Star aus "Psycho" John Gavin ist tot
10.02.2018, 06:44 Uhr
John Gavin hatte durch seine Mutter von Kindheit an enge Beziehungen zu Mexiko.
(Foto: dpa)
Alfred Hitchcock fand ihn hölzern, gab ihm aber dennoch eine Rolle in "Psycho". Stanley Kubrick besetzte ihn als Julius Caesar. Und fast wäre er James Bond geworden. Später ging er als Botschafter nach Mexiko. Nun ist der einstige Hollywood-Star John Gavin gestorben.
Der US-Schauspieler John Gavin ("Psycho") ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Er starb im Kreise seiner Familie in seinem Haus in Beverly Hills an einer Lungenentzündung, wie ein Sprecher seiner Ehefrau, der Schauspielerin Constance Towers, sagte. Bekannt wurde er unter anderem durch Rollen in Alfred Hitchcocks Thriller "Psycho", David Millers "Mitternachtsspitzen" und Stanley Kubricks "Spartacus" (alle 1960).
Gavin wurde 1931 als Sohn einer Mexikanerin und eines US-Amerikaners in Los Angeles geboren und wuchs zweisprachig auf. Später studierte er Lateinamerikanische Wirtschaftsgeschichte in Stanford und strebte zunächst eine Diplomatenkarriere an. Doch es sollte anders kommen, als ihm ein Freund nahelegte, Schauspieler zu werden. Der großgewachsene Gavin, der mit seinem männlich-markanten Aussehen dem damals gängigen Schönheitsideal entsprach, bekam einen Vertrag bei Universal und die Hauptrolle im Western Raw Edge.
In Alfred Hitchcocks "Psycho" spielte er die Rolle des Sam Loomis, dessen Geliebte in der berühmten Duschszene ermordet wird. Hitchcock kritisierte sein Spiel als zu hölzern, was ihm am Set den zwifelhaften Spitznamen "the stiff" (der Steife) einbrachte. Seiner Schauspielkarriere tat das aber keinen Abbruch. 1971 wurde er kurzzeitig als der neue James Bond gehandelt, doch der Vertrag platzte, weil Sean Connery wieder übernahm und "Diamonds are forever" drehte.
Nach seiner Schauspielertätigkeit knüpfte Gavin in den 80er-Jahren an seine früheren Pläne an. Von Präsident Ronald Reagan wurde er als US-Botschafter nach Mexiko entsandt. Später arbeitete er in der freien Wirtschaft.
Quelle: ntv.de, ino/dpa