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"Keinerlei Unrechtsbewusstsein" Kabarettistin Monika Gruber reagiert auf Rassismus-Vorwürfe

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Demo-Mitveranstalterin Monika Gruber bei einer Demonstration gegen die Klima-Politik der Ampelregierung unter dem Motto "Stoppt die Heizungsideologie" im Juni 2023.

Demo-Mitveranstalterin Monika Gruber bei einer Demonstration gegen die Klima-Politik der Ampelregierung unter dem Motto "Stoppt die Heizungsideologie" im Juni 2023.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ihr Verlag entschuldigt sich zwar bei der Betroffenen, doch die Kabarettistin und Autorin Monika Gruber legt nach ihrer Buch-Passage über die Bloggerin Roma Maria Mukherjee nochmal nach. Sie unterstellt dieser, Menschen in eine rechte Ecke zu drängen.

Die Kabarettistin Monika Gruber hat Rassismusvorwürfe im Zusammenhang mit ihrem neuen Buch zurückgewiesen und die umstrittene Passage in einem Zeitungsinterview als Satire gerechtfertigt. "Ich finde, ich war noch relativ harmlos angesichts der Tatsache, dass diese Dame am liebsten alle, die Stricken ihr Hobby nennen, per se ins rechte Eck drängen möchte, daher habe ich in diesem Fall keinerlei Unrechtsbewusstsein", sagte Gruber der "Augsburger Allgemeinen". "Oder wie Bruno Jonas sagen würde: Ja, wo samma denn!"

Gruber zieht in ihrem Buch "Willkommen im falschen Film" über die mit Klarnamen genannte X-Nutzerin Roma Maria Mukherjee her, die auf der Plattform in einem Beitrag gewarnt hatte: "Rechtsextreme Frauen unterwandern aktuell aktiv auch die textile Hobbyszene (z. B. zum Thema Stricken). Bitte setzt euch aktiv damit auseinander, wer was anbietet und wer Angebote bietet." Das sei Schwachsinn und die Bloggerin Roma Maria Mukherjee eine Tugendwächterin, heißt es im Buch von Gruber.

Konkret sprach Roma Maria Mukherjee in den Kommentaren unter dem besagten Beitrag von Kursen und Gruppen: "Hier gibt es diverse Unterwanderungen". Dass die Bloggerin "alle, die Stricken ihr Hobby nennen, per se ins rechte Eck drängen möchte", wie es Gruber unterstellt, ist allerdings in dem X-Beitrag so nicht zu finden.

Passage als beleidigend empfunden

Was eine Frau dieses Namens in der textilen Hobbyszene treibe, sei ein Rätsel, schreibt die Kabarettistin außerdem in ihrem Buch. Sie habe Roma Maria Mukherjee "eher beim tantrischen Shakren-Turnen oder einem veganen Urschrei-Seminar verortet". Diese hatte daraufhin öffentlich gemacht, dass sie die Passage als beleidigend, rassistisch und ehrverletzend empfinde - und viel Zuspruch enthalten.

Auch die für sie völlig überraschende Verwendung ihres vollen Namens kritisierte Mukherjee, die nach dem Studium der Bildungswissenschaften mit einem Fokus auf Rechtsextremismus als Praxismanagerin im Gesundheitswesen arbeitet und im Zuge der Debatte mit Hassnachrichten konfrontiert wurde.

Piper-Verlag entschuldigt sich

Der herausgebende Piper-Verlag, der ebenso wie Gruber seither in der Kritik steht, schilderte auf Anfrage, Mukherjee per persönlicher Nachricht "aufrichtig um Entschuldigung gebeten" zu haben. "Wir werden die Vorgänge intern ausgiebig aufarbeiten", kündigte eine Sprecherin an. Weder Verlag noch Autoren hätten die Absicht gehabt, jemanden persönlich zu verletzen. Die umstrittene Passage solle deshalb angepasst werden.

Darüber hinaus werde auf die Nennung des Namens der Betroffenen in zukünftigen Auflagen verzichtet. Das gedruckte Buch sei derzeit zwar schon nicht mehr lieferbar, aber "wir sind am angepassten Nachdruck dran", schilderte die Sprecherin. Voraussichtlich Mitte Januar greife die Passagenänderung dann in allen Ausgabeformen, also auch im Hör- und E-Book.

Ob Gruber und Co-Autor Andreas Hock mit diesem Vorgehen einverstanden sind, war bislang nicht zu erfahren. Die 52-Jährige betonte in der "Augsburger Allgemeinen", die Vorwürfe entbehrten "jeder Grundlage". Einer juristischen Auseinandersetzung sehe sie gelassen entgegen. "Wer sich öffentlich zu gesellschaftlichen Themen äußert, muss sich auch gefallen lassen, dass diese Äußerungen dann satirisch behandelt werden." Der Verlag wollte die neuerlichen Äußerungen "der Gruberin", wie sich die Oberbayerin selbst gerne nennt, nicht kommentieren.

Mukherjee schrieb vor dem Jahreswechsel auf X, sie habe mehrere "nicht angemessene" persönliche Nachrichten von Piper bekommen. "Ist das euer Ernst? Legt gerne eure PN und meine Antwort offen", hieß es von ihr auf der Plattform.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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