Gebrauchtwagencheck Seat Ibiza - schicker Kleinwagen mit paar Kritikpunkten
09.09.2024, 18:02 Uhr Artikel anhören
Der Seat Ibiza teilt sich Technik mit dem VW Polo.
(Foto: Seat)
Wer einen gutaussehenden Kleinwagen als Gebrauchten sucht, landet schnell beim Seat Ibiza. Man sollte sich aber nicht ausschließlich auf sein Aussehen konzentrieren. Der TÜV findet schon in der zweiten Hauptuntersuchung Anlass zur Kritik.
Der Ibiza gehört zu den Bestsellern im Seat-Portfolio und ist seit 2017 in der fünften Generation (Typ 6F) am Start. Der Kleinwagen nutzt den Modularen Querbaukasten (MQB) des VW-Konzerns und hier speziell die für auf Kleinwagen ausgelegte Plattform A0.
Qualität
Ein Selbstläufer ist der Seat Ibiza bei den TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) nicht. Zwar schlägt sich die fünfte Generation deutlich besser als die vierte, blauäugig sollten Gebrauchtwagenkäufer aber nicht agieren. Die TÜV-Prüfer monierten bereits in der zweiten HU die Lenkgelenke, die Bremsanlage gibt ebenfalls Anlass zur Kritik. Das Prüfkriterium Umwelt (Abgasanlage und Ölverlust) sind dagegen bislang unauffällig.
Karosserie und Innenraum
Der Seat Ibiza streckt sich auf eine Länge von 4,06 Metern. Im Vergleich zur vierten Generation wuchs der Radstand um fast zehn Zentimeter (2,56 Meter). In der Breite hat der Kleinwagen zum Vorgänger um neun Zentimeter auf 1,78 Meter zugelegt. Das Größenwachstum kommt den Insassen zugute, besonders die Fondpassagiere erfreuen sich an mehr Kniefreiheit als noch in den Vorgänger-Fahrzeugen. Das Kofferraumvolumen variiert je nach Sitzstellung zwischen 355 und 1165 Litern.
Anders als zuvor gibt es den Ibiza ausschließlich als Fünftürer. Optisch greift der Ibiza Designmerkmale des kompakten Leon auf. Spitze Winkel, Dreiecke und Trapeze ziehen sich über die komplette Karosserie und finden sich auch als Gestaltungselemente im Innenraum wieder.
Mitte 2021 erhielt der Kleinwagen ein Facelift mit neuem Markenlogo und überarbeitetem Interieur.
Motoren und Antrieb
Zum Marktstart offerierte 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit und ohne Turbo-Unterstützung. Der Basis-Sauger MPI leistete 48 kW/65 PS, in der etwas höheren Ausbaustufe standen zunächst 55 kW/75 PS, ab 2018 dann 59 kW/80 PS zur Verfügung. Darüber angesiedelt ist der aufgeladene 1.0 TSI mit 70 KW/95 PS und 85 kW/116 PS. Außerdem war bis Anfang 2023 eine 66 kW/90 PS starke Erdgas-Version erhältlich. Top-Benziner ist der 1,5-Liter-TSI mit 110 kW/150 PS und Zylinderabschaltung, der seit 2020 in Kombination mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe angeboten wird. Den Normverbrauch der Benziner gibt Seat mit Werten zwischen 4,7 und 5,7 Litern an.
Alternativ offerierten die Spanier bis Mitte 2020 den 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel in den Leistungsstufen 80 PS, 95 PS und 81kW/110 PS. Der Selbstzünder verbrauchte über alle Ausbaustufen laut Norm um die 4 Liter. Mittlerweile hat Seat nur noch die TSI mit 95, 116 und 150 PS im Programm.
Ausstattung und Sicherheit
Die Basis-Versionen "Ibiza" und "Reference" kommen frugal ausgestattet daher. Wer eine Klimaanlage oder eine Mediasystem sucht, hält am besten Ausschau nach dem Niveau "Style". Die Top-Versionen "XCellence" oder "FR" bieten guten Komfort. Waren die Erstkäufer spendabel, findet man auch Fahrzeuge mit Navigation, Leder oder der automatischen Distanzregelung (ACC) an Bord.
Fazit
Der Seat Ibiza ist ein schicker Kleinwagen, der sich nicht hinter seinen Konzerngeschwistern Audi A1, Skoda Fabia oder VW Polo verstecken muss. Bei mobile.de werden aktuell rund 5000 gebrauchte Ibiza-Modelle vom Typ 6F zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 7000 Euro.
Quelle: ntv.de, Elfriede Munsch, sp-x