Das war Mittwoch, der 11. April 2018
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das den heutigen Nachrichten-Tag dominierende Thema war die Eskalation im Syrien-Konflikt. US-Präsident Donald Trump hatte Angriffe auf Syrien hat als Vergeltung für den mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Duma angekündigt. Russlands Präsident Wladimir Putin hielt dagegen und rief zur Vernunft auf. Weltweit sorgt die Entwicklung für Unruhe, an den Börsen in Europa und den USA gaben die Kurse nach. Besonders heftig erwischte es jedoch Russland: Der Rubel ging auf Talfahrt und der Leitindex an der Moskauer Börse brach um fast neun Prozent ein.
Das interessierte unsere Leser außerdem:
Und Fußball gespielt wurde auch noch: Der FC Bayern München kam mit einem mauen 0:0 gegen Sevilla ins Halbfinale der Champions League. Spannender war die Partie Real Madrid gegen Juventus Turin im anderen Viertelfinale: Erst mit einem Elfmeter-Treffer in der Nachspielzeit sicherte Cristiano Ronaldo den Madrilenen das Weiterkommen - obwohl Real das Hinspiel in Turin mit 3:0 gewonnen hatte.
Damit verabschiede ich mich für heute. Schönen Abend noch und schlafen Sie gut.
Radfahrer fährt Vierjährigem über den Kopf und flieht
Ein Radfahrer hat einen vierjährigen Jungen in Wittlich in Rheinland-Pfalz erfasst und ist mit dem Hinterrrad über den Kopf des Kindes gefahren. Der Junge war laut Polizei mit seiner Mutter unterwegs, als ein Radfahrer ungebremst in die Straße einbog, das Kind mit seinem Rad erfasst und schließlich überfuhr. Nach dem Vorfall beging der Mann Fahrerflucht. Der kleine Junge wurde in ein Krankenhaus gebracht. Zum Glück war er nicht in Lebensgefahr.
So viele Männer gehen nie ohne Styling aus dem Haus
Zur Abwechslung jetzt mal ein wenig leichtere Kost: Wussten Sie, wie viele Männer in Deutschland niemals ohne Styling aus dem Haus gehen? Ich verrate es Ihnen:
Mehr als die Hälfte der Männer, rund 55 Prozent.
Das ergab eine von der Schwenninger Krankenkasse veröffentlichte Umfrage.
Bei den Frauen liegt die Quote demnach mit 56 Prozent nur minimal höher.
Für die Erhebung befragte die Krankenkasse tausend Bürger ab 18 Jahren.
Polizei in Hessen entdeckt blutverschmiertes Auto
Einen grausigen Fund machen Polizisten in Osthessen: Auf einem Firmengelände in Friedewald entdecken sie ein blutverschmiertes Auto, vor dem Wagen eine Blutlache. Glasdach und die Scheiben auf der Fahrerseite sind eingeschlagen. Im Fahrzeuginnern sei offensichtlich Benzin ausgeschüttet und angezündet worden, erklären Polizei und Staatsanwaltschaft hinterher. Das Feuer müsse aber aus unbekannten Gründen ausgegangen sein. Neben dem Auto habe die Bekleidung eines Mannes gelegen.
Erste Ermittlungen ergeben, dass das Auto einem 33-jährigen Fahrer des Unternehmens gehört, der nicht zur Arbeit kam. Die Polizei ermittelt wegen nun wegen einer möglichen Straftat.
US-Senator: Trump soll Diktator Assad zum Ziel machen
"Es ist Zeit, der Schlange den Kopf abzuschlagen" - mit markigen Worten fordert der republikanische US-Senator Lindsey Graham den Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad. Auf Twitter ruft er US-Präsident Donald Trump dazu auf, den syrischen Präsidenten zum Ziel der angedrohten Angriffe zu machen. Seinen Tweet leitet er mit der Frage ein: "Wird Assad einen großen Preis zahlen?" Er forderte zudem, dass die Luftstreitkräfte Syriens von den USA zerstört werden müssten.
Videos des Tages
Saudi-Arabiens Hauptstadt unter Raketenbeschuss
Während die Welt auf Syrien schaut, brodelt auch an anderen Orten im Nahen Osten ein brutaler Krieg: im Jemen. Auch Nachbar Saudi-Arabien steckt knietief in dem Konflikt:
Saudi-Arabiens Luftabwehr hat nach Militärangaben erneut aus dem Jemen abgefeuerte Raketen abgefangen.
Eine Rakete sei über der Hauptstadt Riad in der Luft zerstört worden, sagte ein Militärsprecher.
Zwei weitere Geschosse seien in den südlichen Provinzen Dschisan und Nadschran abgefangen worden.
Die schiitischen Huthi-Rebellen bekannten sich zu den Attacken. Ziel des Angriffs in Riad war demnach das saudiarabische Verteidigungsministerium.
Jugendlicher überfällt Kiosk - und entschuldigt sich
Da wurde jemand von seinem schlechten Gewissen übermannt: Mit einem Brotmesser bewaffnet hat ein 15-Jähriger in Neukirchen-Vluyn in Nordrhein-Westfalen einen Kiosk überfallen. Als die Angestellte dies ablehnte, entschuldigte sich der Nachwuchs-Räuber für den Überfall und flüchtete. Wie die Polizei mitteilte, rief der reumütige Junge kurze Zeit später im Kiosk an und erklärte, dass er zurückkomme, um sich zu stellen. Auf seinem Weg dorthin konnte die Polizei ihn ausfindig machen und vorläufig festnehmen.
Forscher fotografieren geheimnisvolle Scharrbilder
Sie sind riesig und geheimnisvoll: Wissenschaftler haben in Peru gigantische Scharrbilder in der Provinz Palpa dokumentiert. In etwa 30 Metern Höhe ließen sie Drohnen über die 50 so genannten Geoglyphen hinwegfliegen und fotografierten geometrische Figuren sowie Darstellungen von Menschen und Tieren.
Die Scharrbilder ähneln den weltberühmten Nazca-Linien. Allerdings sind sie wohl wesentlich älter: Sie wurden zwischen 500 vor Christus und 200 nach Christus angefertigt und stammen vor allem aus den Kulturen Paracas und Topará.
Mariah Carey offenbart psychische Erkrankung
Sie habe bis vor kurzem in Leugnung und Isolation gelebt und in anhaltender Angst, dass sie jemand enttarnen könne. Nun spricht US-Sängerin Mariah Carey offen darüber:
Sie leidet eigenen Angaben zufolge an einer bipolaren Störung.
Diese psychische Erkrankung sei bei ihr 2001 diagnostiziert worden, sagte die Musikerin dem US-Magazin "People".
Zunächst habe sie es aber nicht glauben wollen und keine Behandlung gesucht - darauf folgten einige der "härtesten Jahre meines Lebens".
Doch dies sei vorbei: Sie haben sich schließlich behandeln lassen. Jetzt mache sie wieder, was sie liebe: "Songs schreiben und Musik."
Eine bipolare Störung kann zu extremen Stimmungsschwankungen führen, zwischen Depression und Manie. Sie kann unter anderem mit Therapie und Medikamenten behandelt werden.
Mehr als zwei Jahre Knast für Berliner U-Bahn-Treter
Nach einer brutalen Attacke auf einen Touristen in einem U-Bahnhof in Berlin-Kreuzberg bekommt ein 27-Jähriger eine Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten aufgebrummt. Das Amtsgericht Tiergarten urteilte: Der Angeklagte hatte auf das bereits am Boden liegende Opfer eingetreten und sich daher der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht.
Ein gleichaltriger Mitangeklagter erhielt eine zehnmonatige Bewährungsstrafe. Er hatte dem 26-jährigen Italiener einen Faustschlag in das Gesicht versetzt. Das Opfer hatte bei der Attacke im Mai 2015 auf einer Treppe im U-Bahnhof Schlesisches Tor schwere Kopfverletzungen erlitten.
Wollen Deutsche weniger arbeiten?
Ist Arbeit out, ist Freizeit in? Dieser Frage versuchte das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung auf den Grund zu gehen. Das Ergebnis:
Die Deutschen wollen heute genauso viel arbeiten wie früher.
Ein großer Trend zur Freizeit sei anhand von Befragungsdaten nicht zu erkennen, so die Arbeitsmarktforscher.
Auch jüngere Menschen - denen häufig nachgesagt wird, dass sie heute mehr Wert auf Freizeit legen - machten dabei keine Ausnahme.
Frauen mit einem Teilzeitjob wollten sogar etwas mehr arbeiten.
Syrien räumt nach Angriffsdrohung weitere Stützpunkte
In Syrien ergreift dass Assad-Regime bereits Maßnahmen, um sich auf einen möglichen Angriff der US-Streitkräfte vorzubereiten:
Die syrischen Streitkräfte haben weitere Stützpunkte geräumt.
Unter diesen sei auch die Militärbasis Dmeir, von der aus zuletzt die Luftangriffe auf die Rebellenhochburg Ost-Ghuta ausgeführt wurden.
Das berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Bereits am Dienstag hatte die syrische Armee damit begonnen, sich von einigen Stützpunkten zurückzuziehen, um einer möglicherweise bevorstehenden amerikanischen Attacke weniger Angriffsfläche zu bieten. Die Streitkräfte sind in volle Alarmbereitschaft versetzt worden.
Schlagzeilen zum Feierabend
Ladendiebin hat 16.000 Euro in ihrer Unterwäsche
Schon wieder eine Geschichte, in der ein Dieb die Hauptrolle spielt. Oder in diesem Fall: eine Diebin. In deren Unterwäsche nämlich entdeckten Kölner Polizisten mehr als 16.000 Euro Bargeld. Warum die Frau das Geld dort versteckte - fragen Sie mich nicht. Fest steht nur: Die 49-Jährige war beim versuchten Diebstahl einer 400 Euro teuren Sonnenbrille in einer Boutique erwischt worden. Hinzugerufene Polizisten durchsuchten die Frau, fanden und beschlagnahmten das Geld. Woher es stammte, sagte die Frau nicht. Das Problem: Sie ist nach eigenen Angaben Hartz-IV-Empfängerin. Daher wird nun auch wegen Sozialleistungsbetrugs gegen sie ermittelt.
US-Lehrer sollen Schützen mit Baseballschlägern stoppen
In den USA rüsten Schulen mit ungewöhnlichen Maßnahmen zur Verteidigung gegen potenzielle Schul-Amokläufer, wie der britische Sender "BBC" berichtet:
Im US-Bundesstaat Pennsylvania stattet eine Schulbehörde Lehrer mit Baseballschlägern aus.
500 Lehrer des Millcreek School Districts sollen je einen 41 Zentimeter langen Schläger erhalten.
Dies sei vor allem eine symbolische Geste, sagte Superintendent William Hall. Die Schläger seien als "letzter Ausweg" gedacht.
Es ist nicht der erste kuriose Fall von Selbstverteidigungs-Maßnahmen an US-Schulen nach dem Schulmassaker in Florida. Ebenfalls in Pennsylvania wurden Schulen etwa mit Eimern voller Steine ausgestattet, mit denen Schüler im Ernstfall bewaffnete Angreifer bewerfen sollen.
Merkel zerstört Hoffnungen von Diesel-Besitzern
Die jüngsten Äußerungen der Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Dieselkrise dürften den Hoffnungen von Diesel-Besitzern auf eine technische Nachrüstung ihrer Fahrzeuge einen deutlichen Dämpfer verpassen:
Die Bundesregierung werte derzeit zwar noch verschiedene Gutachten zu Hardware-Nachrüstungen aus, sagte die CDU-Politikerin.
"Aber was man glaube ich schon sagen kann ist, dass auf jeden Fall Nutzen und Kosten in einem vernünftigen Verhältnis sein müssen."
Und "diese Hardware-Nachrüstung" sei "relativ kostenintensiv", so Merkel.
Zugleich betonte sie, die Regierung habe "ganz klare Erwartungen" an die Autoindustrie. Und die Branche habe "erkennbar gravierende Fehler" gemacht. Was das am Ende bedeutet, bleibt abzuwarten.
Taschendiebe schlagen an denkbar schlechtestem Ort zu
Einen denkbar ungünstiges Umfeld für ihre kriminellen Aktivitäten haben sich zwei Taschendiebe in Dortmund ausgesucht. Sie mischten sich unter die Besucher im Außenbereich einer Gaststätte und hielten nach Diebesgut Ausschau.
Ihr Pech: Dort hielten sich zur selben Zeit 20 Taschendiebstahlsexperten der Bundespolizei auf, die den Abschied ihres langjährigen Leiters zu begehen. Die zivil gekleideten Fahnder erkannten die beiden Taschendiebe und behielten sie unauffällig im Auge. Als die Kriminellen dann tatsächlich ein Smartphone klauten, ließen die Polizisten die Tarnung fallen und setzten die beiden fest.
Säuglingsknochen im Wald - Polizei findet Mutter
Im September 2017 machen Pilzsucher in einem Wald bei Viernheim in Südhessen einen schrecklichen Fund: Sie entdecken Knochen eines Säuglings. Nun, ein halbes Jahr später, hat die Polizei herausgefunden, wer die Mutter des Kindes ist.
Es handelt sich um eine 31-jährige Frau aus Mannheim. Sie sitzt seit Juni vergangenen Jahres wegen kleinerer Delikte eine Haftstrafe in einem Gefängnis in Baden-Württemberg ab. Ein DNA-Test ergab demnach, dass sie die Mutter des Kindes ist.
Im März 2017 habe sie einen Jungen namens Michael zur Welt gebracht, der etwa drei Wochen lang lebte. Die Ursache seines Todes muss noch ermittelt werden.
Moskau: Wollen USA mit Angriff Beweise vernichten?
Jetzt geht es Schlag auf Schlag im mittlerweile internationalen Syrien-Konflikt: Russland reagiert auf die Drohungen von US-Präsident Donald Trump und bezeichnet diese als kontraproduktiv. Zudem warnte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf Facebook vor der Gefahr eines US-Angriffs für die Aufklärungsarbeit rund um den mutmaßlichen Giftanschlag in der Stadt Duma. US-Raketen könnten mögliche Beweise vernichten, die bei den Ermittlungen der Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) wichtig seien, so Sacharowa. Außerdem spekulierte sie: "Ist es vielleicht Absicht, alle Spuren einer Provokation schnell zu zerstören?"
Schichtwechsel
[kein Linktext vorhanden]Bleibt nur zu hoffen, dass die Lage um den Syrien-Konflikt nicht noch weiter eskaliert - allerdings deutet bisher nichts darauf hin. Mein Kollege Volker Petersen hat den Staffelstab für "Der Tag" nun an mich übergeben: Mein Name ist Kai Stoppel, und ich hoffe, Sie in der zweiten Tageshälfte mit hoffnungsvolleren Nachrichten versorgen zu dürfen.
Trump: Beziehung zu Russland schlimmer als je zuvor
Der US-Präsident twittert etwas, das ist meist eine Nachricht wert - denn qua Amt ist der Mann nun mal relativ wichtig. Nun hat er das Verhältnis zu Russland eingeordnet. Das sei schlimmer als je zuvor, schrieb er in seinem Lieblingsmedium. Das schließe den Kalten Krieg mit ein. Es gebe keinen Grund dafür. "Russland braucht unsere Hilfe bei der Wirtschaft, was sehr einfach umzusetzen wäre", schreibt er. Alle Nationen müssten zusammenarbeiten. Mit "Den Rüstungswettlauf beenden?" macht er nun einen Tweet nach der Ankündigung eines Raketenangriffs möglicherweise ein Friedensangebot. Wobei er ja das US-Militär wieder so richtig groß machen will. Vielleicht erklärt er das ja mal.
Fast 30 Verletzte bei Straßenbahn-Unfall in Mainz
In Mainz werden bei einem Straßenbahnunfall fast 30 Menschen verletzt.
Die Bahn sprang am Morgen aus unbekannter Ursache aus den Gleisen, wie ein Polizeisprecher sagte. Dabei wurden demnach insgesamt 29 Menschen verletzt, darunter auch zehn Schulkinder.
23 Verletzte wiesen nur leichte Blessuren auf, sechs mussten wegen Kopfplatzwunden oder ähnlichen Verletzungen genauer untersucht werden.
In der Straßenbahn fuhren insgesamt etwa 50 Menschen. Wie es zu dem Unfall kam, ist noch völlig unklar. Sachverständige untersuchen den Vorfall vor Ort.
Merkel weicht Frage nach Militärschlag aus
Gerade kündigt US-Präsident Donald Trump per Twitter einen Militärschlag gegen das Assad-Regime in Syrien an - kurz zuvor weicht Kanzlerin Merkel der Frage aus, ob sie einen solchen befürwortet.
"Über weitere Dinge will ich jetzt nicht spekulieren", sagte die CDU-Vorsitzende bei der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg. Merkel ließ auch die Frage offen, ob sich Deutschland an der Seite von Ländern wie Frankreich an einem solchen Militärschlag beteiligen würde.
Man sehe, "dass alle Umstände darauf hinweisen, dass es einen C-Waffen-Einsatz gegeben hat", sagte Merkel. Die Bundesregierung bedauere "außerordentlich, dass es gestern nicht gelungen ist, eine Einigung im UN-Sicherheitsrat zu dem amerikanischen Vorschlag herzustellen, dass UN-Einrichtungen unmittelbar und direkt Untersuchungen vor Ort anstellen."
Diess soll Müller als VW-Chef beerben
Bekennerschreiben zu Anschlag auf Moschee
Was hat friedliche Religionsausübung mit der türkischen Offensive gegen die Kurden im Nordirak zu tun? Das müssen Sie die Verfasser eines Bekennerschreibens zu einem Anschlag auf eine Kasseler Moschee fragen. Das ist mit Antifa International unterschrieben. Ob wirklich Linksextreme dahinter stecken, will die Kasseler Polizei ermitteln. In der Vergangenheit hatten Rechtsextreme solche Bekennerschreiben gefälscht.
Schlagzeilen zur Mittagspause
Meckerndes Nobelpreis-Komitee bekommt Standpauke
Erst die Peinlichkeiten um das Nichterscheinen Bob Dylans zur Literatur-Nobelpreisverleihung, dann ein Streit im Komitee selbst - einzelne Mitglieder beschimpfen sich öffentlich in schwedischen Zeitungen, drei wollen gar nicht mehr mitmachen, obwohl ein Rücktritt in den Statuten nicht vorgesehen ist. Preiswürdig ist das Verhalten wohl nicht gerade. Das findet auch König Carl XVI. Gustaf. Der ruft die Mitglieder des Komitees nun zur Ordnung.
Er forderte die Mitglieder der Schwedischen Akademie auf, ihrer Verantwortung für die ehrwürdige Kulturinstitution gerecht zu werden.
"Die Feindseligkeit, die in der Schwedischen Akademie entstanden ist, ist zutiefst bedauerlich und kann der wichtigen Aufgabe der Akademie ernsthaft schaden", erklärte der Schirmherr des Literaturnobelpreis-Gremiums.
Hintergrund für den Streit ist ein Korruptions- und Belästigungsskandal.
Geldregen geht über dem Finanzministerium nieder
Der Verein, bei dem die meisten Leser hier Mitglied sind, die Bundesrepublik Deutschland, hat volle Kassen. Die öffentliche Hand hat im vergangenen Jahr einen neuen Überschuss-Rekord aufgestellt.
Die Einnahmen überstiegen die Ausgaben um 61,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. 2016 waren es bei Kern- und Extrahaushalten noch 25,8 Milliarden Euro.
Insgesamt stieg der Überschuss damit seit 2014 im vierten Jahr in Folge. Die öffentlichen Einnahmen legten im vergangenen Jahr um 5,8 Prozent auf 1429,7 Milliarden Euro zu. Maßgeblich dafür waren Steuereinnahmen und Abgaben, die um 4,4 Prozent auf 1248,8 Milliarden Euro anwuchsen.
Hollande rechnet mit Macron ab
Nach der Wahlniederlage gegen Emmanuel Macron verschwand François Hollande in der Versenkung. Aus der kehrt er nun mittels Buchveröffentlichung zurück. Titel: "Les leçons du pouvoir" (Die Lektionen der Macht). Darin finden sich zitierfähige Attacken auf seinen Nachfolger im Amt.
Unter anderem wirft Hollande Macron vor, die soziale "Ungleichheit zu vergrößern". Er selbst sei immer für einen gesellschaftlichen Ausgleich eingetreten, schreibt der Sozialist, den Macron im Mai 2017 im Amt ablöste. Bereits im Sommer hatte Hollande dem 40-jährigen Staatschef vorgeworfen, "unnötige Opfer" von den Franzosen zu verlangen.
In Interviews mit der Zeitschrift "L'Obs" und dem Fernsehsender France 2 warnte Hollande seinen früheren Wirtschaftsminister Macron davor, das Land "zu brutal" zu reformieren. "Wenn man den Status der Bahnbeschäftigten abschaffen will, kann man es nicht ohne Verhandlungen", mahnte der 63-Jährige.
Russland droht USA mit Vergeltungsschlägen
Der Streit um mögliche Luftschläge der USA in Syrien wird immer ernster. Nun droht Russland den Amerikanern Vergeltung an, sollten sie tatsächlich zu diesem Mittel greifen.
"Wenn es einen Angriff der Amerikaner geben sollte, dann ... würden die Raketen abgeschossen", sagte Botschafter Alexander Sasypkin dem Hisbollah-Fernsehsender al-Manar. Es würden aber auch die Abschussvorrichtungen angegriffen, von denen aus die Raketen abgefeuert würden, sagte er.
Potenzielle Angriffsziele wären damit auch US-Kriegsschiffe in der Region, wenn von denen Marschflugkörper abgefeuert würden. Damit würde eine direkte Konfrontation der beiden Atommächte drohen.
Russlands Vizeaußenminister Michail Bogdanow hatte allerdings zuvor gesagt, es gebe auf der Arbeitsebene Kontakte zu den US-Vertretern und am Ende werde sich der gesunde Menschenverstand durchsetzen. Hoffentlich.
Thermomix-Unfälle führen zu Millionen-Strafe
Der Thermomix hat auch in Australien eine Fangemeinde. Doch nun macht die Küchenmaschine des deutschen Herstellers Vorwerk dort Negativ-Schlagzeilen. Die Vertriebsfirma vor Ort namens Thermomix in Australia (TiA) muss dort umgerechnet 2,9 Millionen Euro Strafe zahlen.
Der Bundesgerichtshof sah es als erwiesen an, dass TiA die Geräte trotz eines bekannten Sicherheitsproblems verkauft hat. Außerdem habe es die Öffentlichkeit über die Sicherheit der Produkte in die Irre geführt und Rückerstattungen verweigert.
Die oberste australische Verbraucherschutzbehörde ACCC hatte im vergangenen Jahr ein Gerichtsverfahren gegen TiA eingeleitet, nachdem mindestens 14 Fälle bekannt wurden, in denen Thermomix-Kunden beim Hantieren mit einem älteren Modell der Küchenmaschine verletzt wurden.
Das Gericht befand nun, dass TiA das Thermomix-Modell knapp drei Monate lang weiterverkaufte, obwohl das Unternehmen das potenzielle Verletzungsrisiko kannte. Erst im September 2014 informierte die Firma die Verbraucher in einem Rückruf über die Sicherheitsprobleme.
Die Stiftung Warentest hat übrigens vor drei Jahren mal den Thermomix und seine Konkurrenten von Moulimex, Kenwood und anderen getestet. Hier lesen Sie mehr.
Airbus plant Betten für Passagiere im Frachtraum
Gesegnet sind all jene, die im Flugzeug schlafen können. Doch künftig haben auch Normalzahler eine entfernte Chance, über den Wolken zu schlummern. Airbus plant, Schlafkojen in den Frachtraum von Flugzeugen einzubauen. Das wurde gestern in Toulouse mitgeteilt. Ab 2020 soll es die Option für den A330 geben, dann müssen die Fluggesellschaften nur noch zugreifen. Die australische Airline Qantas soll bereits Interesse haben - dort könnten die Kojen die Passagiere auf der 17.000-Kilometer-Strecke Sydney - London glücklich machen, berichtet das Portal aero.de.
Formaldehyd statt Kochsalz - Frau stirbt nach OP
Eine russische Krankenschwester hat versehentlich eine Patientin vergiftet. Wie CNN unter Berufung auf russische Medien berichtet, starb das 28-jährige Opfer nach einem dreiwöchigen Martyrium. Ihr seien in Uljanowsk (ca. 900 km östlich von Moskau) Zysten aus den Eierstöcken entfernt worden. Als sie aus der OP-Narkose aufwachte, sei es passiert. Statt der üblichen Kochsalzlösung habe die Krankenschwester ihr Formalin verabreicht, also in Wasser aufgelöstes Formaldehyd. Die Substanz werde ansonsten auch zum Einbalsamieren von Leichen genutzt. Drei Wochen lang wurde die Frau unter anderem in Moskau behandelt, doch am Ende verloren die Ärzte den Kampf um ihr Leben.
Erstmals seit Jahren wieder mehr Azubis
Manch ein Betrieb sucht händeringend geeignete Auszubildende, nun deutet zumindest die Statistik an, dass sich die Lage leicht entspannt. Denn erstmals seit 2012 steigt die Zahl der neuen Auszubildenden in Deutschland wieder.
Im vergangenen Jahr schlossen rund 514.900 junge Menschen einen Lehrvertrag ab, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Auf Basis der vorläufigen Zahlen entspreche dies einem Plus von 1,0 Prozent gemessen am Jahr 2016.
Allerdings gab es große Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während sich deutlich mehr junge Männer für eine duale Ausbildung entschieden (plus 3,7 Prozent), setzte sich bei den Frauen der rückläufige Trend der Vorjahre fort (minus 3,3 Prozent).
Als Ursache für die Trendwende vermutet die Behörde die zunehmende Ausbildung von Flüchtlingen, um die etwa das Handwerk wirbt. Belegen lasse sich der Effekt der Zuwanderer aber noch nicht, betonten die Statistiker.
Mann erschlägt Frau im Streit, Tochter findet sie
In einem kleinen Ort in Hessen erschlägt ein Mann seine Frau. Der 71-Jährige sei mit seiner acht Jahre jüngeren Gattin in Streit geraten, es sei zu "heftigen körperlichen Auseinandersetzungen" gekommen, hieß es von der Polizei. Er soll sie in Kelsterbach mit einem unbekannten Gegenstand am Kopf getroffen haben. Die 22-jährige Tochter fand die beiden im Keller des Mehrfamilienhauses und rief die Polizei. Der Notarzt konnte die Frau nicht wiederbeleben, der Mann ließ sich laut Mitteilung widerstandslos festnehmen.
Schlagzeilen am Morgen
NRW: Kopftuchverbot hat nichts mit Religion zu tun
Nicht nur in Nordrhein-Westfalen wird ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 diskutiert - die Integrationsstaatssekretärin des Bundeslandes, Serap Güler, verteidigte dies nun im ZDF. Das habe nichts mit Religion zu tun, sagte sie.
"Es geht hier nicht um religiöse Symbole", sagte die CDU-Politikerin. "Das Kopftuch sollte man auch nach islamischem Brauch erst mit Anfang der Pubertät tragen. (...) Deshalb kann sich auch niemand auf die Ausübung der Religionsfreiheit berufen, wenn die Religion das in diesem Alter noch nicht mal vorschreibt."
Beim Tragen des Kopftuchs nach islamischer Sitte gehe es darum, die Reize der Frau vor Männern zu verhüllen. "Dass Mädchen im Kita- und Grundschulalter die Reize vor Männern verhüllen müssten - genau das sexualisiert das Kind."
Erstmals Modenschau in Saudi-Arabien
Was Frauenrechte angeht, ist die Lage in Saudi-Arabien noch deutlich rückständiger als im Westdeutschland der 1950er-Jahre. Es gab aber zuletzt den einen oder anderen Lichtblick. Frauen dürfen Auto fahren, ins Fußballstadion gehen und nun gab es die erste Modenschau. Designer wie Jean Paul Gaultier und Roberto Cavalli sind nach Riad gekommen, gestern Abend war Premiere. Allerdings waren Kameras verboten und Männer auch - das Publikum war rein weiblich.
USA reden bereits mit Nordkorea
Das geplante Treffen von Nordkoreas Diktator Kim Jong Un mit US-Präsident Donald Trump könnte eines der Ereignisse des Jahres werden. Wenn es denn wirklich stattfindet - doch danach sieht es aus. Die US-Regierung bestätigt nun, bereits in Gesprächen mit dem Regime zu sein. Dabei gehe es um die Vorbereitungen des Gipfeltreffens. Man sei in "Diskussionen", sagte die Sprecherin des Außenministeriums. Es ist das erste Mal seit Ankündigung des geplanten Treffens zwischen Trump und Kim, dass die USA offiziell direkte Kontakte mit Pjöngjang bestätigt. Nordkorea hatte das Treffen im März angeboten. Trump sagte am Montag, es werde "im Mai oder Anfang Juni" stattfinden.
Tengelmann-Chef am Matterhorn verschollen
Die "Bild"-Zeitung berichtet, der Chef des Tengelmann-Konzerns sei am Matterhorn verschollen. Karl-Erivan Haub werde seit dem vergangenen Samstag vermisst. Der 58-Jährige wollte demnach Skifahren.
Mehr dazu hier
Grup Tekkan sucht wieder ihr Sonnenlicht
Es war ein, sagen wir: Sommerhit, im Jahr 2006 - die Grup Tekkan mit "Wo bist du, mein Sonnenlicht?". Mit einem Youtube-Video sorgten drei junge Männer aus Germersheim für Furore. Für die einen wegen ihrer gefühlvollen, einfühlsamen Ballade, für alle anderen wegen ihres höchst gekonnten Vorbeischrammens an der richtigen Tonlage. Das brachte ihnen sogar einen Auftritt bei "TV Total". Wie die "Stuttgarter Zeitung" berichtet, plant die Band nun ein Comeback. Am 3. August erscheint die neue Single "Ohne Dich", zu hören ist sie - leider - noch nicht.
Kuh büxt aus und blockiert Autobahn
Wer heute morgen über die A5 fahren wollte, der hatte Grund, mit der Hupe ein lautes "Tuuuut" erschallen zu lassen, aus dem einfachen Grund, weil ihm ein ebenso leidenschaftliches "Muuuuh" entgegenkommuniziert wurde. Bitte? Folgendes: Bei Alsfeld in Hessen trieb sich eine Kuh auf der Fahrbahn herum. Die musste in Fahrtrichtung Nord für zweieinhalb Stunden gesperrt werden. Wie die Polizei mitteilte, war die Kuh mit sechs Kälbern aus einem Stall entwischt. "Aber nur das Muttertier hatte es auf die Autobahn geschafft", sagte ein Polizeisprecher. Drei Polizeistreifen und zehn Landwirte fingen das Tier ein. Jetzt sei das Muttertier wieder im Stall mit den Kälbchen vereint, sagte ein Sprecher. Eins der Kälber wurde bei einem Zusammenstoß mit einem Kleintransporter auf einer angrenzenden Bundesstraße leicht verletzt.
Kleinflugzeug stürzt auf Golfplatz
Sechs Menschen sterben, als in den USA ein Kleinflugzeug auf einen Golfplatz stürzt. Das Unglück ereignete sich in der Nähe der Stadt Scottsdale. Warum die einmotorige Piper abstürzte, ist noch unklar.
Weißes Haus heizt Spekulation um Mueller an
Wenn Donald Trump ein Mann ein Dorn im Auge ist, dann wohl Sonderermittler Robert Mueller - der brachte den US-Präsidenten Anfang der Woche zur Weißglut, als er das Büro von Trumps Anwalt Michael Cohen durchsuchen ließ. Seit Monaten gibt es Gerüchte, Trump spiele mit dem Gedanken, Mueller einfach zu entlassen. Wird er es tun? Das Weiße Haus heizt nun entsprechende Spekulationen an. Sprecherin Sarah Sanders sagte, er habe das Recht, Mueller zu feuern.
Sechs Tote bei Hubschrauberabsturz in Russland
Es passierte im Fernen Osten Russlands: Ein Hubschrauber stürzt am Rande der Stadt Chabarowsk ab. Alle sechs Insassen kommen ums Leben, berichten russische Medien. Der Helikopter vom Typ Mi-8 gehörte einer privaten Fluggesellschaft, er zerschellte am Boden. Warum? Das ist noch unklar.
Billigschnaps getrunken - mindestens 82 Tote
Man sollte aufpassen, was man so in sich hineinschüttet - diese Vorsicht haben Dutzende Menschen in Indonesien nicht walten lassen. In dem Land spielt sich eine Katastrophe ab: 82 Menschen sterben, weil sie sich mit selbstgebrannten Billigschnaps vergiften. Die Opfer starben diesen Monat in der Provinz Westjava und in der Hauptstadt Jakarta, wie die Polizei mitteilt. Mehr als 80 weitere Menschen seien mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht worden.
Mehr dazu hier.
Das wird heute wichtig
Dieses Gefühl, wenn am nächsten Morgen beim Lesen der Sportnachrichten feststellt, dass man schon wieder eine grandiose Champions-League-Schlacht verpasst hat: unangenehm. Aber das war gestern, das hier steht heute auf dem Plan:
Facebook-Chef Mark Zuckerberg sagt weiter vorm US-Kongress aus.
Die EU-Kommission gibt eine Stellungnahme zu einem möglichen Glyphosat-Verbot ab.
Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen weiter.
Die Klausur der Bundesregierung in Meseberg endet.
Bei Airbus ist ab 13.30 Uhr Hauptversammlung.
Über die Autorin
Und in der Fußball-Champions-League könnte man sich um 20.45 Uhr die Bayern ansehen. Sie empfangen den FC Sevilla zum Rückspiel. Das Hinspiel hatten sie mit 2:1 gewonnen. Ich heiße Volker Petersen und wünsche einen guten Morgen und immer genug Luft im Lederball. Kontakt: volker.petersen (at) nama.de oder bei Twitter.
Ein weiterer milder bis sehr milder Tag steht an
Heute setzt sich im Süden und Südwesten wieder oft die Sonne durch. Und auch bei den Nordlichtern wird es ein freundlicher, wenn auch windig frischer Tag mit maximal 7 bis 12 Grad. Ansonsten sind hingegen häufiger Schauer und einzelne Gewitter unterwegs, die zum Teil kräftig ausfallen und örtlich von Starkregen begleitet sein können. Die Temperaturen: abseits der stürmisch kalten Böen im Norden bleibt es nach wie vor mild bis sehr mild bei Höchstwerten zwischen 16 und 22 Grad.
Die weiteren Aussichten: Donnerstag zu Beginn noch oftmals schön. Später aus Westen abermals gewittrig. 8 bis 12 Grad an der Küste und 17 bis 24 Grad im großen Rest. Am Freitag verlagern sich die teils heftigen Gewittergüsse in den Norden und Osten, während es im Süden und Westen allmählich besser wird. Auch das Wochenende sieht gut aus: Bei einem Mix aus Sonne und Wolken bleibt es nämlich überwiegend trocken und die Temperaturen erreichen 18 bis 25, an der See 10 bis 15 Grad. Ihr Björn Alexander