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Wegen der Teilnahme Israels ESC-Sieger Nemo gibt Trophäe aus Protest zurück

11.12.2025, 20:25 Uhr
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Nemo-representing-Switzerland-with-the-song-The-Code-wins-the-final-of-the-68th-edition-of-the-Eurovision-Song-Contest-at-the-Malmoe-Arena-in-Malmoe-Sweden-Saturday-May-11-2024
Nemo gewann für die Schweiz. (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die Teilnahme Israels am nächsten ESC sorgt weiter für lautstarke Proteste. Nachdem mehrere Länder bereits ihren Rückzug aus dem Wettbewerb ankündigen, gibt nun auch ein früherer Sieger seine Sieger-Trophäe zurück.

Wegen der voraussichtlichen Teilnahme Israels am nächsten Eurovision Song Contest gibt der Schweizer ESC-Star Nemo den Pokal für seinen Sieg im Jahr 2024 zurück. "Es geht um die Tatsache, dass der Wettbewerb wiederholt dazu benutzt wurde, um das Image eines Staates aufzubessern, dem schweres Fehlverhalten vorgeworfen wird", sagte Nemo auf Instagram.

Das 26-jährige Musiktalent verwies darauf, dass eine Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrates zu dem Schluss gekommen ist, dass Israels Behörden und Sicherheitskräfte im Gazastreifen Völkermord begangen hätten. Laut den Organisatoren des ESC stehe das Event für Einheit, Inklusion und Würde, doch die Teilnahme Israels zeige einen Konflikt zwischen diesen Werten und den Entscheidungen der Europäischen Rundfunkunion (EBU), so Nemo.

Israels Außenministerium hat den Vorwurf des UN-Gremiums kategorisch zurückgewiesen und der palästinensischen Terrororganisation Hamas Völkermord-Absichten gegen Israel vorgeworfen.

Nemo kündigte an, den Pokal zur EBU in Genf zurückzuschicken. "Wenn die Werte, die wir auf der Bühne feiern, nicht abseits der Bühne gelebt werden, werden selbst die schönsten Lieder bedeutungslos", sagte Nemo.

Die Mitgliedssender der EBU hatten vergangene Woche in einer Sitzung in Genf den Weg für die Teilnahme Israels freigemacht. Als Reaktion darauf wollen Sender aus Spanien, den Niederlanden, Irland, Slowenien und Island den ESC 2026 in Wien boykottieren. Die finale Teilnehmerliste will die EBU vor Weihnachten veröffentlichen. "Einzelne Absagen sind bedauerlich, doch der ESC ist ein starkes, etabliertes Format. Der ORF ist zuversichtlich, dass er auch 2026 ein großartiges Event auf die Beine stellen wird", hatte es von dem ausrichtenden Sender nach der ersten Absagewelle geheißen.

Quelle: ntv.de