Der Tag Spanierin verbringt 500 Tage in Höhle - für die Wissenschaft
14.04.2023, 13:55 Uhr
Das Standbild aus einem Video zeigt die Bergsteigerin und Höhlenforscherin Beatriz Flamini in der Höhle.
(Foto: picture alliance/dpa/Dokumalia)
Seit November 2021 mit niemandem gesprochen: Eine Spanierin hat freiwillig 500 Tage in vollkommener Isolation unter der Erde gelebt. Die Bergsteigerin und Höhlenforscherin Beatriz Flamini verließ die circa 70 Meter tief gelegene Höhle im Gebiet Costa Tropical in der südspanischen Provinz Granada heute unter großem Medienrummel. Die mit Sonnenbrille und Helm geschützte 50-Jährige kletterte mit einem breiten Lächeln aus dem Loch. Sie brauche zunächst unbedingt eine Dusche und werde später Rede und Antwort stehen, sagte sie nach vielen Umarmungen. In einem kurzen Statement bezeichnete sie die Erfahrung als "ausgezeichnet". Flamini hatte den Angaben zufolge in der Höhle ein Zelt. Das Team versorgte sie regelmäßig mit (insgesamt eineinhalb) Tonnen Lebensmitteln, Wasser, Kaffee und sonstiges Material. Während ihrer Zeit unter der Erde habe sie 60 Bücher gelesen, viel Sport getrieben, Gedichte geschrieben und philosophiert.
- Forscher verschiedener Disziplinen der Universitäten Granada und Almería haben das Projekt "Timecave" geleitet und begleitet.
- Nach ihren Angaben hatte Flamini seit Beginn des auf Video festgehaltenen Experiments im November 2021 überhaupt keinen Kontakt zur Außenwelt.
- Sie hatte unter anderem keine Uhr und kein Telefon dabei und verfügte nur über ein Laptop, mit dem sie lediglich Informationen an die Außenwelt habe senden, aber nicht empfangen können.
- Die Wissenschaftler wollen die Auswirkungen der vollkommenen Isolation untersuchen und unter anderem ermitteln, ob diese zu neuropsychologischen und kognitiven Veränderungen geführt hat.
Quelle: ntv.de