"Ich habe kein Motiv" Campbell bellt zurück
11.08.2010, 10:16 Uhr
Bleibt bei ihrer Version: Naomi Campbell.
(Foto: Reuters)
Naomi Campbell holt zum Gegenangriff aus. Nein, nicht indem sie wieder einmal irgendwelche Dinge nach jemandem schmeißt, sondern verbal. In einer eigens verbreiteten Erklärung wehrt sich das Topmodel gegen die Anschuldigung, bei ihrer Aussage vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal gelogen zu haben.
Das britische Topmodel Naomi Campbell hat sich gegen Vorwürfe verteidigt, bei ihrer Aussage vor dem UN-Sondertribunal für Sierra Leone nicht die volle Wahrheit gesagt zu haben. In einem Statement, das von ihrem Management in London verbreitet wurde, heißt es, sie habe "gar kein Motiv", die Unwahrheit zu sagen, und mit Lügen "nichts zu gewinnen."
Die Schauspielerin Mia Farrow und Campbells frühere Agentin Carole White hatten vor Gericht ausgesagt, Campbell habe ihnen gegenüber geprahlt, sie habe einen "riesigen Diamanten" von dem früheren liberianischen Diktator Charles Taylor bekommen. Afrikanischen Herrschern wird vorgeworfen, mit dem Erlös aus dem Verkauf von sogenannten Blutdiamanten brutale Kriege zu finanzieren. Taylor muss sich vor dem Tribunal unter anderem wegen Mordes und Rekrutierung von Kindersoldaten während des Bürgerkriegs in Sierra Leone verantworten.
Campbell soll nach einer Feier Nelson Mandelas im September 1997 von Taylor Diamanten geschenkt bekommen haben. Als Zeugin beim Sondertribunal hatte sie unter Eid ausgesagt, ihr seien damals einige "schmutzige Steinchen" übergeben worden. Sie habe jedoch nicht gewusst, von wem das Geschenk stammte.
"Lächerlich und schmerzhaft"
Campbell teilte nun in ihrem Statement weiter mit, sie habe sich als schwarze Frau immer für die gute Sache eingesetzt, besonders wenn es um Afrika gehe. Das werde sie auch weiterhin tun. "Ich habe in meinen 25 Jahren als Model niemals einen Job von Firmen angenommen, die für die Apartheid in Südafrika waren", fügte sie hinzu.
In dem Statement Campbells hieß es weiter, das Model setze sich seit langer Zeit für wohltätige Zwecke in Afrika ein. Der nun gegen sie erhobene Vorwurf, ihr seien die Leiden der Menschen in Afrika gewissermaßen egal, sei "lächerlich und schmerzlich".
Quelle: ntv.de, dpa