Donnerstag, 11. September 2025Der Tag

mit Sabine Oelmann
Sabine Oelmann
10:47 Uhr

Bruce Willis' Ehefrau bereitet Kinder auf Tod des Vaters vor

Bruce Willis' Ehefrau Emma Heming Willis will ihre Töchter offenbar auf den Tod des Schauspielers vorbereiten. Willis leidet an frontotemporaler Demenz (FTD) und lebt inzwischen von seiner Familie getrennt. In ihrem neuen Buch über die Pflege des Filmstars erzählt sie , dass sie den 70-Jährigen in ein zweites Haus gebracht habe, damit sich ihre beiden Töchter, Mabel (13) und Evelyn (11), auf den Tod ihres Vaters einstellen könnten.

Den Mädchen etwas Abstand von Bruce zu geben, "hilft ihnen auch, sich auf seinen Tod vorzubereiten", schreibt die 47-Jährige in ihrem Buch "The Unexpected Journey", das nun erschienen ist. Sie wisse, "wie düster und verstörend das klingt", fuhr sie demnach fort, "aber das ist die harte Realität der Welt, in der ich mich bewegen muss, um unsere Mädchen weiterhin so gut wie möglich zu schützen". Sie erklärte laut "New York Post" auch, dass die durchschnittliche Lebenserwartung für jemanden mit frontotemporaler Demenz "sieben bis 13 Jahre nach Auftreten der ersten Symptome" beträgt.

Anfang 2023 hatte Willis' Familie öffentlich gemacht, dass bei ihm die Erkrankung festgestellt worden ist. Rund ein Jahr zuvor wurde bekannt gegeben, dass Bruce Willis aufgrund einer Aphasie, einer Sprachstörung, seine Karriere beendet.

10:18 Uhr

Schutz vor Diskriminierung von Eltern behinderter Kinder

Eltern von behinderten Kindern müssen vor Diskriminierung geschützt werden. Ihre Arbeitsbedingungen müssen so gestaltet sein, dass sie sich um ihre Kinder kümmern können, wie der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg entschied. Dabei darf der Arbeitgeber aber nicht unverhältnismäßig belastet werden - im Einzelfall muss ein nationales Gericht entscheiden. (Az. C-38/24)

Dem Urteil lag ein Fall aus Italien zugrunde. Die Mutter eines schwerbehinderten Sohns bat ihren Arbeitgeber mehrmals darum, eine Stelle mit festen Arbeitszeiten zu bekommen, damit sie sich um ihren Sohn kümmern könnte. Die Firma erlaubte vorübergehend Anpassungen, aber nicht auf Dauer. Darum zog die Frau vor Gericht.

Der Fall ging bis vor den italienischen Kassationshof. Dieser bat den EuGH um Auslegung des EU-Rechts. Der EuGH antwortete nun, dass das Verbot der mittelbaren Diskriminierung wegen einer Behinderung auch für Arbeitnehmer gelte, die wegen der Unterstützung ihres behinderten Kindes diskriminiert würden. Die entsprechende EU-Richtlinie habe das Ziel, jede Form der Diskriminierung im Beruf wegen einer Behinderung zu bekämpfen. Dabei müssten auch die EU-Grundrechtecharta und das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen berücksichtigt werden. Das allgemeine Diskriminierungsverbot umfasst demnach auch eine "Mitdiskriminierung". Eltern behinderter Kinder dürften im Beruf nicht wegen der Behinderung ihrer Kinder benachteiligt werden.

09:34 Uhr

Kiesewetter: "Dürfen uns nicht an permanente Verletzung unserer Souveränität gewöhnen"

Nach Drohnenvorfällen über Polen erinnert der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter an die permanente Verletzung des deutschen Luftraums durch Russland. "In Deutschland haben in diesem Jahr gut 600 Drohnenüberflüge aus Russland stattgefunden. Keine bewaffneten Drohnen, sondern Aufklärungsdrohnen, die zum Beispiel von russischen Schiffen aus der Nord- und Ostsee kommen. Aus Russland heraus gab es Sabotageakte in Deutschland, beispielsweise im Bereich von Bahnknoten oder auch bei bestimmten Transporten", so Kiesewetter im Interview mit RTL und ntv.

Der CDU-Politiker will mehr Aufmerksamkeit für dieses Thema schaffen, "weil Russland auch uns seit etwa drei Jahren austestet und wir deshalb schon deutlicher unsere Bevölkerung informieren sollten, was auf dem Spiel steht: Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung. Aber auch, dass wir uns nicht an die permanente Verletzung unserer Souveränität gewöhnen dürfen", so Kiesewetter.

Der Außenpolitiker sieht den Drohnenvorfall in Polen auch im Zusammenhang mit einem russisch-belarussischen Manöver Ende dieser Woche. "Übermorgen beginnt die größte russische Übung, die alle zwei Jahre stattfindet, "Sapad 25" (Westen 2025). Damit testet Russland aus, wo sind westliche Luftverteidigungsstellungen. Und sie schauen, wie wir reagieren", sagte Kiesewetter.

09:07 Uhr

Oliver Kalkofe: "Jeder Idiot kann sagen, was er will"

Oliver Kalkofe bricht eine Lanze für den deutschen Humor. "Wenn man sich anschaut, welche Witze früher über Schwule, über Frauen, über Minderheiten gemacht wurden, muss man feststellen, dass da glücklicherweise eine ganz andere Sensibilität herrscht", sagt Kalkofe im aktuellen stern-Interview.

Kalkofe, der am Freitag 60 Jahre alt wird, weist Klagen darüber, man dürfe heute nichts mehr sagen, zurück. "Früher war es in Wirklichkeit viel restriktiver, weil Kirche und Politik wesentlich mehr Druck auf die Medien ausübten, ganz offiziell", so Kalkofe. Das sei heute eher eine Gefühlssache. Wenn heute einer laut das N-Wort oder "Zigeunerschnitzel" rufe und meine, er wäre deshalb ein Freiheitskämpfer und Revolutionär gegen die Wokeness, dann sei das totaler Mumpitz, so der Comedian.

"Dann heißt es: Ich will das aber sagen dürfen. Klar, darfst du ja auch. Jeder Idiot kann sagen, was er will, aber eines muss auch klar sein: Wenn du öffentlich Scheiße redest oder postest, dann bekommst du eben vielleicht auch von anderen eine Antwort darauf."

08:36 Uhr

Tote bei Überschwemmungen auf Bali und Flores

Regenmassen verwandeln Balis Straßen in Flüsse, Autos treiben davon. Es gibt Tote und Vermisste - auch auf einer anderen beliebten Insel. Und das Wetter spielt weiter verrückt. Weltbekannte Tourismusgebiete sind nach ungewöhnlich starken Regenfällen auf der indonesischen Insel Bali überschwemmt. Auch die weiter östlich gelegene Insel Flores ist schwer betroffen. Straßen, Unterführungen und Häuser stehen unter Wasser. Autos wurden fortgespült, viele Menschen mussten teilweise mit Booten evakuiert werden - und die Zahl der Toten steigt.

Auf beiden Inseln kamen bislang insgesamt 18 Menschen ums Leben, sechs weitere gelten als vermisst, wie die Behörden mitteilten. Besonders schwer traf es Balis Hauptstadt Denpasar, aber auch in bekannten Touristenzentren wie Canggu und Ubud hätten sich Straßen teilweise in Flüsse verwandelt. Der Katastrophenschutz meldete zudem mehrere Erdrutsche.

Vielerorts herrschte Verkehrschaos, vor allem auf den Zugangswegen zum internationalen Flughafen I Gusti Ngurah Rai. Die Schäden sind lokalen Medien zufolge gewaltig. Touristen in den überfluteten Gebieten wurden aufgefordert, sich nicht unnötig in Gefahr zu begeben. Für die kommenden Tage werden weitere Unwetter erwartet.

07:50 Uhr

Sind Sie auch betroffen? Lahmes Internet lähmt 64,5 Prozent

Trotz milliardenschwerer Förderprogramme leidet die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland unter einer schlechten Internetversorgung. 64,5 Prozent klagen über eine Behinderung ihrer Abläufe durch mangelhafte Kommunikationsnetze, wie die Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) unter mehr als 1000 Firmen aus Industrie und industrienahen Dienstleistungen zeigt. Rund 31 Prozent berichten sogar von deutlichen Einschränkungen in ihren Geschäftsabläufen. Die steigenden Datenanforderungen – die etwa Anwendungen der Künstlichen Intelligenz verursachen – könne langfristig nur Glasfaser erfüllen.

"Die Ergebnisse zeigen, dass der Netzausbau allein nicht reicht", sagte IW-Digitalexpertin Barbara Engels. "Politik und Wirtschaft müssen dafür sorgen, dass die Anschlüsse auch genutzt werden." Dabei helfen könnten Informationsangebote, eine Ausbauplanung, die sich stärker am Bedarf orientiert, oder befristete Anreize, die die Nachfrage bündeln und den Ausbau attraktiver machen. Im vergangenen Jahr habe die deutsche Glasfaserabdeckung unter den 27 EU-Ländern auf dem vorletzten Platz gelegen.

07:19 Uhr

Zwischen Superstar und Bratwurst: Das wird heute wichtig

Ich gestehe: Zum ersten Mal in meinem Leben gebe ich Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß uneingeschränkt recht, denn er sieht die gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland mit "ganz, ganz großer Sorge". Das haben die Frühaufsteher bereits bei den Sportkollegen lesen können, aber ich möchte es an dieser Stelle wiederholen. Hoeneß wisse auch nicht, "wie man das verändern kann. Wahrscheinlich gar nicht. Wir müssen wahrscheinlich damit leben, dass uns diese extreme Stimmung erhalten bleibt", wird der 73-Jährige zitiert, und er gibt den digitalen Medien die Schuld. Da würde ich normalerweise immer reingrätschen und versuchen, zu besänftigen, weil die ewige Leier "die Medien sind schuld" echt nervt. Aber er hat leider recht. Man lebe "in einer Gesellschaft, die nur zwischen 'hochpreiset ihn und killt ihn' lebt. Du bist ja nur Superstar oder Bratwurst. Und das macht eigentlich keinen Spaß." Vielleicht bezieht Hoeneß seine Aussagen überwiegend auf den Sport und dort vielleicht sogar überwiegend auf den Fußball, aber auch über diesen Tellerrand hinaus wird es immer schwerer, die Laune aufrechtzuerhalten, wenn sich - "in den Medien" - "jeder auskotzen kann, ohne seinen Namen zu nennen".

Das machen wir hier bei ntv.de nicht, hier nennen wir unseren Namen, wenn wir eine Meinung, einen Kommentar, eine Kolumne oder auch nur einen möglichst fundierten Text schreiben – und damit zu den Themen des Tages:

06:51 Uhr

"Viel nachgedacht in der Zelle" - Ochsenknecht wieder im Schoß der Familie

Schauspieler Jimi Blue Ochsenknecht kann seiner Zeit im Gefängnis im Nachhinein auch Gutes abgewinnen. Für ihn sei es im Endeffekt sehr reflektierend gewesen, "weil ich viel Zeit hatte, in dieser blöden Zelle über sehr viele Sachen nachzudenken." Der 33-Jährige findet: "So doof es auch klingt, hat uns das aber auch irgendwie wieder nähergebracht und viel stärkeren Zusammenhalt hervorgerufen."

vrnl: Wilson Gonzalez, Cheyenne Savannah und Jimi Blue Ochsenknecht

vrnl: Wilson Gonzalez, Cheyenne Savannah und Jimi Blue Ochsenknecht

(Foto: dpa)

Ochsenknecht hatte im Sommer mit einer unfreiwilligen Tour durch deutsche Gefängnisse Schlagzeilen gemacht. Wegen einer nicht bezahlten Hotelrechnung in Höhe von 14.000 Euro war er am Hamburger Flughafen festgenommen und über mehrere Stationen nach Österreich ausgeliefert worden. Dort wurde das Verfahren gegen ihn gegen eine Geldbuße von 18.000 Euro eingestellt. Weil er in der Zeit des Verfahrens Österreich einige Wochen nicht verlassen durfte, lebte er bei seiner Schwester Cheyenne und ihrer Familie auf deren Bauernhof in der Nähe von Graz, dort habe er sich sehr wohlgefühlt, er "konnte mehr Zeit auch mit meiner Nichte und meinem Neffen verbringen".

Nach einer Pause ist er nun auch wieder im Reality-TV mit seiner Familie vereint. In der neuen Staffel der Sky-Serie "Diese Ochsenknechts", die am 16. September startet und die auch seine Gefängnis-Odyssee thematisiert, ist er wieder dabei.

06:33 Uhr

Spahn: "Zwei Wege gegen höhere Kassenbeiträge"

Unionsfraktionschef Jens Spahn setzt auf rasche Entscheidungen in der Koalition, um erneute Anhebungen der Krankenkassenbeiträge Anfang 2026 noch zu vermeiden. Kurzfristig zum 1. Januar gebe es im Grunde nur zwei Wege, so der CDU-Politiker: "Entweder wird der Bundeszuschuss erhöht aus dem Haushalt, also Steuermittel - und/oder es kommt zu kurzfristigen Spargesetzen, wie wir sie etwa in der Krankenversicherung in der Vergangenheit auch schon gesehen haben."

Spahn erläutert, es sei nicht unüblich, dass es im ersten Jahr einer neuen Regierung regelmäßig auch zu kurzfristigen Sparmaßnahmen kommen musste - um sehr stark steigende Ausgaben mit weniger stark steigenden Einnahmen "zumindest mal per Gesetz für ein, zwei Jahre in Deckung zu bringen". Er hoffe zeitnah auf eine Entscheidung in Koalition und Regierung, machte der Fraktionschef deutlich.

Hintergrund sind drohende neue Beitragsanhebungen Anfang 2026, da bisher vorgesehene Finanzspritzen aus dem Haushalt nicht ausreichen, um absehbare weitere Kostensteigerungen auszugleichen.

06:19 Uhr

Israel erhöht den Druck

Israel erhöht ungeachtet internationaler Kritik an seinem offenbar fehlgeschlagenen Luftangriff in Katar auf die Führungsspitze der islamistischen Terrororganisation Hamas den Druck. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu rief Katar nach Angaben seines Büros auf, die Hamas-Anführer auszuweisen und warnte: "Ich sage Katar und all den Ländern, die Terroristen Unterschlupf gewähren, entweder weist ihr sie aus oder zieht sie zur Rechenschaft. Denn wenn ihr es nicht tut, dann werden wir es tun." Katars Außenministerium wies seine "rücksichtslosen Äußerungen" scharf zurück.

Katar verurteile "die ausdrücklichen Drohungen mit künftigen Verletzungen der staatlichen Souveränität", heißt es in einer auf X veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums. Netanjahus Worte seien ein "beschämender Versuch", Israels Angriff in der katarischen Hauptstadt vom Dienstag zu rechtfertigen.

Israels Luftwaffe hatte versucht, die Führungsspitze der Hamas in Doha anzugreifen. Ein Ziel war Berichten zufolge Chalil Al-Haja, der höchste Hamas-Führer im Ausland, der auch die Hamas-Delegation bei den indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe leitet. Nach Hamas-Angaben schlug die Attacke jedoch fehl, es sei kein Mitglied der Delegation getötet worden. Sechs Menschen seien aber ums Leben gekommen, darunter Al-Hajas Sohn und sein Büroleiter. Der Angriff war international verurteilt worden.

06:00 Uhr

Heute bundesweiter Warntag per Sirene und Handy - was ist neu?

Heute steht wieder der bundesweite Warntag an. Der Probealarm wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn gegen 11.00 Uhr ausgelöst. Etwa 45 Minuten später kommt die Entwarnung.

Bei der Warnung der Bevölkerung, die einmal im Jahr bundesweit getestet wird, setzen Bund und Länder auf mehrere Kanäle. Die Warnung kommt über den Mobilfunkservice Cell Broadcast auf dem Handy an, wird über Warn-Apps wie Nina oder Katwarn versendet, über Medien und Anzeigetafeln verbreitet. Vielerorts schrillen zudem Sirenen. Der bundesweite Warntag testet die Funktionsfähigkeit der Systeme, mit denen die Bevölkerung bei einer akuten Katastrophe beziehungsweise im Spannungs- oder Verteidigungsfall auf Gefahren hingewiesen werden kann.

  • Die Warnung wird zentral ausgelöst. Um etwa 11:00 Uhr wird eine Probewarnung an angeschlossene Multiplikatoren gesendet.
  • Nach dem Ende des Kalten Krieges hielt man Sirenen, die vor feindlichen Angriffen oder anderen Gefahren warnen, vielerorts für unnötig. Dass hier inzwischen ein Umdenken stattgefunden hat, liegt unter anderem an den Erfahrungen, die während der verheerenden Flut im Ahrtal 2021 gesammelt wurden und am russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
  • Die verwendeten Sirenensignale sind bundesweit einheitlich. Ein an- und abschwellender Heulton bedeutet Warnung. Ein heulender Dauerton signalisiert das Ende des Probealarms, beziehungsweise im Ernstfall, dass die Gefahr vorbei ist.
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen