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"Kann nicht hören, was du sagst"Dave Grohl ist nahezu taub

23.02.2022, 11:13 Uhr
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Macht ein überraschendes Geständnis: Dave Grohl. (Foto: imago images/ZUMA Wire)

Seit Ende der 1980er-Jahre ist Foo-Fighters-Frontmann Dave Grohl aktiv im Rockgeschäft. Jetzt gesteht er in einem Interview, schon seit 20 Jahren so gut wie taub zu sein. Trotzdem schreibt, produziert und spielt er weiter Musik. Wie das geht, erklärt er in dem Gespräch ebenfalls.

Am Donnerstag kommt mit "Studio 666" eine blutige Horrorkomödie in die Kinos, in der die Foo Fighters die Hauptrolle spielen. Die Band wird bei der Produktion ihres zehnten Albums von mysteriösen und bösen Kräften gestört, die vor allem Frontmann Dave Grohl an den Rand des Wahnsinns und darüber hinaus treiben.

Wie bei den Foo Fighters üblich, geht es auch hier ziemlich laut zu und die Musik steht im Mittelpunkt des Geschehens. Im Interview mit dem US-Moderator Howard Stern bei "Sirius XM" verriet Frontmann Dave Grohl jetzt, dass all das schon vor langer Zeit Spuren bei ihm hinterlassen habe: Der heute 53-Jährige ist fast vollständig taub.

Seit 1987 schon mischt Dave Grohl im Rockmusikgeschäft mit, zunächst als Schlagzeuger von Nirvana. Nach dem Tod von Kurt Cobain gründet er dann die Foo Fighters, als deren Songschreiber, Sänger und Gitarrist er seither fungiert. Zehn Alben hat die Band aus Seattle seit ihrer Gründung 1995 veröffentlicht, und das, obwohl Grohl fast nichts mehr hören kann.

"Lese von den Lippen ab"

Howard Stern erklärte er jetzt, wie schlimm es wirklich um sein Gehör steht: "Wenn wir in einem vollen Restaurant beim Essen nebeneinandersitzen würden, würde ich kein einziges Wort von dem verstehen, was du sagst. Das ist unmöglich. In einem überfüllten Restaurant ist es das Schlimmste", so der Musiker zu Beginn des Gesprächs. "Und insbesondere jetzt - während der Corona-Pandemie - tragen die Leute Masken. Ich lese den Menschen seit zwanzig Jahren die Worte von den Lippen ab. Stell dir vor, ich bin ein Rockmusiker. Ich bin stocktaub. Ich kann nicht hören, was du sagst."

Dave Grohl hatte eigener Aussage nach schon immer eine spezielle Veranlagung für eine solche Hörstörung, unternahm präventiv dagegen allerdings zu wenig. Dennoch steht er auch heute noch ohne Hörverstärker, einen sogenannten Ohrmonitor, auf der Bühne und spielt. Stattdessen verlässt er sich lieber auf seinen Tontechniker, der ihm nach 31 Jahren Zusammenarbeit die nötige Sicherheit gibt, wie er erklärt. "Das Problem mit den Verstärkern ist, dass man sich total vom natürlichen Klang der Atmosphäre entfremdet. Ich möchte das Publikum hören. Es stört das räumliche Verständnis."

Doch wie gestaltet sich die Arbeit im Studio, wenn man im Grunde nur wenig von dem mitbekommt, was dort passiert? "Wenn wir eine Platte aufnehmen und abmischen, fallen mir die kleinsten Dinge auf. Meine Ohren sind noch immer auf bestimmte Frequenzen eingestellt, sodass ich höre, wenn etwas verstimmt klingt. Im Mix kann ich verdammt noch mal alles hören, was wir an dem Song gearbeitet haben."

Eben erst haben die Foo Fighters zum Film unter dem Namen Dream Widow einen Thrash-Metal-Song namens "March of the Insane" veröffentlicht. Ein komplettes Album soll wohl folgen, wie Dave Grohl ebenfalls in dem Interview mit Howard Stern andeutete.

Quelle: ntv.de, nan

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