Unterhaltung

Berufliche und private Einblicke Das "Let's Dance"-Paar Renata und Valentin Lusin packt aus

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Nehmen in ihrer Autobiografie kein Blatt vor den Mund: Renata und Valentin Lusin.

Nehmen in ihrer Autobiografie kein Blatt vor den Mund: Renata und Valentin Lusin.

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit über 20 Jahren sind Renata und Valentin Lusin schon ein Paar - nicht nur auf dem Tanzparkett, sondern auch privat. Bevor es für sie in zwei Wochen bei der neuen "Let's Dance"-Staffel wieder richtig zur Sache geht, gewähren sie einen Einblick in ihr Leben im Scheinwerferlicht.

Es ist ein wenig eine Frage der Betrachtung, aber eigentlich kann man sagen: Die Beziehung von Renata und Valentin Lusin wurde arrangiert. Von ihren Eltern. Es geschah, als die beiden etwa 16 Jahre alt waren.

"Meine Mama hat damals eine Annonce für mich veröffentlicht - ohne mich zu fragen", erzählt Renata Lusin. "Darin hieß es, dass ich einen neuen Tanzpartner suche". Das Inserat fiel Valentins Eltern in die Hände - und kurze Zeit später flog Renata, damals noch in Russland lebend, nach Düsseldorf. Dort traf sie auf einen Nachwuchstänzer, der modisch zwar etwas irrlichterte (rotes Muskelshirt, schwarze Sonnenbrille, die er nicht abnahm), aber ganz sympathisch wirkte. Der Rest ist Geschichte.

Mehr als 20 Jahre nach diesem Zusammentreffen sind Renata und Valentin Lusin verheiratet und zählen zu den bekanntesten Profi-Tänzern des Landes, was mit "Let's Dance" zu tun hat. Auch in der Show bei RTL und auf RTL+ wird fleißig arrangiert: Profis wie die Lusins coachen Promis und tanzen mit ihnen als Paar im Wettkampfmodus. Zu gewinnen gibt es eine riesige Trophäe und vor allem auch: Aufmerksamkeit. Am 21. Februar beginnt die neue Staffel.

Offene Autobiografie

Aufmerksamkeit ist eine Währung, die in der Branche der Lusins essenziell ist. Wer tanzt, muss gesehen werden - sonst kann man ihn auch nicht beurteilen. Das ist bei Tanz-Turnieren so, von denen sie viele erfolgreich bestritten haben (2021 wurden sie etwa Weltmeister Showdance Standard), das ist bei "Let's Dance" so, weil dort Zuschauer abstimmen dürfen, wer weiter kommt.

Über ihr Leben in dieser hochtourigen Bewertungsmaschinerie haben Renata und Valentin Lusin gerade mit einer Co-Autorin ein Buch geschrieben ("Let's live - Wie das Tanzen uns im Leben stark macht"). Sie geben sich darin erstaunlich offen.

Renata Lusin etwa schreibt: "Ich habe ehrlich Angst, dass andere Tänzerinnen meinen Platz einnehmen." Sie sei in ihrem Beruf "nicht mehr die Jüngste". Ihre Leidenschaft für das Tanzen und vor allem für "Let's Dance" sei aber enorm. Daher habe sie zum Beispiel nach der Geburt ihrer Tochter Stella im Jahr 2024 Druck verspürt, möglichst schnell wieder ihre alte Form zu finden.

"Wie eine Droge"

Wenn man vor den Lusins steht, wirken die beiden allerdings ganz und gar nicht wie zwei Menschen, auf denen etwas lastet. "Sowohl Renata als auch ich sind es unser Leben lang gewohnt, uns mit Leistung zu messen", erklärt Valentin Lusin. Der ständige Vergleich begleitet sie. "Am Ende sagt immer jemand: Du tanzt besser, du siehst besser aus, du bist besser", sagt Valentin Lusin. Man könnte das brutal nennen. Er sagt einfach: "Das kennen wir."

Hilfreich ist, dass sie zu zweit sind. Seine Frau stellt klar: "Ich könnte es mir nicht vorstellen, mit jemand zusammen zu sein, der aus einer anderen Branche kommt."

Die Tänzerin sagt auch, dass sie Bewertung schlicht brauche. Das sei einfach in ihr drin. "Auf einer Tanzfläche zu stehen und den Applaus zu genießen, ist wie eine Droge", erzählt sie. "Als ich nach einer längeren Pause wegen der Fehlgeburten und der Schwangerschaft wieder auf der Tanzfläche stand, habe ich Tränen geweint. Ich habe bitterlich geheult." Sie habe sich dann selbst gefragt, was mit ihr los sei. "Aber der Grund ist: Ich brauche das Scheinwerferlicht."

Dritte Fehlgeburt 2023

Die Fehlgeburten, die das Paar verkraften musste, werden auch im Buch thematisiert. Dieses Kapitel ihres Lebens ist die vielleicht eindrücklichste Antwort auf die Frage, was es heißt, fast immer im Scheinwerferlicht zu stehen.

Rückblende: Als 2023 die 16. Staffel von "Let's Dance" bevorsteht, rechnet das Publikum - eine recht treue und gut informierte Bubble - fest damit, dass auch Renata Lusin wieder mittanzen wird. Ihre Teilnahme ist schon kommuniziert, wie die Lusins schreiben. Ganz kurz vor dem Start aber ist ein Schwangerschaftstest positiv. "Im ersten Moment wussten wir beide nicht, ob wir uns nun freuen sollten oder nicht", schreibt Valentin Lusin im Buch. Das Paar hat zu diesem Zeitpunkt schon Erfahrungen mit Fehlgeburten.

ANZEIGE
Let’s live – Wie das Tanzen uns im Leben stark macht: Von Gänsehaut-Momenten, Leidenschaft und der puren Lust aufs Leben | aus der RTL-Kultshow „Let’s Dance“, SPIEGEL-Bestseller
32
18,00 €
Zum Angebot bei amazon.de

Renata Lusin setzt schließlich aus und erklärt auch öffentlich, warum sie doch nicht mitmachen werde - obwohl es eigentlich noch zu früh ist, um eine Schwangerschaft zu verkünden. Sie habe einfach nicht öffentlich lügen wollen, sagt sie heute. "Also habe ich erzählt, dass wir schwanger sind." Leider verliert sie erneut das Kind. Und spricht auch darüber öffentlich.

Zurück im Glück mit Stella

"Ich glaube, man hätte gar keinen anderen Weg einschlagen können, auch wenn man gewollt hätte", sagt sie. "Und ich dachte: Wenn ich über eine Fehlgeburt erzähle, dann erzähle ich auch über zwei weitere." Im Rückblick sei sie dafür sogar dankbar. "Es kam auch viel positive Energie dadurch zu mir. Es hatte auch eine heilende Wirkung."

Wenige Monate später wird sie erneut schwanger - und 2024 kommt Stella zur Welt. Dem Mädchen haben sie ihr Buch nun gewidmet.

Sollte Stella die Autobiografie irgendwann in die Hand nehmen, wird sie auch erfahren, seit wann ihre Eltern nicht nur ein Tanz-, sondern auch ein Liebespaar waren: ganz kurz nach der berühmten Annonce. "Wir haben uns am zweiten Tag nach meiner Ankunft geküsst", verrät Renata Lusin.

Quelle: ntv.de, Jonas-Erik Schmidt, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen