"Wer wird Millionär?" "Machen wir den Sack zu": So bewahrt Jauch Studentin vorm Absturz
20.01.2025, 23:55 Uhr Artikel anhören
Maja Nickles faszinierte Jauch.
Deutlicher kann Jauch gar nicht signalisieren: Die Antwort ist falsch, steigen Sie aus. Die Beine baumelnde Studentin mit der Schmusekatze im Arm hinterlässt auch nach ihrem Abgang Eindruck. Dafür scheitert ein VW-Arbeiter brutal am Refraktionsraum.
Kaum hatte Maja Nickles auf Günther Jauchs heißem Stuhl Platz genommen, war der Moderator auch schon fasziniert. Die Studentin aus Frankenthal in Rheinland-Pfalz ließ am Montagabend bei "Wer wird Millionär?" (WWM) fröhlich kichernd die Beine baumeln und behielt die ganze Zeit über ihre Plüschkatze im Arm. "Die ist noch nie gewaschen worden“, stellte Jauch nach einem Schnuppertest fest. Nicht ganz geheuer war ihm auch die Kandidatin mit ihrer Aura irgendwo zwischen Ronja Räubertochter und Girl with the Dragon Tattoo. "So eine wie Sie hatten wir lange nicht mehr", freute sich Jauch.
Dass Nickles ungeachtet ihres blubbernden Auftritts etwas drauf hatte, war Jauch rasch klar. "Sie machen hier so auf ein wenig unbedarft und dann beantworten Sie es am Ende aber doch richtig", stellte der RTL-Moderator bereits nach der 2000-Euro-Frage fest. Das Prinzip "Klare Kante" bekam offenbar auch Nickles' Exfreund zu spüren. Den hatte die Studentin als Telefonjoker nominiert, ehe sie sich von ihm trennte.
Studentin verzaubert Jauch
"Das ist so was wie eine gescheiterte Liebe. Aber der ist halt jetzt noch da, weil er noch da ist", erklärte sie in ihrer ganz eigenen Art den Jokerkandidaten. "So grausam können Frauen sein", kommentierte Jauch beeindruckt. Irgendwie passte es, dass es in dieser Runde um Farin Urlaub und Jenny Elvers ging. Nickles hatte keine Ahnung, dass Elvers als 17 oder 18 Jahre alte Schülerin auf einem Konzert der Ärzte deren neun Jahre älteren Frontmann kennengelernt hatte. Sie wurden ein Paar, zeitweise wohnte Urlaub sogar in Elvers' Kinderzimmer.
Zum Glück konnte das Publikum von "Wer wird Millionär?" die junge Kandidatin eine Runde weiterbringen. Die erzählte daraufhin freimütig von dem Haus, in dem sie mit ihrem Bruder wohnt. Das sei keine WG, alle anderen Bewohner seien gestorben und nur sie übrig geblieben, brachte Nickles leichte Grimmsche-Märchen-Vibes in das Studio. "Das ist eine neue Form der Entmietung. Ist das ein Geisterhaus?", erkundigte sich Jauch.
Vielleicht erzählt Nickles ja mehr auf ihrer YouTube-Seite "Majas Insel" oder den acht weiteren Kanälen, die sie auf der Videoplattform unterhält. Dort hat sie auch vorab über ihre Teilnahme bei "Wer wird Millionär?" informiert.
Zumindest ihr Vater scheint nicht zum Opfer des "Geisterhauses" geworden zu sein. Er konnte ihr als Telefonjoker aber nicht bei der 32.000-Euro-Frage helfen, welcher Staat keinen offiziellen Nationalfeiertag hat: Deutschland, Frankreich, die USA oder das Vereinigte Königreich (korrekt). Die Studentin hatte noch nicht einmal eine Ahnung, was ein Nationalfeiertag sein soll. Sie tendierte dennoch zu den Vereinigten Staaten, es blieben allerdings Zweifel.
WWM: Rettung in letzter Sekunde
"Ich kann nicht die USA nehmen, das ist bestimmt nicht richtig", haderte Nickles, schien aber durchaus dem Zocken nicht völlig abgeneigt zu sein. Jauch beschloss einzuschreiten - in dieser Deutlichkeit und bei dieser Gewinnstufe sehr selten bei "Wer wird Millionär?". "Die 16.000... Ich würde prinzipiell dazu raten. Okay, dann machen wir den Sack zu", besiegelte Jauch den Ausstieg.
"Das war erhellend und erfrischend", verabschiedete sich Jauch von der Kandidatin. Die ließ ihn aber nicht sofort los. Deshalb erkundigte er sich bei deren Nachfolgerin, was die von ihr hielt. Die dreifache Mutter Marion Tönjes aus Dortmund war ebenfalls ein wenig verzaubert. "Sowas habe ich nicht. Aber ich fand sie herrlich", sagte sie. "Die hatte was", bekräftigte Jauch.
Tönjes kam am Montagabend bis zur 16.000-Euro-Frage und braucht nun Geduld. "Wir sehen uns erst in vier Wochen wieder", verkündete Jauch vor dem Start des "RTL-Dschungelcamps". Eher auf eine Pferderanch nach Montana zieht es Überhangskandidatin Kristina Greß. Die Marketingmanagerin strich gleich bei ihrer Comeback-Frage die Segel (unter anderem, weil sie noch nie von der GroKo gehört hatte) und gewann 8000 Euro. Madlen Bähr aus Wittingen bei Wolfsburg freute sich über 32.000 Euro und war damit die Gewinnerin dieser Ausgabe von "Wer wird Millionär?" (WWM).
VW-Arbeiter pokert zu hoch
Mit zwei übrig gebliebenen Jokern zum Verlierer des Abends wurde hingegen Torsten Ernst aus Zwickau. Der Mitarbeiter von Volkswagen wäre beinahe schon an der 4000-Euro-Frage gescheitert. "Auch im 40. Band einer berühmten Comic-Reihe befinden wir uns laut Einleitung im Jahr: A) 50 v. Chr., B) 1492, C) 1989, D) 2200?", wollte Jauch wissen. Ernst dachte zwar schnell und korrekterweise an "Asterix". Dann aber wollte er plötzlich "1989" einloggen.
"Mit welcher Begründung?", gab Jauch dem Kandidaten eine zweite Chance. Der hatte 40 Jahre zurückgerechnet und damit die Frage falsch verstanden. Das fiel Ernst aber selber auf und er konnte sich mit "50 v. Chr." in die nächste Runde retten. Doch es nützte alles nichts.
Für 16.000 Euro sollte der VW-Mitarbeiter wissen, wo in aller Regel ein Refraktionsraum zu finden ist. Er musste raten, entschied sich aber trotzdem schnell für "Fotostudio". "Das ist eine klare Antwort, die leider falsch ist", sagte Jauch, der nach dem Augenoptiker gesucht hatte. Am Ende stellte sich heraus, dass Ernst sich gar nicht selbst beworben hatte, sondern von seiner Ehefrau vorgeschlagen worden war.
"Warum sind Sie denn nicht selber gekommen?", fragte Jauch nach dem Absturz die mitgereiste Gattin. Die seufzte: "Ich habe nicht das Wissen." Jauch wollte von diesen Selbstzweifeln nichts wissen. "Doch, doch, doch, doch, doch. Das würden wir schon gemeinsam hinkriegen", versuchte er sich eine künftige Kandidatin zu sichern. Über den gescheiterten Ehemann urteilte Jauch zumindest: "Er hat sich bemüht."
Quelle: ntv.de