Unterhaltung

"Tod war ständiger Begleiter" Helmut Zierl legt Drogenbeichte ab

Als Jugendlicher ist Helmut Zierl eine Weile abgestürzt.

Als Jugendlicher ist Helmut Zierl eine Weile abgestürzt.

(Foto: imago images/Stephan Wallocha)

Helmut Zierl ist seit Jahrzehnten ein gut gebuchter Schauspieler. Doch nicht immer stand er auf der Sonnenseite des Lebens. So gesteht er jetzt, dass er vor langer Zeit dem Drogentod wohl nur knapp entkommen ist.

Im Kino sah man Helmut Zierl zuletzt im Til-Schweiger-Spielfilm "Honig im Kopf". Ansonsten hat der heute 65-Jährige im Laufe seiner Karriere vor allem als Fernsehschauspieler Erfolge gefeiert, darunter in Reihen wie "Tatort", "Rosamunde Pilcher" und "Inga Lindström". Man könnte also meinen, bei dem gebürtigen Schleswig-Holsteiner sei alles in geordneten Bahnen verlaufen. Dass dem allerdings nicht immer so war, verrät er jetzt im Interview mit dem Magazin "Bunte".

Dort spricht er offen über seinen früheren Drogenkonsum. Er habe LSD und Speed genommen, "Haschischrauchen war dagegen schon normal", erinnert er sich an seine Zeit als Jugendlicher. Begonnen hätte seine Drogenphase, nachdem er von der Schule und von zu Hause rausgeflogen sei. Drei Monate war er eigener Aussage nach obdachlos, trampte, schlief unter Brücken und in Parks, konsumierte auch harte Drogen.

"Ich wollte mein Leben wegschmeißen"

Einige Wochen habe er damals auch in Amsterdam gelebt, so Zierl weiter. In den Niederlanden wurde Drogenkonsum nicht so streng verfolgt wie in Deutschland. "Der Tod war mein ständiger Begleiter. Auch ich wollte mein Leben wegschmeißen, ohne überhaupt erst richtig zu leben angefangen zu haben."

Doch warum legt Zierl so viele Jahre später diese Beichte ab? Grund dafür ist sein Buch "Follow the Sun", in dem er den Drogensommer verarbeitet und das jetzt erscheint. Die damalige Zeit sieht er nicht nur negativ, sie hätte ihm auch viel Lebenserfahrung eingebracht. Als er 1972 seine Schauspielausbildung begann und von dort ans Ensemble des Hamburger Thalia-Theaters kam, hatte er die Situation aber längst wieder im Griff.

Heute lebt Zierl wieder in seinem Heimatdorf Lütjensee bei Hamburg, aus dem er mit 16 Jahren einfach nur weg wollte: "Weil ich es so beengend und spießig fand." Mit 33 Jahren habe es ihn wieder in die Heimat zurückgezogen. Zierl hat mit der Schauspielkollegin Christine Zierl zwei Söhne, 14 Jahre war er mit ihr verheiratet. Seit acht Jahren ist er mit der 31 Jahre jüngeren Sozialpädagogin Sabrina Böcker zusammen.

Quelle: ntv.de, nan/spot

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