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"Wer wird Millionär?" Boris ist schuld: Jauch hilft Rentner ungewollt

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(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Jauch ist einfach der beste Joker. Er verhilft dem sympathischen Rentner unbewusst zur richtigen Antwort. Für den Kandidaten geht ein Lebenstraum in Erfüllung. Am Ende aber verscherzt es sich der Senior mit Jauch: "Null Euro!"

Boris Beckers historischer Wimbledon-Sieg sorgt auch fast 40 Jahre später noch für Emotionen. Günther Jauch jedenfalls war am Montag bei "Wer wird Millionär?" wieder so begeistert, dass er ungewollt seinem Kandidaten Schützenhilfe leistete. So richtig fiel das aber niemandem im Studio auf. Egal, Rentner Georg Malkowsky wäre auch ohne die Unterstützung zum sympathischen Sieger des Abends geworden. "Es war mein Lebenstraum", verriet der 77-Jährige zum Abschied über seinen Auftritt bei Jauch.

Malkowsky stieg nach seiner Stippvisite vergangene Woche mit der 2000-Euro-Frage wieder ein und kam erst mal locker durch. "Die Fragen sind zu harmlos, oder?", argwöhnte Jauch. In der Runde für 64.000 Euro aber wurde es endgültig ernst. Der Gastgeber wollte wissen: "Im Jahr 1985 gewann zum bisher letzten Mal ein: A) Franzose die Tour de France, B) Brite Wimbledon, C) Berliner den Berlin-Marathon, D) Inder das Indy 500?"

Jauch verplappert sich

Der Kandidat zog sofort den Zusatzjoker. Aber niemand mochte sich als Helfer anbieten. "Wenn das so bleibt, werden wir das Studio räumen lassen. Dann kommt unser Ersatzpublikum", scherzte Jauch. Irgendwann erbarmte sich ein Herr – zum Glück. "Ich kann die Frage natürlich definitiv nicht beantworten", dämpfte der Rentner zunächst die Erwartungen. Dann aber kam Becker.

"1985 hat Boris Becker Wimbledon gewonnen", sagte der Zusatzjoker und schloss damit Antwort B aus. Jauch schwelgte ganz kurz in Erinnerungen an den historischen Sportmoment – bestätigte damit aber schon mal die Aussage des Zuschauers. Der Joker votierte dann noch gegen den Inder in Indianopolis und brachte mit dem Franzosen Bernard Hinault sogar den Gewinner der Tour de France 1985 ins Spiel.

Leider legte sich der Herr aus dem Publikum am Ende auf Berlin fest und ging deshalb als Joker leer aus. Malkowsky aber kam dank seiner Hilfe eine Runde weiter, nachdem der 50:50-Joker die Tour de France und Wimbledon stehen gelassen hatte. Geben Sie dem Joker 500 Euro aus eigener Tasche, empfahl Jauch noch.

Der Kandidat aus Bockenem bei Hildesheim musste dann in der nächsten Runde passen. Jauch wollte wissen, im Geburts- und Todesjahr welches Prominenten der Halleysche Komet an der Erde vorbeigezogen war. Malkowsky stieg aus und tippte auf James Dean. Richtig war Mark Twain. "Ich nehme sehr gerne das Geld. Ich habe mich gefreut. Es war mein Lebenstraum", freute sich der Senior – bis er Jauch zu alt machte.

"Wirklich?", freute sich der RTL-Moderator zunächst. "Ja, seit 1969... ", verhaspelte sich der Gast. "Ja, danke", meinte Jauch ironisch unter dem fröhlichen Applaus der Zuschauer. Der Gastgeber konterte: "Mein Lebenstraum ist es, dass ich selbst bestimmen kann, wer mit null Euro hier raus geht – und heute ist es soweit!"

1999, hatte Malkowsky natürlich sagen wollen. Seit dem Beginn von "Wer wird Millionär" habe er von einer Teilnahme geträumt und sich gefühlt tausendmal beworben. Wenige Jahre nach dem Start der RTL-Quizssendung bekam der gelernte Schlosser übrigens das Prädikat "Scheidungsmusiker" verliehen. Er trat damals als Musiker bei Familienfesten auf.

Ein Paar habe ihn für die Feier zur Silberhochzeit gebucht, erzählte Malkowsky. Kurz vor seinem Auftritt habe ihn das Paar zur Seite genommen und ihm eröffnet: Wir lassen uns heute scheiden. "Ich hab dann einen Tusch gemacht", berichtete er. Die Stimmung war im Eimer?, fragte Jauch. "Das war die beste Fete, die ich je gemacht habe", korrigierte ihn der Gast.

Lehrer zockt bei WWM

Nach Malkowsky gingen die Gewinnsummen am Montag von Runde zu Runde nach unten. "Schissig ist es natürlich schon. Aber ich will es nicht schuld sein, wenn Sie da runterdonnern", gab Jauch dem folgenden Kandidaten die Erlaubnis, mit 16.000 Euro auszusteigen. Lehrer Nils Grundmann aus Egestorf aus Niedersachsen hatte nicht wirklich eine Ahnung, ob Ariane Kari nun die erste Beauftragte der Bundesregierung für Tierschutz oder aber für Denkmalschutz ist.

Sein Zusatzjoker war leider überhaupt keine Hilfe. Nachdem sein Telefonjoker Jauch zumindest aufklären konnte, dass ein einfaches "Moin" völlig ausreicht ("Wer 'Moin, moin' sagt, redet zu viel"), zockte der Pädagoge urplötzlich: "Ich nehme A, Tierschutz." Damit sicherte sich der Norddeutsche am Ende 32.000 Euro und kann damit endlich die Fenster in seinem Haus austauschen.

Beamtin Anna Rohr aus Unna in Nordrhein-Westfalen konnte bei der 32.000-Euro-Frage alles wagen, da sie die Variante mit drei Jokern gewählt hatte. Ein Glück, denn Rohr tippte darauf, dass es seit 1986 Limonade auf der Münchner Wiesn gibt. In dem Jahr wurde aber erstmals alkoholfreies Bier auf dem Oktoberfest ausgeschenkt.

Nur 4000 Euro wurden es trotz der "Beamtenvariante" für die letzte Kandidatin dieses "Wer wird Millionär?"-Abends. Julia Weidt aus Bad Bergzabern in der Südpfalz freute sich aber sehr über den bescheidenen Gewinn. "Wann habe ich schon mal so eine Stange Geld in der Hand?", sagte die Volontärin eines lokalen Radiosenders und schwärmte schon mal von der Heißluftfritteuse, die sie sich nun zulegen kann.

Um hoffentlich ganz andere Summen geht es am Donnerstag. Dann steht das große "Wer wird Millionär?"-Prominenten-Special im Rahmen des RTL-Spendenmarathons auf dem Programm. Jauch empfängt Amira und Oliver Pocher. "Das ist wohl ihr letzter gemeinsamer Auftritt in einer TV-Show", hieß es in der Ankündigung. "Die Aufzeichnung der Sendung fand bereits Mitte Oktober statt, als die beiden noch freundschaftlich verbunden waren." Für den guten Zweck spielen außerdem Sänger Sasha, Fußballexperte Reiner Calmund und Kabarettist Torsten Sträter. "Wer wird Millionär?" geht anschließend wieder in eine längere "Bauer sucht Frau"-Pause.

Quelle: ntv.de

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