Wenige Tage vor Geburt "Bitte verzeih mir": Lehrer stürzt bei Jauch ab
11.09.2023, 23:29 Uhr Artikel anhören
"Wäre ganz gut, wenn ein bisschen was auf der hohen Kante ist", beschreibt Lehrer Mrotzek seinen Plan bei WWM. Stimmt, wäre schön gewesen.
Der Gewinn war eigentlich für die Elternzeit gedacht. Die hochschwangere Frau des Kandidaten fiebert im "Wer wird Millionär?"-Studio mit. Dann aber verzockt sich der Lehrer bei den Balearen/Kanaren. Jauch findet den ultimativen Trost.
"Ich habe ein bisschen Angst, dass es eine unschöne Heimfahrt wird." Zumindest in dieser Hinsicht hatte Benjamin Mrotzek am Montagabend bei "Wer wird Millionär?" leider den richtigen Riecher. Der Lehrer aus Schkeuditz bei Leipzig hatte seine hochschwangere Frau mitgebracht. "Wir sind ein paar Tage vor dem Termin", eröffnete er Günther Jauch. Der Moderator war trotz des grünen Lichts durch den Frauenarzt etwas besorgt: "Eigentlich sollen Sie ja Aufregung meiden." Die war dann leider unvermeidbar.
Mrotzek hatte in der ersten regulären Ausgabe von "Wer wird Millionär?" nach der langen Sommerpause eigentlich auf Sicherheit gesetzt. Der Lehrer will nach der Geburt seiner zweiten Tochter fünf Monate in Elternzeit gehen: "Da wäre es schon ganz gut, wenn ein bisschen was auf der hohen Kante ist." Er wählte deshalb als einziger Kandidat des Abends die Sicherheitsvariante mit drei Jokern. Aber dann scheiterte er ausgerechnete an der alles entscheidenden 16.000-Euro-Frage.
WWM: Kandidat stürzt ab
Jauch hatte nach einem benachbarten Eiland der Baleareninsel Formentera gefragt. Nach dem 50:50-Joker musste sich Mrotzek nur noch zwischen Ibiza und Teneriffa entscheiden. Das waren aber ausgerechnet die zwei Antworten, zwischen denen der Lehrer ohnehin geschwankt hatte. Es hatte den Anschein, dass er beide Inseln im Mittelmeer verortete. "Nach Leipzig ist es lang", sagte er schließlich mit Blick auf die möglicherweise ungemütlich Heimfahrt. Aber die potenzielle Enttäuschung seiner Ehefrau hielt ihn nicht vom Zocken ab.
"Ich würde mich dennoch – bitte verzeih es mir – für C entscheiden, Teneriffa", sagte Mrotzek. Die Wahl für die Insel vor der westafrikanischen Küste bedeutete für den Lehrer (Geschichte, Englisch, Informatik) den Absturz auf 500 Euro. Jauch rückte den Verlust von mindestens 7500 Euro ins rechte Licht. Hauptsache, das Baby komme gesund auf die Welt. "Dem wird es völlig egal sein, ob der Papa hier ein paar Tage vorher mal 500 oder 8000 gewonnen hat", gab der RTL-Moderator den sichtlich enttäuschten Eltern mit auf den Weg.
Ansonsten herrschte in der ersten Ausgabe von "Wer wird Millionär?" nach der "Drei-Millionen-Euro-Woche" gute Stimmung. Der erste Kandidat des Abends, Andreas van Zadelhoff aus Hamburg, freute sich über 32.000 Euro. Er hatte zum Glück am Ende seiner Intuition misstraut, dass Stäbe beim Stabhochsprung früher meist aus Zelluloid hergestellt wurden. Tatsächlich kam das leicht entflammbare Material noch bis vor einigen Jahren bei den Bällen für Tischtennis-Turnieren zum Einsatz.
"Ich wollte darauf hinweisen, dass die Sendung nicht 'betreutes Gewinnen' heißt", bremste Jauch bei der nächsten Kandidatin die Nachfragen. Antonia Schößler aus Magdeburg hatte ebenfalls in der Runde für 64.000 Euro zwar den richtigen Riecher. Die Lehrerin war sich ziemlich sicher, dass es sich bei den drei größten Seen in Sachsen um geflutete Tagebaugebiete handelt (zur Auswahl standen noch Bayern, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern).
Jauch fragt nach Schmetterlingseffekt
Am Ende ging Schößler aber lieber mit 32.000 Euro auf Nummer sicher, nachdem ihr ein Biologielehrer zu dieser Gewinnstufe verholfen hatte. Der wusste nämlich sofort, dass der sogenannte Schmetterlingseffekt am ehesten mit dem Spruch "kleine Ursache, große Wirkung" und nicht etwa "je oller, je doller" beschrieben werden kann.
"Sie sind nicht überzeugt? Vielleicht quatschen wir am Ende noch mal." Der letzte Kandidat des Abends, Nils Herrmann aus Bonn, nutzte die Qualifikation für den heißen Stuhl gleich für eine Bewerbung bei Jauch. Der 25-Jährige wollte ursprünglich bei einer Bank arbeiten, macht nun aber einen Master in Medienwirtschaft. Bei 2000 Euro hätte es aber bereits mit den WWM-Ambitionen vorbei sein können.
"Capote sagt mir was", behauptete Herrmann. Er war allerdings der Ansicht: Der US-Schriftsteller hieß mit Vornamen Brian. Er hatte Glück, dass die Regie seine falsche Antwort nicht sofort einloggte. So konnte ihn sein Vater als Telefonjoker eines Besseren belehren. Truman Capote? "Das sagt mir jetzt auch was", meinte der Kandidat.
Nicht den blassesten Schimmer hatte er hingegen für 32.000 Euro, wer Johnny Logan war. Folgerichtig musste ihn das Publikum darüber aufklären, dass die Schwedin Loreen wie der Ire den Eurovision Song Contest zum wiederholten Male hat gewinnen können. Hermann konnte diese Wissenslücke aufgrund kompletten Desinteresses am ESC verschmerzen. "Mich interessiert es ehrlich gesagt auch nicht mehr", outete sich Jauch. Herrmann kehrt nächsten Montag zurück.
Quelle: ntv.de