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Gebrauchtwagencheck Mercedes M-Klasse/GLE - belastbar, aber nicht ganz dicht

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Die M-Klasse von Mercedes eignet sich als Familientransporter oder als entspannter Reisewagen

(Foto: Mercedes)

Die Mercedes M-Klasse in der dritten Generation, ab Mitte 2015 in GLE umbenannt, ist in vielerlei Hinsicht wieder ein typischer Vertreter der Marke mit dem Stern. Findet auch der TÜV - bis auf einen Prüfungspunkt.

Die dritte Generation des Mercedes Oberklasse-SUV (Typ W 166) (2011 bis 2019) macht es Gebrauchtwageninteressenten bei ihrer Recherche nicht ganz einfach. Sollten sie nach der Bezeichnung M-Klasse oder GLE suchen?

Die Antwort ist einfach: Es kommt drauf an. Wer nach älteren Fahrzeugen sucht, wird unter M-Klasse fündig. Mit dem Facelift Mitte 2015 änderte Mercedes den Namen in GLE.

Karosserie und Innenraum

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Im Jahr 2015 änderte Mercedes den Namen der M-Klasse in GLE.

(Foto: Mercedes)

Die Länge des gut 4,80 Meter langen SUV deutet es an: Platzmangel ist kein Problem. Die bis zu fünf Insassen können sich bequem auf üppig geformten Sitzen niederlassen. Man thront eher über dem Verkehrsgeschehen, als dass man profan von A nach B fährt. Das Interieur ist Mercedes-typisch und liegt je nach Bereitschaft des Erstbesitzers, in Ausstattung zu investieren, zwischen gediegen und sehr edel.

Dank hoher Innenraum-Variabilität eignet sich das SUV als Familientransporter oder als entspannter Reisewagen. Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 550 und gut 2000 Litern. Seit dem Facelift kommt das Gepäckvolumen auf mindestens 690 Liter. Wer eine elegantere Formensprache goutiert, sucht nach dem seit 2015 erhältlichen GLE Coupé. Die schöneren Linien beeinträchtigen jedoch das subjektive Platzgefühl besonders im Fond, das Kofferraumvolumen schrumpft auf 650 bis 1720 Liter.

Optisch sind die GLE-Versionen unter anderen an geänderten Scheinwerfern und Powerdomes auf der Motorhaube zu erkennen. Die charakteristische C-Säule ist erhalten geblieben. Im Inneren gab es ein größeres Multimedia-Display.

Motoren und Antrieb

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Mit dem Wechsel zum GLE wurden die Diesel- und Benzinmotoren überarbeitet und sparsamer gemacht.

(Foto: Mercedes)

Für die M-Klasse offerierte Mercedes Sechs- und Achtzylinder-Benziner sowie zwei Diesel. Allrad (4Matic) war immer an Bord. Als 350 4Matic leistet der 3,5-Liter-Sechszylinder 225 kW/306 PS. Das Triebwerk kommt nach Norm mit 8,5 bis 8,8 Litern Super aus. Durstiger und auch potenter agieren die Achtzylinder. Der 500 4Matic mit 408 PS genehmigt sich im Schnitt 11 bis 11,5 Liter. Das 5,5-Liter-Topmodell, der 63 AMG mit mindestens 525 PS, zieht sich durchschnittlich 11,8 Liter aus den Leitungen.

Sparsamer sind die Diesel. Der 2,1-Liter-Vierzylinder mit 204 PS (250 Bluetech 4 Matic) verbraucht zwischen 6 und 6,5 Litern, der Dreiliter-Sechszylinder mit 258 PS nimmt sich einen Liter mehr.

Keine der Motoren hat Probleme, das rund 2,2 Tonnen schwere Dickschiff auf Touren zu bringen. Die Höchstgeschwindigkeiten liegen zwischen 210 und 250 km/h. Die Anhängelast variiert je nach Motor zwischen knapp 3 und 3,5 Tonnen. Für die Kraftübertragung sorgt jeweils eine Siebengang-Automatik.

Mit dem Wechsel zum GLE wurden die Diesel- und Benzinmotoren überarbeitet und sparsamer gemacht. Bei den Diesel-Triebwerken kam seitdem immer das neunstufige Automatik-Getriebe zum Einsatz, ebenfalls beim GLE 43 AMG 4Matic mit 367 PS und dem 500 GLE 4Matic mit nun 435 PS. Ein weiterer Sechszylinder mit Dreiliter-Hubraum und 333 PS kam fürs Coupé ins Angebot. Der kleine 2,1-Liter Diesel (250 d) war nun auch nur mit Heckantrieb zu haben. Außerdem gab es den GLE 500 e als Plug-in Hybrid mit einer Systemleistung von 442 PS und einer elektrischen Reichweite von 30 Kilometern. Das 5,5-Liter-AMG-Modell leistete nun 557 PS (AMG GLE 63), in der Version AMG GLE S waren es 585 PS.

Ausstattung und Sicherheit

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Das Interieur liegt je nach Ausstattung zwischen gediegen und sehr edel.

(Foto: Mercedes)

Die Basis-Niveaus von M-Klasse und GLE warten klassentypisch mit ordentlicher Ausstattung auf. Doch die Preislisten lockten mit allerlei Extras, so dass Gebrauchtwageninteressenten den Ausstattungsumfang ihres Wunschmodell genauer unter die Lupe nehmen sollte. Wer Wert auf Federungskomfort legt, sucht am besten nach Fahrzeugen mit Luftfederung. Wer Offroad-Eigenschaften benötigt, ist mit Fahrzeugen, die über das On&Offroad-Paket verfügen, gut aufgehoben.

Beim Thema Sicherheit überzeugte das SUV 2012 mit einer 5-Sterne-Bewertung beim NCAP-Crashtest. 11 Airbags sowie Regel- und Assistenzsysteme tragen zur Sicherheit bei. Seit dem Facelift gehörte auch ein Seitenwindassistent zum Serienumfang. Ein Kreuzungs-Assistent war optional erhältlich.

Qualität

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Die Fahrer des Typ W 166 legen viele Kilometer zurück, so dass die Laufleistung von M-Klasse und GLE deutlich über dem Durchschnitt liegen. Die hohe Beanspruchung macht sich bei den TÜV-Hauptuntersuchungen aber in den meisten Prüfungskriterien nur wenig bemerkbar. Die TÜV-Prüfer finden bislang bei der Achsaufhängung und bei der Lenkung nichts zu kritisieren, die Kontrolle der Dämpfung liegt im ordentlichen Bereich. Licht, und Auspuffanlage machen laut TÜV-Report ebenfalls keine Probleme. Bei der Begutachtung der Bremsanlage werden bei den jüngeren Fahrzeugen oftmals der Verschleiß der Bremsscheiben bemängelt. Gebrauchtwageninteressenten müssen aber auch Ölverlust achten, das ist die Problemzone des W 166.

Fazit: Das Oberklasse-SUV ist ein vielseitig nutzbares Fahrzeug. Es taugt als Lastesel, Zugpferd oder Familienfreund und bietet ein großes Motorenangebot. Für ältere Fahrzeuge mit hoher Laufleistung werden rund 16.000 Euro aufgerufen. Als GLE starten die Preise in den Online-Portalen ab rund 30.000 Euro.

Quelle: ntv.de, Elfriede Munsch, sp-x

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