierten Wege nicht zu verlassen. Natürlich schließen sich auch bei einem Mokka mit Frontantrieb bestimmte Passagen aus.

Nun werden Interessenten eines Mokka X aber nicht nur die Prärie und den vermehrten Fahrspaß im Auge haben, sondern auch einen Blick auf die praktischen Komponenten des Wagens werfen. Beim Platzangebot hat sich im Vergleich mit dem Vorgänger nichts geändert. Auch der neue Mokka ist für ein 4,28 Meter langes Gefährt, das nach wie vor die Plattform des Opel Corsa nutzt, erstaunlich großzügig ausgelegt. Im Fond finden Erwachsene ausreichend Platz für Kopf und Knie, und das Gepäck kann in einem 356 Liter fassenden Kofferraum verstaut werden. Das ist jetzt nicht gerade üppig, reicht aber bei geschickter Bestückung für die kleine Urlaubsreise aus. Sind nur zwei Personen unterwegs, können bei umgelegter Rückbank 1372 Liter für das Ladegut benutzt werden.

Hotspot mit Ladeschwäche

Eine Sache darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben: Opel bietet natürlich auch für den Mokka X die OnStar-Option an. Ab der Ausstattungslinie Edition gibt es das Paket, in dem neben einer automatischen Unfallhilfe, einem Diebstahl-Notfallservice und einer Ferndiagnose für das Fahrzeug auch die Verbindung des Smartphones über Apple Carplay oder Google Auto enthalten sind. Zudem macht On Star den Mokka zum persönlichen Hotspot. Bis zu sieben Endgeräte können auf einmal mit dem Bordinternen WLAN gekoppelt werden. Warum allerdings angesichts dieser Tatsache lediglich ein USB-Anschluss im Fahrzeug ist, der zudem noch extrem fummelig im Ablagefach der Mittelkonsole verbaut ist, erschließt sich nicht. Wer mehr Geräte am Strom halten möchte, der muss entsprechende Adapter in die zwei 12V-Steckdosen flanschen.

Ob dieses Manko allerdings die Kundschaft schreckt, ist zu bezweifeln. Nicht nur, dass der Mokka sich bis dato 600.000 Mal verkauft hat, für den Mokka X liegen bereits 50.000 Bestellungen vor. Und das, obgleich sein Marktstart erst am 24. September ist.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen