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Gebrauchtwagencheck Audi TT - gutaussehend, sportlich, zuverlässig, teuer

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Die prägnanten Formen des ersten Audi TT sind auch bei der dritten Generation stilprägend geblieben.

Die prägnanten Formen des ersten Audi TT sind auch bei der dritten Generation stilprägend geblieben.

(Foto: Audi)

Coupé oder Roadster? Sportlich oder sehr sportlich? Der Audi TT bietet auch als Gebrauchter die Qual der Wahl. Viel falsch machen kann man beim Kauf nicht - dafür muss man aber ziemlich tief in die Tasche greifen.

Audi hat den TT in diesem Jahr aufs Altenteil geschoben. Die dritte, seit Ende 2014 erhältlich Generation (Typ FV) war die letzte des kleinen Kultsportlers. Neuwagen gibt es nur noch bei Händlern als Vorführwagen, konfigurieren lässt sich der TT nicht mehr. Interessenten werden aber auf dem Gebrauchtwagenmarkt fündig werden. Viel falsch machen - so viel sei schon einmal verraten - können sie nicht.

Karosserie und Innenraum

Den Audi TT gab es auch in der dritten Generation als Roadster.

Den Audi TT gab es auch in der dritten Generation als Roadster.

(Foto: Audi)

Mit dem TT gelang den Audi-Designern 1998 ein großer Wurf. Das flache Kuppelfach und die wuchtigen Kotflügel sorgen für Wiedererkennungswert des kleinen Coupés oder Roadsters. Die prägnanten Formen des ersten TT sind auch bei der dritten Generation stilprägend geblieben, die Frontgestaltung griff Designvorgaben des großen Bruders R8 auf. Das Platzangebot verbesserte sich, zumindest für Fahrer und Beifahrer. Möglich wurde dies durch den Umstieg auf den modularen Querbaukasten des VW-Konzerns.

Der Audi TT ist so lang wie sein Vorgänger - 4,18 Meter.

Der Audi TT ist so lang wie sein Vorgänger - 4,18 Meter.

(Foto: Audi)

Mit einer Länge von 4,18 Metern ist der TT so lang wie der direkte Vorgänger, der Radstand hat hingegen um fast 4 Zentimeter auf 2,51 Meter zugelegt. Vorne geht es daher luftig zu. Im Fond herrscht dagegen weiterhin Raumnot, die zwei Plätze nutzt man am besten als Erweiterung des Kofferraums. Der fasst 305 Liter, legt man die Rücksitzlehnen um, steigt der Wert auf 712 Liter. Beim Roadster stehen nur 280 Liter zum Beladen bereit.

Auch die Gestaltung des TT-Innenraums ist gelungen. Hier fallen etwa komfortable Sportsitze, schöne Alu-Applikationen und hochwertige Kunststoffe samt guter Verarbeitung auf. Der TT verfügt zudem über ein virtuelles Cockpit. Die Anzahl der Schalter und Knöpfe sind auf ein Minimum beschränkt. Die Bedienung erfolgt über Schalter am Lenkrad oder den Dreh-Drück-Steller in der Mittelkonsole.

Ende 2018 erhielt der TT ein Facelift. Der Kühlergrill wurde überarbeitet, am Heck gab es einen anderen Diffusor. Die wichtigen Änderungen fanden unter der Motorhaube statt.

Motoren und Antrieb

Bei den Motoren gibt es Vier- und Fünfzylinder, neben Frontantrieb auch Allrad.

Bei den Motoren gibt es Vier- und Fünfzylinder, neben Frontantrieb auch Allrad.

(Foto: Audi)

Das Motorenangebot umfasste Vier und- Fünfzylinder, neben Frontantrieb gab es auch Allrad. Der 1,8-Liter-Basisbenziner (TFSI) mit 132 kW/180 PS ist bis zu 242 km/h schnell, sein Normverbrauch liegt bei 7 Litern. Ihn gab es ausschließlich mit Frontantrieb, die Kraftübertragung erfolgt über ein manuelles Sechsganggetriebe oder alternativ über ein Siebengang-Doppelkuppelungsgetriebe, bei Audi S-tronic genannt. Beim Zweiliter-TFSI in den Ausbaustufen 169 kW/230 PS und 228 kW/310 PS (TTS) stoppt die Elektronik den Beschleunigungsvorgang bei Tempo 250, 370 beziehungsweise 380 Nm sorgen für ordentliche Kraftreserven. Allrad war beim TTS Serie. Immer mit 4x4-Antrieb wartete auch der TT RS auf. Der sehr sportlich abgestimmte 2,5-Liter-Fünfzylinder kommt auf 294 kW/400 PS und 480 Nm. Sein Normverbrauch von 8,2 bis 8,5 Litern dürfte nur bei sehr zurückhaltender Fahrweise zu erreichen sein. Serienmäßig übernimmt eine Siebengang-S-tronic die Schaltarbeit.

Der Zweiliter-Diesel leistete 135 kW/184 PS. Seine Eigenschaften schnell (bis zu 240 km/h) und sparsam (zwischen 4,6 und 5,6 Litern) sorgte besonders bei Vielfahrern für Zuspruch. Für die Kraftübertragung stand neben einem manuellen Sechsganggetriebe auch eine Sechsgang- S-tronic zur Wahl. Gebrauchtwagen-Interessenten eines Dieselmodells sollten jedoch darauf achten, die Rückrufe und die damit verbundenen Softwareaktualisierungen im Rahmen des Dieselskandals durchgeführt wurden. Mitte 2018 nahm Audi den Selbstzünder aus dem Programm.

Zum Facelift stellte Audi das Benziner-Motorenangebot neu auf: Basistriebwerk ist ein Zweiliter-Vierzylinder (40 TFSI) mit 145 kW/197 PS, gefolgt von der Ausbaustufe mit 180 kW/245 PS (45 TFSI). Der TTS erhielt Ende 2020 ein Leistungszuwachs auf 235 kW/320 PS. Der RS blieb unverändert.

Ausstattung und Sicherheit

Die Gestaltung des Innenraums des Audi TT: gelungen.

Die Gestaltung des Innenraums des Audi TT: gelungen.

(Foto: Audi)

Der TT ist ein typischer Audi. Zwar war die Grundausstattung nicht schlecht, aber die seitenlangen Preislisten erweckten Wünsche. Die Erstkäufer konnten viele Häkchen setzen, um ihr Fahrzeug zu individualisieren, darunter mit Leder, Sportpaket, Matrixlicht, Navi, Adaptivfahrwerk Magnetic Ride und Parksensoren. Letztere sind von Vorteil, da die Übersichtlichkeit des TT besonders nach hinten eher mäßig ist. Beim NCAP-Crashtest 2014 erreichte der TT nur vier von fünf Sternen, auch weil das Assistenten-Angebot nicht umfangreich war. So fehlten zunächst etwa Abstandsradar oder Notbremsfunktion für den Stadtverkehr.

Qualität

Fast alles im grünen Bereich: Der Audi TT leistet sich bei der TÜV-Hauptuntersuchung (HU) weder beim Fahrwerks-, Licht- oder Umwelt-Check Patzer. Allerdings verschleißen die Bremsscheiben schnell.

Fazit und Markt

Gutaussehend, sportlich und zuverlässig: Die positiven Eigenschaften haben für Gebrauchtwageninteressenten einen Nachteil - der Audi TT wird teuer gehandelt. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell gut 2000 TT-Fahrzeuge der dritten Generation auf dieser Plattform angeboten. Mindestens 20.000 Euro sollten Gebrauchtwageninteressenten schon investieren wollen.

Quelle: ntv.de, Elfriede Munsch, sp-x

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