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US-Regierung sei unamerikanisch Jimmy Kimmel kehrt mit flammender Rede zur Meinungsfreiheit zurück

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Nach gut einer Woche ist er zurück: US-Late-Night-Talker Jimmy Kimmel. Den Eingangsmonolog seiner Show nutzt er, um seine Dankbarkeit für die große Unterstützung auszudrücken, gegen die US-Regierung auszuteilen und die Grundlage seiner Arbeit zu feiern: das Recht auf freie Meinungsäußerung.

US-Late-Night-Talker Jimmy Kimmel hat sich in seiner Comeback-Show in einem umfangreichen Monolog zu seiner Absetzung geäußert. Neben scharfen Attacken auf die US-Regierung zeigte er viel Dankbarkeit für den umfassenden Zuspruch, den er erfahren habe. Er äußerte sich zudem zu seinen Worten über den ermordeten rechtsextremen US-Influencer Charlie Kirk, welche die US-Regierung als Begründung für die geforderte Absetzung ins Feld geführt hatte, und zum Recht auf freie Meinungsäußerung. Der US-Präsident habe versucht, ihn zu canceln. Er habe das Gegenteil erreicht, so Kimmel in seinem gut 15-minütigen Monolog. Er habe Millionen dazu gebracht, die Show zu gucken.

Zum Auftakt seines Comebacks wird Jimmy Kimmel von seinem Studiopublikum frenetisch gefeiert - mit Standing Ovations, auch lauter Applaus und "Jimmy"-Rufe sind zu hören. Kimmel, der sich nach der Absetzung seiner Show durch den Disney-Konzern nicht öffentlich geäußert hatte, sagte, er sei froh, wieder da sein zu können.

In der Folge dankt er allen Menschen, die sich bei ihm gemeldet hätten - darunter unter anderem Late-Night-Talker wie der ebenfalls abgesetzte Stephen Colbert, John Oliver oder Jimmy Fallon, der auch von US-Präsident Donald Trump scharf attackiert wurde. Sogar der Kerl, der ihn in seinem ersten Radiojob gefeuert habe, habe sich bei ihm gemeldet, so Kimmel. Ein deutscher Late-Night-Talker - gemeint ist Stefan Raab - habe ihm sogar einen Job angeboten. "Dieses Land ist so autoritär geworden, dass die Deutschen schon sagen: 'Komm zu uns'", scherzte Kimmel.

Allerdings habe es auch viele Republikaner gegeben, die ihn unterstützt hätten - etwa Rand Paul, Mitch McConnell oder Ted Cruz. Er sei ihnen und all jenen besonders dankbar, die seine Show oder das, woran er glaubt, nicht mögen, aber sich für das Recht einsetzen, dass er es dennoch teilen könne. Es brauche Mut, sich gegen diese US-Regierung zu äußern, so Kimmel.

Kimmel verurteilt Mord an Charlie Kirk

Kimmel stellte mit stockender Stimme zudem klar, dass es niemals seine Absicht war, sich über die Ermordung eines jungen Mannes lustig zu machen. Die US-Regierung hatte vergleichsweise harmlose Worte Kimmels als Affront gegen den ermordeten US-Influencer Charlie Kirk dargestellt und Druck auf den Sender ABC und den dahinterstehenden Disney-Konzern ausgeübt, Kimmels Show abzusetzen.

Kimmel sagte, er habe sich auf Instagram an Kirks Familie gewandt und seine Anteilnahme ausgedrückt. Die habe er auch genauso gemeint. Kirks Mörder sei offensichtlich eine kranke Person, die glaubt, Gewalt sei die Lösung. Das sei sie aber nie, so Kimmel. Kirks Witwe habe bei der Trauerfeier Worte der Versöhnung gefunden. Und die hätten ihn sehr berührt.

Kimmel hält fest, dass es derzeit nicht um seine Show gehe, sondern darum, dass er in einem Land lebe, in dem es erlaubt sei, eine solche Show zu haben. In Gesprächen mit Talkshow-Hosts in Ländern wie Russland oder dem Mittleren Osten habe er erfahren, dass sie ins Gefängnis geworfen würden, wenn sie sich über die Mächtigen lustig machten. Er habe freie Meinungsäußerung lange als selbstverständlich angesehen, bis Stephen Colbert abgesetzt wurde. Aber diese US-Regierung versuche, freie Meinungsäußerung zu unterbinden. Und das sei unamerikanisch. Trump habe gefeiert, dass Amerikaner ihren Job verloren hätten, nur weil er einen Witz nicht vertrage, so Kimmel. Dagegen müsse man sich wehren. Einen Komiker zum Schweigen zu bringen, nur weil man diesen nicht mag, sei antiamerikanisch.

Der Disney-Konzern habe ihm für sein Comeback keinerlei Bedingungen gestellt, erklärte Kimmel zudem. Er bedankte sich beim Mutterkonzern, dass dieser jeden Abend sein Recht verteidige, Späße über die Führenden zu machen. Für Kimmel und Disney dürfte genau dies ein Erfolg werden. Allein auf Youtube hatte die Comeback-Show nach einer Stunde gut eine Million Aufrufe - was bereits etwa der Einschaltquote der Show im August entsprach.

Quelle: ntv.de, als

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