Angebliche Affäre mit Russin Jeffrey Epstein soll Bill Gates erpresst haben
22.05.2023, 20:10 Uhr Artikel anhören
Bill Gates ging es nach eigener Aussage bei Treffen mit Jeffrey Epstein ausschließlich um seine philanthropischen Projekte.
(Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE)
Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Frau Melinda lassen sich vor zwei Jahren scheiden. Einem Medienbericht zufolge hätten sie allerdings schon viel früher einen Grund dazu gehabt: Der Milliardär soll eine Affäre gehabt haben - und damit sogar von Sexualstraftäter Jeffrey Epstein erpresst worden sein.
Der verstorbene Sexualstraftäter Jeffrey Epstein soll Bill Gates mit der Veröffentlichung einer angeblichen Affäre zu einer Russin gedroht haben. Das deutet ein Bericht des "Wall Street Journal" an. Laut anonymer Quellen hat Epstein von einer außerehelichen Affäre des Microsoft-Gründers erfahren und dies als Druckmittel gegen ihn einsetzen wollen.
Gates, der seit 1994 mit seiner damaligen Ehefrau Melinda verheiratet war, habe demnach um 2010 herum die russische Bridge-Spielerin Mila Antonova kennengelernt. Epstein wiederum lernte sie dem Bericht zufolge 2013 kennen und bezahlte ihr später einer Programmier-Schulung. Im Jahr 2017 habe er schließlich Gates, der sich an einem Wohltätigkeitsfonds Epsteins beteiligen sollte, per E-Mail kontaktiert und diesen darum gebeten, die Kosten für die Schulung zu übernehmen.
Mit der Angelegenheit vertraute Quellen erklärten nun dem "Wall Street Journal", dass diese E-Mail eindeutig impliziert habe, dass Epstein über die angebliche Affäre Bescheid wisse und diese öffentlich machen könnte. Demnach wollte der New Yorker nach seiner Verurteilung wegen sexueller Kontakte mit einer Minderjährigen seinen Ruf durch die Nähe zu dem Microsoft-Gründer aufpolieren. Gates soll damals aber weder Epsteins geplante Stiftung unterstützt, noch Schweigegeld gezahlt haben.
"Herr Gates traf sich mit Epstein ausschließlich aus philanthropischen Gründen", erklärte nun ein Sprecher von Gates. Nachdem es jenem "wiederholt nicht gelungen war, Herrn Gates über diese Angelegenheiten hinaus zu locken, versuchte er erfolglos, eine frühere Beziehung auszunutzen, um Herrn Gates zu bedrohen". Es habe "keine finanziellen Beziehungen" zwischen den beiden gegeben.
"Es war ein riesiger Fehler"
2019 hatte die "New York Times" berichtet, dass es mehrere Treffen von Epstein und Gates gegeben habe. Eine Sprecherin des Unternehmers sagte damals, dass es dabei stets um Philanthropie gegangen sei. Gates bereue es demnach, sich jemals mit Epstein getroffen zu haben.
"Es war ein riesiger Fehler, Zeit mit ihm zu verbringen", sagte Gates gegenüber CNN über die Treffen. Es hätte mehrere gemeinsame Abendessen gegeben, weil Gates gehofft habe, durch Epstein an Geldgeber für sein Ziel, die globale Gesundheit, kommen zu können: "Als es so aussah, als ob das nicht klappen würde, endete diese Beziehung."
Melinda Gates, die sich 2021 von ihrem Ehemann scheiden lassen hat, soll schon Ende 2019 mit Scheidungsanwälten in Kontakt gestanden haben, wie das "Wall Street Journal" damals schrieb. Bedenken über Treffen ihres Ex-Mannes mit Epstein seien angeblich einer der Gründe für die eingereichte Scheidung gewesen.
Quelle: ntv.de, hny/spot