Der Tag "Leider knapp verpasst": Satiriker El Hotzo wegen Häme über Trump-Attentat vor Gericht
22.07.2025, 14:53 UhrVor einem Jahr hatte ein Mann in Pennsylvania von einem Dach aus auf Trump geschossen und ihn am rechten Ohr getroffen. Ein Besucher kam ums Leben, zwei weitere wurden verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. In einem Post auf der Plattform X äußerte sich der Comedian und Satiriker Sebastian Hotz alias El Hotzo damals kontrovers über das Attentat. Hotz verglich die Schüsse auf Trump mit dem "letzten Bus" und kommentierte: "Leider knapp verpasst." Ergänzend schrieb der 29-Jährige: "Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben."
Die umstrittenen Beiträge löschte Hotz kurz darauf, doch brach ein Shitstorm in den Online-Medien los. Auf Initiative des damaligen Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Kubicki (FDP) ermittelte die Staatsanwaltschaft. Heute beginnt vor dem Amtsgericht Tiergarten der Prozess. Die Staatsanwaltschaft wirft Hotz Belohnung und Billigung einer Straftat vor.
Der Deutsche Journalisten-Verband empört sich über einen Strafprozess. "Egal ob man die Postings von El Hotzo witzig oder misslungen und geschmacklos fand: Dass darüber jetzt ein Gericht verhandelt und dem Satiriker schlimmstenfalls eine Haftstrafe droht, ist völlig überzogen", sagte der Bundesvorsitzende Mika Beuster. Beuster betonte, die Satirefreiheit müsse großzügig ausgelegt werden. "Es kann nur eine Konsequenz geben: die Einstellung des Verfahrens."
Quelle: ntv.de