Zwangsregistrierung gegen Softwarepiraterie Microsoft bringt Office XP auf den Markt
31.05.2001, 11:23 UhrMicrosoft hat die Büro-Software "Office XP" in die Läden gebracht. Das Paket ist als erstes Produkt mit der umstrittenen Zwangsaktivierung ausgestattet, mit der der Hersteller die Software-Piraterie eindämmen will.
Anders als bisher lässt sich Office XP nicht einfach so auf dem Computer installieren. Für die Nutzung muss der Käufer die Software erst von Microsoft freischalten lassen. Dazu muss ein spezieller Code telefonisch oder per Internet an den Hersteller weitergeleitet werden.
Branchenexperten und Computernutzer hatten die Zwangsaktivierung heftig kritisiert. "Viele Nutzer schreckt die Zwangsregistrierung für die neue Office-Version, die Microsoft künftig auch bei neuen Windows-Versionen einsetzen will", sagte Uwe Kauss, Chefredakteur des Online-Computermagazins "Computerchannel". So werde befürchtet, dass sich die Software nicht problemlos neu installieren ließe, wenn ein neuer Computer gekauft wird.
Office XP ist der erste Teil der neuen XP-Produktserie, mit der Microsoft die Windows-Versionen 98 und 2000 ablösen will. "XP" steht für "experience" (Erlebnis/Erfahrung) und bezeichnet auch die neueste Version des Betriebssystems "Windows", die in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen soll. Die XP-Versionen der beiden wichtigsten Microsoft-Produkte setzen verstärkt auf Internet-Anwendungen.
Office und Windows XP sind Teil der .NET-Strategie von Microsoft, bei der Programme über das Internet miteinander verknüpft werden und auf verschiedenen Geräten wie PCs, Handys und Taschen-Computern laufen können. Bei der neuen Office-Version können Dokumente gleichzeitig auf der Festplatte, auf Servern und im Internet gesucht werden. Neben weiteren neuen Funktionen für das Internet gibt es außerdem die Möglichkeit, Dokumente nach einem Systemabsturz wieder herzustellen.
Beim Arbeiten mit Office XP erscheinen zudem kleine Hinweisschilder, die passende Funktionen vorstellen. Diese so genannten "Smart Tags" tauchen beispielsweise auf, wenn das System erkannt hat, dass ein Name geschrieben wurde. Dann kann der Benutzer durch Anklicken des "Smart Tags" auswählen, ob er eine Adresse aus seinem Verzeichnis einfügen oder eine E-Mail verschicken will. Auch automatische Korrekturen, die in den bisherigen Office-Versionen als Neuerung vorgestellt worden waren, können so ausgeschaltet werden.
Quelle: ntv.de