Gebrauchtwagencheck Mercedes M-Klasse und GLE - sehr solide, aber mit Kleckerproblem
03.11.2025, 17:28 Uhr Artikel anhören
		                      Die 2011 eingeführte M-Klasse von Mercedes dringt als Gebrauchter in bezahlbare Preisregionen vor.
(Foto: Mercedes-Benz)
Zwischen 2011 und 2019 war die dritte Generation des Mercedes SUV M-Klasse/GLE am Start. Das SUV (W 166) der gehobenen Mittelklasse trat zunächst unter der Bezeichnung M-Klasse an, mit dem Facelift Mitte 2015 änderte Mercedes den Namen in GLE.
Qualität
  Auch bei der Version W 166 steht der Mercedes-Stern für Dauerläuferqualitäten.
(Foto: Mercedes-Benz)
Bei den TÜV-Hauptuntersuchungen hinterlassen die Modelle des Typs W 166 bis auf einen Prüfpunkt einen guten und soliden Eindruck trotz überdurchschnittlich hoher Laufleistung. Die Prüfpunkte Fahrwerk, Licht und Bremsen meistert das schwere SUV ohne Probleme. Auch die Abgasuntersuchung beim Umwelt-Check sorgt für kein Stirnrunzeln der TÜV-Experten. Allerdings patzt der W 166 beim Thema Ölverlust. Das SUV hat ein Kleckerproblem.
Karosserie und Innenraum
Das rund 4,80 Meter lange SUV bietet reichlich Platz und Komfort für die Insassen. Dank hoher Innenraum-Variabilität eignet sich das Dickschiff aber nicht nur fürs entspannte und komfortable Reisen, sondern auch für größere und schwere Transportaufgaben. Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 550 und gut 2000 Litern, die Anhängelast je nach Motor zwischen knapp 3 und 3,5 Tonnen.
  Das Cockpit der Mercedes M-Klasse ist in die Jahre gekommen. Und doch kann es sich auch heute noch sehen lassen.
Das Interieur ist Mercedes-typisch und liegt je nach Bereitschaft des Erstbesitzers, in Ausstattung zu investieren, zwischen gediegen und sehr edel.
Neben der Namensänderung in GLE brachte das Facelift 2015 unter anderem noch andere Scheinwerfer sowie Powerdomes auf der Motorhaube. Im Inneren gab es ein größeres Multimedia-Display.
Motoren und Antrieb
Die Motorenpalette setzt sich aus Vier-, Sechs- und Achtzylindern zusammen. Allrad (4Matic) ist immer an Bord. Als 350 4Matic leistet der 3,5-Liter-Sechszylinder-Benziner 225 kW/306 PS. Das Triebwerk kommt nach Norm mit 8,5 bis 8,8 Litern Super aus. Durstiger und auch potenter agieren die Achtzylinder. Der 500 4Matic mit 300 kW/408 PS genehmigt sich im Schnitt 11 bis 11,5 Liter. Beim 5,5-Liter-Topmodell, dem 63 AMG mit mindestens 386 kW/525 PS, sind es durchschnittlich 11,8 Liter.
  Seit 2015 heißt die M-Klasse GLE. Mit dem neuen Modellnamen hat Mercedes auch die Optik überarbeitet.
(Foto: Mercedes-Benz)
Sparsamer sind die Diesel. Der 2,1-Liter-Vierzylinder mit 150 kW/204 PS (250 Bluetech 4 Matic) verbraucht zwischen 6 und 6,5 Litern, der Dreiliter-Sechszylinder mit 190 kW/258 PS nimmt sich einen Liter mehr. Für die Kraftübertragung sorgt jeweils eine Siebengang-Automatik.
Mit dem Wechsel zum GLE wurden die Diesel- und Benzinmotoren überarbeitet und sparsamer gemacht. Bei den Diesel-Triebwerken kam seitdem immer das neunstufige Automatik-Getriebe zum Einsatz, das nun ebenfalls beim GLE 43 AMG 4Matic mit 270 kW/367 PS und dem 500 GLE 4Matic mit nun 320 kW/435 PS seinen Dienst verrichtete. Ein weiterer Sechszylinder mit Dreiliter-Hubraum und 242 kW/333 PS kam für die Coupé-Version ins Angebot. Der kleine 2,1-Liter Diesel (250 d) war nun auch nur mit Heckantrieb zu haben. Außerdem gab es den GLE 500 e als Plug-in Hybrid mit einer Systemleistung von 325 kW/442 PS und einer elektrischen Reichweite von 30 Kilometern. Das 5,5-Liter-AMG-Modell leistete nun 410 KW/557 PS (AMG GLE 63), in der Version AMG GLE S waren es 430 kW/585 PS.
Ausstattung und Sicherheit
  Wichtigste Neuerung im Cockpit des Mercedes GLE ist der auf dem Armaturenbrett nun frei stehende Touchscreen.
(Foto: Mercedes-Benz)
Die Basis-Niveaus von M-Klasse und GLE waren bereits ordentlich ausgestattet. Die Preislisten lockten jedoch Erstkäufer mit allerlei Extras, so dass nur wenige Standard-Fahrzeuge auf dem Gebrauchtwagenmarkt anzutreffen sind. Wer Wert auf Federungskomfort legt, sucht am besten nach Fahrzeugen mit Luftfederung. Wer Offroad-Eigenschaften benötigt, hält Ausschau nach Fahrzeugen, die über das On&Offroad-Paket verfügen. 11 Airbags sowie Regel- und Assistenzsysteme tragen zur Sicherheit bei. Seit dem Facelift gehörte auch ein Seitenwindassistent zum Serienumfang. Ein Kreuzungs-Assistent war optional erhältlich.
Fazit
Viel Platz, viel Komfort und ein praktischer Alltagsbegleiter: Der Typ W 166 ist ein vielseitig nutzbares Fahrzeug, das auch als mit seiner Anhängelast und seinem großen Motorenangebot überzeugt. Interessenten sollten jedoch auf sein Kleckerproblem achten. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell rund 2.000 Fahrzeuge vom Typ W 166 auf dieser Plattform angeboten. Los geht es ab rund 15.000 Euro.
Quelle: ntv.de, Mario Hommen, sp-x