Nancy Kwan war gerade 20 Jahre alt, als die eurasische Schönheit mit ihrem ersten Filmauftritt über Nacht berühmt wurde. In "Die Welt der Suzie Wong" (1960) verführte sie als exotische Prostituierte in Hongkong den Hollywoodstar William Holden in der Rolle eines westlichen Malers. Die nur 1,60 Meter große Darstellerin, die am 19. Mai ihren 70. Geburtstag feiert, gewann damals prompt eine Golden-Globe-Trophäe als bester Nachwuchsstar.

Kwan wurde in Hongkong als Tochter eines prominenten chinesischen Architekten und einer britischen Mutter geboren. In der Heimat ihrer Mutter besuchte sie auch die Schule. Mit 16 tanzte Kwan schon im Royal Ballett in London, wo sie von einem Produzenten für die Rolle der Suzie Wong entdeckt wurde. Ein Jahr später konnte die Schauspielerin in ihrer zweiten Hauptrolle in "Mandelaugen und Lotosblüten" auch ihre Tanztalente zeigen. Die Verfilmung des erfolgreichen Broadway-Musicals spielt im Chinatown-Viertel von San Francisco. Kwan wurde zu Hollywoods gefragtestem asiatischen Star.

"Arrivederci, Baby!"

Sie drehte Filme in Hollywood, Asien und Europa, darunter "Bezwinger des Todes" mit Glenn Ford, "Arrivederci, Baby!" mit Tony Curtis und "Die Hölle von Macao" an der Seite von Elke Sommer. Mit einem Sohn aus erster Ehe und nach der Scheidung vom zweiten Ehemann, einem österreichischen Hotelier, lebte Kwan in den 70er Jahren in Hongkong, um ihren kranken Vater zu pflegen. Mit Ehemann Nummer drei, dem in Österreich geborenen Regisseur Norbert Meisel, kehrte sie 1979 in die USA zurück. Kwans Sohn trat bis zu seinem Tod mit 33 Jahren als Schauspieler und Stuntman in ihre Fußstapfen.

Kwan, die sich politisch für die Anliegen asiatischer Wähler in den USA stark macht, mischt im Showbusiness gelegentlich noch mit. In den vergangenen zehn Jahren drehte sie Fernsehfilme und trat in der TV-Serie "ER" auf.